Friedrich von Schiller (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
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Kants, die letztlich seine Ästhetik der klassischen Periode bestimmt.
Am 22.
Februar 1790 heiratete Schiller die Schwester Karoline von Wolzogens, Charlotte von Lengefeld (1766-1826).
1791 erkrankte er lebensgefährlich, vermutlich eineLungen- und chronische Bauchfellentzündung, die ihm bis zu seinem Lebensende Probleme bereitete und ihn zwang, seine Lehrtätigkeit aufzugeben.
1792 ernannte ihn dieFranzösische Republik zu ihrem Ehrenbürger.
In den neunziger Jahren entstanden Schillers anthropologische, ethische und ästhetische Hauptwerke Über Anmuth und Würde (1793), welches Schönheit bzw.
Anmut als „Ausdruck moralischer Empfindungen” interpretiert, Über die ästhetische Erziehung des Menschen (1795), das die Utopie eines „ästhetischen Staates” entwirft, in dem Kunst die Natur überwinden solle („der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganzMensch, wo er spielt”), sowie Über naive und sentimentalische Dichtung (1795/96).
War Schiller in den ersten beiden Schriften um eine Definition des Schönen bzw.
um eine Funktionsbestimmung der Kunst bemüht, so versuchte er in letzterer, die Stellung des Kunstwerks in einer Zeit (dem„künstlichen Weltalter”) zu bestimmen, in welchersich der Mensch von der Natur und das Denken vom Empfinden entfremdet hat.
Dabei kommt dem „sentimentalischen” Dichter die Aufgabe zu, die seit der Antike (dem„Naiven”) verlorene harmonische Einheit im „Ideal” neu zu stiften.
Vor allem diese Differenzierung übte auf Friedrich Hölderlin und Georg Wilhelm Friedrich Hegel großenEinfluss aus.
4 DAS JAHRZEHNT MIT GOETHE (1794-1805)
Zu den wichtigsten Kontakten Mitte der neunziger Jahre gehören die Begegnungen mit dem Verleger Johann Friedrich Cotta in Tübingen, der Schiller die Gründung derZeitschrift Die Horen („zum Unterricht und zur Bildung”) ermöglichte, mit Hölderlin in Ludwigsburg, mit Johann Gottlieb Fichte in Stuttgart und mit Wilhelm von Humboldt inJena (zu den Jenaer Romantikern um Friedrich von Schlegel jedoch ging er – ebenso wie diese zu ihm – deutlich auf Distanz).
Darüber hinaus entwickelte sich die zunächstproblematische Bekanntschaft mit Goethe zu einer äußerst gewinnbringenden Freundschaft, die mit einem Gespräch im Anschluss an eine Tagung der Naturforschenden Gesellschaft und dem Umstand begann, dass Schiller Goethe 1794 als langjährigen Beiträger der Horen gewinnen konnte.
Fortan war Schiller häufig Gast in Goethes Haus in Weimar.
Eine 1828 bis 1829 von Goethe in sechs Bänden herausgegebene Korrespondenz dokumentiert die gegenseitige Inspiration.
Zum Beispiel ging der Abschluss desersten Teiles von Goethes Faust auf Schillers Initiative zurück, und andererseits erfuhr Schiller für seine Balladen Der Ring des Polykrates, Die Kraniche des Ibykus, Der Taucher und Der Handschuh oder Die Bürgschaft die Ermutigung durch Goethe.
Die meisten dieser Gedichte entstanden im „Balladenjahr” 1797.
Aus gemeinsamen Gesprächen, Projekten (für Goethes Kunstzeitschrift Propyläen ), Theorien ( Über epische und dramatische Dichtung.
Von Goethe und Schiller, 1797) und Werken (die gegen die Horen-Kritiker gewandten Xenien von 1797, die im so genannten Xenienstreit barsche Proteste der Angegriffenen provozierten) entwickelte sich der an Vorbildern der Antike und Renaissance orientierte Stil der Weimarer Klassik.
Aufbauend auf seiner an Kant geschulten Theorie vom Wesen und Wirken des Schönen, wandte sich Schiller nach 1795 – auch, um Material für die Horen und die bis 1799 jährlich von ihm herausgegebenen Musenalmanache zu gewinnen – wieder verstärkt der Dichtung zu.
So entstanden bis 1796 die Lehrgedichte Die Teilung der Erde, Pegasus im Joche, Das Ideal und das Leben, Der Spaziergang, Das verschleierte Bild zu Sais, Würde der Frauen und Klage der Ceres. Darüber hinaus schloss Schiller – seit 1796 ebenfalls unter beratender Anteilnahme Goethes – die Arbeit an der historischen Dramentrilogie Wallenstein (1800) um „des Glückes abenteuerlichen Sohn” endgültig ab.
Die einzelnen Teile wurden 1798 und 1799 am von Goethe geleiteten Weimarer Hoftheater uraufgeführt.
Im Dezember 1799 übersiedelte Schiller nach Weimar, um durch die dortige Theaterpraxis Anregungen für seine eigenen dramatischen Werke zu erhalten.
Im selben Jahrentstand Das Lied von der Glocke. 1802 bezog er sein eigenes Haus („Schillerhaus”).
Neben Dramenbearbeitungen (darunter William Shakespeares Macbeth, Lessings Nathan der Weise, Carlo Graf Gozzis Turandot, Goethes Iphigenie auf Tauris ) und Übersetzungen (Jean Racines Phèdre ) entstanden nun in rascher Folge die Theaterstücke Maria Stuart (1800), Die Jungfrau von Orleans (1801), Die Braut von Messina (1803) und Wilhelm Tell (1804).
Der nach einer Berlinreise gefasste Plan eines Wohnungswechsels wurde nicht verwirklicht.
Als letzte vollendete Dichtung stellte Schiller zum Einzug des jungvermählten Erbprinzenpaares 1804 das Festspiel Die Huldigung der Künste fertig.
Er starb am 9.
Mai 1805 in Weimar an den Folgen der ein Jahr zuvor wieder ausgebrochenen Krankheit, ohne sein Drama um Aufstieg und Fall des falschen Zaren Demetrius vollenden zu können.
1827 wurde sein Sarg in die Weimarer Fürstengruft überführt, wo man später auch Goethe beisetzte.
5 WIRKUNG
Bereits zu Lebzeiten hoch angesehen, wurde Schiller nach seinem Tod – vor allem bezüglich seiner Freundschaft mit Goethe – zum Gegenstand einer Legendenbildung undzuweilen kultischen Verehrung (Schillerfeiern, Denkmäler etc.).
Zudem wurde er als Freiheitskämpfer (vor allem im Vormärz und von den Vertretern des JungenDeutschland) ebenso wie als Nationalist (während des Nationalsozialismus) interpretiert, von den verschiedensten Strömungen ideologisch vereinnahmt.
Als „Klassiker”wurde sein Werk (in Zitatauszügen) zum festen Bildungsgut und gehört immer noch zum festen Bestand der Schullektüre.
Dabei blieb Kritik an dem „Moral-Trompeter vonSäckingen” ( siehe Friedrich Nietzsche) eher selten.
Zu den erklärten Bewunderern Schillers gehörten auch Thomas Mann, Bertolt Brecht und Fjodor M.
Dostojewskij.
Zahlreiche Auszeichnungen tragen Schillers Namen, so etwa der von der Schweizer Schillerstiftung verliehene Große Schiller-Preis, der Schiller-Gedächtnispreis des LandesBaden-Württemberg sowie die Schillerpreise von Mannheim und Marbach am Neckar ( siehe Schiller-Preis).
Im Schiller-Nationalmuseum in Marbach werden zahlreiche seiner Werke aufbewahrt.
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