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Friedrich Wilhelm Murnau - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Friedrich Wilhelm Murnau - KUNSTLER. Friedrich Wilhelm Murnau, eigentlich Friedrich Wilhelm Plumpe, (1888-1931), deutscher Filmregisseur, einer der herausragenden Filmemacher der Stummfilmzeit. Murnau kam am 28. Dezember 1888 in Bielefeld als Sohn eines Textilkaufmanns zur Welt und studierte in Heidelberg und Berlin Philosophie und Kunstgeschichte. Ab 1908 war er als Schauspieler und Regieassistent an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin tätig. Als Flieger nahm er am 1. Weltkrieg teil. Sein Debüt als Filmregisseur gab Murnau 1919 mit dem heute verschollenen Film Der Knabe in Blau. Es folgten Sehnsucht (1920), Satanas (1920), Der Januskopf (1920), Der Bucklige und die Tänzerin (1920), Der Gang in die Nacht (1920) und Schloß Vogelöd (1921), die teilweise schon stilistische Eigenheiten des späteren Meisterregisseurs aufweisen. In der Tradition des besonders in Deutschland populären phantastischen Stummfilms wie Paul Wegeners Der Student von Prag (1913) oder des expressionistischen Films wie Robert Wienes Das Kabinett des Dr. Caligari (1919) steht Murnaus Meisterwerk Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens (1922; nach Motiven von Bram Stokers Roman Dracula, 1897) mit Max Schreck und Alexander Granach. Dieser Film, der großen Einfluss auf die Ästhetik des frühen Horrorfilms ausübte, wies ihn als stilsicheren Gestalter des Unheimlichen aus und begründete sein internationales Renommee. Zu den melodramatischen Werken Phantom (1922), Der brennende Acker (1922) und Die Finanzen des Großherzogs (1924) verfasste Thea von Harbou das Drehbuch. Mit Die Austreibung (1923) wurde die früher bereits begonnene Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor Carl Mayer wieder aufgenommen. Als Höhepunkte des deutschen Stummfilms gelten auch Murnaus Arbeiten mit dem Schauspieler Emil Jannings: Der letzte Mann (1924) erzählt mit innovativer Kameraarbeit, jedoch ohne sozialkritischen Impetus die Geschichte eines zum Toilettenaufsehers degradierten Hotelportiers, der unter dem Verlust seines sozialen Prestiges leidet, das sich in seiner prachtvollen Uniform manifestiert. Die Komödie Tartüff (1925) ist eine hochkarätige, kammerspielartige Adaption von Molières bekanntem Stück Tartuffe (1669), zeitlich verlegt in das Preußen Friedrichs II. Mit großem technischen Aufwand und für damalige Verhältnisse beeindruckenden Spezialeffekten realisierte Murnau den deutschen Sagenstoff Faust - Eine deutsche Volkssage (1926), in dem er auf stilistische Merkmale seines Nosferatu-Films zurückgriff. Tartüff und Faust wurden von der Ufa produziert. Vor allem durch sein Frühwerk zählt Murnau neben Fritz Lang und anderen zu den wichtigsten Persönlichkeiten des deutschen Stummfilms. Murnaus hohe internationale Reputation, die er sich durch seine Kreativität erworben hatte, brachten ihm einen Vertrag mit der Fox Film Corporation in Hollywood, wo er seine weiteren drei Filme in Szene setzte. Als erster seiner amerikanischen Filme entstand das Melodram Sunrise: A Song of Two Humans (1927; Sonnenaufgang), bei dem Murnau alle künstlerischen Freiheiten genoss und beträchtliche finanzielle Mittel einsetzen konnte. Dieses Werk kreist um die Themen Schuld und Erlösung. Es erzählt die Geschichte eines Bauern, der, verführt durch einen Großstadt-Vamp, seine Frau ermorden will, sich jedoch nach Misslingen des verbrecherischen Plans wieder mit ihr versöhnt. Sunrise, der Elemente des amerikanischen Films mit der deutschen Tradition verbindet und von Kritikern zu den besten Filmen aller Zeiten gezählt wird, enthält Bilder von atemberaubender visueller Schönheit und wurde mit einem exklusiv vergebenen Sonder-Oscar für die ,,künstlerische Qualität der Produktion" ausgezeichnet. Finanziell war der Film jedoch ein Misserfolg, was zur Folge hatte, dass Murnaus weitere Arbeit durch Einmischungen der Studioverantwortlichen beeinträchtigt wurde. Bei Our Daily Bread (1930; Unser täglich Brot, auch City Girl) und Four Devils (1928; Vier Teufel) führte der Einfluss des Studios zu einem künstlerischen Kompromiss, den der Regisseur nicht tragen mochte, so dass Letzterer durch seinen Assistenten fertig gestellt werden musste. Mit dem Dokumentarfilmer Robert Flaherty reiste Murnau 1929 nach Tahiti, um Szenen für einen ethnographischen Film zu drehen. Während der Dreharbeiten kam es jedoch zu einem Konflikt über das Konzept des Werkes, und die Zusammenarbeit wurde nach 18 Monaten vorzeitig beendet. Flaherty, der eine soziologische Arbeit im Sinn hatte, stieg aus, und Murnau erstellte aus dem gedrehten Material den exotischen Spielfilm Tabu (1931), eine tragische Geschichte über ein tahitisches Mädchen, das zur Priesterin bestimmt ist und daher für die Männer ihres Dorfes ,,tabu" ist, d. h., als Ehefrau nicht mehr in Frage kommt. Als ein junger Mann trotzdem um das Mädchen wirbt und die beiden ein Liebespaar bilden, werden sie von einem Oberpriester verfolgt. Die Uraufführung des Films, der Traumbilder von großer Schönheit enthält, erlebte der Regisseur nicht mehr. Friedrich Wilhelm Murnau starb im Alter von 42 Jahren am 11. März 1931 in Santa Barbara (Florida) bei einem Autounfall. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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