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Igor Strawinsky - Musik.

Publié le 19/06/2013

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Igor Strawinsky - Musik. 1 EINLEITUNG Igor Strawinsky (1882-1971), amerikanischer Komponist russischer Herkunft, einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Strawinsky wurde als Sohn des bedeutenden russischen Bassisten Fjodor Ignatjewitsch Strawinsky, eines am kaiserlichen Opernhaus in Sankt Petersburg engagierten Sängers, am 17. Juni 1882 in Oranienbaum (heute Lomonossow) geboren. Nach einem begonnenem Jurastudium an der Universität in Sankt Petersburg wurde er 1903 Schüler des russischen Komponisten Nikolaj Rimskij-Korsakow. 2 BALLETTE UND ANDERE FRÜHE WERKE Der Einfluss Rimski-Korsakows ist in Strawinskys frühen Werken deutlich merkbar. Beeindruckt beispielsweise von dem Orchesterstück Scherzo fantastique (1908) wurde Serge Diaghilew auf Strawinsky aufmerksam und beauftragte ihn, Ballette zu schreiben, woraus eine langjährige Zusammenarbeit entstand. Strawinskys erste Ballette für Diaghilew Der Feuervogel (1910) und Petruschka (1911) hatten auf Anhieb großen Erfolg und wurden wegen ihres dramatischen Ausdrucks, der reichen Orchestrierung und der Übernahme bekannter Melodien aus russischen Volksliedern vom Publikum hoch geschätzt. Die Uraufführung von Le sacre du printemps (1913) wurde allerdings wegen der unkonventionellen Choreographie (von Nijinskij), der ungewöhnlichen Harmonik und der asymmetrischen, wechselnden Rhythmen seiner Musik zu einem der größten Theaterskandale. Zwischen 1910 und 1914 lebte Strawinsky abwechselnd in Wolynien und in der Schweiz. Beim Ausbruch des 1. Weltkrieges ließ sich Strawinsky in der Schweiz nieder. Dort komponierte er L'histoire du soldat (1918, Die Geschichte vom Soldaten). Die Desillusionierung dieser Jahre schlägt sich in diesem Stück ebenso nieder wie der Einfluss des Jazz, der auch in seinem Stück Rag-time (1918) für elf Instrumente und in seiner Piano Rag-Music (1919) deutlich wird. 1920 zog Strawinsky nach Paris. Dort kam er in Kontakt mit den bedeutendsten französischen oder in Frankreich lebenden Künstlern dieser Zeit, u. a. Pablo Picasso, Jean Cocteau, André Gide, Henri Matisse und Alexandre Benois. In die Jahre kurz nach dem Umzug fallen die wichtige Symphonies d'instruments á vent (1920), die Opera buffa Mavra (1922) und die russischen Tanzszenen Les Noces (Die Hochzeit, 1923 von den Ballets russes uraufgeführt). Mavra und das noch in der Schweiz komponierte und 1920 in Paris uraufgeführte Ballett Pulcinella bezeichnen Strawinskys beginnende Hinwendung zum Neoklassizismus. In Paris begann Strawinsky zudem als Pianist und Dirigent aufzutreten, um seine Familie zu ernähren. Aus diesem Grund schrieb er nun zahlreiche Werke für Klavier, so z. B. das Konzert für Klavier und Holzblasinstrumente (1924). 3 NEOKLASSIZISTISCHE WERKE Etwa ab 1923 erschienen Strawinskys neoklassizistische Werke. Die Arbeiten dieser Schaffensperiode zeichnen sich durch ein hohes Maß an künstlerischer Objektivität aus, als bewusste Reaktion auf die hohe Emotionalität der Spätromantik. Dieses Ideal beschrieb Strawinsky in seinen Erinnerungen (1935) mit dem expliziten Hinweis, dass Musik ,,von Natur her keine Kraft hat, irgendetwas auszudrücken" und dass die Ausführenden die Intentionen des Komponisten befolgen sollten, ohne ihre eigenen Ideen oder einen ,,Selbstausdruck" hinzuzufügen - eine ästhetische Haltung, die einen starken Einfluss auf die Entwicklung der modernen Musik haben sollte. Das OpernOratorium Oedipus Rex (1927), das Melodram Perséphone (1934) und das Ballett Apollon Musagète (1928) gehören zu den zentralen Werken dieser Periode, die Strawinsky für den russischen Choreographen George Balanchine geschrieben hat. 1939 verließ Strawinsky Europa. Er emigrierte in die Vereinigten Staaten und ließ sich in Hollywood (Kalifornien) nieder. Dort entstanden auch zahlreiche Auftragswerke wie die Circus Polka (1942), die Danses concertantes (1942) für Orchester und die Scènes de ballet (1944) für eine Broadwayrevue. Daneben schuf er aber auch so bedeutende Werke wie die Symphony in three movements (1945), das Ebony Concerto für Klarinette und Jazzband (1945) und die Oper The Rake's Progress (1951, Libretto von W. H. Auden und Chester Kallman). 4 INTERESSE AN SERIELLER MUSIK 1948 wurde Strawinsky durch den amerikanischen Dirigenten Robert Craft erneut (und jetzt nachhaltig) mit der Zwölftonmusik des österreichischen Komponisten Arnold Schönberg und den seriellen Techniken von Schönbergs Schüler Anton Webern konfrontiert. Das Ergebnis dieser Beschäftigung waren Werke wie die Kantate Threni (1958), die Movements für Klavier und Orchester (1959) und sein letztes großes Werk, das Requiem Canticles (1966). 1967 dirigierte Strawinsky zum letzten Mal eine Plattenaufnahme eigener Werke. Er starb am 6. April 1971 in New York City und wurde in Venedig auf der Insel San Michele begraben, nicht weit von Diaghilews Grab. Neben Bühnen- und Orchesterwerken schrieb Strawinsky zahlreiche Klavier- und Kammermusiken, Chorwerke, Sologesänge und Bearbeitungen fremder Werke. In seinem sehr vielfältigen Werk hat Strawinsky viele musikalische Stile benutzt: einen opulenten russisch-nationalen Stil, Jazz, Neoklassizismus, Bitonalität (Simultanität von zwei Tonarten), Atonalität und Serialismus. Ein wesentliches Element seiner Größe als Komponist war seine Fähigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln und jede neue Technik ganz in seine Entwicklung zu integrieren. Nur einen Weg zu gehen war in seinen Worten ,,rückwärtsgehen". Strawinskys Werke spiegelten die wichtigsten Tendenzen der Musik des 20. Jahrhunderts wider und beeinflussten sie andererseits. Ihre bis heute anhaltende Bedeutung gründet in der Originalität, der instrumentationstechnischen Virtuosität und starken Faszination, die auch das häufig von religiösen Stoffen bestimmte, auf Reihenstrukturen basierende Spätwerk vermittelt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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