Jakob und Wilhelm Grimm (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
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Jakob und Wilhelm Grimm (Sprache & Litteratur). Jakob und Wilhelm Grimm (1785-1863 und 1786-1859), deutsche Literatur- und Sprachwissenschaftler, beide in Hanau am Main geboren und in Berlin gestorben. Mit ihren Werken gelten die Brüder Grimm, insbesondere Jacob Grimm, als eigentliche Begründer der germanischen Sprach- und Altertumskunde und der deutschen Philologie. Jacob Grimm wurde am 4. Januar 1785 in Hanau geboren, Wilhelm Grimm kam am 24. Februar 1786 in Hanau zur Welt. Beide Brüder absolvierten ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Marburg. Jacob Grimm war in erster Linie literaturwissenschaftlich interessiert und widmete sich der germanischen Sprach- und Altertumskunde, Wilhelm Grimm befasste sich hauptsächlich mit Text- und Literaturkritik. Sie bekleideten zunächst Ämter im diplomatischen und Bibliotheksdienst in Kassel, bevor sie um das Jahr 1830 nach Göttingen kamen, wo Wilhelm Grimm wiederum als Bibliothekar tätig war, während sein Bruder Jacob als Professor deutsche Altertumswissenschaft lehrte. Als Mitglieder der Göttinger Sieben, einer Gruppe liberaler Göttinger Professoren, die gegen die Aufhebung der Verfassung von 1833 protestierten, wurden beide 1837 ihrer Ämter enthoben und kehrten nach Kassel zurück. 1841 folgten sie einer Einladung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. und ließen sich in Berlin nieder, wo sie Lehraufträge an der Universität wahrnahmen und bis zum Tode Wilhelms in einer Haus- und Arbeitsgemeinschaft lebten. Wilhelm Grimm starb am 16. Dezember 1859 in Berlin, Jacob Grimm starb in Berlin am 20. September 1863. Jacob Grimms bedeutendstes wissenschaftliches Werk ist die Deutsche Grammatik (1819-1837), die die Grundlage der deutschen Philologie bildet und Jacob Grimms Ruhm als bedeutendsten Sprachwissenschaftler seiner Zeit begründete. In ihrer zweiten Auflage (1822) enthält die auf vergleichender Betrachtung beruhende Deutsche Grammatik seine Erkenntnisse zur Lautverschiebung, anhand derer sich die Entwicklung germanischer Sprachen nachvollziehen lässt. Zu seinen weiteren Werken zählen Über den altdeutschen Meistergesang (1811), Deutsche Mythologie (1835) und Geschichte der deutschen Sprache (1848). Wilhelm Grimm befasste sich in einigen seiner Werke kritisch mit der deutschen Literatur des Mittelalters und mit volkskundlichen Themen; hierzu zählen seine Schriften Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen (1811), Die deutsche Heldensage (1829), Ruolandes liet (1838, Rolandslied) und Altdeutsche Gespräche (1851). Bereits in frühen Jahren begannen die Brüder Grimm gemeinsam Sagen und Märchen zu sammeln, die sie in zwei Bänden als Kinder- und Hausmärchen (1812-1815) veröffentlichten. In der siebten Auflage erschien diese Märchensammlung in erweiterter Form als 211 Märchen umfassende Ausgabe letzter Hand (1857). Angeregt zu ihrer Sammeltätigkeit wurden die Brüder durch die Sammlung von Volksliedern in Des Knaben Wunderhorn, die von Achim von Arnim und Clemens Brentano herausgegeben worden war. Das letzte große Sammelwerk der Brüder erschien mit den Deutschen Sagen (1816-1818). Jacob und Wilhelm Grimm arbeiteten häufig zusammen, so auch an ihrem umfassenden Werk Deutsches Wörterbuch, das sie 1838 begannen und dessen erste drei Bände zwischen 1854 und 1862 erschienen. Die erste vollständige Ausgabe, zunächst unter der Obhut der Deutschen Kommission der Berliner Akademie der Wissenschaften und später von einer Zentralredaktion in Berlin betreut, erschien mit 32 Bänden im Jahr 1961. Eine überarbeitete Ausgabe mit 33 Bänden erschien schließlich 1984. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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