Devoir de Philosophie

Jangtsekiang - geographie.

Publié le 05/06/2013

Extrait du document

Jangtsekiang - geographie. 1 EINLEITUNG Jangtsekiang (Yangzi Jiang, Jangtse), Fluss in China, mit einer Länge von rund 6 300 Kilometern der längste Fluss Asiens und nach dem Nil und dem Amazonas drittlängster der Welt. Von seinem Oberlauf bis nach Yibin wird der Fluss Jinsha Jiang (,,Goldsandstrom") genannt, oft wird er auch als Chang Jiang (,,Langer Fluss") bezeichnet. 2 FLUSSVERLAUF UND CHARAKTERISTIKA Der Jangtsekiang entspringt im Kunlun Shan, im südwestlichen Teil der Provinz Qinghai, im Hochland von Tibet in einer Höhe von etwa 5 600 Metern. Im weiteren Verlauf durchquert er die Provinzen Sichuan und Yunnan. Bei Yibin in der Provinz Sichuan verliert der Jangtsekiang seinen Charakter als Gebirgsfluss; dort erreicht er eine ausgedehnte Ebene und ist ab hier auf einer Strecke von etwa 2 800 Kilometern schiffbar. Von Yibin aus wendet er sich nach Nordosten, fließt durch Zentralchina und durchquert die Provinzen Hubei, Anhui und Jiangsu. In der Provinz Jiangsu bildet der Jangtsekiang ein etwa 80 000 Quadratkilometer großes Delta, das bei Nanjing beginnt, bis er schließlich etwa 20 Kilometer nördlich von Shanghai in das Ostchinesische Meer mündet. Jährlich lagert der Fluss im Bereich des Deltas mehr als 170 Millionen Kubikmeter Schlamm ab. Der Jangtsekiang hat an seiner Mündung einen durchschnittlichen Wasserausstoß von 34 Millionen Litern pro Sekunde. Aufgrund seiner Länge durchfließt der Jangtsekiang mehrere Großräume mit unterschiedlicher Topographie. An seinem Ober- und Mittellauf bis Yichang weist der Jangtsekiang viele Schluchten auf. Am bekanntesten sind die Drei Schluchten Qutang, Wuxia und Xiling zwischen Chongqing und Yichang; in diesem Gebiet wurde zum Zweck der Energiegewinnung mit dem umstrittenen Drei-Schluchten-Damm eine der größten Talsperren der Welt errichtet. Flussabwärts von Yichang fließt der Jangtsekiang ruhiger durch die Ebenen im mittleren China. Die wichtigsten Zuflüsse sind u. a. Han Jiang, Yalong und Jialing im Norden und der Wu Jiang im Süden. Bei Zhenjiang stellt der Kaiserkanal, der den Jangtsekiang bei Yangzhou kreuzt, eine Verbindung zum Huang He her. Die Wasserführung unterliegt starken jahreszeitlichen Schwankungen. In Zeiten mit schweren Regenfällen erhalten die Seen Dongting Hu und Poyang Hu einen Teil des Hochwassers vom Jangtsekiang; sie bilden bei sehr hohen Wasserständen wichtige Rückhaltebecken. Überschwemmungen durch den Fluss verursachen immer wieder große Zerstörungen und fordern Menschenleben. Im 20. Jahrhundert ereigneten sich 1905, 1980, 1981 und 1998 verheerende Flutkatastrophen, bei denen jeweils mehrere tausend Menschen ums Leben kamen. Die frühzeitige Evakuierung von mehr als einer halben Million Menschen verhinderte im August 2002, als der Jangtsekiang in der Nähe des Dongting Hu großflächig über die Ufer trat, eine ähnliche Katastrophe. An vielen Stellen sind die ufernahen Gebiete nur unzureichend durch Deiche vor Hochwasser geschützt. 3 BEDEUTUNG Der Jangtsekiang ist für Personen wie für Waren ein bedeutender Verkehrsweg. Das Einzugsgebiet hat eine Fläche von über 1,8 Millionen Quadratkilometern, das entspricht rund einem Fünftel der Gesamtfläche Chinas. In diesem Gebiet leben rund 350 Millionen Menschen, und hier wird mehr als ein Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Produktion Chinas erwirtschaftet. Nicht umsonst wird die von dem Strom durchflossene Region auch als ,,Kornkammer" des Landes bezeichnet. Ein Teil der Agrarflächen wird mit dem Wasser des Jangtsekiang bewässert. Zudem wird der Fluss auch in großem Umfang für die Erzeugung elektrischer Energie genutzt. 4 DREI-SCHLUCHTEN-DAMM 1993 wurde am Jangtsekiang mit dem Bau des Drei-Schluchten-Staudamms, eines der größten Staudämme der Welt, begonnen; zehn Jahre später ging die Anlage in Teilbetrieb. Im Mai 2006 wurde die 185 Meter hohe und 2 310 Meter lange Staumauer fertig gestellt , und bis 2008 soll der Fluss oberhalb der Stadt Yichang auf einer Länge von 660 Kilometern aufgestaut sein. Während der Bauarbeiten an der Hauptstaumauer musste der Fluss über einen rund 3 730 Meter langen und 350 Meter breiten Kanal umgeleitet werden. Mit insgesamt 26 Turbinen soll das angeschlossene Kraftwerk eine Leistung von bis zu 18 200 Megawatt erreichen, was der Kapazität von 15 Atomkraftwerken oder dem Verbrennen von 50 Millionen Tonnen Kohle im Jahr entspricht; damit wäre es das größte Wasserkraftwerk der Welt. Der Bau des Damms kostete Schätzungen zufolge zwischen 20 und 40 Milliarden Euro. Das Wasserkraftwerk soll etwa ein Zehntel des Energiebedarfs Chinas decken. Um die Energie zu den großen Ballungsräumen des Landes (u. a. um Peking, Shanghai und Kanton) abzuleiten, müssen etwa 9 100 Kilometer Stromleitungen für insgesamt rund fünf Milliarden Euro errichtet werden. Des Weiteren soll das Projekt die Schifffahrt auf dem Jangtsekiang, die bisher wegen Untiefen und Klippen gefährdet war, sicherer machen. Nach dem Ausbau werden Schiffe bis 10 000 Bruttoregistertonnen den wichtigen Binnenhafen von Chongqing anlaufen können. Ein weiteres Ziel neben der Erzeugung von Energie und der Verbesserung der Schifffahrt auf Asiens längstem Fluss ist die Eindämmung des Hochwassers aus dem Oberlauf des Jangtsekiang; die Region um den Mittel- und Unterlauf wäre dann vor den teilweise verheerenden Überschwemmungen geschützt. Das Projekt des Drei-Schluchten-Staudamms ist heftig umstritten: Immerhin mussten zu seiner Realisierung etwa zwei Millionen Menschen umgesiedelt sowie 140 Städte und mehr als 4 500 kleinere Ortschaften überflutet werden. Wichtige archäologische Stätten fielen der Vernichtung anheim. Fachleute wiesen bereits in einer frühen Bauphase auf Fehler bei der Planung hin und befürchten nach Abschluss der Arbeiten einen Dammbruch. Zudem liegt der Staudamm in einer erdbebengefährdeten Zone; sollte der Damm durch ein Erdbeben oder einen größeren Erdrutsch zerstört werden, würden weite Teile des zentralen und östlichen China überflutet. Experten weisen auch auf die ökologischen Risiken hin: Durch den Staudamm gehen etwa 30 000 Hektar fruchtbares Ackerland verloren; etwa 3 000 Pflanzenarten und 340 Tierarten, darunter der einzigartige Chinesische Flussdelphin (Baiji), der möglicherweise schon ausgestorben ist, sowie der Chinesische Schwertstör, sind durch den Bau vom Aussterben bedroht. Mit dem Bau des Drei-Schluchten-Damms eng verbunden ist ein weiteres Großprojekt, das 2002 genehmigt wurde und Wasser in die regelmäßig von Wassermangel heimgesuchten Provinzen im Norden Chinas bringen soll. Im Rahmen eines groß angelegten Wasserleitungsnetzes soll dabei auch aus dem Jangtsekiang Wasser in den Norden gepumpt werden. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles