Hans Henny Jahnn (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
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Hans Henny Jahnn (Sprache & Litteratur). Hans Henny Jahnn (1894-1959), Schriftsteller und Orgelbauer. Mit Perrudja (1929) schuf er einen der wenigen Romane des literarischen Spätexpressionismus von Rang. Jahnn wurde am 17. Dezember 1894 in Stellingen bei Hamburg als Sohn eines Schiffbauers geboren. 1915 emigrierte der Pazifist mit seinem Freund Gottlieb Harms nach Norwegen, wo er bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland 1918 etwa 100 Orgeln baute. Daneben schrieb er musikwissenschaftliche Studien. 1920 trat Jahnn aus der evangelisch-lutherischen Kirche aus und gründete die Glaubensgemeinde Ugrino. Ein Jahr später wurde er Musikverleger. Zwischen 1931 und 1933 arbeitete Jahn als Amtlicher Orgelsachverständiger der Freien und Hansestadt Hamburg. 1933 übersiedelte er nach Zürich. 1938 wurde Jahnn aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen. Von 1943 bis 1950 lebte er auf Bornholm. Nach der Besetzung seines Besitzes durch russische Truppen 1945 kam er nach Hamburg zurück und beteiligte sich auf Vorschlag Alfred Döblins 1949 an der Gründung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. 1957 kamen seine Thesen gegen Atomrüstung heraus. Jahnn starb am 29. November 1959 in Hamburg. Zu seinen Bewunderern gehörten u. a. Kurt Pinthus, Alfred Kerr, Klaus Mann, Gustav Gründgens und Botho Strauß, der sein Preisgeld des Georg-Büchner-Preises für einen Wettbewerb über Leseerfahrungen mit Jahnns Romantrilogie Fluß ohne Ufer (1949-1961) zur Verfügung stellte. Der literarische Durchbruch gelang Jahnn bereits 1919 mit dem im Berliner S. Fischer Verlag publizierten Dramadebüt Pastor Ephraim Magnus, das einen Theaterskandal verursachte, ein Jahr später auf Zuspruch Oskar Loerkes aber mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet wurde. Bereits Pastor Ephraim Magnus ist deutlich von Jahnns Kulturkritik geprägt, die sich vor allem gegen die moralische Erstarrung und das mechanistische Denken des Bürgertums richtet. Dagegen vertrat Jahnn, geprägt von Naturalismus, Expressionismus und Psychoanalyse, einen radikal biologistischen Vitalismus, der mit naturhaft-heidnischer Symbolik die dämonischen Triebmächte des Fleisches bis zum Abnormen und Exzessiven heraufbeschwört. Als bedeutendstes Drama Jahnns gilt Armut Reichtum, Mensch und Tier (1948). Weitere Werke sind die Dramen Der gestohlene Gott (1924), Medea (1926) und Thomas Chatterton (1955) sowie der Roman Die Nacht aus Blei (1956). Verfasst von: Gerhard Pollok Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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