Howard Hawks - KUNSTLER.
Publié le 18/06/2013
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Howard Hawks - KUNSTLER. Howard Hawks (1896-1977), amerikanischer Filmregisseur. Er schuf in verschiedenen Genres Meisterwerke und gilt als einer der herausragenden Regisseure des amerikanischen Films. Hawks wurde am 30. Mai 1896 in Goshen (Indiana) geboren und wuchs ab seinem zehnten Lebensjahr in Kalifornien auf. Er studierte Ingenieurwesen an der Cornell University in Ithaca (New York) und arbeitete zunächst als Pilot (ab 1917 auch im 1. Weltkrieg eingesetzt) und Flugzeugkonstrukteur, bevor er als Requisiteur bei der MaryPickford-Company zum Film kam. Zusammen mit Marshall Neilan, Alan Dwan und Allen Holubar gründete er 1920 die Produktionsfirma Associated Producers, die jedoch nur ein Jahr Bestand hatte. 1922 wurde Hawks von Jessy Lasky als Leiter des Script Departments bei der Paramount angestellt. In dieser Funktion wechselte er 1924 zur MGM und 1925 zur Fox-Company. Nachdem er mehrere Kurzfilme gedreht hatte, führte er 1926 Regie bei seinem ersten Studiofilm, The Road to Glory (Die Straße zum Ruhm), der nicht erhalten ist. Zwischen 1926 und 1929 drehte er für William Fox acht Filme, darunter Fig Leaves (1926), A Girl in Every Port (1926, mit Louise Brooks) und The Air Circus (1928). Zu seinen frühen Tonfilmen gehören Klassiker wie der Fliegerfilm The Dawn Patrol (1930; Start in die Dämmerung), der düstere Kriminalfilm Scarface (1932) mit Paul Muni, Tiger Shark (1932; Tiger-Hai) mit Edward G. Robinson, Napoleon vom Broadway (1934) und der Fliegerfilm Ceiling Cero (1936; Höhe Null) mit James Cagney als Fliegerass Dizzie Davis. Ab Ende der dreißiger Jahre drehte Hawks sehr erfolgreiche Screwball-Komödien. Den Auftakt bildete der witzige und enorm temporeiche Film Bringing up Baby (1938; Leoparden küßt man nicht) mit Katharine Hepburn und Cary Grant in der Rolle eines weltfremden Paläontologen. Es folgten His Girl Friday (1940; Sein Mädchen für besondere Fälle) und Ball of Fire (1941; Die merkwürdige Zähmung der Gangsterbraut Sugarpuss) mit Gary Cooper als verwirrten Enzyklopädisten, der von einem Gangsterliebchen, verkörpert von Barbara Stanwyck, verführt wird. Der Western The Outlaw (1943) wurde von Howard Hawks begonnen und nach zwei Wochen Dreharbeiten an Howard Hughes übergeben. Dieser Film rief einen Skandal hervor wegen der angeblich zu freizügig dargestellten weiblichen Formen der Hauptdarstellerin Jane Russell, die mit dieser Rolle zum Star avancierte, ohne je auf der Leinwand erschienen zu sein. Für Sergeant York, einen Film über den Einsatz eines amerikanischen Farmers im 1. Weltkrieg, wurde Gary Cooper mit einem Oscar ausgezeichnet. In der Folge brachte Hawks Humphrey Bogart und Lauren Bacall, eines der erfolgreichsten Leinwandpaare der vierziger Jahre, zusammen und drehte mit ihnen die Filme To Have and Have Not (1944; Haben und Nichthaben, nach dem Roman von Ernest Hemingway) und The Big Sleep (1946; Tote schlafen fest), ein Klassiker der Schwarzen Serie nach dem Roman von Raymond Chandler. Es folgten I Was a Male War Bride (1949; Ich war eine männliche Kriegsbraut) und Monkey Business (1952; Liebling, ich werde jünger). Mit der herausragenden MusicalKomödie Gentlemen Prefer Blondes (1953; Blondinen bevorzugt) hatte Marilyn Monroe an der Seite von Jane Russell unter der Regie von Howard Hawks ihren großen Durchbruch. Sie spielt darin die naive Blondine Lorelei Lee, die sich bevorzugt in reiche Männer verliebt. Der Film besticht nicht nur durch die hervorragende Leistung und die sinnliche Präsenz der beiden Hauptdarstellerinnen, sondern auch durch die witzigen Dialoge und die ungewöhnlichen Tanz- und Gesangseinlagen. Auch im WesternGenre brachte Hawks Meisterwerke hervor: John Wayne spielte unter seiner Regie immer wieder seine typischen Westernrollen, so etwa in den Klassikern Red River (1948) mit Montgomery Clift, Rio Bravo (1959) mit Dean Martin, Ricky Nelson und Walter Brennan, El Dorado (1966) mit Robert Mitchum und James Caan sowie Rio Lobo (1970). Weitere Werke sind der Abenteuerfilm Hatari! (1962) mit John Wayne und Hardy Krüger, der Anglerfilm Man's Favorite Sport? (1964; Ein Goldfisch an der Leine) mit Rock Hudson und der Rennfahrerfilm Red Line 7000 (1965; Rote Linie 7000) mit James Caan. Hawks schuf während seiner gesamten Karriere eine bemerkenswerte Anzahl von Filmen mit ästhetisch hohem Niveau in verschiedenen Genres. Es gelang ihm, innerhalb des Studiosystems von Hollywood eine große künstlerische Freiheit zu bewahren; ab Mitte der dreißiger Jahre war er oft auch an der Produktion seiner Filme beteiligt. Hawks' Filme sind u. a. geprägt durch hohes Tempo, witzige Dialoge, präzises Timing und eine lineare Erzählweise mit schnörkelloser Kameraführung (,,Die Kamera in Augenhöhe", so ein Buch von Hans-Christoph Blumenberg über Hawks). Eigenschaften des typischen Hawks'schen Helden sind seine Professionalität, sein unbedingter Individualismus, der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und die Verkörperung von Tugenden wie Integrität, Loyalität und Freundschaft. Er ist kein Typ, der seine Bestimmung in der Identifizierung mit größeren Gemeinschaften wie Familie und Nation findet. Der von Hawks bevorzugte und oft dargestellte Frauentyp entspricht nicht der traditionellen weiblichen Geschlechterrolle, sondern ist in der Regel schlagfertig, selbstbewusst, humorvoll, natürlich und generell dem Mann ebenbürtig. Am häufigsten arbeitete Hawks mit Cary Grant zusammen (in den Komödien) und mit John Wayne (in den Western). Immer wieder gab er auch jungen Talenten eine Chance, die mit seinen Filmen ihren Durchbruch hatten, wie z. B. Carol Lombard, Lauren Bacall, Jane Russell, Marilyn Monroe. Bevorzugtes Thema in vielen Hawks-Filmen ist die Männerfreundschaft in Rennfahrer-, Flieger-, Abenteuerfilmen und Western. 1974 erhielt er einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Howard Hawks starb am 26. Dezember 1977 in Palm Springs (Kalifornien). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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