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Friedrich Ebert - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Friedrich Ebert - Geschichte. 1 EINLEITUNG Friedrich Ebert (1871-1925), deutscher Politiker, Vorsitzender der SPD (1912-1919), Reichspräsident (1919-1925). Friedrich Ebert wurde am 4. Februar 1871 als Sohn eines Schneidermeisters in Heidelberg geboren. Nach einer Sattlerlehre begab er sich 1889 auf Gesellenwanderschaft, trat noch im selben Jahr der SPD bei und engagierte sich in der Folgezeit für die Arbeiterbewegung, vor allem aber für den eigenen Berufsstand; so gründete er z. B. auf verschiedenen Stationen seiner Wanderschaft - u. a. Hannover, Kassel und Braunschweig - örtliche Niederlassungen des Sattlerverbandes. 1891 ließ er sich in Bremen nieder. Hier arbeitete er zunächst wieder als Sattler - der Versuch, sich in diesem Beruf selbständig zu machen, scheiterte jedoch - und war ab 1893 kurzzeitig als Redakteur der sozialdemokratischen Bremer Bürgerzeitung tätig, ehe er 1894 eine Gastwirtschaft pachtete, die sich rasch zu einem Mittelpunkt seiner politischen und gewerkschaftlichen Arbeit entwickelte. 2 PARTEILAUFBAHN 1894 wurde Ebert zum Vorsitzenden der Bremer SPD gewählt. Ab 1900 war Ebert in der Bremer Bürgerschaft vertreten und führte hier die SPD-Fraktion; zugleich brachte ihm sein gewerkschaftliches Engagement den (besoldeten) Posten eines Arbeitersekretärs ein. 1904 präsidierte er dem in Bremen tagenden Parteitag der SPD und wurde damit reichsweit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. 1905 wurde Ebert zum Sekretär des zentralen Parteivorstandes der SPD und damit (als jüngstes Mitglied) in den Parteivorstand gewählt und siedelte nach Berlin über. Ebert profilierte sich innerhalb seiner Partei weniger als Theoretiker denn als Mann des Ausgleichs, der stets eine enge Zusammenarbeit zwischen SPD und Gewerkschaften befürwortete und einen pragmatischen Kurs vertrat. 1908 wurde er Leiter der von der SPD und den Gewerkschaften getragenen ,,Zentralstelle für die arbeitende Jugend Deutschlands" und übernahm damit auch eine wichtige Funktion in der sozialistischen Jugendbewegung. 1912 wurde Ebert - nach drei vergeblichen Anläufen - in den Reichstag gewählt, in dem die SPD nun erstmals die stärkste Fraktion stellte, und 1913, nach dem Tod August Bebels, zum Vorsitzenden der Partei neben Hugo Haase. Nach dem Rücktritt Haases aus dem Partei- und dem Fraktionsvorsitz war Ebert ab 1915 alleiniger Parteivorsitzender und wurde zudem 1916 neben Philipp Scheidemann Vorsitzender der SPD-Reichstagsfraktion. Durch die Vereinigung beider Führungsämter in seiner Person verfügte Ebert nun über erheblichen Einfluss in seiner Partei und entwickelte sich zum richtungweisenden Mann innerhalb der SPD. 3 OPPOSITIONSFÜHRER UND REGIERUNGSCHEF Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges befürwortete Ebert - wie die Mehrheit der SPD, aber im Gegensatz etwa zu Hugo Haase - nachdrücklich die Landesverteidigung und folglich auch Kriegskredite und Burgfriedenspolitik. Im weiteren Verlauf des Krieges wuchs jedoch die Zahl derjenigen Fraktionsmitglieder, die sich angesichts der offensichtlich auf Annexionen und Siegfrieden ausgerichteten deutschen Kriegsführung zunehmend gegen die Burgfriedenspolitik wandten, und auch die Konflikte zwischen der Mehrheit der Burgfriedensbefürworter und der Minderheit der Burgfriedensgegner nahmen an Schärfe zu. 1916 wurden die Burgfriedensgegner aus der SPD-Fraktion ausgeschlossen, und 1917 konstituierten sie sich unter der Führung Haases als Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD). Ebert war es nicht gelungen, die Einheit der Partei zu wahren. Angesichts der zunehmenden Kriegsmüdigkeit im Lande plädierte nun aber auch Ebert für einen raschen Frieden ohne Annexionen und nahm u. a. großen Einfluss auf die Friedensresolution des Reichstages vom Juli 1917. Während des großen Berliner Januarstreiks 1918 trat Ebert in die Streikleitung ein, um zur friedlichen Beilegung des Streiks beitragen zu können; dafür diffamierte ihn die politische Rechte als ,,Landesverräter" und die Linke als ,,Arbeiterverräter". Am 9. November 1918 verkündete Reichskanzler Max von Baden die Abdankung Kaiser Wilhelms II. und übertrug zugleich Ebert als dem Vorsitzenden der größten Reichstagsfraktion das Amt des Reichskanzlers. Am 10. November konstituierte sich unter der Führung Eberts und Haases der aus je drei SPD- und USPD-Vertretern zusammengesetzte Rat der Volksbeauftragten als provisorische Regierung. Als erklärter Gegner von Revolution, Rätesystem und Diktatur des Proletariats verbündete sich Ebert unverzüglich im so genannten Ebert-Groener-Pakt mit der Obersten Heeresleitung unter Wilhelm Groener, um einen revolutionären Umsturz mit allen Mitteln zu verhindern, was auch gelang; zugleich setzte er sich mit seiner Forderung nach Errichtung einer parlamentarischen Demokratie und der Abhaltung von Wahlen durch. Der Spartakusaufstand Anfang Januar 1919 und die nachfolgenden, noch Wochen andauernden Unruhen wurden mit Eberts Billigung von regulären Truppen und Freikorps blutig niedergeschlagen. 4 REICHSPRÄSIDENT Aus den Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung am 19. Januar 1919 ging die SPD mit rund 38 Prozent der Stimmen als deutlich stärkste Fraktion und ihrem bisher besten Ergebnis hervor. Am 11. Februar 1919 wählte die Nationalversammlung Ebert zum vorläufigen Reichspräsidenten, und nach der Verabschiedung der Weimarer Verfassung, die dem Reichspräsidenten eine starke Stellung einräumte, wurde Ebert am 21. August 1919 formell als Reichspräsident vereidigt. Im Oktober 1922 verlängerte der Reichstag (unter Umgehung der verfassungsmäßig vorgeschriebenen Wahlen durch das Volk, aber mit verfassungsändernder Mehrheit ) Eberts Amtszeit bis Juni 1925. In den Krisenjahren in der Anfangszeit der Weimarer Republik (Putschversuche, Inflation, Ruhrkampf) trug Ebert als um Überparteilichkeit und Ausgleich bemühter Reichspräsident entscheidend zur relativen Stabilisierung der von links- und rechtsextremistischen Tendenzen gefährdeten jungen Republik bei, wenn auch unter Verzicht auf eine konsequente Republikanisierung von Heer und Verwaltung. Im Dezember 1924 musste er sich wegen seiner Rolle während des Berliner Januarstreiks 1918 vor Gericht verantworten und wurde am Ende des Landesverrats schuldig gesprochen. Ebert starb am 28. Februar 1925 in Berlin an den Folgen einer Blinddarmentzündung. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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