Fritz Lang - KUNSTLER.
Publié le 18/06/2013
Extrait du document
Fritz Lang - KUNSTLER. Fritz Lang (1890-1976), österreichisch-amerikanischer Filmregisseur und -produzent. Lang wurde am 5. Dezember 1890 als Sohn eines Architekten in Wien geboren und studierte zunächst Malerei und Zeichnen in München und Paris, ehe er 1917 als Drehbuchautor ins Filmfach wechselte. 1919 gab er sein Regiedebüt mit Halbblut und avancierte in den zwanziger Jahren zu den profiliertesten Regisseuren des expressionistischen Stummfilms. Bereits in seinem ersten erfolgreichen Film, dem Zweiteiler Die Spinnen (1919-1920), geht es um das organisierte Verbrechen, das danach zu seinen bevorzugten Themen gehörte. In Dr. Mabuse, der Spieler (2 Teile, 1921/22, nach dem Roman von Norbert Jacques) zeigte sich Lang erstmals als Meister dieses Genres. Er verband die Spannungselemente des Kriminalfilmes mit Stilmitteln des avantgardistischen Kunstfilmes, der die abstrakte Malerei der Epoche (Moholy-Nagy u. a.) für den Film fruchtbar machte. Auf große Resonanz stieß seine elegische Parabel Der müde Tod (1921, mit Lil Dagover), mehr noch seine zweiteilige Verfilmung des Nibelungenstoffes (Siegfried, 1922; Kriemhilds Rache, 1924). Dieses Werk gilt neben Griffith' Intolerance und Abel Gance' Napoleon als Höhepunkt des Erzählfilmes in der Stummfilmära. Sein heute wohl bekanntestes Werk ist der Sciencefictionfilm Metropolis (1926). Lang verknüpfte dort das Verbrechermotiv aus den Mabusefilmen mit der Vision einer Zukunftsstadt, in der eine in Luxus lebende Elite über die Masse der in unterirdischen Behausungen vegetierenden Proletarier herrscht. Diese Konstellation verweist auf den zeitgenössischen Kontext der Weimarer Republik, interessanter als dieser Bezug war indessen die tricktechnische Aufbereitung der Maschinenwelt, mit der Lang bahnbrechend auf die Filmästhetik der Epoche wirkte. Gegen Ende der Stummfilmzeit drehte er den ästhetisch richtungweisenden Spionagefilm Spione (1928) und den Sciencefictionfilm Die Frau im Mond (1929). Meisterhaft nutzte er auch die neuen akustischen Gestaltungsmöglichkeiten in seinem ersten Tonfilm M - eine Stadt sucht einen Mörder (1931, mit Peter Lorre) über einen Kindermörder. Anders als in Metropolis wird in M die reale Großstadt als optische und akustische Kulisse des Geschehens in Szene gesetzt, meist aus der Perspektive des von Polizei und anderen Kriminellen gejagten Mörders. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 emigrierte Lang zunächst nach Frankreich und dann in die USA, wo er seine Tätigkeit erfolgreich fortsetzen konnte. Die fortan entstandenen Filme erreichten zwar nicht mehr das Niveau seiner frühen Werke, verrieten aber nach wie vor die Handschrift eines routinierten Meisterregisseurs, besonders die noch in Frankreich gedrehte Tragikomödie Liliom (1934) und bereits in Hollywood Fury (1936), ein Film über einen Fall von Lynchjustiz. Weitere Projekte in Hollywood waren die drei Western The Return of Frank James (1940, Rache für Jesse James) mit Henry Fonda in der Hauptrolle, Western Union (1940, Überfall der Ogalalla) und Engel der Gejagten (1952, Rancho Notorious) mit Marlene Dietrich. Herausragend waren auch das Drama Hangmen also die (1942, Auch Henker sterben), der Spionagefilm Ministry of Fear (1944, Ministerium der Angst) und der düstere Kriminalfilm The Big Heat (1953, Heißes Eisen). Zentrale Themen in Langs späteren Filmen waren Gier und Leidenschaft, so in You Only Live Once (1937, Gehetzt / Du lebst nur einmal) und Human Desire (1954, Lebensgier). In seinen letzten Filmen, die nach seiner Rückkehr nach Europa im Jahr 1956 in Deutschland produziert wurden, griff Lang nach dem Abenteuerzweiteiler Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal (beide 1959) nochmals den Mabusestoff auf (Die 1 000 Augen des Dr. Mabuse, 1960) und zog sich danach aus dem Filmgeschäft zurück. In Jean-Luc Godards Le mépris (1963, Die Verachtung) hatte er einen Auftritt als Darsteller, in dem er sich selbst spielte. Ab Mitte der sechziger Jahre lebte er wieder in den USA. Fritz Lang starb am 2. August 1976 in Beverly Hills (Kalifornien). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Liens utiles
- Fritz Lang: Filme.
- Lang Fritz, 1890-1976, né à Vienne, cinéaste américain d'origine autrichienne.
- M le maudit de Fritz Lang: Lequel est-ce dans cette galerie de portraits ?
- Eisenstein- Fritz Lang et la nouvelle objectivité
- Lang, Fritz - réalisateur.