Johannes Paul II.
Publié le 17/06/2013
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Johannes Paul II. - Religion. 1 EINLEITUNG Johannes Paul II., bürgerlich Karol Józef Wojty?a, (1920-2005), 264. Papst der römisch-katholischen Kirche (1978-2005). Er war das erste nichtitalienische Oberhaupt der katholischen Kirche seit Hadrian VI. in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Neben Pius XII. und Johannes XXIII. profilierte er sich als eines der prägenden Kirchenoberhäupter des 20. Jahrhunderts. Karol Wojty? a wurde am 18. Mai 1920 als Sohn eines Schneiders in Wadowice bei Krakau geboren. Ab 1938 studierte er Philosophie und Literatur an der Universität Krakau; zu seinen weiteren Interessen gehörten Sport und Theater. 1942 begann er ein Studium der Theologie am Krakauer Priesterseminar. Während des 2. Weltkrieges arbeitete Wojty?a in einem Steinbruch und später, während er sich auf die Priesterschaft vorbereitete, in einem Chemiewerk. 1946 wurde er zum Priester geweiht. Im selben Jahr erwarb er den Doktortitel in Philosophie an der Universität Angelicum in Rom, dem 1949 der Doktortitel in Theologie an der Katholischen Universität Lublin folgte. Bis zu seiner Ernennung zum Weihbischof von Krakau 1958 war er als Universitätsprofessor tätig und lehrte Ethik in Krakau und Lublin. 1964 wurde Wojty?a von Papst Paul VI. zum Erzbischof von Krakau und 1967 zum Kardinal ernannt. Er nahm am 2. Vatikanischen Konzil teil und vertrat Polen zwischen 1967 und 1977 in fünf internationalen Bischofssynoden. Daneben verfasste er schon seit Studententagen Gedichte und Theaterstücke. Am 16. Oktober 1978 wurde Wojty? a zum Nachfolger von Johannes Paul I., der das Pontifikat nur 33 Tage innehatte, in das Amt des Papstes gewählt. Um die Kontinuität zu seinen unmittelbaren Vorgängern zu wahren, nannte er sich Johannes Paul II. Am 13. Mai 1981 wurde er bei einem Attentat auf dem Petersplatz schwer verletzt. Der Attentäter Mehmet Ali Agca, ein 23-jähriger Türke mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Hinter dem Mordanschlag wurden osteuropäische Geheimdienste vermutet, denn Johannes Paul II. hatte sich als unbequemer Kritiker der sozialistischen Regime des Ostblocks positioniert. Die Hintergründe des Anschlags konnten jedoch nicht geklärt werden. Bei einem Versöhnungsbesuch im Gefängnis verzieh Johannes Paul II. dem Attentäter. Während seiner gesamten Amtszeit entwickelte Johannes Paul II. eine ungewöhnliche Öffentlichkeitswirkung durch seine zahlreichen Auslandsreisen, die er als Instrument seines Sendungsbewusstseins einsetzte. Ein weiteres wichtiges Merkmal seines Pontifikats war sein politisches Engagement, das er durch deutliche Stellungnahmen zu internationalen Kriegen, Konflikten und Krisen zum Ausdruck brachte. Seine ausgesprochen konservative, dogmatische Haltung in ethischen Fragen brachte ihm viel Kritik ein. Obwohl Johannes Paul II. als charismatischer, warmherziger und unprätentiöser Kirchenführer beschrieben wird, pflegte er einen autoritären Führungsstil, der auch innerhalb der katholischen Kirche auf Widerspruch stieß. Ab Mitte der neunziger Jahre von der Parkinsonkrankheit gezeichnet, unterzog er sich bis zu seinem Lebensende den Strapazen des Amtes. Johannes Paul II. starb am 2. April 2005 in Rom. Unter Umgehung der üblichen Wartezeit von fünf Jahren wurde Ende Juni 2005, nur knapp drei Monate nach seinem Tod, das Verfahren zur Seligsprechung des verstorbenen Papstes eingeleitet. Johannes Paul II. selbst hatte während seiner Amtszeit 483 Menschen heilig- und weitere 1 338 seliggesprochen - mehr als alle seine Vorgänger zusammengenommen. 2 PONTIFIKAT 2.1 Amtsführung im Zeichen der Öffentlichkeit Johannes Paul II. schuf durch sein öffentliches Wirken ein völlig neues Bild des Papsttums. Seine große Medienpräsenz, die das bestimmende Merkmal seines Pontifikats wurde, brachte ihm außergewöhnliche Popularität ein. Als oberster Missionar und Prediger seiner Glaubensgemeinschaft unternahm er insgesamt 104 Reisen, die ihn in 129 Länder der Erde führten und mit denen er etwa 400 Millionen Menschen unmittelbar erreichte. Das Ziel seiner ersten Reise war im Januar 1979 Mittelamerika, auf seiner letzten Reise besuchte er im August 2004 den französischen Wallfahrtsort Lourdes. Immer wenn er sein Gastgeberland betrat, küsste er den Boden - eine symbolische Handlung, die sein Markenzeichen wurde. Mit seinen zahlreichen Reisen unterstrich er den universellen Anspruch der katholischen Kirche. Neunmal besuchte Johannes Paul II. seine polnische Heimat, jeweils dreimal war er in Deutschland (1980, 1987 und 1996) und in Österreich (1983, 1988 und 1998) zu Gast sowie zweimal in der Schweiz (1982 und 1984). 2.2 Politisches Engagement Charakteristisch für sein Pontifikat waren die politischen Stellungnahmen, mit denen Johannes Paul II. internationalen Einfluss gewann. Während seiner gesamten Amtszeit setzte er sich für Frieden, Demokratie, Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht der Völker ein. Er traf sich mit hochrangigen Politikern der unterschiedlichsten Lager, von Ronald Reagan über Michail Gorbatschow bis hin zu Fidel Castro, und artikulierte in Konfliktsituationen immer wieder klar seinen Standpunkt. 2003 etwa bezog er gegen den Irak-Krieg schon im Vorfeld eindeutig und energisch Stellung. Unbestritten ist die wichtige Rolle, die Johannes Paul II. für die polnische Demokratiebewegung Anfang der achtziger Jahre spielte. Als glaubhafte Integrationsfigur stärkte er das Selbstbewusstsein seiner Landsleute im Kampf gegen das sozialistische Regime. Nach dem Ende des Kalten Krieges bezog er aber auch gegen die globale Ökonomisierung des Lebens und gegen einen regellosen Wirtschaftsliberalismus Stellung. Johannes Paul II. setzte sich auch kritisch mit der Geschichte der katholischen Kirche auseinander. Als historische Geste wurde sein Gebet Mea culpa am 12. März 2000 gewertet, in dem er um Vergebung für die Schuld der Kirche und der Christenheit bat. 2.3 Glaubenslehre und Kirchenpolitik In seiner Auslegung der katholischen Glaubenslehre zeigte sich Johannes Paul II. kompromisslos, doktrinär und dogmatisch. Er vertrat eine strenge Ethik des Lebensschutzes, die sich strikt für die Unantastbarkeit des Lebens einsetzte. Trotz Bevölkerungsexplosion und AIDS-Gefahr in den Ländern der Dritten Welt sprach er sich gegen künstliche Methoden der Empfängnisverhütung aus. Abtreibung lehnte er grundsätzlich ab. In vielen seiner Stellungnahmen bekräftigte er zudem die negative Haltung der katholischen Kirche gegenüber der Homosexualität. Diese konservative Position in ethischen Grundfragen stieß jedoch innerhalb wie auch außerhalb der katholischen Kirche auf starke Kritik. Unterstützt wurde Johannes Paul II. in dieser harten Linie von dem konservativen deutschen Kardinal Joseph Ratzinger, den er 1981 als Präfekten der Glaubenskongregation nach Rom berufen hatte und der als Benedikt XVI. im April 2005 zu seinem Nachfolger gewählt wurde. Die liberalen Kräfte innerhalb der Kirche, die für eine zeitgemäße Sexualmoral eintraten, wurden zurückgedrängt. Die restaurative Kirchenpolitik Johannes Pauls II. war von dem Bemühen gekennzeichnet, der Verweltlichung in der Kirche entgegenzuwirken und die überkommene Ordnung und Hierarchie innerhalb der katholischen Kirche aufrechtzuerhalten. Gemäß seinem dogmatischen Führungsanspruch setzte Johannes Paul II. eine zentralistische Organisationsstruktur durch. Damit beschnitt er die Interessen der Ortskirchen, und er unterzog die hochrangigen Kleriker einer strengen Kontrolle. Zudem hielt er am Zölibat für Priester fest, eine Beteiligung von Frauen in Kirchenämtern lehnte er ab. Kritiker seiner Amtsführung monierten, dass der Personenkult um Johannes Paul II. notwendige Kirchenreformen verhindert habe. Seine ökumenischen Schritte bewegten sich stärker auf die östliche Orthodoxie und den Anglikanismus zu als auf den westlichen Protestantismus. Auf der anderen Seite förderte er aber auch den Dialog zwischen den Weltreligionen. Neben 14 Enzykliken, die zwischen 1979 und 2003 veröffentlicht wurden, erschienen von Johannes Paul II. mehrere Bücher zu theologischen Themen. Als erster Papst brachte er auch seine Autobiographie heraus, die in zwei Bänden erschien: Dono e mistero (1996; Geschenk und Geheimnis) und Wsta? cie, chod?my! (2004; Auf, lasst uns gehen!). Verfasst von: Harald Grätz Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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