Geld. 1 EINLEITUNG Geld (aus mittelhochdeutsch gelt: Zahlung, Vergütung; altsächsisch geld: Bezahlung, Opfer,
Publié le 15/06/2013
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6 GESCHICHTE DES GELDES
Die Geschichte der Zahlungsmittel der historisch und geographisch unterschiedlichen Kulturen der Welt weist viele Gemeinsamkeiten auf; so ist eine Tendenz vomkonkreten Warengeld zu immer abstrakteren Formen der Bezahlung feststellbar.
Dennoch kann nicht von einer evolutionären Höherentwicklung vom „primitiven” Geld hinzum modernen Geld der Warengesellschaft ausgegangen werden.
Als quasi geronnenes gesellschaftliches Vertrauen bestehen und bestanden seit jeher verschiedeneFormen des Geldes nebeneinander, je nachdem welche kulturellen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten und Bedürfnisse eine Gesellschaft ausgebildet hat.
6.1 Natural- und Warengeld
Der Gebrauch von Warengeld ist weder auf eine Zeitepoche noch auf einen Kulturkreis beschränkbar.
Fast alle Gesellschaften kennen historische Phasen in denen Warengeldals Zahlungsmittel verwendet wurde.
Dieses Geld fungiert dabei häufig nicht als universelles Tauschmittel, sondern ist auf konkrete Gruppen von Leistungen und Güternbezogen.
Solche Leistungen können aus sozialen und religiösen Verpflichtungen wie Verteilungsfesten ( siehe Potlatch), Sühnegaben, Brautpreisen oder Opfergaben bestehen.
In vielen Kulturen finden unspezialisierte Güter – wie etwa Vieh – Verwendung, die neben ihrer Funktion als Tauschmittel auch von alltäglichem Nutzen sind.
Auch ein partieller „Rückfall” in die Naturalienwährung ist bei einem Mangel an Münzgeld, oder wenn die Gesellschaft das Vertrauen in die offizielle Währung verloren hat,möglich.
Formen des Warengelds sind und waren: Steingeld, besonders in Ozeanien; Ring und Schmuckgeld, vor allem in Neuguinea und im südlichen Pazifik; Muschelgeld,besonders in Afrika und China ( siehe Kula); Kleidergeld, so Pelze im Zarenreich und in Nordamerika, Rindenstoffe in Ozeanien, Baumwollbahnen in Zentralafrika; Nutzgeld, so Nahrungs- und Genussmittel in vielen Teilen der Erde sowie Metallgeld als Übergang zum Münzgeld.
Das erste bekannte Metallgeld, das um 2000 v.
Chr.
imMittelmeerraum verwendet wurde, war aus Bronze und hatte oft die Gestalt von Miniaturhaustieren.
Sein Wert war durch das Gewicht bestimmt.
Kleine Messer, Äxte undandere Werkzeuge aus Bronze, die anstelle von richtigen Werkzeugen als Tauschmittel dienten, waren in China seit 1100 v.
Chr.
in Umlauf.
6.2 Münzen
Münzen aus Elektron, einer natürlich vorkommenden Gold-Silber-Legierung, fanden vermutlich erstmals in Lydien (Kleinasien) Verwendung.
Ihr Wert bestimmte sich durchihren Metallgehalt.
Die Bezeichnungen griechischer Silbermünzen (um 620 v.
Chr.) weisen noch auf ihre Entstehung aus Gewichten hin: Talent bedeutet Waage oder Last,Drachme bedeutet Handvoll und Obole bedeutet Metallstab.
Zunächst wurden nur Gold und Silber als Münzmetall verwendet, ab dem 5.
Jahrhundert v.
Chr.
auch Kupfer.
Im Römischen Reich fanden Münzen ab dem 3.
Jahrhundert v.
Chr.
Verwendung.
Das römische Münzsystem mit Gold, Silber und Kupfer als Münzmetall wurde auch imByzantinischen Reich benutzt, allerdings verflachten die Münzen in ihrer Ausdrucksform.
Im 7.
Jahrhundert ging man von der Gold- zur Silberwährung über.
Unter denKarolingern wurde der silberne Denar die Hauptmünze.
Die karolingischen Münzen trugen vor allem Schrift und Monogramme, Porträts waren die Ausnahme.
Im 13.
Jahrhundert wurden dann in Italien die ersten Fernhandelsmünzen geprägt: Gulden und Dukaten aus afrikanischem Gold, das von islamischen Kaufleuteneingehandelt worden war, und Groschen aus Silber.
Ab 1520 wurden Taler, so die deutsche Bezeichnung für Großsilbermünzen, in größeren Stückzahlen im sächsischen undböhmischen Erzgebirge als das Silberäquivalent des Guldens hergestellt.
Der Taler wurde sowohl von den meisten Staaten Europas wie auch in der Neuen Welt (als Pesound Dollar) übernommen.
In Deutschland wurde der Taler nach der Reichsgründung 1871 allmählich durch die Mark ersetzt.
Mit dem Zusammenbruch des so genanntenGoldstandards 1914 verloren Münzen ihre Bedeutung als wichtigstes Zahlungsmittel an das Papiergeld.
6.3 Papiergeld
Papiergeld wurde vermutlich erstmals im 9.
Jahrhundert in China verwendet; dabei handelte es sich um schriftliche Zahlungsverpflichtungen.
Im Abendland kam Papiergeldim 16.
Jahrhundert erstmals in Form von Schuldscheinen auf, die von Banken für Geldeinlagen ausgestellt wurden.
Solche Tauschscheine fanden aufgrund des ständigzunehmenden Handelsvolumens schnell Verbreitung.
Papiergeld wird in Staatspapiergeld und Banknoten unterschieden.
Ab dem 18.
Jahrhundert breiteten sich Banknoten inEuropa immer weiter aus, da sich die Banken als Ausgeber dieser Noten verpflichteten, den Nennwert dieser Banknoten jederzeit wieder in Edelmetallwährungeneinzutauschen.
Staatspapiergeld hingegen hatte lediglich kraft staatlicher Autorität den Charakter eines gesetzlichen Zahlungsmittels; es musste nicht gegenEdelmetallwährungen eintauschbar sein.
Seit der zweiten Hälfte des 17.
Jahrhunderts hatten europäische Regierungen mehrfach versucht finanzielle Engpässe dadurch zuüberwinden, dass sie Staatspapiergeld ausgaben.
Die übermäßige Ausgabe von Staatspapiergeld in Krisenzeiten hatte zur Folge, das dieses nur unzureichend gedeckt war.Die Bevölkerung war bestenfalls bereit solche Papiere unter dem Nennwert anzunehmen.
Im 19.
Jahrhundert wurden daher in immer mehr europäischen Staaten Banknoten zum gesetzlichen Zahlungsmittel; Privatbanken wurden zunehmend von Zentralbankenals Notenbanken abgelöst.
Gegen Ende des 19.
Jahrhunderts entstand der internationale Goldstandard.
Innerhalb dieses Währungssystems waren alle Währungen gegenGold konvertierbar.
Die meisten Regierungen hoben die Konvertierbarkeit ihrer Währung im 1.
Weltkrieg jedoch auf.
Versuche, die internationale Goldwährung wiedereinzuführen, scheiterten nach der Weltwirtschaftskrise.
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