Komet - Astronomie.
Publié le 10/06/2013
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Gruppe gehören der spektakulär die Sonne streifende Komet Ikeya-Seki von 1965 sowie sieben andere Kometen mit Perioden von beinahe 1 000 Jahren an.
Deramerikanische Astronom Brian G.
Marsden hat die Schlussfolgerung gezogen, dass der Komet von 1965 und der noch hellere Komet von 1882 sich aus einem einzigenKometen durch Teilung gebildet haben, möglicherweise aus dem Kometen von 1106.
Dieser und möglicherweise noch andere der Gruppe splitterten vor Tausenden vonJahren von einem noch viel größeren Kometen ab.
Eine enge Beziehung besteht auch zwischen Kometen und Meteorschauern.
Der italienische Astronom Giovanni Virginio Schiaparelli bewies, dass sich die Perseiden, die imAugust auftreten, auf derselben Bahn bewegen wie der Komet Swift-Tuttle (1862 III).
Die Leoniden, die im November auftreten, haben sich aus dem Kometen Tempel-Tuttle (1866 I) entwickelt.
Auch einige andere Meteorschauer werden in Beziehung zu bekannten Kometenbahnen gesetzt und als Teilchen erklärt, die ein Komet entlangseiner Bahn verliert.
Früher wurde angenommen, dass Kometen aus dem interstellaren Raum kommen.
Obwohl es keine allgemein akzeptierte Ursprungstheorie gibt, nehmen heute vieleAstronomen an, dass der Ursprung der Kometen in den äußeren, kälteren Teilen des Sonnensystems liegt und dass sie bei dessen Entstehung aus übrig gebliebenemPlanetenmaterial entstanden sind.
Der holländische Astronom Jan Hendrik Oort hat die Theorie aufgestellt, dass sich weit jenseits der Bahn von Pluto eine Vorratswolke mitKometenmaterial angesammelt hat (so genannte Oort’sche Wolke) und dass die Gravitationseinflüsse von vorbeiziehenden Sternen einen Teil des Materials in RichtungSonne ablenken könnte, wo es als Kometen sichtbar wird.
Eine weitere Ansammlung von Kometen befindet sich im Kuiper-Ring.
6 KOMETEN IN JÜNGERER ZEIT
1992 brach der Komet Shoemaker-Levy 9 in 21 große Teile, als er durch das starke Gravitationsfeld des Planeten Jupiter zog.
Im Juli 1994 stürzten diese Teile mitGeschwindigkeiten von ungefähr 210 000 Kilometern pro Stunde über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinweg in die dichte Atmosphäre des Jupiters.
Beim Aufprallwurde die gewaltige kinetische Energie der Kometen unter Auftreten gewaltiger Explosionen in Wärme umgewandelt.
Dabei entstanden Feuerbälle, die größer als die Erdewaren.
Der Aufprall der Bruchstücke auf die Planetenoberfläche lieferte wertvolle Daten über die Zusammensetzung des Jupiters.
Der Fall Shoemaker-Levy hat die Diskussion um eine mögliche Kollision zwischen einem Kometen und der Erde angefacht.
Der Absturz eines Kometenkerns auf eineGroßstadt würde wahrscheinlich diese Stadt zerstören, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Ereignis eintritt, ist extrem gering.
Einige Experten sind der Meinung,dass Einschläge von Kometen oder Meteoriten möglicherweise eine Änderung des Weltklimas verursacht und somit eine Rolle beim Aussterben der Dinosaurier gespielthaben könnten.
Aber diese Annahmen werden in der Fachwelt kontrovers diskutiert und von einigen Wissenschaftlern als spekulativ beurteilt.
Im Frühjahr 1997 passierte der außergewöhnlich helle und große Komet Hale-Bopp in einem Abstand von 194 Millionen Kilometern die Erde und war mit bloßem Auge zusehen.
Der Komet wurde nach seinen Entdeckern Alan Hale und Thomas Bopp benannt.
Jüngsten Erkenntnissen zufolge entstand Hale-Bopp im Sonnensystem.
DiesesErgebnis basiert auf einem Vergleich des Isotopenverhältnisses von Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel des Kometen mit dem entsprechenden Verhältnis, das man imübrigen Sonnensystem feststellen konnte.
Hale-Bopp hat einen Durchmesser von 40 Kilometern und wird im Jahr 4377 wiederum die Erde passieren.
7 AUSGEWÄHLTE MISSIONEN
Da die Kometenmaterie vermutlich aus den Anfängen des Sonnensystems stammt und sich seither kaum verändert hat, hofft man durch die genauere Untersuchung vonKometenmaterie Rückschlüsse auf die Entstehungsgeschichte des Planetensystems ziehen zu können.
So schickte die NASA am 8.
Februar 1999 die Sonde Stardust auf den Weg zum Kometen Wild-2.
Anhand verschiedener Aufnahmen und Messdaten konnte man zurückverfolgen, dass der im Durchmesser vier Kilometer große Komet vor 1974seine Bahn außerhalb der Jupiterbahn um die Sonne zog und dort seine ursprüngliche Zusammensetzung über Milliarden von Jahren hatte erhalten können.
Erst 1974 wurdeWild-2 durch Jupiters Anziehungskraft auf eine innere Bahn abgelenkt.
Stardust erreichte den Kometen am 2.
Januar 2004, flog durch den Kometenschweif und sammelte dabei mit einem speziellen Staubfänger Material.
Bereits zuvor hatte die Sonde interstellaren Staub gesammelt, der sich in seiner chemischen Zusammensetzung vomKometenstaub unterscheidet, wie man anhand von Messungen mit einem Massenspektrometer an Bord der Sonde herausfand.
Stardust landete am 17.
Januar 2006 wieder auf der Erde.
Der Staubbehälter der Sonde besteht aus einzelnen Segmenten, die nach dem Öffnen des Behälters mit moderner Bildtechnik katalogisiert wurden.
Die Staubpartikel befinden sich auf einer Auffangsubstanz, einem Aerogel, und müssen zur weiteren Untersuchung aufgespürt undanschließend herausgelöst werden.
Die am Stardust -Projekt beteiligte University of California hat zur Unterstützung eine Art virtuelles Mikroskop im Internet eingerichtet, mit dem Interessierte bei der Suche nach den Staubpartikeln in der Auffangsubstanz helfen können.
An der eigentlichen Analyse der Partikel sind Forschungseinrichtungenaus aller Welt beteiligt.
Mit Deep Impact startete die NASA am 12.
Januar 2005 eine Sonde, die Informationen über das Innere eines Kometen sammeln sollte.
Deep Impact setzte sich aus einer Muttersonde und einer Aufschlagssonde zusammen.
Letztere schlug am 4.
Juli 2005 in den Kometen Tempel 1 ein.
Das durch den Aufprall weggeschleuderte Material ausdem Inneren des Kometen bildete eine Wolke aus Eis, Staub und Gestein.
Sie wurde sowohl mit den Bordinstrumenten der eigentlichen Sonde untersucht als auch vonanderen Einrichtungen registriert, etwa von dem Hubble-Weltraumteleskop und den ESA-Satelliten Rosetta und XMM-Newton. Ersten Auswertungen zufolge enthielt die Wolke gefrorenes Wasser und Kohlendioxid.
Die Bilder, die die Aufschlagssonde bis kurz vor dem Aufprall übermittelte, zeigten einen von Kratern übersäten Kometenkern.
Die ESA-Mission Rosetta sollte im Januar 2003 zum Kometen Wirtanen starten, der 1948 von Carl A.
Wirtanen (Lick Observatorium, Kalifornien) entdeckt wurde.
Rosetta (benannt nach dem Stein von Rosette) sollte mit Hilfe einer Ariane 5-Plus (siehe Ariane) ins All geschossen werden und den Kometen Ende November 2011 erreichen.
Nach dem Fehlstart der ersten Ariane 5-Plus im Dezember 2002 wurde der Einsatz dieser Rakete bis auf weiteres ausgesetzt.
Dadurch verpasste Rosetta den letztmöglichen Starttermin am 12.
Januar 2003.
Das Programm wurde jedoch nicht eingestellt.
Als neues Anflugsziel wählte die ESA nun den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko aus, der einen geschätzten Durchmesser von fünf Kilometern besitzt.
Der Kometwurde 1969 von dem ukrainischen Astronomen Klim Tschurjumow (Universität Kiew) auf Photographien entdeckt, die seine Kollegin Swetlana Gerassimenko(Astrophysikalisches Institut Duschanbe) aufgenommen hatte.
Rosetta startete am 2.
März 2004 an Bord einer Ariane 5 und wird voraussichtlich im August 2014 eine Umlaufbahn um den Kometen erreichen.
Nach Auswahl eines geeigneten Landeplatzes soll dann das etwa 100 Kilogramm schwere Landegerät Philae ausgesetzt werden und auf dem Kometen landen.
Sowohl das Landegerät als auch die dann im Orbit befindliche Sonde sind mit verschiedenen Beobachtungsinstrumenten ausgestattet.
Rosetta soll den Kometenkern mindestens bis Dezember 2015 analysieren.
Siehe auch Astronomie; Weltraumforschung
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