Johann Jakob Wilhelm Heinse (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
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Johann Jakob Wilhelm Heinse (Sprache & Litteratur). Johann Jakob Wilhelm Heinse, eigentlich Johann Jakob Wilhelm Heinze bzw. Heintze, (1746-1803), Schriftsteller. Sein Roman Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Eine Italiänische Geschichte aus dem sechszehnten Jahrhundert (1787) gilt als erster Künstlerroman in der deutschen Literatur. Heinse wurde am 15. oder 16. Februar 1746 in Langewiesen bei Ilmenau (Thüringen) geboren und studierte in Jena und Erfurt die Rechte, ging daneben aber - von Christoph Martin Wieland beeinflusst - seinen literarischen Interessen nach. Gefördert von Johann Wilhelm Ludwig Gleim, nahm er 1772 eine Hofmeisterstelle in Halberstadt an. Sein erster Roman Laidion oder die Eleusinischen Geheimnisse (1774) ist noch ganz dem Vorbild der Rokoko-Antike verpflichtet. 1774 ging Heinse als Mitherausgeber der Damenzeitschrift Iris nach Düsseldorf, wo er mit den Dichtern des Sturm und Drang Johann Georg Jacobi, Friedrich Heinrich Jacobi und Friedrich Maximilian Klinger regen geistigen Austausch pflegte. Seine 1776 und 1777 in Wielands Teutschem Merkur veröffentlichten Briefe Über einige Gemälde der Düsseldorfer Galerie markieren eine Gegenposition zu Johann Joachim Winckelmanns klassizistischem Kunstideal. Von 1780 bis 1783 unternahm Heinse, größtenteils zu Fuß, eine Italienreise; in Rom lebte er längere Zeit mit Friedrich Müller zusammen. Nach seiner Rückkehr nahm Heinse gemeinsam mit Georg Forster eine Stelle als Bibliothekar beim Mainzer Kurfürsten und Erzbischof an, in dieser Funktion übersiedelte er 1795 nach Aschaffenburg. 1787 veröffentlichte Heinse unter Pseudonym sein Hauptwerk in zwei Bänden, Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Eine Italiänische Geschichte aus dem sechszehnten Jahrhundert, ein sprachgewaltiger Briefroman mit Erörterungen zu Kunst und Philosophie, der als zentrales Werk der Genie-Epoche gilt. Der dort zum Ausdruck gebrachte ,,pantheistische Vitalismus" wurde von der Weimarer Klassik abgelehnt, auf Friedrich Hölderlin und die Romantik hatte er dagegen erheblichen Einfluss. Musikhistorisch relevant wurde Heinses Roman Hildegard von Hohenthal (1795/96) aufgrund der darin enthaltenen Ausführungen zur Geschichte der italienischen Oper und Gesangskunst. Ein Dokument von der antiklerikalen und libertinen Geisteshaltung des Autors stellen die erst 1925 veröffentlichten privaten Aufzeichnungen aus den Jahren 1774 bis 1803 dar, die in Sämtliche Werke (herausgegeben von Carl Schüddekopf und Albert Leitzmann) versammelt sind. Heinse starb am 22. Juni 1803 in Aschaffenburg. Verfasst von: Cornelia Fischer Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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