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Kanada - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Kanada - geographie. 1 EINLEITUNG Kanada, Land in Nordamerika, grenzt im Norden an das Nordpolarmeer, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Süden an die Vereinigten Staaten von Amerika, im Westen an den Pazifischen Ozean und den US-Bundesstaat Alaska. Kanada ist nach Russland zweitgrößtes Land der Erde. Die Gesamtfläche beträgt 9 984 670 Quadratkilometer, wovon etwa 8 Prozent auf Binnengewässer entfallen. Das größte zusammenhängende Wassergebiet stellt der kanadische Anteil an den Großen Seen dar. Die Nord-Süd-Ausdehnung des Landes beträgt 4 600 Kilometer; von West nach Ost erstreckt es sich über 5 500 Kilometer. Cape Columbia auf der Ellesmere-Insel ist mit 83°6' Nord nördlichster Punkt des Landes. Der südlichste Punkt liegt bei 41°41' Nord im Eriesee. Von der Grenze zu Alaska bei 141 Grad westlicher Länge erstreckt sich Kanada nach Osten bis 52°37' West auf der Insel Neufundland. Das Staatsgebiet umfasst zahlreiche Inseln; die meisten davon gehören zum Kanadisch-Arktischen Archipel. Die gesamte Inselwelt Kanadas hat eine Fläche von annähernd 1,5 Millionen Quadratkilometern, wovon die Baffin-Insel knapp ein Drittel einnimmt. Das nordamerikanische Land ist in zehn Provinzen (Alberta, British Columbia, Manitoba, Newfoundland and Labrador, New Brunswick, Nova Scotia, Ontario, Prince Edward Island, Quebec und Saskatchewan) und drei direkt der kanadischen Bundesregierung unterstellte Territorien (Northwest Territories, Yukon Territory und Nunavut) gegliedert. 2 LAND Entsprechend seiner Größe ist Kanada überaus vielgestaltig. Die 202 080 Kilometer lange Küstenlinie ist durch zahlreiche Landvorsprünge und Buchten stark gegliedert. Neufundland ist die größte kanadische Insel im Atlantischen, die Vancouver-Insel die größte im Pazifischen Ozean. Zahlreiche Inseln befinden sich auch in der Hudsonbai. 2.1 Physische Geographie Kanada gliedert sich in mehrere naturgeographische Räume. Neben dem Kanadisch-Arktischen Archipel im Norden des Landes sind dies der Kanadische Schild, die Appalachen, die Tiefländer um die Großen Seen und den Sankt-Lorenz-Strom, die Inneren Ebenen (Interior Plains) und die Nordamerikanischen Kordilleren. Während der jüngeren Erdgeschichte waren weite Teile Kanadas von mächtigen Inlandeismassen bedeckt, wodurch die Oberfläche des Landes nachhaltig überformt wurde. Nach dem Abschmelzen dieser Eismassen sammelte sich das Schmelzwasser in den Becken und Senken und bildete zahlreiche Seen. Nahezu die Hälfte des Landes wird vom Kanadischen Schild eingenommen, der sich halbkreisförmig um die Hudsonbai von der Halbinsel Labrador im Südosten bis zum Großen Bärensee im Nordwesten ausdehnt. Dieses geologisch alte Gebiet ist aus präkambrischen, mehrere Milliarden Jahre alten Gesteinen (vor allem Granit, Gneis und Schiefer) aufgebaut und durch Gletschertätigkeit stark glazial überformt. Die flachwellige Plateaulandschaft ist in weiten Teilen 200 bis 600 Meter hoch und erreicht nur in Labrador Höhen um 1 500 Meter. Der Westrand dieser alten Landmasse wird von ausgedehnten mittelkanadischen Seen markiert. Auch große Teile der kanadischen Inselwelt im Nordpolarmeer gehören zu diesem Naturraum. Der Osten des Landes setzt sich aus den Appalachen und den Tiefländern um die Großen Seen und den Sankt-Lorenz-Strom zusammen. Die Appalachen sind ein stark abgetragenes Rumpfgebirge, das sich bis Neufundland erstreckt, größere Höhen aber nur in den Vereinigten Staaten erreicht. Die Tieflandregion umfasst ausgedehnte Ebenen, die intensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Die Inneren Ebenen bilden die nördliche Fortsetzung der Great Plains der Vereinigten Staaten. Ihre West-Ost-Erstreckung erreicht an der Südgrenze Kanadas 1 000 Kilometer und nimmt nach Norden auf 400 Kilometer ab. Nach Westen steigt das Gebiet in Schichtstufen bis etwa 1 500 Meter an. Die Böden der Inneren Ebenen sind überaus fruchtbar. Im Westen Kanadas erheben sich die Nordamerikanischen Kordilleren als Teil des ausgedehnten, erdgeschichtlich jungen Kordillerensystems, das sich von der Südspitze Südamerikas bis nach Alaska erstreckt. Der kanadische Anteil der Nordamerikanischen Kordilleren hat eine durchschnittliche Breite von 800 Kilometern und besteht aus der östlichen Kette der Rocky Mountains, intramontanen Plateaus und den pazifischen Küstengebirgen. Höchster Berg der Ostkette ist mit 3 954 Metern der Mount Robson. Zehn weitere Gipfel erreichen Höhen von mehr als 3 500 Metern. Die intramontane Plateauregion wird von Flusstälern gegliedert. In der Küstenkordillere erhebt sich der Mount Logan, mit 5 959 Metern der höchste Gipfel des Landes. 2.2 Flüsse und Seen Kanada ist ein überaus seenreiches Land. 31 Seen besitzen eine Fläche von mehr als 1 300 Quadratkilometer. Zu den größten Seen gehören Großer Bärensee, Großer Sklavensee, Winnipegsee, Athabascasee sowie die Großen Seen, durch die mit Ausnahme des Michigansees, der ganz auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten liegt, die Grenze zum südlichen Nachbarland verläuft. Der Anteil Kanadas an der Gesamtfläche der Großen Seen beträgt 37 Prozent. Die bedeutendsten Flüsse sind der Mackenzie (mit dem Peace River), der dem Nordpolarmeer zufließt, der Sankt-Lorenz-Strom, der das Gebiet der Großen Seen entwässert und über den Sankt-Lorenz-Golf in den Atlantischen Ozean mündet, und der Nelson (mit dem Saskatchewan), der in die Hudsonbai fließt. 2.3 Klima Aufgrund der hohen geographischen Breite und der Größe der Landmasse ist das Klima in weiten Teilen Kanadas kontinental geprägt mit hohen Temperaturschwankungen im Jahresverlauf. Im Norden herrschen arktische bis subarktische klimatische Bedingungen. Das Fehlen höherer von West nach Ost verlaufender Gebirgszüge ermöglicht vor allem in Mittel- und Ostkanada das Vordringen arktischer Luftmassen bis weit nach Süden. Nur in den südlichsten Landesteilen ist das Klima gemäßigt. Allgemeines Kennzeichen des kanadischen Klimas sind lange, schneereiche Winter, in denen die Temperaturen -30 °C unterschreiten können, und kurze, mitunter heiße Sommer. Durch maritime Einflüsse sind die Temperaturen der pazifischen Küstenregion milder als in Gebieten gleicher Breitenlage im Landesinneren. Auch im atlantischen Küstenbereich dämpfen ozeanische Einflüsse die Temperaturextreme und führen zu ausgeglichenerem Klima. Im Einflussbereich des Atlantischen Ozeans liegen die Jahresniederschläge bei 1 000 bis 1 500 Millimetern; zum Landesinneren nehmen sie auf 300 bis 500 Millimeter ab. Die den niederschlagsbringenden Westwinden ausgesetzten Westhänge der Küstenkordillere erhalten wegen ihrer Stauwirkung mit 6 000 Millimetern extrem hohe Jahresniederschläge, während die Leeseite relativ trocken ist. Eine klimatische Besonderheit der Hochgebirgsregion ist der Chinook, ein warmer Fallwind an der Ostseite der Rocky Mountains, dessen Auftreten oft zu rascher Schneeschmelze führt. 2.4 Flora und Fauna Im Landesinneren sind die Vegetationseinheiten gürtelförmig angeordnet. Von Süden nach Norden sind dies borealer Nadelwald, Waldtundra und Tundra. Im Südosten Kanadas wächst unter atlantischem Einfluss Laubwald mit Ahorn (dem Flaggensymbol des Landes), Eichen, Ulmen, Eschen, Linden und Hickorys als Hauptbaumgattungen. Nach Norden nimmt der Anteil an Nadelbäumen beständig zu, bis der Übergang zum Nadelwaldgürtel erfolgt. Westlich der Großen Seen schließen an die Laub- bzw. Mischwaldregion Prärien und Grassteppen an. Im Westen Kanadas beeinflusst die Höhenlage das Pflanzenwachstum maßgeblich. Auf den niederschlagsreichen Westflanken der Gebirge gedeihen dichte Wälder mit Tannen, Fichten und Zedern, während in der intramontanen Plateauregion Kiefer die Hauptbaumgattung ist. Der Gürtel des borealen Nadelwaldes erstreckt sich in einem weiten Bogen von Neufundland bis ins nördliche Alaska und hat eine Breite von nahezu 1 000 Kilometern. Diese Vegetationseinheit umfasst vorwiegend Fichten, Tannen und Kiefern. Nach Norden geht der Nadelwald in die Waldtundra über, ein Gebiet mit lichteren Baumbeständen. Auf dem nördlichen Festland und den südlichen Inseln der arktischen Inselwelt gedeiht Tundrenvegetation mit Zwergsträuchern, Kräutern, Gräsern und Moosen. Die jährliche Vegetationsperiode ist auf den wenige Monate dauernden Zeitraum beschränkt, in dem der Dauerfrostboden auftaut. Der nördliche Teil des Kanadisch-Arktischen Archipels ist weitgehend gletscherbedeckt und damit nahezu vegetationsfrei. Vor allem in den letzten Jahrzehnten ging in Kanada sehr viel natürlicher Lebensraum verloren. Das Land soll schätzungsweise 80 Prozent der ursprünglichen Feuchtgebiete eingebüßt haben, wobei allein von 1980 bis 1990 ein Verlust von insgesamt 23 Prozent zu beklagen war. Ebenso sind die Prärie, die Wälder im südlich gelegenen Ontario, die Wälder Akadiens in den maritimen Provinzen und der Regenwald an der Westküste gefährdet. Heute besitzt Kanada insgesamt nur noch 10 Prozent seines ursprünglichen Waldbestandes. Die Wälder wurden vor allem in den Bergen von British Columbia durch die Forstwirtschaft stark ausgedünnt. Das Land leidet unter den Folgen von Kahlschlägen, die Erdrutsche und schwere Bodenerosionen verursacht haben, wodurch u. a. die Lebensräume der Lachse gefährdet sind. Die größte Bedrohung für die Umwelt in Kanada geht jedoch vom sauren Regen aus, für den die Vereinigten Staaten von Amerika zu 50 Prozent verantwortlich sind. Er entsteht infolge der Erzförderung und der Kohlekraftwerke. Der saure Regen schädigt bzw. tötet Bäume und vergiftet Binnengewässer. 43 Prozent der Gesamtfläche Kanadas sind vom sauren Regen stark betroffen, wobei die östlichen Provinzen seit Mitte der siebziger Jahre besonders unter seinen Auswirkungen leiden. Durch Maßnahmen zur Luftreinhaltung scheint der saure Regen langsam zurückzugehen. Eine Studie, die von 1981 bis 1994 an 202 Seen in Ontario, Québec und den atlantischen Regionen durchgeführt wurde, hat ergeben, dass sich der Versauerungsgrad in den meisten Gewässern entweder verbessert hat oder zumindest stabil geblieben ist, einige wenige Seen weisen allerdings eine Verschlechterung auf. Die Tierwelt Kanadas ähnelt der von Nordeuropa und Nordasien. In den Laub- und Mischwäldern des Südostens leben Wapitis (nordamerikanische Rothirsche), Elche, Schwarz- und Braunbären (zur letzteren Art gehören die Grizzlys). Die Grasländer des südlichen Landesinneren bieten Lebensraum für Bisons und Kojoten. In den Gebirgsregionen des westlichen Kanada gibt es neben Wapitis, Elchen und Bären auch Luchse, Pumas und Schneeziegen. Der boreale Nadelwaldgürtel ist das Verbreitungsgebiet kleinerer Säugetiere wie Füchse, Marder und Biber. Waldtundra und Tundra sind Hauptlebensraum von Karibus, Moschusochsen, Polarfüchsen und Lemmingen. An den arktischen Küsten leben Walrosse, andere Robbenarten und Eisbären. Die einheimische Tier- und Pflanzenwelt steht in zahlreichen Nationalparks und Naturreservaten unter Schutz. Größtes Schutzgebiet ist der 45 000 Quadratkilometer große Wood Buffalo Nationalpark, in dem zahlreiche vom Aussterben bedrohte Arten vertreten sind. Bemerkenswert ist der Bisonbestand mit etwa 6 000 Tieren. 3 BEVÖLKERUNG Kanada ist ein klassisches Einwanderungsland und weist eine große ethnische und kulturelle Vielfalt auf. Etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung ist britischer oder irischer Abstammung, 28 Prozent sind Nachkommen französischer Einwanderer. Amtssprachen sind Englisch und Französisch. Die überwiegende Mehrheit Französisch sprechender Einwohner lebt in der Provinz Quebec, wo Frankokanadier 78 Prozent der Bevölkerung stellen. Außerdem leben in Kanada Nachfahren von Einwanderern aus vielen anderen europäischen Ländern wie Deutschland, Italien, Polen, der Niederlande und der Ukraine. Während der letzten Jahre erfolgte eine verstärkte Zuwanderung von Asiaten, vor allem aus Indien, Vietnam und Hongkong. Der Anteil indianischer Ureinwohner an der Gesamtbevölkerung liegt nur noch bei etwa 2 Prozent, steigt aber gegenwärtig an. Die Angehörigen der knapp 600 Indianerstämme leben über das gesamte Land verteilt, während die etwa 30 000 Eskimo überwiegend im Norden ansässig sind. Die Einwohnerzahl Kanadas beträgt 33,68 Millionen. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 3,7 Einwohnern je Quadratkilometer. Siedlungsschwerpunkt ist ein etwa 300 Kilometer breiter Gürtel entlang der Grenze zu den Vereinigten Staaten im Südosten Kanadas. 62 Prozent der Landesbevölkerung leben in den Provinzen Ontario und Quebec. Weite Teile im Nordwesten des Landes sind nahezu menschenleer. 3.1 Wichtige Städte Mit 81 Prozent ist der Anteil der Stadtbevölkerung sehr hoch (2005). Toronto, eine Hafenstadt am Ontariosee und ein bedeutendes Produktionszentrum, ist mit 2,50 Millionen Einwohnern größte Stadt des Landes. Die Einwohnerzahl der Handelsmetropole Montreal beträgt 1,04 Millionen, die Hafenstadt Vancouver hat 578 000 Einwohner . Weitere größere Städte sind die Hauptstadt Ottawa (812 000), Edmonton (730 000) und Calgary (988 000 Einwohner). 3.2 Sprache Die Amtssprachen in Kanada sind Englisch und Französisch. Das kanadische Englisch unterscheidet sich nur wenig vom amerikanischen Englisch. In Ontario und Manitoba wird von etwa 5 Prozent der Bevölkerung Französisch gesprochen. In den westlichen Provinzen sprechen die meisten Menschen Englisch. In den atlantischen Provinzen wird hauptsächlich Englisch gesprochen, wenngleich etwa ein Drittel der Bevölkerung von New Brunswick Französisch spricht. In Québec ist Französisch die wichtigste Sprache. Im Siedlungsgebiet der Indianer und Eskimo gibt es mehr als 50 verschiedene Sprachen. Siehe auch Indianersprachen 3.3 Religion 87 Prozent der Bevölkerung sind Christen (47 Prozent Katholiken, 40 Prozent Protestanten). Besonders stark ist die katholische Glaubensgemeinschaft mit einem Anteil von 88 Prozent in der Provinz Quebec. Größte protestantische Glaubensgruppen sind Anglikaner und Anhänger der Vereinigten Kanadischen Kirche. Außerdem leben in Kanada Muslime, Hindus und Anhänger weiterer kleiner Glaubensgemeinschaften. 8 Prozent der Bewohner sind konfessionslos. 3.3.1 Feiertage Der Neujahrstag (1. Januar) ist der erste Feiertag im Jahr. Im Frühling feiern die Christen Ostern (Karfreitag bis Ostermontag). Am Viktoriatag, der am dritten Montag im Mai begangen wird, wird des Geburtstags von Königin Viktoria und des Britischen Commonwealth gedacht. Am Kanadatag (1. Juli) gedenkt man feierlich des British North American Acts von 1867, der die verschiedenen Teile Kanadas vereinte. Am ersten Montag im September begehen die Kanadier den Tag der Arbeit. Am zweiten Montag im Oktober findet das Erntedankfest statt. Der 11. November ist der Gedenktag für die Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges. Im letzten Monat des Jahres begeht man den ersten und den zweiten Weihnachtsfeiertag (25. und 26. Dezember). Zu diesen nationalen kommen noch einige Feiertage hinzu, die nur auf Provinzebene begangen werden. 4 BILDUNG UND KULTUR Das kanadische Bildungssystem liegt im Zuständigkeitsbereich der Provinzen und orientiert sich an britischem und amerikanischem, in der Provinz Quebec vorwiegend an französischem Vorbild. Die Schulen in den direkt der kanadischen Regierung unterstellten Territorien werden von dieser ebenso verwaltet, wie die Bildungseinrichtungen für Indianer und Eskimo. Unterrichtssprachen sind Englisch und Französisch. Aufgrund der dünnen Besiedlung und der englisch-französischen Gegensätze bildete sich keine einheitliche Nationalkultur. Die Einwanderer aller Volksgruppen und Nationalitäten konnten ihr kulturelles Erbe bewahren. Vermischung unterschiedlicher Strömungen führte vor allem in Großstädten zum Phänomen der multikulturellen Gesellschaft. Das Land bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie Museen und historische Stätten. 4.1 Bildung und Schulwesen Es besteht eine allgemeine Schulpflicht von 11 Jahren (2002-2003); der Unterricht ist kostenlos. In Kanada gibt es 69 Universitäten mit knapp 600 000 Studenten, die für den Hochschulbesuch geringe Gebühren entrichten müssen. Größte Universität ist die Université de Quebec mit etwa 72 000 Studenten. Weitere Bildungszentren sind Toronto, Vancouver und Montreal. 4.2 Kultureinrichtungen Vor allem in den größeren Städten gibt es zahlreiche Museen. Zu den international bekanntesten gehören das Canadian Museum of Civilization (in Quebec), das Canadian Museum of Nature und das National Museum of Science and Technology (beide in Ottawa). Größte Bibliothek des Landes ist die National Library in Ottawa mit einer Sammlung von 14,5 Millionen Büchern und Zeitschriften. Die bedeutendsten Theater und Konzertsäle befinden sich in Ottawa, Quebec, Montreal und Toronto. Das National Arts Center in Ottawa und die Canadian Opera in Toronto zählen zu den renommiertesten Bühnen des Landes. Bekannt ist Kanada auch für seine Freiluftveranstaltungen wie das Stratford Shakespeare Festival in Ontario. Das kulturelle Erbe der Einwanderer wird beim Ukrainian Festival in Dauphin und bei den Highland Games in Nova Scotia dargestellt. 4.3 Medien Fernsehen und Rundfunk werden von der öffentlich-rechtlichen Canadian Broadcasting Corporation (CBC) und mehreren privaten Stationen betrieben. Die 103 Tageszeitungen erreichen eine Gesamtauflage von etwa 5 Millionen (1996). Auflagenstärkste Zeitung ist der Toronto Star mit 530 000 Exemplaren. Neben englischen und französischen Zeitungen werden auch Zeitschriften in den Sprachen von etwa 20 weiteren Volksgruppen verlegt. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der Verfassung von 1982 ist Kanada eine föderalistisch strukturierte, parlamentarische Monarchie innerhalb des Commonwealth of Nations. Die Verfassung betont die Eigenständigkeit des Landes und beseitigt jegliche Eingriffsmöglichkeit Großbritanniens in kanadische Angelegenheiten. Ein wichtiges Element des Gesetzeswerkes ist der Schutz der Rechte der Ureinwohner. Die zehn Provinzen haben eigene Regierungen und Parlamente und verfügen über weitgehende Selbstbestimmung. Die drei Bundesterritorien sind direkt der Zentralregierung unterstellt. 5.1 Exekutive An der Spitze der kanadischen Regierung steht der Premierminister, der vom Generalgouverneur ernannt wird. Premierminister und Kabinett sind dem Parlament verantwortlich. 5.2 Legislative Die gesetzgebende Gewalt liegt beim Zweikammerparlament, das sich aus dem Senat (mit maximal 112 vom Generalgouverneur ernannten Vertretern der Provinzen) und dem Unterhaus (House of Commons mit 308 - davon 75 aus der Provinz Quebec - vom Volk nach dem Mehrheitswahlrecht gewählten Mitgliedern) zusammensetzt. Bei der Gesetzgebung wirken beide Kammern zusammen. 5.3 Judikative Die Rechtsprechung orientiert sich am britischen, in der Provinz Quebec am französischen Vorbild. Höchste juristische Instanz ist der Oberste Gerichtshof (Supreme Court) in Ottawa, der sich aus dem Vorsitzenden und acht weiteren Richtern zusammensetzt. Die Provinzen besitzen eigene Gerichte. 5.4 Politik Das politische Geschehen wurde lange Zeit von zwei großen Parteien bestimmt, der Liberal Party (Liberale Partei, LP) und der Progressive Conservative Party (FortschrittlichKonservative Partei, PCP). Beide lösten sich wiederholt in der Regierungsverantwortung ab. Während die LP ihre dominierende Rolle behaupten konnte, verlor die PCP nach der Schwächung durch interne Flügelkämpfe stark an Gewicht, und zwar zugunsten der Reform Party, die nun zur stärksten konservativen Gruppierung wurde. Die Reform Party löste sich jedoch im April 2000 auf und konstituierte sich - gleichsam als Sammelbecken für das zersplitterte konservative Parteienspektrum - zusammen mit abgespaltenen Gruppen der PCP unter dem Namen Canadian Alliance (CA) neu. 2003 fusionierten CA und PCP zur Conservative Party (CP). Der Bloc Québécois (BQ) ist als Abspaltung der Konservativen auf Quebec beschränkt und vertritt die Autonomie dieser Provinz. Die New Democratic Party (NDP) ist sozialdemokratisch orientiert. 6 WIRTSCHAFT Kanada war zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch ein typisches Agrarland, zählt inzwischen aber zu den höchstindustrialisierten Staaten der Erde. Das produzierende Gewerbe verarbeitet vorwiegend die ergiebigen Rohstoffe, die Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Bergbau liefern. Die Wirtschaft des Landes wird durch die engen Verflechtungen mit den USA gekennzeichnet. Jedes Land ist der wichtigste Handelspartner des anderen. Das kanadische Wirtschaftspotential ist regional sehr unterschiedlich verteilt. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 1 271 593 Millionen US-Dollar (2006). 6.1 Landwirtschaft Der Agrarsektor stellt das Rückgrat der kanadischen Wirtschaft dar. Hauptanbauprodukt ist Weizen, der vorwiegend in den Provinzen Alberta, Manitoba und Saskatchewan kultiviert wird. Diese Region zählt zu den ausgedehntesten Weizenanbaugebieten der Erde und liefert 16 Prozent der weltweiten Weizenproduktion. Etwa drei Viertel der Ernte werden exportiert, womit Kanada nach den USA größter Weizenexporteur ist. Weitere Anbauprodukte sind Gerste, Mais, Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Obst (vor allem Äpfel), Tabak und Sojabohnen. Milchviehwirtschaft in größerem Umfang wird in den Provinzen Quebec und Ontario betrieben, Viehzucht außerdem in Alberta. Auch die Pelztierzucht hat sich zu einem rentablen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Vor allem in den nördlichen Landesteilen gibt es zahlreiche Nerz- und Fuchsfarmen. Zudem werden Biber, Kojoten und Sattelrobben wegen ihrer Felle gejagt. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Etwa 31,1 Prozent der Landesfläche sind waldbedeckt (2005), 90 Prozent davon befinden sich in Staatsbesitz. Kanada zählt zu den weltweit größten Produzenten von Holz und Holzerzeugnissen. Mehr als 150 Baumarten wachsen in den Wäldern. Rund 80 Prozent des Bestands sind Nadelhölzer wie Fichten, Douglasien und Zedern. Die Gebiete vor der kanadischen Küste sind überaus ergiebige Fischgründe. Besonders mit Thunfisch, Kabeljau, Schellfisch, Makrele und Hummer werden hohe Fangquoten erzielt. Darüber hinaus wird Fischfang (vor allem Lachs) in den Seen und Flüssen betrieben. 6.3 Bergbau und Energie Kanada verfügt über ein großes Rohstoffpotential. Bis auf wenige Erze wie Chrom und Mangan werden alle für die Industrie benötigten Rohstoffe gefördert. Bei einigen Bodenschätzen wie Nickel, Kupfer, Blei, Zink, Asbest, Platin, Gold und Silber gehört Kanada zu den bedeutendsten Förderländern. Darüber hinaus ist es weltweit führender Uranproduzent. Auch bei fossilen Energieträgern wie Erdöl und Erdgas gibt es vor allem in Alberta überaus reichhaltige Vorkommen. Kanada ist weitgehend unabhängig von Energieimporten. Die Energieversorgung beruht vorwiegend auf Erdöl und Erdgas. Daneben spielt die Energieerzeugung durch Wasserkraftwerke eine wichtige Rolle, während die Bedeutung der Kohle als Energieträger rückläufig ist. In den Provinzen Quebec und Newfoundland and Labrador wird fast der gesamte benötigte Strom in Wasserkraftwerken erzeugt. Die Kernenergie deckt ungefähr 19 Prozent des landesweiten Energiebedarfs. Zwei der insgesamt 22 Kernreaktoren stehen in Ontario. 6.4 Industrie Die wichtigsten Produktionszweige sind Maschinen- und Fahrzeugbau, Erdölverarbeitung, Elektrotechnik, Textil- und Papierindustrie, Herstellung von chemischen Erzeugnissen sowie die Verarbeitung von Holz und Nahrungsmitteln. Die bedeutendsten Industriestandorte liegen in den Provinzen Ontario, Quebec und British Columbia. 6.5 Währung und Außenhandel Offizielle Währung des Landes ist der Kanadische Dollar (kan $) zu 100 Cents (c). Aufgrund der vergleichsweise geringen Bevölkerung ist Kanada die einzige der führenden Industrienationen, die sich nicht auf einen intensiven Inlandsmarkt stützen kann. Somit kommt dem Export eine bedeutende Rolle zu. Das Land zählt zu den führenden Welthandelsnationen. Etwa drei Viertel des Außenhandels sind auf die USA ausgerichtet; weitere wichtige Handelspartner sind Japan und die Staaten der Europäischen Union (vor allem Großbritannien und Deutschland). Ausgeführt werden vor allem Fahrzeuge, Maschinen, Papier, Erdöl, Erze, Holz und Getreide. Hauptimportgüter sind Maschinen, Stahlprodukte, optische und chemische Erzeugnisse sowie Nahrungs- und Genussmittel. 6.6 Verkehrswesen Das Verkehrsnetz ist nur in den südlichen Landesteilen dicht. Nur wenige Straßen und Bahnlinien führen in den Norden des Landes. Insbesondere für den Gütertransport besitzt die Eisenbahn noch eine bedeutende Rolle. Eisenbahnen trugen in hohem Maß zur Erschließung Westkanadas bei. Das gesamte Schienennetz umfasst 57 671 Kilometer, das Straßennetz 1 408 900 Kilometer. Der fast 8 000 Kilometer lange Trans-Canada Highway ist die längste nationale Straße der Erde; er quert Kanada in westöstlicher Richtung von der Vancouver-Insel bis Neufundland. Wichtigster Binnenschifffahrtsweg ist der Sankt-Lorenz-Seeweg, der über eine Strecke von 3 800 Kilometern die Großen Seen mit dem Atlantischen Ozean verbindet. Die wichtigsten internationalen Flughäfen befinden sich in Toronto, Vancouver, Calgary, Montreal und Edmonton. Weite Gebiete in Nordkanada sind nur mit dem Flugzeug erreichbar. 6.7 Tourismus Der Fremdenverkehr ist ein wichtiger Zweig der kanadischen Wirtschaft. 90 Prozent der Besucher kommen aus den USA. Ein hoher Anteil entfällt auf Geschäftsreisende, was die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern widerspiegelt. Urlauber werden vor allem von der vielgestaltigen Landschaft angezogen. Bevorzugte Ziele sind die Nationalparks im Westen des Landes, die Niagarafälle im Südosten sowie die Städte Montreal, Quebec und Vancouver. 1999 kamen fast 20 Millionen Besucher aus dem Ausland nach Kanada. 7 GESCHICHTE Die Geschichte Kanadas, eines klassischen Einwanderungslandes, wurde nachhaltig durch die Konflikte unterschiedlicher ethnischer Gruppen geprägt. 7.1 Ureinwohner Gegen Ende des Eiszeitalters vor etwa 20 000 Jahren überquerten asiatische Völker die Beringstraße, die damals noch die Landverbindung zwischen Asien und Amerika bildete, und verbreiteten sich in Nord-, später auch in Südamerika. Diese Völker waren die Vorfahren der Indianer und Eskimo, die bis ins 16. Jahrhundert die einzigen Bewohner dieses ausgedehnten Landes waren. Die Siedlungen, die Wikinger zu Beginn des 11. Jahrhunderts an der Ostküste errichtet hatten, bestanden nur kurze Zeit. 7.2 Erschließung durch Europäer Die Landung des Venezianers Giovanni Caboto an der Küste der Halbinsel Labrador auf der Suche nach einer Nordwestpassage für den Seeweg nach Indien im Jahr 1497 inspirierte europäische Seefahrer zu weiteren Erkundungsreisen. 1534 drang der Franzose Jacques Cartier ins Landesinnere vor und nahm das Gebiet um den Sankt-LorenzStrom für Frankreich in Besitz. Frankreich dehnte seinen Einfluss in der Folgezeit aus, und 1608 wurde die Stadt Quebec gegründet. Durch weitere Siedlungsgründungen konnte Frankreich schließlich die strategisch wichtige Verbindung zwischen Sankt-Lorenz-Strom und Mississippi herstellen. 7.3 Rivalität zwischen England und Frankreich Die französische Expansionsphase war von Auseinandersetzungen mit englischen Kolonisten begleitet, die im Lauf des 18. Jahrhunderts eskalierten. Die Engländer hatten im 17. Jahrhundert die Neuenglandstaaten gegründet und später Teile Ostkanadas bis zur Hudsonbai besetzt. Die wachsende Einwanderung verstärkte den Druck der Siedler auf die dünn besiedelten, aber gut gesicherten französischen Kolonialgebiete. Die Spannungen zwischen beiden Kolonialmächten eskalierten im Siebenjährigen Krieg (17561763), der in Europa seinen Ausgang nahm, aber auch nach Nordamerika hineingetragen wurde. Im 1763 geschlossenen Frieden von Paris musste Frankreich seinen gesamten kanadischen Kolonialbesitz an das siegreiche Großbritannien abtreten. 7.4 Unter britischer Herrschaft Da sich das vorher französische Quebec hinsichtlich Sprache und Rechtsprechung deutlich von den anderen britischen Besitzungen unterschied, wurde 1774 der Quebec Act erlassen, der den katholischen Frankokanadiern besondere Rechte zusicherte. Die Gewährung der Religionsfreiheit, die Übernahme französischer Rechtsgrundsätze und die Beibehaltung der Verfassung sicherten die innere Stabilität in Quebec und die Loyalität seiner Bewohner während des Nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieges (17751783). Er endete mit der Unabhängigkeit der USA, die alle Gebiete südlich der Großen Seen erhielten. Nach Kriegsende wanderten Zehntausende Amerikaner, die auf britischer Seite gekämpft hatten, nach Kanada ein. Nachdem der Zuzug weiterer Siedler aus dem Süden angehalten hatte, waren zwei nach Kultur und Religion unterschiedliche Siedlungszentren entstanden. Die Neuankömmlinge machten politische Ansprüche geltend, und Großbritannien kam diesen Forderungen nach. 1791 wurde der Constitutional Act erlassen, ein Verfassungsgesetz, das Quebec in das überwiegend französische Unterkanada und das weitgehend englischsprachige Oberkanada einteilte. Die Grenze zwischen beiden Gebieten bildete der Ottawa River. Ober- und Unterkanada hatten einen eigenen Gouverneur. Nationale Spannungen und wirtschaftliche Gegensätze führten zu Auseinandersetzungen, die jedoch schnell beendet werden konnten. Im Krieg zwischen den USA und Großbritannien griffen Amerikaner 1812 die britische Kolonie an, konnten aber von den Kanadiern zurückgedrängt werden. Dieser Erfolg steigerte das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der britischen Kolonie Kanada. Die Grenze zur USA wurde 1818 entlang des 49. Grades nördlicher Breite festgelegt. In der Folgezeit stieg die Zahl der Einwanderer aus Großbritannien, während die Immigration aus den USA langsam abnahm. Auch zahlreiche Russen, Italiener und Deutsche kamen ins Land, so dass die Gesamtbevölkerung stark anstieg. In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts kam es zu verstärkten Forderungen nach Autonomie. Großbritannien erließ daraufhin ein Gesetz, durch das Kanada eine neue innere Ordnung erhielt und Ober- und Unterkanada zusammengeschlossen wurden. 7.5 Innere Autonomie und Expansion Nachdem der Wunsch nach Vereinigung aller britischen Kolonien in Kanada immer stärker wurde, fand 1864 die erste Konferenz von Abgesandten aller britischen Provinzen in Nordamerika statt. Föderationsverhandlungen führten am 1. Juli 1867 zur Verabschiedung eines Gesetzes (British North America Act), das Kanada als Bundesstaat (Dominion of Canada) mit voller innerer Autonomie proklamierte. Er setzte sich aus den Provinzen Ontario und Quebec (dem ehemaligen Ober- und Unterkanada) sowie Nova Scotia und New Brunswick zusammen. Nur wenige Jahre später schlossen sich Manitoba (1870), British Columbia (1871) und Prince Edward Island (1873) an. Hauptstadt des Bundesstaates wurde Ottawa, und John A. Macdonald von der Konservativen Partei wurde erster Premierminister. Das ausgedehnte Gebiet war überwiegend ländlich geprägt; mit Montreal, Quebec und Toronto gab es nur drei größere Städte. Die einzelnen Provinzen wurden durch etwa 4 200 Kilometer Bahnstrecke miteinander verbunden. 1869 konnte das Staatsgebiet nach Westen vergrößert werden, da die Hudson's Bay Company ihr Territorium an Kanada abtrat. Auf diesem wurden später die Provinzen Alberta und Saskatchewan sowie das Yukon Territory und die Northwest Territories gegründet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts traten Alberta und Saskatchewan der Dominion of Canada bei. Eine wichtige Rolle bei der Erschließung der westlichen Provinzen spielte der verstärkt einsetzende Eisenbahnbau. 1885 wurde die transkontinentale Canadian Pacific Railway fertig gestellt. Dies gab der wirtschaftlichen Entwicklung Kanadas enormen Aufschwung. Entlang der Bahnstrecke entstanden Siedlungen und Bergwerke. In der 1896 beginnenden Regierungszeit des Frankokanadiers Wilfrid Laurier von der Liberalen Partei entstand auch durch Abbau der Zollschranken für britische Waren eine engere Bindung zu Großbritannien. Verstärkte Einwanderung von Europäern führte dazu, dass auch Westkanada immer dichter besiedelt wurde. Neue Eisenbahnlinien wurden angelegt, eine davon führte in den Norden der Provinzen Ontario und Quebec, wo Gold, Silber und andere Metalle entdeckt worden waren. Der industrielle Aufschwung führte auch zu einer verstärkten Urbanisierung. Der Anteil der Stadtbevölkerung nahm zu, damit aber auch die Entstehung von Armenvierteln und die Verbreitung von Krankheiten. In der kanadischen Bevölkerung wuchsen die Forderungen nach sozialen Reformen. Darüber hinaus entwickelte sich Widerstand gegen die zunehmende Einwanderung aus Europa, vor allem aus dem slawischen Raum. Die Unzufriedenheit weiter Teile der kanadischen Bevölkerung, verbunden mit dem wieder aufkeimenden Streben nach Unabhängigkeit seitens der Frankokanadier, zwang Laurier 1911 zum Abdanken. 7.6 Kanada zur Zeit der Weltkriege Unter dem neuen Premierminister Robert L. Borden (1911-1920) beteiligte sich Kanada aufseiten der Alliierten aktiv am 1. Weltkrieg. Die erfolgreiche Kriegsteilnahme verschaffte dem Land internationales Ansehen und steigerte das Streben der Kanadier nach vollständiger nationaler Unabhängigkeit. Nach dem Krieg erholte sich Kanada rasch von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die von hohen Inflationsraten und Produktionsrückgängen gekennzeichnet und 1919 von einem Generalstreik in Winnipeg begleitet waren. Nach dem Sieg der Liberalen Partei bei den Parlamentswahlen von 1921 wurde William L. Mackenzie King Premierminister. Er verstärkte die Politik der Souveränität Kanadas. Im Statut von Westminster wurde 1931 die Unterordnung des kanadischen Parlaments unter britische Institutionen endgültig beseitigt, und das Land erhielt die völlige staatliche Unabhängigkeit. Die Weltwirtschaftskrise beendete die Phase wirtschaftlicher Stabilität der zwanziger Jahre. Die Rohstoff- und Nahrungsmittelexporte gingen drastisch zurück, was das extrem ausfuhrabhängige Land in große Schwierigkeiten brachte. Die Krise führte zu Spannungen zwischen den englisch- und französischsprachigen Bevölkerungsgruppen sowie zwischen der Bundesregierung und den einzelnen Provinzen. Bei den Parlamentswahlen von 1930 setzte sich der Spitzenkandidat der Konservativen Partei, Richard B. Bennett, durch. Während seiner Regierungszeit erhielten die Provinzen umfangreiche finanzielle Zuwendungen. Außerdem versuchte er, durch soziale Reformen wie Arbeitslosenunterstützung die Lebensbedingungen der Bewohner zu verbessern. Obwohl diese Maßnahmen durchaus erfolgreich waren, wurde er abgewählt und William L. Mackenzie King 1935 erneut Premierminister. 1939 erklärte Kanada dem Deutschen Reich den Krieg und trat in den 2. Weltkrieg ein. Eine kanadische Armee beteiligte sich an militärischen Operationen in Europa. 7.7 Nachkriegszeit Der Krieg hatte die internationale Position des Landes gestärkt; es war Gründungsmitglied der UN ( United Nations: Vereinte Nationen) und NATO (North Atlantic Treaty Organization: Nordatlantikpakt). Innenpolitisch traten zu dieser Zeit wichtige soziale Neuerungen wie Arbeitslosen- und Rentenversicherung in Kraft. Zur Ankurbelung der Wirtschaft wurden Handelsbarrieren abgebaut, woraufhin der Außenhandel florierte. Nach dem Rücktritt Mackenzie Kings wurde Louis S. Saint Laurent von der Liberalen Partei 1948 zu dessen Nachfolger gewählt. 1949 trat Neufundland dem Bundesstaat Kanada bei. In den Jahrzehnten nach dem Ende des 2. Weltkrieges hielt die Entwicklung Kanadas zu einem modernen Industriestaat an. Gegen Ende der vierziger Jahre wurden in Alberta und Quebec weitere Erdölfelder und in Ontario ergiebige Uranvorkommen entdeckt. Neue Industriezweige entstanden, und zahlreiche Wasserkraftwerke wurden errichtet. 1949 wurde mit dem Bau des Trans-Canada Highways begonnen. Die Bevölkerung nahm durch hohe Geburtenraten und starke Einwanderung aus Europa, vor allem aus Großbritannien, zu. Außenpolitisch konnte sich Kanada nicht dem steigenden politischen, wirtschaftlichen und militärischen Einfluss der USA entziehen. Die 22-jährige Regierungszeit der Liberalen endete 1957 mit dem Amtsantritt des konservativen Premierministers John G. Diefenbaker. Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet von wachsender Kritik am bestehenden System der sozialen Sicherheit, das vielen Kanadiern nicht ausreichend erschien. Größtes innenpolitisches Problem war das Wiederaufleben separatistischer Bewegungen bei Frankokanadiern, die sich durch das Verfassungssystem benachteiligt sahen und nach Autonomie strebten. Die erfolglose Amtszeit Diefenbakers endete 1963, als ihn der Liberale Lester B. Pearson im Amt ablöste. Während seiner Regierungszeit wurden grundlegende Fortschritte im Gesundheitssystem erzielt. Außerdem wurden Quebec und anderen Provinzen ein größeres Mitspracherecht bei nationalen Angelegenheiten eingeräumt. Dadurch konnte jedoch die 1968 erfolgte Gründung des Parti Québécois durch nationalistisch orientierte Politiker in Quebec nicht verhindert werden. 7.8 Die Ära Trudeau Im selben Jahr wurde der Frankokanadier Pierre E. Trudeau Vorsitzender der Liberalen Partei und damit Premierminister. Er bestimmte die kanadische Politik während der nächsten 16 Jahre, mit einer einjährigen Unterbrechung (1979/80), als der Konservative Joseph Clark kurzzeitig das Amt innehatte. Trudeau setzte sich massiv für die kanadische Einheit und gegen nationalistische und separatistische Strömungen ein. 1969 wurde die Zweisprachigkeit gesetzlich verankert, was einen wichtigen Schritt in Richtung Chancengleichheit zwischen Anglo- und Frankokanadiern bedeutete. In den siebziger Jahren verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum, aber im sozialen Bereich wurden wichtige Fortschritte erzielt. Trudeau verfocht eine liberale Einwanderungspolitik, was zur Immigration zahlreicher Menschen aus Lateinamerika und Asien führte und seinem Ziel einer ethnischen und kulturellen Vielfalt innerhalb Kanadas entsprach. Trotzdem nahmen die Autonomiebestrebungen von Frankokanadiern in der Provinz Quebec zu, und extremistische Splittergruppen verübten Attentate auf Politiker, die sich für die Einheit des Landes einsetzten. Nach der Ermordung eines Ministers der Provinzregierung durch frankokanadische Separatisten wurde 1970 kurzzeitig der Ausnahmezustand verhängt. 1976 errang der Parti Québécois bei Regionalwahlen in Quebec die absolute Mehrheit. In einem 1980 abgehaltenen Referendum lehnte die Bevölkerung der Provinz den Austritt Quebecs aus dem kanadischen Staatsverband ab. Durch eine Verfassungsreform wurde die vorher umstrittene Kompetenzverteilung zwischen der Bundesregierung und den einzelnen Provinzen 1982 neu geregelt. Die wirtschaftliche Rezession der frühen achtziger Jahre führte in Kanada zu hohen Arbeitslosen- und Inflationsraten, Produktionsrückgängen und wachsenden Haushaltsdefiziten. Die Popularität des Premierministers Trudeau sank, und 1984 trat er vorzeitig von seinem Amt zurück. 7.9 Kanadas jüngere Entwicklung Nach den Parlamentswahlen von 1984 übernahm Brian Mulroney von der Konservativen Partei das Amt des Premierministers. Er versuchte, die wirtschaftlichen Probleme durch gezielte Investitionen bei gleichzeitigen Einschnitten im Sozialbereich zu lösen. 1988 wurde mit den USA ein Freihandelsabkommen unterzeichnet, durch das der bilaterale Warenaustausch gefördert werden sollte. Den Indianern und Eskimo wurde das Recht auf Selbstverwaltung zugesichert, und weite Teile der Northwest Territories wurden ihnen überschrieben. Nach Ablehnung einer von ihm geplanten Verfassungsreform trat Mulroney 1993 zurück. Bei den folgenden Parlamentswahlen errang die Liberale Partei einen klaren Sieg, und Jean Chrétien wurde im November 1993 Premierminister. Am 1. Januar 1994 trat das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (North American Free Trade Agreement, NAFTA) in Kraft, dem Kanada, die USA und Mexiko angehören. Bei den Wahlen in Quebec setzte sich im September 1994 der separatistische Parti Québécois durch. Das von ihr seit langer Zeit angestrebte Referendum über die Abspaltung der Provinz von Kanada fand am 30. Oktober 1995 statt: Mit knapper Mehrheit setzten sich die Befürworter der Beibehaltung des Status quo durch. Im März 1996 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Kanada und den USA über die Lachsfangquoten vor der Küste Alaskas. Bei den um 18 Monate vorgezogenen Wahlen zum kanadischen Unterhaus am 2. Juni 1997 konnte die regierende Liberale Partei von Premierminister Jean Chrétien ihre absolute Mehrheit in dem um sechs Sitze erweiterten Unterhaus nur knapp verteidigen. Sie gewann mit 38,5 Prozent der abgegebenen Stimmen 155 der 301 Sitze und damit 19 Mandate weniger als bei den letzten Parlamentswahlen. Der separatistische Bloc Québécois (BQ) verlor sechs der bislang 50 Parlamentsmandate und wurde als führende Oppositionspartei von der Reformpartei abgelöst, die 60 Sitze gewann. Die Neuen Demokraten stellen 22 statt bisher neun Abgeordnete. Die seit 1994 nur mit zwei Mandaten vertretenen ehemalig regierenden Konservativen erhielten 21 Mandate. Ende Juni 1997 eskalierte die mit den USA geführte Auseinandersetzung über die Aufteilung der Lachsfangquoten vor der nordamerikanischen Westküste in mehreren Zwischenfällen. Dabei wurden z. B. Fangschiffe einige Tage lang am Auslaufen gehindert. Nachdem beide Seiten weitere Maßnahmen angekündigt hatten, drängte Kanada auf einen Schiedsspruch durch den Internationalen Gerichtshof in Den Haag, dessen Gültigkeit jedoch von den Vereinigten Staaten nicht anerkannt wurde. Im September 1997 unterzeichneten die Regierungschefs von neun der zehn kanadischen Provinzen einen ,,Aufruf zur Erhaltung der Einheit". Diese Deklaration betont die Gleichheit der Provinzen, gesteht Quebec jedoch seinen ,,einzigartigen Charakter" zu. Am 20. August 1998 wurde bekannt, dass das Oberste Gericht Kanadas eine einseitige Unabhängigkeit der französischsprachigen Provinz Quebec abgelehnt hatte. Danach kann die Provinz weder nach internationalem Recht noch nach Landesrecht einseitig die Unabhängigkeit erklären. Voraussetzung dafür wären Verhandlungen mit der Regierung, eine Änderung der Verfassung sowie die mehrheitliche Zustimmung bei einer Volksabstimmung. Das Urteil wurde sowohl von der Regierung Kanadas als auch von der Regierung Quebecs mit Zustimmung aufgenommen. Im Februar 1999 wählten die Einwohner der mehrheitlich von Eskimo bewohnten Region Nunavut, eines Gebiets in den Northwest Territories, ein eigenes Parlament. Seit dem 1. April 1999 verfügen die Bewohner des Nunavut-Territoriums somit u. a. über das Recht, die Förderung der Bodenschätze in ihrem Gebiet selbständig zu organisieren. Im Juni 1999 beendeten Kanada und die USA die als ,,Lachskrieg" bezeichnete Auseinandersetzung um von Fischern beider Staaten bewirtschaftete Fanggründe in den Küstengewässern vor Alaska, British Columbia, Washington und Oregon. Bei den vorgezogenen Unterhauswahlen vom 27. November 2000 konnte die regierende Liberale Partei von Premierminister Jean Chrétien ihre absolute Mehrheit ausbauen. Sie sicherte sich 173 der 301 Unterhausmandate und verzeichnete damit einen Zuwachs von 18 Sitzen. Zweitstärkste Partei wurde die Canadian Alliance (CA) mit 66 Mandaten vor dem Bloc Québécois, der mit 37 Abgeordneten im neuen Parlament vertreten ist. Chrétien hatte in Erwartung eines Sieges seiner Partei wegen der günstigen Wirtschaftslage die Neuwahl bereits dreieinhalb Jahre nach der letzten Parlamentswahl angesetzt. Nach zehn Jahren im Amt gab Chrétien im Dezember 2003 den Posten des Premierministers an den früheren Außenminister Paul Martin, ebenfalls Mitglied der Liberalen Partei, ab. Die vorgezogenen Neuwahlen am 28. Juni 2004, die Martin in der Hoffnung auf einen neuerlichen Wahlsieg ausgeschrieben hatte, bescherten der Regierungspartei eine schwere Niederlage: Die Liberale Partei gewann nur noch 135 der insgesamt 308 Mandate und verlor damit ihre absolute Mehrheit. Die Conservative Party (CP), zu der sich CA und Progressive Conservative Party zusammengeschlossen hatten, gewann zwar 99 Mandate, blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück - u. a. auch deshalb, weil sie im Gegensatz zu den Liberalen und dem Großteil der Bevölkerung den Irak-Krieg des Nachbarn USA unterstützte. Die Regierung unter Chrétien hatte einen Krieg gegen den Irak ohne UN-Mandat strikt abgelehnt, was zu erheblichen Spannungen in den Beziehungen zwischen Kanada und den USA geführt hatte. Die Verluste der Liberalen hingegen waren auf Korruptionsaffären innerhalb der Partei sowie auf Vorwürfe der Günstlingswirtschaft und der Steuerverschwendung zurückzuführen. Drittstärkste Partei wurde bei den Parlamentswahlen der Bloc Québécois; er kam unter großen Zugewinnen auf 54 Mandate. In der Folge bildete Martin eine Minderheitsregierung. Die Korruptionsaffäre der Liberalen, in die Premierminister Martin nicht involviert war, führte im Mai 2005 zu einer Vertrauensabstimmung, die die Regierung noch knapp gewann; eine weitere Abstimmung im November 2005 verlor die Regierung jedoch, woraufhin vorgezogene Neuwahlen anberaumt wurden. Aus den vorgezogenen Neuwahlen, die am 23. Januar 2006 stattfanden, ging die CP unter der Führung von Stephen Harper mit 124 Mandaten als stärkste Kraft hervor, während die Liberalen gegenüber 2004 weiter verloren und nur noch 103 Mandate gewannen; drittstärkste Partei wurde wieder der Bloc Québécois mit 51 Mandaten. Damit lösten die Konservativen nach gut zwölf Jahren in der Opposition die Liberalen in der Regierungsverantwortung ab; jedoch führt der neue Premierminister Harper nur eine Minderheitsregierung und ist immer wieder auf die Zusammenarbeit mit Teilen der Opposition angewiesen. Verfasst von: Gerhard Bruschke Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. 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« der Gebirge gedeihen dichte Wälder mit Tannen, Fichten und Zedern, während in der intramontanen Plateauregion Kiefer die Hauptbaumgattung ist.

Der Gürtel des borealenNadelwaldes erstreckt sich in einem weiten Bogen von Neufundland bis ins nördliche Alaska und hat eine Breite von nahezu 1 000 Kilometern.

Diese Vegetationseinheitumfasst vorwiegend Fichten, Tannen und Kiefern.

Nach Norden geht der Nadelwald in die Waldtundra über, ein Gebiet mit lichteren Baumbeständen.

Auf dem nördlichenFestland und den südlichen Inseln der arktischen Inselwelt gedeiht Tundrenvegetation mit Zwergsträuchern, Kräutern, Gräsern und Moosen.

Die jährlicheVegetationsperiode ist auf den wenige Monate dauernden Zeitraum beschränkt, in dem der Dauerfrostboden auftaut.

Der nördliche Teil des Kanadisch-Arktischen Archipelsist weitgehend gletscherbedeckt und damit nahezu vegetationsfrei. Vor allem in den letzten Jahrzehnten ging in Kanada sehr viel natürlicher Lebensraum verloren.

Das Land soll schätzungsweise 80 Prozent der ursprünglichen Feuchtgebieteeingebüßt haben, wobei allein von 1980 bis 1990 ein Verlust von insgesamt 23 Prozent zu beklagen war.

Ebenso sind die Prärie, die Wälder im südlich gelegenen Ontario,die Wälder Akadiens in den maritimen Provinzen und der Regenwald an der Westküste gefährdet.

Heute besitzt Kanada insgesamt nur noch 10 Prozent seinesursprünglichen Waldbestandes.

Die Wälder wurden vor allem in den Bergen von British Columbia durch die Forstwirtschaft stark ausgedünnt.

Das Land leidet unter denFolgen von Kahlschlägen, die Erdrutsche und schwere Bodenerosionen verursacht haben, wodurch u.

a.

die Lebensräume der Lachse gefährdet sind. Die größte Bedrohung für die Umwelt in Kanada geht jedoch vom sauren Regen aus, für den die Vereinigten Staaten von Amerika zu 50 Prozent verantwortlich sind.

Erentsteht infolge der Erzförderung und der Kohlekraftwerke.

Der saure Regen schädigt bzw.

tötet Bäume und vergiftet Binnengewässer.

43 Prozent der GesamtflächeKanadas sind vom sauren Regen stark betroffen, wobei die östlichen Provinzen seit Mitte der siebziger Jahre besonders unter seinen Auswirkungen leiden.

DurchMaßnahmen zur Luftreinhaltung scheint der saure Regen langsam zurückzugehen.

Eine Studie, die von 1981 bis 1994 an 202 Seen in Ontario, Québec und den atlantischenRegionen durchgeführt wurde, hat ergeben, dass sich der Versauerungsgrad in den meisten Gewässern entweder verbessert hat oder zumindest stabil geblieben ist, einigewenige Seen weisen allerdings eine Verschlechterung auf. Die Tierwelt Kanadas ähnelt der von Nordeuropa und Nordasien.

In den Laub- und Mischwäldern des Südostens leben Wapitis (nordamerikanische Rothirsche), Elche,Schwarz- und Braunbären (zur letzteren Art gehören die Grizzlys).

Die Grasländer des südlichen Landesinneren bieten Lebensraum für Bisons und Kojoten.

In denGebirgsregionen des westlichen Kanada gibt es neben Wapitis, Elchen und Bären auch Luchse, Pumas und Schneeziegen.

Der boreale Nadelwaldgürtel ist dasVerbreitungsgebiet kleinerer Säugetiere wie Füchse, Marder und Biber.

Waldtundra und Tundra sind Hauptlebensraum von Karibus, Moschusochsen, Polarfüchsen undLemmingen.

An den arktischen Küsten leben Walrosse, andere Robbenarten und Eisbären. Die einheimische Tier- und Pflanzenwelt steht in zahlreichen Nationalparks und Naturreservaten unter Schutz.

Größtes Schutzgebiet ist der 45 000 Quadratkilometer großeWood Buffalo Nationalpark, in dem zahlreiche vom Aussterben bedrohte Arten vertreten sind.

Bemerkenswert ist der Bisonbestand mit etwa 6 000 Tieren. 3 BEVÖLKERUNG Kanada ist ein klassisches Einwanderungsland und weist eine große ethnische und kulturelle Vielfalt auf.

Etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung ist britischer oder irischerAbstammung, 28 Prozent sind Nachkommen französischer Einwanderer.

Amtssprachen sind Englisch und Französisch.

Die überwiegende Mehrheit Französisch sprechenderEinwohner lebt in der Provinz Quebec, wo Frankokanadier 78 Prozent der Bevölkerung stellen.

Außerdem leben in Kanada Nachfahren von Einwanderern aus vielen andereneuropäischen Ländern wie Deutschland, Italien, Polen, der Niederlande und der Ukraine.

Während der letzten Jahre erfolgte eine verstärkte Zuwanderung von Asiaten, vorallem aus Indien, Vietnam und Hongkong.

Der Anteil indianischer Ureinwohner an der Gesamtbevölkerung liegt nur noch bei etwa 2 Prozent, steigt aber gegenwärtig an.

DieAngehörigen der knapp 600 Indianerstämme leben über das gesamte Land verteilt, während die etwa 30 000 Eskimo überwiegend im Norden ansässig sind. Die Einwohnerzahl Kanadas beträgt 33,68 Millionen.

Die Bevölkerungsdichte liegt bei 3,7 Einwohnern je Quadratkilometer.

Siedlungsschwerpunkt ist ein etwa 300 Kilometerbreiter Gürtel entlang der Grenze zu den Vereinigten Staaten im Südosten Kanadas.

62 Prozent der Landesbevölkerung leben in den Provinzen Ontario und Quebec.

WeiteTeile im Nordwesten des Landes sind nahezu menschenleer. 3.1 Wichtige Städte Mit 81 Prozent ist der Anteil der Stadtbevölkerung sehr hoch (2005).

Toronto, eine Hafenstadt am Ontariosee und ein bedeutendes Produktionszentrum, ist mit2,50 Millionen Einwohnern größte Stadt des Landes.

Die Einwohnerzahl der Handelsmetropole Montreal beträgt 1,04 Millionen, die Hafenstadt Vancouver hat578 000 Einwohner . Weitere größere Städte sind die Hauptstadt Ottawa (812 000), Edmonton (730 000) und Calgary (988 000 Einwohner). 3.2 Sprache Die Amtssprachen in Kanada sind Englisch und Französisch.

Das kanadische Englisch unterscheidet sich nur wenig vom amerikanischen Englisch.

In Ontario und Manitobawird von etwa 5 Prozent der Bevölkerung Französisch gesprochen.

In den westlichen Provinzen sprechen die meisten Menschen Englisch.

In den atlantischen Provinzen wirdhauptsächlich Englisch gesprochen, wenngleich etwa ein Drittel der Bevölkerung von New Brunswick Französisch spricht.

In Québec ist Französisch die wichtigste Sprache.Im Siedlungsgebiet der Indianer und Eskimo gibt es mehr als 50 verschiedene Sprachen.

Siehe auch Indianersprachen 3.3 Religion 87 Prozent der Bevölkerung sind Christen (47 Prozent Katholiken, 40 Prozent Protestanten).

Besonders stark ist die katholische Glaubensgemeinschaft mit einem Anteil von88 Prozent in der Provinz Quebec.

Größte protestantische Glaubensgruppen sind Anglikaner und Anhänger der Vereinigten Kanadischen Kirche.

Außerdem leben in KanadaMuslime, Hindus und Anhänger weiterer kleiner Glaubensgemeinschaften.

8 Prozent der Bewohner sind konfessionslos. 3.3. 1 Feiertage Der Neujahrstag (1.

Januar) ist der erste Feiertag im Jahr.

Im Frühling feiern die Christen Ostern (Karfreitag bis Ostermontag).

Am Viktoriatag, der am dritten Montag imMai begangen wird, wird des Geburtstags von Königin Viktoria und des Britischen Commonwealth gedacht.

Am Kanadatag (1.

Juli) gedenkt man feierlich des British North American Acts von 1867, der die verschiedenen Teile Kanadas vereinte.

Am ersten Montag im September begehen die Kanadier den Tag der Arbeit.

Am zweiten Montag im Oktober findet das Erntedankfest statt.

Der 11.

November ist der Gedenktag für die Gefallenen des 1.

und 2.

Weltkrieges.

Im letzten Monat des Jahres begeht man denersten und den zweiten Weihnachtsfeiertag (25.

und 26.

Dezember).

Zu diesen nationalen kommen noch einige Feiertage hinzu, die nur auf Provinzebene begangen werden. 4 BILDUNG UND KULTUR Das kanadische Bildungssystem liegt im Zuständigkeitsbereich der Provinzen und orientiert sich an britischem und amerikanischem, in der Provinz Quebec vorwiegend anfranzösischem Vorbild.

Die Schulen in den direkt der kanadischen Regierung unterstellten Territorien werden von dieser ebenso verwaltet, wie die Bildungseinrichtungen fürIndianer und Eskimo.

Unterrichtssprachen sind Englisch und Französisch.

Aufgrund der dünnen Besiedlung und der englisch-französischen Gegensätze bildete sich keineeinheitliche Nationalkultur.

Die Einwanderer aller Volksgruppen und Nationalitäten konnten ihr kulturelles Erbe bewahren.

Vermischung unterschiedlicher Strömungen führtevor allem in Großstädten zum Phänomen der multikulturellen Gesellschaft.

Das Land bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie Museen und historische Stätten.. »

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