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Gottfried von Straßburg: Tristan (Sprache & Litteratur).

Publié le 13/06/2013

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Gottfried von Straßburg: Tristan (Sprache & Litteratur). Gottfried von Straßburgs um 1210 entstandenes, in mittelhochdeutscher Sprache verfasstes fragmentarisches Werk Tristan und Isold bildet den Höhepunkt des mittelalterlichen Epos in der deutschen Literatur. Es basiert auf der Tristansage der französischen Trouvères aus dem 12. Jahrhundert und schildert die tragische Liebesgeschichte zwischen Tristan und Isolde. Der ausgewählte Textabschnitt präsentiert die Keimzelle der Handlung: Durch einen versehentlich verabreichten Zaubertrank werden die beiden Protagonisten von der alles verzehrenden Leidenschaft der Liebe erfasst, die unwiderstehlich wie eine Naturgewalt über sie hereinbricht. Gottfried von Straßburg: Tristan Die wîle und sich ouch Tristan mit sînen lantgesellen dan bereite unde berihtete, die wîle sô betihtete Îsôt diu wîse künigîn in ein glasevezzelîn einen tranc von minnen, mit alsô cleinen sinnen ûf geleit und vor bedâht, mit solher crefte vollebrâht: mit sweme sîn ieman getranc, den muose er âne sînen danc vor allen dingen meinen und er dâ wider in einen. in was ein tôt unde ein leben, ein triure, ein vröude samet gegeben. den tranc den nam diu wîse, si sprach Brangaenen lîse. ,,Brangaene" sprach si ,,niftel mîn, lâ dir die rede niht swaere sîn, du solt mit mîner tohter hin. dâ nâch sô stelle dînen sin. swaz ich dir sage, daz vernim. diz glas mit disem tranke nim, daz habe in dîner huote hüete es vor allem guote. sich, daz es ûf der erde ieman innen werde. bewar mit allem vlîze daz es ieman enbîze. vlîze dich wol starke: swenne Îsôt unde Marke in ein der minne komen sîn, sô schenke in disen tranc vür wîn und lâ si'n trinken ûz in ein. bewar daz, daz sîn mit in zwein ieman enbîze. daz ist sin. noch selbe entrink es niht mit in. der tranc der ist von minnen. daz habe in dînen sinnen. ich bevilhe dir Îsôte vil tiure und vil genôte. an ir sô lît mîn beste leben. ich unde sî sîn dir ergeben ûf alle dîne saelekeit. hie mite sî dir genuoc geseit." ,,trût vrouwe" sprach Brangaene dô ,,ist iuwer beider wille alsô, sô sol ich gerne mit ir varn, ir êre und al ir dinc bewarn, sô ich iemer beste kan." (...) Hie mite strichen die kiele hin. si beide haeten under in guoten wint und guote var. nu was diu vrouwîne schar, Îsôt und ir gesinde, in wazzer unde in winde des ungevertes ungewon. unlanges kâmen sî dâ von in ungewonlîche nôt. Tristan ir meister dô gebôt, daz man ze lande schielte und eine ruowe hielte. nu man gelante in eine habe, nu gie daz volc almeistic abe durch banekîe ûz an daz lant. nu gienc ouch Tristan zehant begrüezen unde beschouwen die liehten sîne vrouwen. und alse er zuo z'ir nider gesaz und redeten diz unde daz von ir beider dingen, er bat im trinken bringen. Nune was dâ nieman inne âne die küniginne wan cleiniu juncvrouwelîn. der einez sprach: ,,seht, hie stât wîn in disem vezzelîne." nein, ezn was niht mit wîne, doch ez ime gelîch waere. ez was diu wernde swaere, diu endelôse herzenôt, von der si beide lâgen tôt. nu was aber ir daz unrekant. si stuont ûf und gie hin zehant, dâ daz tranc und daz glas verborgen unde behalten was. Tristande ir meister bôt si daz. er bôt Îsôte vürbaz. si tranc ungerne und über lanc und gap dô Tristande unde er tranc und wânden beide, ez waere wîn. iemitten gienc ouch Brangaene în unde erkande daz glas und sach wol, waz der rede was. si erschrac sô sêre unde erkam, daz ez ir alle ir craft benam und wart reht alse ein tôte var. mit tôtem herzen gie si dar. si nam daz leide veige vaz, si truoc ez dannen und warf daz in den tobenden wilden sê. ,,owê mir armen!" sprach s' ,,owê, daz ich zer werlde ie wart geborn! ich arme, wie hân ich verlorn mîn êre und mîne triuwe! daz ez got iemer riuwe, daz ich an dise reise ie kam, daz mich der tôt dô niht ennam, dô ich an dise veige vart mit Îsôt ie bescheiden wart! ouwê Tristan unde Îsôt, diz tranc ist iuwer beider tôt!" Nu daz diu maget unde der man, Îsôt unde Tristan, den tranc getrunken beide, sâ was ouch der werlde unmuoze dâ, Minne, aller herzen lâgaerîn, und sleich z'ir beider herzen în. ê sî's ie wurden gewar, dô stiez s'ir sigevanen dar und zôch si beide in ir gewalt. si wurden ein und einvalt, die zwei und zwîvalt wâren ê. si zwei enwâren dô niemê widerwertic under in. Îsôte haz der was dô hin. diu süenaerinne Minne diu haete ir beider sinne von hazze gereinet, mit liebe alsô vereinet, daz ietweder dem anderm was durchlûter alse ein spiegelglas. si haeten beide ein herze. ir swaere was sîn smerze, sîn smerze was ir swaere. si wâren beide einbaere an liebe unde an leide und hâlen sich doch beide, und tete daz zwîvel unde scham. si schamte sich, er tete alsam; si zwîvelte an im, er an ir. swie blint ir beider herzen gir an einem willen waere, in was doch beiden swaere der urhap unde der begin. daz hal ir willen under in. Gottfried von Straßburg: Tristan. Bd. 2. 2., durchgesehene Auflage. Stuttgart 1981, S. 94ff. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« nu gienc ouch Tristan zehantbegrüezen unde beschouwendie liehten sîne vrouwen.und alse er zuo z’ir nider gesazund redeten diz unde dazvon ir beider dingen,er bat im trinken bringen.Nune was dâ nieman inneâne die küniginnewan cleiniu juncvrouwelîn.der einez sprach: „seht, hie stât wînin disem vezzelîne.”nein, ezn was niht mit wîne,doch ez ime gelîch waere.ez was diu wernde swaere,diu endelôse herzenôt,von der si beide lâgen tôt.nu was aber ir daz unrekant.si stuont ûf und gie hin zehant,dâ daz tranc und daz glasverborgen unde behalten was.Tristande ir meister bôt si daz.er bôt Îsôte vürbaz.si tranc ungerne und über lancund gap dô Tristande unde er trancund wânden beide, ez waere wîn.iemitten gienc ouch Brangaene înunde erkande daz glasund sach wol, waz der rede was.si erschrac sô sêre unde erkam,daz ez ir alle ir craft benamund wart reht alse ein tôte var.mit tôtem herzen gie si dar.si nam daz leide veige vaz,si truoc ez dannen und warf dazin den tobenden wilden sê.„owê mir armen!” sprach s’ „owê,daz ich zer werlde ie wart geborn!ich arme, wie hân ich verlornmîn êre und mîne triuwe!daz ez got iemer riuwe,daz ich an dise reise ie kam,daz mich der tôt dô niht ennam,dô ich an dise veige vartmit Îsôt ie bescheiden wart!ouwê Tristan unde Îsôt,diz tranc ist iuwer beider tôt!” Nu daz diu maget unde der man,Îsôt unde Tristan,den tranc getrunken beide, sâwas ouch der werlde unmuoze dâ,Minne, aller herzen lâgaerîn,und sleich z’ir beider herzen în.ê sî’s ie wurden gewar,dô stiez s’ir sigevanen darund zôch si beide in ir gewalt.si wurden ein und einvalt,die zwei und zwîvalt wâren ê.si zwei enwâren dô niemêwiderwertic under in.Îsôte haz der was dô hin.diu süenaerinne Minnediu haete ir beider sinnevon hazze gereinet,mit liebe alsô vereinet,daz ietweder dem anderm wasdurchlûter alse ein spiegelglas.si haeten beide ein herze.ir swaere was sîn smerze,sîn smerze was ir swaere.si wâren beide einbaerean liebe unde an leideund hâlen sich doch beide,und tete daz zwîvel unde scham.si schamte sich, er tete alsam;si zwîvelte an im, er an ir.swie blint ir beider herzen giran einem willen waere,in was doch beiden swaereder urhap unde der begin.. »

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