Johann Heinrich Pestalozzi - Bildung.
Publié le 17/06/2013
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Johann Heinrich Pestalozzi - Bildung. Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827), schweizerischer Pädagoge und Reformer, dessen Theorien der Volksschule den Weg bereiteten. Pestalozzi wurde in Zürich geboren. Dort studierte er ab 1764 zunächst Theologie, dann Rechtswissenschaften. Angeregt durch Hans Caspar Hirzel (Die Wirthschaft eines philosophischen Bauern, 1761), gründete er 1769 im Kanton Aargau mit seiner Frau das landwirtschaftliche Versuchsgut Neuhof, das jedoch schon bald scheiterte. Beeinflusst von den Gedanken des französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau gestaltete er das Gut 1775 in eine Armenschule um. Fünf Jahre später musste auch diese aus Geldmangel schließen, und Pestalozzi widmete sich ausschließlich der schriftlichen Niederlegung seiner Erziehungstheorien. Pestalozzi sympathisierte mit der Französischen Revolution und engagierte sich politisch und publizistisch für eine Liberalisierung in der Schweiz. 1798 übernahm er im staatlichen Auftrag ein Waisenhaus in Stans, 1799 dann eine Versuchsschule in Burgdorf, die er 1804 wegen einer Heimschule in Yverdon aufgab. Diese Schule diente ihm über 20 Jahre zur Erprobung seiner pädagogischen Theorien. Konflikte mit den Mitarbeitern führten 1825 zur Auflösung der Schule, danach kehrte Pestalozzi nach Neuhof zurück. Pestalozzi legte großen Wert auf die Entfaltung der in jedem Menschen angelegten positiven Kräfte, als deren Grundlage er u. a. die Familie ansah. Für ihn gründete Erziehung nicht auf Wissensanhäufung, sondern auf der Entwicklung von menschlichen Fähigkeiten aus der direkten Anschauung und im praktischen Umgang. Darüber hinaus forderte er Bildung unabhängig von Standesunterschieden. Mit der Zeit gewannen seine Ideen Einfluss auf die Methoden der Elementarerziehung in ganz Europa und Nordamerika. Insbesondere in der Lehrerausbildung wirkten sie schulbildend. In seinen Schriften Die Abendstunden eines Einsiedlers (1782) und dem vierbändigen Roman Lienhard und Gertrud (1781-1785) legte Pestalozzi seine Gedanken zur Gesellschaftsreform und zur Pädagogik dar. Außerdem verfasste er u. a. Abhandlungen Über Volksbildung und Industrie (1806) sowie Über die Elementarbildung (1809). Unter seinen schon zu Lebzeiten zahlreichen Anhängern, den so genannten Pestalozzianern, sind vor allem Friedrich Fröbel und Adolph Diesterweg zu nennen. Nach dem 2. Weltkrieg entstanden in verschiedenen Ländern die auf den Schweizer Walter R. Corti zurückgehenden Pestalozzidörfer für Waisen- und Flüchtlingskinder. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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