Konsonanz und Dissonanz - Musik.

Konsonanz und Dissonanz - Musik. Konsonanz und Dissonanz (lateinisch consonare: zusammentönen, dissonare: auseinandertönen), das Verhältnis von zwei oder mehr Tönen zueinander. Konsonanz besteht zwischen zwei oder mehr Tönen eines Klangs, wenn sie in einem einfachen Schwingungsverhältnis zueinander stehen, z. B. Oktave (Grundton: Oktave = 1:2), Quinte (Grundton: Quinte = 2:3), Quarte (3:4) oder große Terz (4:5). Konsonante Klänge ,,drängen" nicht nach Auflösung. Dissonanz besteht zwischen zwei oder mehr Tönen eines Klangs, wenn sie in einem höheren Schwingungsverhältnis zueinander stehen, z. B. die Sekund (große Sekund 8:9, kleine Sekund 9:10), die Septime oder None. Dissonanzen werden als spannungsgeladen aufgefasst und streben beim Hörer nach Auflösung in der Konsonanz. Die Beurteilung von Konsonanz und Dissonanz hat sich im Lauf der Musikgeschichte mehrmals gewandelt. Als zweifellos konsonant gelten die Intervalle Prim (1:1), Oktave (1:2), Quinte (2:3), Quarte (3:4) und die große Terz (4:5). Als dissonant galten lange Zeit die Sekund, Septim, der Tritonus sowie alle übermäßigen und verminderten Intervalle. Mehrmals gewechselt hat die Zuordnung der Quart (3:4), kleinen Terz (5:6), großen Sext (3:5) und kleinen Sext (5:8). Die Beurteilung eines Klangs hinsichtlich seiner Konsonanz bzw. Dissonanz ist - jenseits der wenigen allseits akzeptierten konsonanten Intervalle - abhängig vom subjektiven Gehör und dem zeitgenössischen kulturellen Umgang mit Klängen. In manchen Musikepochen waren starke Dissonanzen möglich (z. B. Barock), andere Zeiten hatten ein dissonanzenarmes Klangideal (,,galanter Stil"). Für einen Großteil der neuen, nicht mehr tonartgebundenen Musik ist die Unterscheidung zwischen Konsonanz und Dissonanz ohne Belang; hier greifen besser Kategorien wie mehr bzw. weniger harmonische ,,Spannung". Verfasst von: Jörg Theilacker Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.