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Höhle - geographie.

Publié le 04/06/2013

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Höhle - geographie. 1 EINLEITUNG Höhle, natürlicher, größerer Hohlraum in der Erdkruste. 2 ENTSTEHUNG VON HÖHLEN Natürliche Höhlen entstehen vor allem durch die chemische und mechanische Tätigkeit von kohlensäurehaltigem Wasser. Durch chemische Lösung (Korrosion) entstandene Höhlen finden sich häufig in Kalk-, Dolomit- und Gipsgesteinen (siehe Subrosion). Diese unter dem Begriff Karst zusammengefassten Verwitterungsformen sind die weitaus größten, häufigsten und formenreichsten Höhlen. Da zu ihrer Entstehung Regenwasser notwendig ist, sind sie an feuchte Klimazonen gebunden. Weitere Höhlen sind die Brandungshöhlen, bei denen Felsklippen von der Meeresbrandung unterspült werden, und Lavahöhlen, die sich unter Lavaströmen bilden. Beispiele für diese Lavatunnel sind die 1 500 Meter lange Höhle Surtshellir auf Island und eine 1 000 Meter lange Höhle am Fujisan in Japan. Höhlen können ferner durch das Aufreißen von Klüften entstehen. Die Höhlenbildung in Kalkgesteinen kann landschaftsformend wirken. Der entsprechende Landschaftstyp wird nach dem slowenisch-kroatischen Karst bei Triest benannt. Karstlandschaften sind trocken und vegetationsarm. Durch Verkarstung entstehen Oberflächenformen wie Trockentäler oder als Kleinformen Karren oder Schratten, das sind Furchen und Rinnen. Unterirdisch bilden sich Höhlen, die in Karstlandschaften oftmals untereinander zu Höhlensystemen verbunden sind. Diese Höhlensysteme leiten das oberirdische Wasser ab, so dass ein unterirdisches Flusssystem entstehen kann. In Karstquellen tritt dieses Wasser wieder zutage. Zu den bekanntesten Beispielen gehört die Donauversickerung in den Jurakalken bei Immendingen. Ein Teil des Flusswassers der Donau fließt unterirdisch zwölf Kilometer nach Süden, bis es in einem so genannten Quelltopf, dem Aachtopf bei Aach im Hegau, wieder austritt und zum Rhein abfließt. Einstürzende Höhlen hinterlassen an der Oberfläche oft typische, rundliche, trichterförmige Vertiefungen, so genannte Dolinen. In Tropfsteinhöhlen bilden sich durch die Ausscheidung von Kalkstein (Calciumcarbonat) aus dem abtropfenden Wasser Stalaktiten, die wie Eiszapfen vom Dach der Höhle hängen, und Stalagmiten, die ihnen vom Boden aus nach oben entgegenwachsen (siehe Stalaktiten und Stalagmiten). Das längste Höhlensystem Europas ist das Hölloch im Schweizer Kanton Schwyz; seine Gänge sind insgesamt mehr als 180 Kilometer lang, die Tiefenerstreckung beträgt rund 940 Meter. Als tiefste Höhle der Welt gilt der Lamprechtsofen in den Leoganger Steinbergen im österreichischen Bundesland Salzburg; der Höhenunterschied in der Höhle beträgt 1 632 Meter. 3 HÖHLENLEBEN Viele Pflanzen und Tiere haben sich im Lauf der Evolution an ein Leben in Höhlen angepasst. In der Regel leben diese Organismen in der Nähe des Höhleneingangs, aber manche Arten dringen auch in die Tiefen der Höhle vor. Zu den Höhlen bewohnenden Arten, die sich ganz an das Leben in der Dunkelheit angepasst haben und dort ausschließlich leben, gehören z. B. der Grottenolm, der Grottensalamander, verschiedene Höhlenfische, verschiedene Spinnenarten und Insekten wie die Höhlengrille. Diese Tiere sind schwach pigmentiert und mehr oder weniger blind, doch dafür sind ihre Tastorgane hoch entwickelt. Viele Höhlenbewohner finden ihr Futter - Kleinstlebewesen und verfaulende organische Stoffe - im Wasser, das von außen in die Höhle dringt. Fledermäuse sind ein Beispiel für Tiere, die Höhlen als Schlafstätte und zur Überwinterung nutzen, ihre Nahrung aber im Freien suchen. Über die Jahrhunderte haben sich teilweise massive Kotablagerungen, so genannter Fledermaus-Guano, in Höhlen angesammelt. Solche Ablagerungen sind Nahrungsgrundlage z. B. für Insekten. In manchen dieser Höhlen, so in der Drachenhöhle in der Steiermark, wurde der Guano als Dünger abgebaut. In dieser Höhle fanden sich auch Knochen des eiszeitlichen Höhlenbären, und zwar von mehr als 30 000 Tieren. Wegen des fehlenden Sonnenlichtes sind Pilze die einzigen Organismen, die in Höhlen gedeihen. In vorgeschichtlicher Zeit dienten Höhlen dem Menschen als Wohnraum. Spuren, darunter viele Artefakte alt- und jungsteinzeitlicher Menschen, fanden sich in Europa, China, Afrika und Südamerika. Die Wände mancher Höhlen, vor allem in Frankreich und Spanien, sind bemalt worden und gehören zu den frühesten künstlerischen Ausdrucksformen des Menschen (siehe paläolithische Kunst; Höhlenbewohner). 4 SPELÄOLOGIE Die Wissenschaft von den Höhlen heißt Speläologie. Sie arbeitet interdisziplinär auf den Gebieten der Geologie, der Mineralogie, Hydrologie (siehe Wasser: natürlicher Wasserkreislauf), Archäologie, Biologie und weiterer Wissenschaften. Höhlenforscher oder Speläologen wenden zum Teil spezielle Methoden und Instrumente bei der Erkundung von Höhlen an, z. B. Färbungs- und Markierungsmittel, um den Verlauf unterirdischer Wasserläufe festzustellen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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