Frauenbewegung - Soziologie.
Publié le 15/06/2013
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entgegenzuwirken und förderten die Gleichstellung der Geschlechter; ein wichtiges Mittel dazu waren staatlich geförderte Maßnahmen zur Geburtenkontrolle.
In derSowjetunion arbeitete jedoch die Mehrzahl der berufstätigen Frauen in schlecht bezahlten Berufen; in Partei und Regierung waren Frauen kaum vertreten.
Die Methoden derGeburtenkontrolle waren primitiv.
Nur wenige Kindertagesstätten existierten, und die Mütter, die außer Haus arbeiteten, waren zugleich für Haushalt und Kindererziehungverantwortlich.
Auch in China, das zunächst das revolutionäre Ziel der Gleichstellung von Mann und Frau durchzusetzen versuchte, wurden die Frauen im Berufslebenweiterhin diskriminiert.
In den dreißiger Jahren riefen sozialdemokratisch geführte Regierungen in Schweden weit reichende Programme zur Gleichstellung der Frau insLeben, die u.
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ein umfangreiches Angebot an staatlichen Einrichtungen zur Kinderverwahrung beinhalteten.
3.3 Frauenrechte in westlichen Ländern
In Großbritannien und in den Vereinigten Staaten vollzog sich der Fortschritt langsamer.
Die Zahl der arbeitenden Lohnempfängerinnen stieg nach den beiden Weltkriegenerheblich an.
Im Allgemeinen arbeiteten sie jedoch in schlecht bezahlten, typischen Frauendomänen wie Schule oder kirchlichen Einrichtungen, da es wenig Möglichkeitengab, in gut bezahlte Männerberufe und wichtige Regierungsämter vorzudringen.
Befürworter der Geburtenkontrolle führten einen jahrelangen Kampf, bis das Recht der Frauauf Familienplanung endlich anerkannt wurde.
3.4 Deutschland
Für die Etablierung einer linken Frauenbewegung waren die Aktivitäten von Clara Zetkin entscheidend.
Sie gab von 1891 bis 1917 die SPD-Frauenzeitung Die Gleichheit heraus; ab 1907 leitete sie das neu gegründete Frauensekretariat der SPD.
Zu einer eigenständigen proletarischen Frauenbewegung kam es aber erst seit 1919 auf InitiativeZetkins innerhalb der neu gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
1933 löste sich der Bund Deutscher Frauenvereine, der 1931 mehr als eine MillionMitglieder zählte, auf, um eine Gleichschaltung zu vermeiden.
Während des Nationalsozialismus, der das Ideal von traditioneller Mütterlichkeit und der Herrschaft desMannes über seine Gattin propagierte, wurden nahezu alle noch bestehenden fortschrittlichen Frauenverbände aufgelöst.
Ohne an die etablierten Frauenverbände anzuknüpfen, entstand um 1968 eine autonome Frauenbewegung in Auseinandersetzung mit der antiautoritärenStudentenbewegung und den sozialliberalen Strömungen Ende der sechziger Jahre.
Viele politisch engagierte Frauen konstatierten im Umgang mit linken Männern denWiderspruch, dass diese die gesellschaftliche Unterdrückung der Frau zwar als so genannten Nebenwiderspruch zur Unterdrückung der Arbeiterklasse, dem so genanntenHauptwiderspruch, anprangerten, im alltäglichen Verhalten dieser Männer sich jedoch nur wenig änderte.
Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre organisiertenaktive Feministinnen Frauenrechtsgruppen, die auf die allgemeine Benachteiligung der Frau aufmerksam machten: Mütter gründeten erste Kinderläden in derBundesrepublik Deutschland und regten die emanzipatorische Erziehungsdiskussion an.
War die feministische Bewegung der siebziger Jahre in der Bundesrepublik Deutschland dadurch geprägt, dass es gelang, eine heterogene, aber gemeinsam getragenefeministische Subkultur zu etablieren, kam es in den achtziger Jahren vermehrt zu Kontroversen.
Zahlreiche Frauen wendeten sich vom linken, politischen Feminismus abund einer Richtung zu, die als neue Weiblichkeit bekannt wurde.
Diese neue Weiblichkeit wurde von vielen Feministinnen als reaktionäre Bekräftigung der von Männerngeschaffenen Frauenklischees abgelehnt.
In der Deutschen Demokratischen Republik kam die Frauenbewegung nicht zum Tragen.
Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) und die Staatsregierungerklärten seit 1965 die Frauenfrage für gelöst.
Erst seit Anfang der achtziger Jahre entstanden innerhalb einiger Kirchengemeinden der DDR oppositionelle Frauengruppen.
3.5 Erwerbstätigkeit
In den sechziger Jahren förderte der Wandel in den demographischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen ein Wiederaufleben des Feminismus in denIndustrienationen.
Niedrigere Kindersterblichkeitsraten, eine höhere Lebenserwartung der Erwachsenen und die allgemeine Verfügbarkeit der Antibabypille (ab 1960)bewirkten, dass Frauen eine größere Unabhängigkeit von den Verpflichtungen der Mutterschaft genossen.
Die steigende Inflation, die dazu führte, dass viele Familien einzweites Einkommen benötigten, und die ebenfalls steigende Scheidungsrate führten zum Anstieg der Frauenarbeit.
Gegen Ende der sechziger Jahre stellten Frauen inEngland, Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten etwa 40 Prozent der Berufstätigen.
Diese Zahl stieg bis zur Mitte der achtziger Jahre auf mehr als 50 Prozentan.
3.6 Feministische Wissenschaft
Die Frauenbewegung stellte soziale Einrichtungen und moralische Werte in Frage und belegte viele ihrer Argumente mit wissenschaftlichen Studien, denen zufolge diemeisten angeblichen Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht biologisch, sondern kulturell bedingt seien ( siehe Sexismus).
Viele Frauenrechtlerinnen sind auch der Ansicht, dass die Sprache selbst die traditionelle männliche Dominanz in verbaler Form widerspiegele und damit diesen problematischen Zustand weiter andauern lasse(siehe feministische Linguistik).
3.7 Frauenbewegung in den Entwicklungsländern
Frauenrechtsbewegungen in den Entwicklungsländern haben sich die Verbesserung des sozialen Status der Frau auf ihre Fahnen geschrieben.
Um dieses Ziel zu erreichen,kämpfen sie gegen diskriminierende Rechts- und Sozialpraktiken wie das purda (Einsperren von Frauen) in arabischen und anderen islamischen Gesellschaften, die Mitgift in Indien und gegen die Verstümmelung der weiblichen Geschlechtsorgane ( siehe Beschneidung).
Zu Beginn der neunziger Jahre wurde die westliche Frauenbewegung heftig von politischen Aktivistinnen aus der „Dritten Welt” kritisiert, die sich gegen den Alleinvertretungsanspruch westlicher Frauen wandten und die ökonomischen, kulturellenund politischen Differenzen, wie sie auch zwischen Frauen bestehen, thematisierten.
Siehe auch feministische Theologie
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