Devoir de Philosophie

Homer: Ilias (Sprache & Litteratur).

Publié le 13/06/2013

Extrait du document

Homer: Ilias (Sprache & Litteratur). Homers berühmtes Versepos Ilias, ein Klassiker der frühen antiken Literatur, entstanden im 8. Jahrhundert v. Chr, erzählt von der zehnjährigen Belagerung Trojas durch die griechische Streitmacht. Der Untergang der mächtigen Stadt in Kleinasien wird im letzten Jahr des Trojanischen Krieges durch eine List des Odysseus besiegelt. Im Mittelpunkt der Handlung steht der griechische Held Achilleus, der sich im Streit mit Agamemnon befindet, nachdem dieser ihn genötigt hat, ihm als Ersatz für die zurückgeforderte Chrysëis seine Sklavin Briseis, eine Kriegsbeute, zu überlassen. Der ausgewählte Textabschnitt schildert den Zorn und die Trauer des Achilleus über den Verlust. Der gekränkte Heros klagt seiner Mutter Thetis, der Göttin des Meeres, sein Leid. Homer: Ilias So war alles im Heere beschäftiget. Doch Agamemnon Ließ nicht ruhn, was er zankend zuvor gedroht dem Achilleus; Sondern Talthybios schnell und Eurybates rief er ermahnend, Die Herold' ihm waren und rasch aufwartende Diener: Gehet hin zum Gezelte des Peleiaden Achilleus, Nehmt an der Hand und bringt des Brises rosige Tochter. Wenn er sie nicht hergäbe, so möcht ich selber sie nehmen, Hin mit mehreren kommend, was ihm noch schrecklicher sein wird! Jener sprach's und entließ sie, die drohenden Worte befehlend. Ungern gingen sie beid am Strand des verödeten Meeres, Bis sie die Zelt' und Schiffe der Myrmidonen erreichten. Ihn nun fanden sie dort am Gezelt und dunkelen Schiffe Sitzend; und traun, nicht wurde des Anblicks fröhlich Achilleus. Beide, bestürzt vor Scheu und Ehrfurcht gegen den König, Standen und wageten nichts zu verkündigen oder zu fragen. Aber er selbst vernahm es in seinem Geist und begann so: Freude mit euch, Herold', ihr Boten Zeus' und der Menschen! Nahet euch! Ihr nicht seid mir Verschuldete, nur Agamemnon, Der euch beide gesandt um Brises' rosige Tochter. Auf denn, führe heraus das Mägdelein, edler Patroklos, Und laß jene sie nehmen. Doch sei'n sie selber mir Zeugen Vor den seligen Göttern und vor den sterblichen Menschen, Auch vor dem Könige dort, dem Wüterich: wenn man hinfort noch Meiner Hilfe bedarf, dem schmählichen Jammer zu steuern Jenes Volks ...! Ha, wahrlich! er tobt in verderblichem Wahnsinn, Blind im Geiste zugleich vorwärts zu schauen und rückwärts, Daß bei den Schiffen er sichre das streitende Heer der Achaier! Jener sprach's; und Patroklos, dem lieben Freunde gehorchend, Führt' aus dem Zelt und gab des Brises rosige Tochter Jenen dahin; und sie kehrten zurück zu den Schiffen Achaias. Ungern ging mit ihnen das Mägdelein. Aber Achilleus, Weinend, setzte sich schnell, abwärts von den Freunden gesondert, Hin an des Meeres Gestad und schaut' in das finstre Gewässer. Vieles zur trauten Mutter nun flehet er, breitend die Hände: Mutter, dieweil du mich nur für wenige Tage gebarest, Sollte mir Ehre doch der Olympier jetzo verleihen, Der hochdonnernde Zeus! Doch er ehret mich nicht auch ein wenig! Siehe, des Atreus Sohn, der Völkerfürst Agamemnon, Hat mich entehrt und behält mein Geschenk, das er selber geraubet! Also sprach er betränt; ihn vernahm die treffliche Mutter, Sitzend dort in den Tiefen des Meeres beim grauen Erzeuger. Eilenden Schwungs entstieg sie der finsteren Flut wie ein Nebel, Und nun setzte sie nahe sich hin vor den Tränenbenetzten, Streichelt' ihn drauf mit der Hand und redete, also beginnend: Liebes Kind, was weinst du? und was betrübt dir die Seele? Sprich, verhehle mir nichts, damit wir es beide wissen. Doch schwerseufzend begann der mutige Renner Achilleus: Mutter, du weißt das alles; was soll ich es dir noch erzählen? Thebe belagerten wir, Eetions heilige Feste, Und verwüsteten sie und führeten alles von dannen. Redlich teilten den Raub die tapferen Söhne Achaias, Und man erkor dem Atreiden des Chryses rosige Tochter. Chryses darauf, der Priester des treffenden Phöbos Apollon, Kam zu den rüstigen Schiffen der erzumschirmten Achaier, Freizukaufen die Tochter, und bracht unendliche Lösung, Tragend den Lorbeerschmuck des treffenden Phöbos Apollon Um den goldenen Stab; und er flehete laut den Achaiern, Doch den Atreiden vor allen, den zween Feldherrn der Völker. Drauf gebot beifallend das ganze Heer der Achaier, Ehrend den Priester zu scheun und die köstliche Lösung zu nehmen. Aber nicht Agamemnon, des Atreus Sohne, gefiel es; Dieser entsandt ihn mit Schmach und befahl ihm drohende Worte. Zürnend vernahm es der Greis und wandte sich. Aber Apollon Hörte des Flehenden Ruf; denn sehr geliebt war ihm jener. Und nun sandt er sein Todesgeschoß; und die Völker Achaias Starben in Scharen dahin, da rings die Geschosse des Gottes Flogen im weiten Heere der Danaer. Siehe, da weissagt' Uns ein kundiger Seher den heiligen Rat des Apollon. Eilend riet ich selber zuerst, den Gott zu versöhnen. Aber der Atreion ereiferte; schnell sich erhebend, Sprach er ein drohendes Wort, das nun der Vollendung genaht ist. Jene geleiten im Schiff frohblickende Söhne Achaias Heim nach Chrysa zurück, auch bringen sie Gaben dem Herrscher. Doch mir nahmen nur eben die Herold' aus dem Gezelte Brises' Tochter hinweg, das Ehrengeschenk der Achaier. Oh, wenn du es vermagst, so hilf dem tapferen Sohne! Steig empor zum Olympos und flehe Zeus, wenn du jemals Ihm mit Worten das Herz erfreuetest oder mit Taten. Denn ich habe ja oft dich selbst im Palaste des Vaters Rühmen gehört, wie du einst dem schwarzumwölkten Kronion, Du von den Göttern allein, die schmähliche Kränkung gewendet, Als vordem ihn zu binden die andern Olympier drohten, Here und Poseidaon zugleich und Pallas Athene. Doch du kamst, o Göttin, und lösetest ihn aus den Banden, Rufend zum hohen Olympos den hundertarmigen Riesen, Den Briareos nennen die Himmlischen, aber Ägäon Jeglicher Mensch; denn er raget auch selbst vor dem Vater an Stärke. Dieser nun saß bei Kronion dem Donnerer, freudigen Trotzes. Drob erschraken die Götter und scheuten sich, jenen zu fesseln. Setze nun, des ihn erinnernd, zu jenem dich, faß ihm die Knie auch, Ob es vielleicht ihm gefalle, den Troern Schutz zu gewähren, Aber zurückzudrängen zum Lager und Meer die Achaier, Niedergehaun, bis sie alle sich sättigen ihres Gebieters; Auch er selbst, der Atreide, der Völkerfürst Agamemnon, Kenne die Schuld, da den besten der Danaer nichts er geehret! Aber Thetis darauf antwortete, Tränen vergießend: Wehe mir, daß ich, mein Kind, dich erzog, unselig Geborner! Möchtest du hier bei den Schiffen doch frei von Tränen und Kränkung Sitzen, dieweil dein Verhängnis so kurz nur währet, so gar kurz! Aber zugleich frühwelkend und unglückselig vor allen Wurdest du! Ja, dich gebar ich dem Jammergeschick im Palaste! Dies dem Donnerer Zeus zu verkündigen, ob er mich höre, Geh ich selber hinauf zum schneebedeckten Olympos. Du indes, an des Meers schnellwandelnden Schiffen dich setzend, Zürne dem Danaervolk und des Kriegs enthalte dich gänzlich. Zeus ging gestern zum Mahl der unsträflichen Äthiopen An des Okeanos Flut, und die Himmlischen folgten ihm alle. Aber am zwölften Tag dann kehret er heim zum Olympos. Hierauf steig ich empor zum ehernen Hause Kronions Und umfaß ihm die Knie; und ich traue mir, ihn zu bewegen. Als sie solches geredet, enteilte sie. Jener, allein nun, Zürnt' im Geist und gedachte des schöngegürteten Weibes, Das man mit Trotz und Gewalt ihm hinwegnahm. Homer: Ilias. In der Überarbeitung von Johann Heinrich Voß. Gütersloh. München 1957. S. 13ff. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Aber der Atreion ereiferte; schnell sich erhebend,Sprach er ein drohendes Wort, das nun der Vollendung genaht ist.Jene geleiten im Schiff frohblickende Söhne AchaiasHeim nach Chrysa zurück, auch bringen sie Gaben dem Herrscher.Doch mir nahmen nur eben die Herold’ aus dem GezelteBrises’ Tochter hinweg, das Ehrengeschenk der Achaier.Oh, wenn du es vermagst, so hilf dem tapferen Sohne!Steig empor zum Olympos und flehe Zeus, wenn du jemalsIhm mit Worten das Herz erfreuetest oder mit Taten.Denn ich habe ja oft dich selbst im Palaste des VatersRühmen gehört, wie du einst dem schwarzumwölkten Kronion,Du von den Göttern allein, die schmähliche Kränkung gewendet,Als vordem ihn zu binden die andern Olympier drohten,Here und Poseidaon zugleich und Pallas Athene.Doch du kamst, o Göttin, und lösetest ihn aus den Banden,Rufend zum hohen Olympos den hundertarmigen Riesen,Den Briareos nennen die Himmlischen, aber ÄgäonJeglicher Mensch; denn er raget auch selbst vor dem Vater an Stärke.Dieser nun saß bei Kronion dem Donnerer, freudigen Trotzes.Drob erschraken die Götter und scheuten sich, jenen zu fesseln.Setze nun, des ihn erinnernd, zu jenem dich, faß ihm die Knie auch,Ob es vielleicht ihm gefalle, den Troern Schutz zu gewähren,Aber zurückzudrängen zum Lager und Meer die Achaier,Niedergehaun, bis sie alle sich sättigen ihres Gebieters;Auch er selbst, der Atreide, der Völkerfürst Agamemnon,Kenne die Schuld, da den besten der Danaer nichts er geehret!Aber Thetis darauf antwortete, Tränen vergießend:Wehe mir, daß ich, mein Kind, dich erzog, unselig Geborner!Möchtest du hier bei den Schiffen doch frei von Tränen und KränkungSitzen, dieweil dein Verhängnis so kurz nur währet, so gar kurz!Aber zugleich frühwelkend und unglückselig vor allenWurdest du! Ja, dich gebar ich dem Jammergeschick im Palaste!Dies dem Donnerer Zeus zu verkündigen, ob er mich höre,Geh ich selber hinauf zum schneebedeckten Olympos.Du indes, an des Meers schnellwandelnden Schiffen dich setzend,Zürne dem Danaervolk und des Kriegs enthalte dich gänzlich.Zeus ging gestern zum Mahl der unsträflichen ÄthiopenAn des Okeanos Flut, und die Himmlischen folgten ihm alle.Aber am zwölften Tag dann kehret er heim zum Olympos.Hierauf steig ich empor zum ehernen Hause KronionsUnd umfaß ihm die Knie; und ich traue mir, ihn zu bewegen.Als sie solches geredet, enteilte sie.

Jener, allein nun,Zürnt’ im Geist und gedachte des schöngegürteten Weibes,Das man mit Trotz und Gewalt ihm hinwegnahm. Homer: Ilias. In der Überarbeitung von Johann Heinrich Voß.

Gütersloh.

München 1957.

S.

13ff. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

Alle Rechte vorbehalten.. »

↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓

Liens utiles