Kolonialismus - Geschichte.
Publié le 15/06/2013
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2.5 Kooperation und Widerstand
Trotz zahlreicher Zeugnisse für zumindest zeitweise erfolgreichen Widerstand gegen die Okkupatoren konnten die militärisch unterlegenen einheimischen Bevölkerungen derÜbermacht der weißen Eroberer und ihrer Unterwerfung oder Vertreibung in der Regel wenig entgegensetzen.
In vielen Fällen beugten sich die lokalen Autoritäten denKräfteverhältnissen und unterschrieben Übergabe- und „Schutzverträge”.
Doch in vielen Fällen wehrten sich die einheimischen Völker heftig und lange erfolgreich gegen die europäischen Eindringlinge und lieferten ihnen auch nach Errichtung derKolonien lang anhaltenden Widerstand: Das Vordringen der europäischen Siedler in Nordamerika war über 200 Jahre lang von anhaltenden Kämpfen mit Indianern begleitet;Zulu und Xhosa setzten den vorrückenden Treck-Buren in Südafrika in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts dauerhaften Widerstand entgegen; unter Abd el-Kadervereinigten sich die algerischen Stämme zu einer Aufstandsbewegung gegen die französischen Eroberer (1832-1846); die erfolgreiche Mahdi-Bewegung gegen dieosmanisch-ägyptische bzw.
britische Herrschaft (Mahdi-Aufstand 1881-1885) wurde erst 1898 von den Briten besiegt; die Herero und Nama (Khoikhoin) leisteten denDeutschen in Südwestafrika erheblichen Widerstand.
In Südostasien gelang Niederländern, Briten und Franzosen die endgültige Eroberung von Indonesien bzw.
Burma undIndochina im Verlauf des 19.
Jahrhunderts erst nach langen blutigen Kämpfen.
3 GESCHICHTE
3.1 Kolonialismus in der Antike
Die Seehandel treibenden Bewohner Phöniziens gelten allgemein als die ersten Überseekolonisatoren.
Sie errichteten schon um 1100 v.
Chr.
Kolonien an den Küsten desMittelmeeres.
Seit dem 8.
Jahrhundert v.
Chr.
folgten viele griechische Stadtstaaten diesem Beispiel und gründeten Handelsniederlassungen im Mittelmeerraum.
Die StadtKarthago, als phönizische Kolonie gegründet, wurde selbst eine bedeutende Kolonialmacht: Die Karthager errichteten ein auf der Kontrolle der Schifffahrt des Mittelmeeresbasierendes Handelsimperium, zu dem auch Kolonien in Spanien und auf Sizilien gehörten.
Das Reich der Karthager wurde in den Punischen Kriegen (3.
bis 2.
Jahrhundertv.
Chr.) von Rom vernichtet.
In den folgenden Jahrhunderten dehnten die Römer ihren Herrschaftsbereich kontinuierlich aus und herrschten als Kolonialmacht über weiteTeile Europas und des Nahen Ostens.
Siehe auch Kolonien (Antike)
3.2 15.
bis 18.
Jahrhundert
3.2. 1 Spanien und Portugal
Mit der Eroberung des marokkanischen Ceuta 1415 und der Errichtung von Stützpunkten an der afrikanischen Küste zum Zweck des Gold- und Sklavenhandels eröffnetePortugal die europäische Expansion.
Den eigentlichen Beginn der Epoche des neuzeitlichen Kolonialismus setzten jedoch die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus vonSpanien aus (1492) und die Erschließung des Seeweges nach Indien durch den Portugiesen Vasco da Gama (1498).
Im Vertrag von Tordesillas ( siehe Demarkationslinie) verständigten sich Spanien und Portugal, die beiden ersten Kolonialmächte der Neuzeit, über die Aufteilung der noch unerschlossenen Teile der Erde.
Spanien und Portugal verfolgten in ihren Einflusszonen unterschiedliche Kolonialstrategien.
Die Spanier eroberten innerhalb weniger Jahrzehnte weite Teile Süd- undMittelamerikas sowie der Karibik; die Konquistadoren errichteten riesige Vizekönigreiche (Neuspanien 1535, Peru 1543), bauten systematisch die überseeischeTerritorialverwaltung und die wirtschaftliche Erschließung aus und unterwarfen die einheimische Bevölkerung einem drastischen Ausbeutungssystem (Encomienda).
DieTerritorien und der Goldreichtum der Kolonien sicherten für eine Weile den Anspruch der spanischen Krone auf die Vorherrschaft in Europa und in der Welt.
Die Portugiesen nahmen 1500 Brasilien in Besitz, gliederten es als integralen Bestandteil ihrer Monarchie ein, kolonisierten es auf der Basis des Zuckerrohranbaus undnutzten extensiv ihr Monopol auf den transatlantischen Handel mit Sklaven, die sie über ihre afrikanischen Stützpunkte geliefert bekamen.
Da es den Portugiesen imÜbrigen vornehmlich um die Vorherrschaft im Gewürzhandel ging, für den sie Festungen und Handelsposten an den Küsten Westafrikas (u.
a.
Moçambique, Sansibar),Indiens (Goa, Kalikut) und Chinas (Macao) errichteten, verzichteten sie auf eine weiträumige Eroberung des Landesinneren, zumal sie auch aufgrund der im Vergleich zuSpanien wesentlich geringeren Kapazitäten dazu kaum in der Lage waren.
Ende des 16.
Jahrhunderts machten Engländer und Holländer den Portugiesen das Monopol imFernhandel mit Ostasien streitig und verdrängten sie nach und nach aus ihren Stützpunkten; Anfang des 17.
Jahrhunderts etablierte sich die englische Ostindische Kompaniein Indien und begann 1757 mit der Eroberung des Subkontinents, und um 1800 hatten die Holländer die Herrschaft über Java und Ceylon (heute Sri Lanka) erlangt.
Gewachsenes Selbstbewusstsein der spanischen Statthalter in Südamerika, die zudem vom Unabhängigkeitskampf der britischen Siedler in Nordamerika beflügelt wurden,führten im ersten Drittel des 19.
Jahrhunderts zu einer relativ raschen Ablösung der spanischen Überseegebiete vom Mutterland.
Gleichfalls als Konsequenz ausgewachsenen Widersprüchen zwischen der portugiesischen Herrenschicht in der Kolonie und der Zentrale in Europa erklärte sich 1822 Brasilien zur unabhängigen,konstitutionellen Monarchie.
3.2. 2 Niederlande
Ende des 16.
Jahrhunderts traten die Niederlande durch die Aktivitäten der privilegierten Privatgesellschaft Vereenigde Oostindische Companie in den Kreis der Kolonialmächte.
1619 wurde Batavia (Jakarta) auf Java erobert, das Zentrum des niederländischen Kolonialreiches wurde.
Die Gründung von Kapstadt als Proviantstation1652 auf der Route nach Südostasien ermöglichte die Zuwanderung von Siedlern, die als Buren bald ein vom Mutterland abgeschiedenes Eigenleben entwickelten.
Siedrangen auf Trecks ins Landesinnere vor und gründeten im 19.
Jahrhundert mehrere Republiken, u.
a.
den Oranje-Freistaat und die Südafrikanische Republik (Transvaal).
3.2. 3 Großbritannien
Die Ankunft und Ansiedelung englischer Kolonisten, die aus religiösen Gründen emigriert waren, in Amerika in der ersten Hälfte des 17.
Jahrhunderts legten den Grundsteinfür die Entstehung der 13 englischen Kolonien an der nordamerikanischen Ostküste.
Auf der Grundlage einer massiven Zuwanderung aus Europa dehnten die Kolonien ihrSiedlungsgebiet sukzessive nach Westen aus, wobei sie mehrmals in kriegerische Konflikte mit den Franzosen gerieten, die 1608 Quebec gegründet hatten und in diegleiche Richtung expandierten.
Gegenüber den Indianern setzten sich die britischen Siedler trotz teilweise heftigen Widerstands mit einer kompromisslosen Vertreibungs-und Vernichtungspolitik durch.
Die von England geübte Praxis, die Kolonien weitgehend der Selbstverwaltung zu überlassen, barg die Gefahr, dass diese sich rasch vomMutterland emanzipierten, dass sie eher zu rebellieren begannen, wenn die Politik des Mutterlandes den Interessen der Kolonie zuwiderlief.
Ein solcher Konflikt mündete1776 in die Unabhängigkeitserklärung der britischen Kolonien in Nordamerika und im Unabhängigkeitskrieg, aus dem die USA siegreich und als souveräner Staathervorgingen.
Ungeachtet dieser Niederlage blieb England, das im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) Frankreich im Kampf um die koloniale Vorherrschaft besiegt hatte, führendeKolonialmacht.
Zum Kern des britischen Empire entwickelte sich im 18.
Jahrhundert der indische Subkontinent, den sich die 1600 gegründete East India Company vollständig erschloss, nachdem sie bis 1761 die französischen Kolonisatoren verdrängt hatte.
1858 musste die Kompanie nach einer breiten Aufstandsbewegung im NordenIndiens ihre Herrschaft über den Subkontinent an die britische Regierung übertragen.
3.2. 4 Frankreich.
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