Kalifat - Geschichte.
Publié le 15/06/2013
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Ab 750, beginnend mit Abu al-Abbas, hielten die Abbasiden fünf Jahrhunderte lang das Kalifat.
Sie förderten die Wissenschaften und wachten streng über die Einhaltung derreligiösen Regeln.
Unter ihrem Kalifat löste Bagdad Medina als Zentrum des theologischen Lebens ab; Wirtschaft und Handel gediehen prächtig, und das islamische Reicherlangte den Höhepunkt seiner materiellen und geistigen Kraft.
Im späten 9.
Jahrhundert gaben die abbasidischen Kalifen in wachsendem Maße Regierungsverantwortung an Staatsminister und andere Regierungsbeamte ab und verlorenzunehmend die Kontrolle über ihre Gardetruppen in Bagdad.
Während sie allmählich die persönliche politische Macht aufgaben, betonten sie immer stärker ihre Rolle alsHüter des Glaubens.
Ein Ergebnis dieser Schwerpunktverlagerung war die schärfere Verfolgung von Häretikern und Nichtmuslimen.
Etwa zur gleichen Zeit führten mehrereerfolgreiche Aufstände in den östlichen Provinzen zur Errichtung unabhängiger Fürstentümer; daraufhin wurden unabhängige Kalifate in Nordafrika und Spanien gegründet.Schließlich reichte die Befehlsgewalt der Abbasiden kaum noch über Bagdad hinaus, und gegen Mitte des 10.
Jahrhunderts waren die abbasidischen Kalifen praktischmachtlos und dienten nur noch als Symbolfiguren, die von der Gnade der Militärbefehlshaber abhängig waren.
Die endgültige Niederlage der abbasidischen Dynastie ereiltesie von außerhalb der muslimischen Welt, als al-Mustasim von den eindringenden Mongolen auf Befehl von Hulagu Khan, des Enkels von Dschingis Khan, getötet wurde.
5 DIE ABBASIDEN IN KAIRO (1261-1517)
Als die Mongolen 1258 Bagdad einnahmen, konnten zwei Mitglieder der abbasidischen Familie nach Ägypten fliehen, wo sie Zuflucht bei dem mameluckischen SultanBaibars I.
fanden.
Die beiden wurden nacheinander vom Sultan zu Kalifen ernannt, durften jedoch nur religiöse Aufgaben übernehmen, und die Nachkommen des zweitenKalifen blieben unter den mameluckischen Sultanen ohne jede Macht.
6 DIE DYNASTIE DER FATIMIDEN UND DIE OMAIJADEN VON SPANIEN
Während des Niederganges der abbasidischen Macht wurden zwei rivalisierende Kalifate errichtet, das eine in Nordafrika, das andere in Spanien.
Das nordafrikanische Kalifatwurde von der Dynastie der Fatimiden beherrscht.
Sein Gründer war Ubaid Allah, der sich 909 in Tunesien zum Kalifen ausrief.
Die Fatimiden waren Schiiten, diebeanspruchten, Nachkömmlinge von Mohammeds Tochter Fatima (daher der Name) und ihres Mannes Ali, des vierten Kalifen, zu sein.
Auf dem Höhepunkt seiner Macht, inder zweiten Hälfte des 10.
Jahrhunderts, war das Kalifat der Fatimiden eine ernsthafte Bedrohung der Abbasiden in Bagdad.
Die Fatimiden beherrschten den größten TeilNordafrikas von Ägypten bis zum heutigen Algerien, und ebenso Sizilien und Syrien.
Außerdem konnten die Fatimiden die Gefolgschaft anderer Schiiten innerhalb undaußerhalb ihres Machtbereichs für sich in Anspruch nehmen.
Sie schickten Missionare von ihrer Hauptstadt Kairo aus in die muslimische Welt, um verkünden zu lassen, dassdie fatimidischen Kalifen unfehlbar, ohne Sünde und von Ali selbst mit göttlicher Erleuchtung versehen seien.
Ihre Dynastie wurde 1171 von Saladin, dem Sultan vonÄgypten, gestürzt.
Das zweite gegnerische Kalifat wurde von Abd-ar-Rahman III.
errichtet, der sich 929 in Spanien zum Kalifen ausrief.
Er war der Nachkomme eines omaijadischen Prinzen,der dem Massaker der Abbasiden an seiner Familie entkommen war und sich (755) in Spanien niedergelassen hatte.
Die Dynastie der Omaijaden, der Spanien eineglänzende Epoche seiner Geschichte zu verdanken hat, herrschte von ihrer Hauptstadt Córdoba aus bis ins Jahr 1031, als das Kalifat in zahlreiche Kleinstaatenauseinanderbrach.
7 DIE OSMANEN UND DIE MODERNE PERIODE
Ab etwa dem 13.
Jahrhundert nahmen verschiedene Monarchen in der gesamten muslimischen Welt, besonders die osmanischen Sultane, den Titel Kalif für sich inAnspruch, ohne Rücksicht auf die festgeschriebenen Anforderungen an ein Kalifat.
Der Titel hatte für die osmanischen Sultane bis zum Untergang ihres Reiches kaumBedeutung.
Im 19.
Jahrhundert, als im Nahen Osten christliche Mächte in Erscheinung traten, begann der Sultan seine Rolle als Kalif zu betonen, um die Unterstützung vonMuslimen außerhalb seines Machtbereichs zu gewinnen.
Das Osmanische Reich brach im 1.
Weltkrieg (1914-18) zusammen.
Nach dem Krieg entmachteten türkischeNationalisten den Sultan, und schließlich wurde das Kalifat durch die türkische Nationalversammlung abgeschafft (März 1924).
Die Abschaffung des Kalifats löste in weiten Teilen der muslimischen Welt Bestürzung aus; es kam zu Protesten gegen das Vorgehen der türkischen Regierung.
Daraufhinwurde der Titel von König Hussein ibn Ali von al-Hijaz (Hedschas, heute zu Saudi-Arabien gehörig) beansprucht, da er direkt vom Propheten abstamme und die beidenheiligen Städte Mekka und Medina beherrsche.
Sein Anspruch stieß jedoch außerhalb Palästinas, Syriens und Teilen von Arabien kaum auf Widerhall.
Die Eroberung von al-Hijaz durch Abd al-Asis ibn Saud (1925), dem Herrscher des arabischen Najd, entzog dem Anspruch Husseins die Grundlage.
Ein in Kairo 1926 abgehaltener internationaler muslimischer Kongress zur Wahl eines annehmbaren Nachfolgers für das Amt des Kalifen scheiterte.
Heute darf dieRestauration des Kalifats als aussichtslos betrachtet werden.
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