Fußballeuropameisterschaft 1 EINLEITUNG Fußballeuropameisterschaft, internationales Fußballturnier für die Nationalmannschaften Europas, das alle vier Jahre (im zweijährigen Wechsel mit der Fußballweltmeisterschaft) ausgerichtet wird.
Publié le 22/06/2013
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Fußballeuropameisterschaft 1 EINLEITUNG Fußballeuropameisterschaft, internationales Fußballturnier für die Nationalmannschaften Europas, das alle vier Jahre (im zweijährigen Wechsel mit der Fußballweltmeisterschaft) ausgerichtet wird. Teilnahmeberechtigt sind alle Nationalteams der nationalen Fußballverbände, die der europäischen Fußballunion UEFA angehören. 2 AUSTRAGUNGSMODUS Die Fußballeuropameisterschaft ist in eine Qualifikationsrunde und eine Endrunde untergliedert. Die Qualifikationsrunde wird in Gruppen im Meisterschaftsmodus mit Hinund Rückspielen ausgetragen. An der Endrunde nehmen 16 Mannschaften teil, und zwar die Nationalmannschaft des Gastgeberlandes sowie die erfolgreich aus der Qualifikationsrunde hervorgegangenen Mannschaften. Der amtierende Europameister ist nicht automatisch für das folgende Turnier qualifiziert, sondern muss sich wie alle anderen Mannschaften neu qualifizieren. Die Endrunde (die vielfach nicht ganz korrekt mit dem Begriff ,,Fußballeuropameisterschaft" gleichgesetzt wird) findet in Form eines etwa dreiwöchigen Turniers statt, das von einem Gastgeberland ausgerichtet wird (gelegentlich auch von zwei benachbarten Gastgeberländern gemeinsam). Das Austragungsland der Endrunde wird von der UEFA aus den Bewerbern bestimmt; den Statuten gemäß muss es stetig wechseln. Die Endrunde unterteilt sich in eine Gruppenphase und die Finalspiele. In der Gruppenphase spielen in vier Gruppen je vier Mannschaften in einem einfachen Meisterschaftsmodus (,,jeder gegen jeden") eine Tabelle aus; dabei werden wie in den nationalen Ligen und in der Champions League für einen Sieg drei Punkte vergeben. Die vier Gruppenersten und die vier Gruppenzweiten sind für die Finalspiele qualifiziert. Im K.-o.-System, bei dem der Sieger eines Spiels eine Runde weiterkommt und der Verlierer aus dem Turnier ausscheidet, werden vier Viertelfinale, zwei Halbfinale und das Finale ausgetragen. Der Gewinner erhält den ,,Coupe Henri Delaunay", einen Wanderpokal. Der Europameister ist berechtigt, gemeinsam mit den fünf anderen aktuellen Kontinentalmeistern, dem amtierenden Weltmeister und dem Gastgeber am so genannten Confederations Cup teilzunehmen. 3 GESCHICHTE 1927 unternahm der Vorsitzende des französischen Fußballverbands, Henri Delaunay, bei der FIFA einen ersten vergeblichen Vorstoß zur Ausrichtung eines europäischen Turniers; erst 1957 beschloss die UEFA auf Initiative von Pierre Delaunay und Gabriel Hanot die Austragung eines Fußballturniers für europäische Nationalmannschaften. Die ersten beiden Wettbewerbe 1960 und 1964 fanden unter der Bezeichnung ,,Europapokal der Nationen" statt, erst ab 1968 lief das Turnier unter der offiziellen Bezeichnung ,,Europameisterschaft". Der Austragungsmodus der EM wurde immer wieder geändert. Die beiden ersten Turniere 1960 und 1964 wurden im reinen K.-o.-Modus durchgeführt, bis einschließlich des Viertelfinales in Hin- und Rückspielen. Erst Halbfinale und Finale sowie ein Spiel um Platz drei zwischen den Halbfinalverlierern wurden in nur noch einem Spiel ausgetragen; lediglich diese vier letzten Spiele des Turniers fanden in einem gemeinsamen Land statt, das von der UEFA aus dem Kreis der vier Halbfinalisten bestimmt wurde. 1968, 1972 und 1976 wurden zunächst Qualifikationsspiele in acht Gruppen durchgeführt; die acht Gruppensieger waren für das Viertelfinale qualifiziert und ermittelten in Hinund Rückspiel die vier Teilnehmer der Endrunde. Diese wurde analog zu den beiden Vorgängerturnieren in einem Land aus den Reihen der Halbfinalisten ausgetragen. Bei der EM 1980 fand die Endrunde erstmals in einem im Voraus festgelegten Land statt. Teilnehmen durften der Gastgeber sowie sieben weitere Nationalmannschaften, die zuvor als Sieger aus je einer von sieben Qualifikationsgruppen hervorgegangen waren. Die acht Endrundenteilnehmer spielten in zwei Gruppen zu je vier Mannschaften. Die beiden Gruppensieger erreichten das Finale, die Gruppenzweiten trafen im Spiel um den dritten Platz aufeinander. 1984, 1988 und 1992 nahmen ebenfalls acht Mannschaften an der Endrunde teil, die wiederum zunächst in zwei Vierergruppen gegeneinander spielten; es wurde aber wieder ein Halbfinale eingeführt: Die beiden Gruppenersten trafen jeweils auf den Gruppenzweiten der anderen Gruppe und ermittelten die Endspielteilnehmer. Ein Spiel um den dritten Platz findet seit 1984 nicht mehr statt. Nachdem durch den Zerfall der Sowjetunion Anfang der neunziger Jahre die Zahl der UEFA-Mitglieder rapide angestiegen war, wurde zur Europameisterschaft 1996 der seither gültige Spielmodus mit 16 Endrundenteilnehmern eingeführt. In den ersten EM-Endrundenturnieren wurde in den K.-o.-Spielen bei einem etwaigen Remis zunächst eine Verlängerung gespielt; stand es nach dieser immer noch unentschieden, wurde in Halbfinalspielen der Sieger per Losentscheid bestimmt, beim Finale wurde ein Wiederholungsspiel angesetzt (dies wurde nur einmal nötig: Bei der EM 1968 endete das Finale zwischen Italien und Jugoslawien 1:1 nach Verlängerung, das Wiederholungsspiel gewann Italien 2:0). 1976 wurden Losentscheid und Wiederholungsspiel durch das Elfmeterschießen ersetzt; gleich das erste Finale wurde so entschieden (die Tschechoslowakei besiegte die Bundesrepublik Deutschland mit 5:3 nach Elfmeterschießen, nachdem es nach der Verlängerung 2:2 gestanden hatte). 1996 wurde für die Verlängerung die so genannte ,,Golden-Goal"-Regelung eingeführt (auch ,,Sudden Death" genannt): Erzielt eine Mannschaft in der Verlängerung ein Tor, ist das Spiel sofort beendet, und die Mannschaft hat gewonnen. Die beiden folgenden Finalspiele wurden durch ein ,,Golden Goal" entschieden: Deutschland besiegte 1996 im Finale Tschechien mit 2:1 (Golden Goal durch Oliver Bierhoff), 2000 gewann Frankreich gegen Italien mit 2:1 (Golden Goal durch David Trézéguet). 2004 wurde die ,,Golden-Goal"- durch die ,,Silver-Goal"-Regelung ersetzt, nach der zunächst nur eine Halbzeit der Verlängerung (15 Minuten) gespielt wird: Führt dann eine Mannschaft, ist das Spiel beendet; steht es immer noch unentschieden, wird auch noch die zweite Halbzeit der Verlängerung gespielt. Diese Regelung kam nur bei einem Spiel zur Anwendung, dem 1:0-Sieg Griechenlands gegen Tschechien im Halbfinale. Im Anschluss an dieses Turnier wurde auch dieser Modus wieder abgeschafft zugunsten eines konventionellen Reglements mit Verlängerung von zweimal 15 Minuten bei Gleichstand nach regulärer Spielzeit und einem Elfmeterschießen bei einem Unentschieden nach Ablauf der Verlängerung. 3.1 Erfolgreiche Teilnehmer Die erfolgreichste Nation bei den Europameisterschaften der Männer ist die Bundesrepublik Deutschland mit drei Titeln, gefolgt von Frankreich mit zwei Titeln. Die UdSSR, Spanien, Italien, die Tschechoslowakei, die Niederlande, Dänemark und Griechenland siegten jeweils einmal. Die Nationalmannschaft mit den meisten Endrundenteilnahmen ist die deutsche mit neun Turnierteilnahmen, gefolgt von Russland (bzw. Sowjetunion oder GUS) mit acht sowie den Niederlanden, Spanien, England und Dänemark mit je sieben Teilnahmen. Dreimal gelang es dem amtierenden Europameister nicht, sich für die folgende EM-Endrunde zu qualifizieren: Spanien (1968), Italien (1972) und Frankreich (1988) schieden in der Qualifikation aus. Der erfolgreichste Torschütze der EM-Geschichte (nur Endrunden) ist der Franzose Michel Platini mit neun Toren, gefolgt von dem Engländer Alan Shearer mit sieben und dem Niederländer Patrick Kluivert mit sechs Toren. Nur drei Fußballspieler haben in ihrer Karriere an vier EM-Endrunden teilgenommen: der Deutsche Lothar Matthäus, der Däne Peter Schmeichel und der Niederländer Aron Winter. Die meisten EM-Endrundenspiele bestritten der Portugiese Luis Figo, der Tscheche Karel Poborsky sowie die Franzosen Lilian Thuram und Zinedine Zidane (je 14). 4 EUROPAMEISTERSCHAFT DER FRAUEN Seit 1984 finden auch im Frauenfußball Europameisterschaften statt. Der erste Wettbewerb 1984 wurde mit Hin- und Rückspielen ausgetragen, also ohne Endrundenturnier; von 1987 bis 1997 fanden Endrundenturniere im Zweijahresturnus statt (bis 1995 mit vier Mannschaften, 1997 erstmals mit acht Mannschaften). Seitdem werden die Endrundenturniere im Vierjahresrhythmus ausgetragen, jeweils im Jahr nach der Europameisterschaft der Männer. Bei der EM 2009 wird die Endrunden-Teilnehmerzahl auf zwölf aufgestockt. Die erfolgreichste Frauen-Nationalmannschaft bei Europameisterschaften ist mit großem Abstand die deutsche; Deutschland wurde sechs Mal Europameister, gefolgt von Norwegen mit zwei und Schweden mit einem EM-Titel. Verfasst von: Harald Grätz Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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Verfasst von:Harald GrätzMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.
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