Griechische Kunst und Architektur - Geschichte.
Publié le 13/06/2013
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3.2 Architektur
Etwa ins 7.
Jahrhundert v.
Chr.
fallen die Anfänge einer monumentalen Tempelarchitektur in Stein.
Dafür benutzte man in den griechischen Kolonien in Italien und Sizilienmeist Kalkstein, auf den griechischen Inseln war Marmor der bevorzugte Baustoff.
Auf dem griechischen Festland und in Kleinasien wurde häufig ein Kern aus Kalkstein miteinem Marmormantel umgeben.
Der archaische Tempel war schmal und lang gestreckt und meistens nach Osten orientiert.
Im Inneren, der Cella, war das Kultbild des Gottes aufgestellt.
Da die kultischen Handlungen jedoch außerhalb des Tempels im Freien stattfanden, wurde der Ausgestaltung des Innenraumes zunächst kaum Bedeutungbeigemessen.
Neben dem Antentempel begannen sich kompliziertere Bauformen herauszubilden, wie Doppelantentempel oder Perípteros, ein Ringhallentempel mit geschlossenem Säulenkranz.
Ebenfalls in der archaischen Zeit bildeten sich mit der dorischen und ionischen Ordnung zwei der drei klassischen Säulenordnungen der griechischen Antike heraus:Während die dorische Ordnung den Kontrast zwischen der Vertikalen und Horizontalen betont, indem sie beispielsweise auf eine Säulenbasis verzichtet, versucht die ionische Ordnung mit einer Säulenbasis und weicheren Formen dazwischen zu vermitteln.
Dies wurde z.
B.
dadurch erreicht, dass man dem Architrav mittels treppenartiger Unterteilung durch Faszien seine optische Schwere nahm.
Dorische Tempel haben sich bis heute u.
a.
in Korinth (Apollontempel), Syrakus, Paestum, Selinunt, Pompeji,Tarent oder Kerkira (heute Korfu) erhalten.
Besonders bemerkenswert ist der Poseidontempel in Paestum (450 v.
Chr.).
3.3 Vasenmalerei
Um 675 v.
Chr.
setzte sich in Korinth, das ausgedehnte Handelsbeziehungen zu den griechischen Kolonien in Italien und zum Orient unterhielt, der schwarzfigurige Vasenstil durch, bei dem man die tongrundigen Gefäße mit schwarzen Figurensilhouetten bemalte, deren Binnenzeichnungen erst nach dem Brand eingeritzt wurden.
BevorzugteMotive waren Tiere oder Fabelwesen, die, unterbrochen von Füllornamenten, in Schmuckbändern angeordnet waren.
Gegen Mitte des 6.
Jahrhunderts v.
Chr.
begann Athen die führende Rolle in der Vasenproduktion zu übernehmen.
Die große Beliebtheit attischer Vasen lässt sich durchKeramikfunde auf den ägäischen Inseln, in Nordafrika, in Vorderasien, in Italien, auf Sizilien, in Frankreich, Spanien und auf der Krim belegen.
Beim so genanntenrotfigurigen attischen Vasenstil wurden die Gefäße unter Umkehrung der Farbwerte schwarz gefirnisst, wobei Figuren und Ornamente ausgespart, also tongrundig blieben, die Binnenzeichnung wurde mit einem Pinsel aufgetragen.
Der bis dahin vorherrschende Tierfriesstil wurde dabei zunehmend durch einen erzählenden Stil abgelöst, derindirekt auch einen Eindruck von der zeitgleichen Großmalerei vermittelt.
Seit dieser Zeit lassen sich erstmals mit Hilfe von Inschriften die Künstler, die die Vasen gestalteten, ermitteln.
Ungefähr 30 Vasenmaler zeichneten Gefäße namentlich,etwa 100 lassen sich anhand ihres Stiles identifizieren.
Den unbekannten Malern gab man Hilfsnamen, entweder nach den heutigen Aufbewahrungsorten ihrer Arbeiten(z.
B.
der Berlin-Maler ), einem dominanten Bildmotiv (der Schwein-Maler ) oder dem Namen eines Töpfers, für den der betreffende Maler arbeitete (der Amasis-Maler ).
Zu den Meisterstücken jener Zeit zählt die so genannte François-Vase, die 560 v.
Chr.
von Ergotimos hergestellt und von Klitias bemalt wurde (Museo Archeologico, Florenz), die Dionysosschale des Exekias (Glyptothek, München) und Werke von zwei der bedeutendsten Maler des schwarzfigurigen Stiles, Lydos und dem Amasis-Maler (u.
a. Metropolitan Museum of Art, New York).
4 DIE KLASSISCHE ZEIT (UM 475 BIS ETWA 330 V.
CHR.)
Die Wende zur klassischen Kunst stand unter den Nachwirkungen einschneidender historischer Ereignisse, wie dem Ende der Tyrannenherrschaft in Athen und demerfolgreichen Kampf der Griechen gegen die Perser.
In der Zeit des Perikles erreichte Athen seine größte Machtentfaltung, die einherging mit einer einzigartigen kulturellenHochblüte, so dass die Kunst der klassischen Periode im Wesentlichen gleichzusetzen ist mit der Entwicklung der attischen Kunst mit Zentrum in Athen.
4.1 Die Frühklassik
Die frühklassische Periode, die etwa in die Zeit zwischen 475 und 450 v.
Chr.
fällt, war gekennzeichnet durch die Bemühungen des Athener Staates, die durch diePerserkriege verursachten Verwüstungen zu beseitigen, um sein Wiedererstarken in militärischer und wirtschaftlicher Hinsicht auch im kulturellen Bereich zu demonstrieren.
4.1. 1 Architektur
In der frühklassischen Zeit erreichte der dorische Baustil seine Hochblüte, indem er sich in Formen und Proportionen zunehmend verfeinerte.
Ein herausragendes Beispiel istder Zeustempel in Olympia aus der Mitte des 5.
Jahrhunderts v.
Chr., bei dem ein strenges Proportionsschema in großartiger Weise verwirklicht wurde.
4.1. 2 Plastik
In der frühklassischen Phase wurde der starre Formalismus der archaischen Periode durch komplexere Kompositionen überwunden.
Die Skulpturen haben das „archaischeLächeln” verloren und zeigen jetzt eine große Ernsthaftigkeit.
Sie sind großflächiger und ruhiger gearbeitet und verzichten auf die zahlreichen Details, die für die archaischePeriode typisch waren.
Sie sind weiterhin in Schrittstellung dargestellt, wobei jedoch erstmals zwischen Stand- und Spielbein unterschieden wird ( siehe Kontrapost).
Die Haare sind jetzt kurz, die Augenlider breiter.
Wichtige Plastiken dieser Zeit, die in der Kunstgeschichte als strenger Stil bezeichnet wird, sind die Giebelstatuen des Zeustempels in Olympia (Archäologisches Museum, Olympia), der Wagenlenker (Archäologisches Museum, Delphi), oder der Kritiosknabe, der nach seinem Schöpfer, einem attischen Bildhauer, benannt wurde, und der Blonde Kopf (beide Akropolismuseum, Athen).
Die Bildhauer jener Zeit stellten ihr Modell im Augenblick vor oder nach einer bedeutenden Handlung dar, im Zustand spannungsvoller Ruhe.
Auf dem Ostgiebel desZeustempels in Olympia beispielsweise sind die Vorbereitungen für das Wagenrennen zwischen Oinomaos und Pelops zu sehen, das von Zeus überwacht wird.
DerWestgiebel dagegen ist von der Dramatik der Kampfhandlung zwischen Lapithen und Kentauren beherrscht.
Die zwölf Metopen (Zwischenfelder zwischen den Triglyphen) dieses Tempels zeigen die unter größter Anstrengung verrichteten zwölf Arbeiten des Zeussohnes Herakles, der von der Göttin Athena unterstützt wird.
Viele Werke der Frühklassik gingen bereits im Altertum verloren, manche sind jedoch als römische Kopien erhalten, wie die Tyrannenmörder (Nationalmuseum, Neapel) von Kritios und seinem Mitarbeiter Nesiotes sowie diverse Werke Polyklets, u.
a.
der berühmte Dorýphoros (griechisch: Speerträger; Nationalmuseum, Neapel), der Diadoúmenos, der sich die Siegerbinde um den Kopf legt (Archäologisches Nationalmuseum, Athen), und die Amazone (Metropolitan Museum of Art, New York).
4.1. 3 Malerei
Von den Anfängen der griechischen Großmalerei aus frühklassischer Zeit gibt es nur ungenaue Vorstellungen, die sich auf Quellenmaterial antiker Schriftsteller stützen.
Diesgilt auch für die Arbeiten Polygnots, des größten Malers seiner Zeit.
Seine Wandbilder in der Versammlungshalle von Delphi, die den Sieg über Troja und die Totenweltdarstellten, wurden von Pausanias beschrieben.
1968 wurde in Paestum ein griechisches Grab mit Freskenmalereien aus der Zeit um 470 v.
Chr.
(Museo Archeologico,Paestum) gefunden, die einen Eindruck von den Fertigkeiten der frühklassischen Wandmaler vermitteln.
Die Gesichter der Figuren, die an einem Bankett teilnehmen, sindim Profil dargestellt, und erstmals finden sich Landschaftsdarstellungen.
In der Vasenmalerei, die zunächst noch von der Umrisszeichnung lebt, setzten sich monumentalere Kompositionen durch.
Die Formen werden komplexer, und dieDarstellungen beginnen erstmals räumliche Tiefe anzunehmen.
Herausragende Vertreter dieser Phase sind der Pistoxenos-Maler, der Niobiden-Maler oder der Penthesileia-.
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