George Orwell (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
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George Orwell (Sprache & Litteratur). George Orwell, eigentlich Eric Arthur Blair, (1903-1950), englischer Schriftsteller. Seine sprachlich geschliffenen, politisch engagierten Essays und Romane entfalten ein scharf konturiertes Panorama der ersten Jahrhunderthälfte. Berühmt wurde er durch seine negative Romanutopie Nineteen Eighty-four (1949, 1984). Orwell wurde am 25. Januar 1903 in Motihari (Indien) geboren, besuchte die Eliteschule in Eton, diente von 1922 bis 1927 in der Indian Imperial Police in Birma und kehrte nach seinem Austritt aus Protest gegen deren Methoden nach England zurück. Die folgenden Jahre waren von Armut und Krankheit geprägt. Mit dem Wunsch, Schriftsteller zu werden, lebte Orwell mehrere Jahre in Paris und in London. In seinem literarischen Debüt Down and Out in Paris and London (1933, Erledigt in Paris und London) resümierte er die Erfahrungen dieser Zeit und schilderte illusionslos das Obdachlosenmilieu. Autobiographisch gefärbt war auch Burmese Days (1934, Tage in Burma), eine Anklage gegen die britische Kolonialherrschaft in Indien und den Imperialismus im Allgemeinen. Eine gesellschaftskritische Tendenz prägte das Sozialmelodram A Clergyman's Daughter (1935, Eine Pfarrerstochter). Wie viele politisch interessierte Schriftsteller seiner Generation - darunter Wystan Hugh Auden und C. Day Lewis - schloss sich auch Orwell 1936 den republikanischen Kräften im Spanischen Bürgerkrieg an. Aus seinem Erfahrungsbericht Homage to Catalonia (1938, Mein Katalonien) sprach indessen tiefe Enttäuschung über die Querelen der Linken in Spanien, vor allem über die stalinistische Ausrichtung der Kommunisten. In The Road to Wigan Pier (1937, Der Weg nach Wigan Pier) schilderte Orwell die katastrophalen Lebensverhältnisse englischer Bergleute. 1945 setzte sich Orwell in der grimmigen Fabel Animal Farm (1945, Die Farm der Tiere) an Hand eines als Mikrokosmos fungierenden Bauernhofs, dem Aufstand seiner Tiere gegen den Bauern und der anschließenden Schweineherrschaft, kritisch mit gesellschaftlichen Machtmechanismen auseinander (,,Alle Tiere sind gleich. Aber einige Tiere sind gleicher als andere"); eine Zeichentrickverfilmung kam 1955 heraus. In seinem Welterfolg Nineteen Eighty-four (1949, 1984) kommt Orwells pessimistisches Menschen- und Geschichtsbild zum Audruck; im Lauf der Jahre wurde der Roman zum Inbegriff der philosophisch akzentuierten Sciencefiction. Das dort entworfene Bild einer totalitären Gesellschaft der Zukunft hat den Nationalsozialismus unter Hitler sowie die Sowjetunion unter Stalin zum Vorbild und übertrifft in seiner Radikalität bei weitem Aldous Huxleys Brave New World (1932, Schöne neue Welt). Aus heutiger Sicht haben sich Orwells düstere Visionen zwar nicht konkret bestätigt, doch ist seine Prognose eines umfassend überwachten Staatsbürgers ohne geschützte Privatsphäre (,,Big Brother is watching you") und einer durch ,,Neusprache" (,,newspeak") gleichgeschalteten bzw. manipulierten Gesellschaft im Medienzeitalter aktueller denn je. Mit seinen späten, meist autobiographischen Arbeiten, wie Shooting an Elephant and Other Essays (1950, Einen Elephanten erschießen), konnte Orwell an den Erfolg von 1984 nicht mehr anknüpfen. Er starb am 21. Januar 1950 an Tuberkulose. 1984 wurde gleich mehrmals verfilmt und kam 1956 unter der Regie von Michael Anderson (mit Michael Redgrave und Donald Pleasance) und 1984 unter der Regie von Michael Radford (mit John Hurt und Richard Burton) in die Kinos (Fernsehfassung 1965). Zwei weitere Literaturverfilmungen existieren von den Romanen Coming up for Air (1939, Auftauchen, um Luft zu holen; Film 1965) und Keep the Aspidistra Flying (1936, Die Wonnen der Aspidistra; Film 1997). George Orwell: Wichtige Werke TITEL JAHR GATTUNG Erledigt in Paris und London 1933 Autobiographie Tage in Burma 1934 Roman Eine Pfarrerstochter 1935 Roman Die Wonnen der Aspidistra 1936 Roman Der Weg nach Wigan Pier 1937 Roman Mein Katalonien 1938 Bericht Auftauchen um Luft zu holen 1939 Roman Im Innern des Wals 1940 Essays Der Löwe und das Einhorn 1941 Kritik Die Farm der Tiere 1945 Roman Kritische Essays 1946 Essays 1984 1949 Roman Einen Elephanten erschießen 1950 Essays Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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