Francesco Petrarca (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
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Francesco Petrarca (Sprache & Litteratur). Francesco Petrarca (1304-1374), italienischer Dichter und Humanist. Er war einer der bedeutendsten Lyriker der italienischen Literatur. Insbesondere mit der vollkommenen Form seiner Sonette wurde seine Dichtung vorbildhaft für die italienische und auch die europäische Liebeslyrik, den so genannten Petrarkismus. Seine umfassenden Kenntnisse der klassischen Autoren und seine Bemühungen um die Wiedereinführung des klassischen Lateins brachten ihm den Ruf des ersten großen Humanisten. Doch spielte er auch eine wichtige Rolle in der Entwicklung des umgangssprachlichen Italienisch zur literarischen Sprache. Petrarca wurde am 20. Juli 1304 in Arezzo geboren. In den ersten acht Jahren seines Lebens wohnte seine Familie in der Toskana. 1311 zogen sie nach Avignon. Nach dem Tod seines Vaters 1326 kehrte Petrarca, der in Bologna Rechtswissenschaft studiert hatte, nach Avignon zurück, wo er um 1326 in den Dienst der Kirche eintrat. Am Karfreitag 1327 begegnete er zum ersten Mal der Frau, die er als Laura (wahrscheinlich Laure de Noves, um 1308 bis 1348) in seinen Gedichten verewigte. Sie entfachte in ihm eine Leidenschaft, die für ihre Beständigkeit und Reinheit sprichwörtlich geworden ist. Petrarca, der die meiste Zeit seines Lebens vor allem im Dienst der Kirche und der Familie Visconti verbrachte, unternahm lange Reisen durch Italien, Frankreich, die Niederlande und Deutschland. In Florenz traf er 1350 den Dichter Giovanni Boccaccio, mit dem er zuvor bereits korrespondiert hatte. Beide Dichter machten sich um die Wiederentdeckung des klassischen Altertums verdient, wobei sie die Lehren der mittelalterlichen Scholastik zurückwiesen und den engen Zusammenhang von heidnischer und christlicher Schöpferkraft hervorhoben. Von 1353 bis 1361 lebte Petrarca in Mailand, und von 1361 bis 1374 in Padua, Venedig und Arquà. Sein starker Glaube an die Rolle eines vereinten Italiens als kultureller Erbe des Römischen Reiches hat seinen Ursprung vermutlich in seinen Reisen. Schon zu Lebzeiten genoss er große Anerkennung, 1341 wurde er vom römischen Senat zum Dichterfürsten ernannt. Er starb am 18. Juli 1374 auf seinem Landgut in Arquà. Durch seine Überzeugung vom engen Zusammenhang zwischen der klassischen Kultur und der christlichen Lehre begründete er den europäischen Humanismus mit, der diese beiden Ideale vereint. Petrarca schrieb seine Werke in lateinischer und italienischer Sprache. Zu seinen lateinischen Werken gehören Africa (entstanden 1338-1343), ein Heldenepos über den römischen Eroberer Scipio Africanus den Älteren, und das Prosawerk De viris illustribus (entstanden um 1338 bis nach 1353), eine Sammlung von Biographien berühmter Männer, die in der Geschichte Roms eine entscheidende Rolle spielten. Ebenfalls in lateinischer Sprache verfasst sind seine Eklogen und Episteln, der Dialog Secretum meum (entstanden 1342/43, Gespräche über die Weltverachtung) und die Abhandlung De vita solitaria (entstanden 1346-1356), in der er für ein ,,Einsiedlerleben" im Einklang mit der Natur, vertieft in Studium und Gebet, eintrat. Seine umfassende Briefesammlung (Epistolae) ist aufgrund ihrer historischen und biographischen Angaben von Bedeutung. Zu seiner Korrespondenz, die erstmals zwischen 1492 und 1501 gedruckt wurde, gehören u. a. die Sammlungen Epistolae familiares (deutsche Auswahl unter dem Titel Briefe), Epistolae seniles, Epistolae variae, Posteritati Brief an die Nachwelt), Epistolae metricae (Poetische Briefe). Petrarcas berühmtestes Werk ist die Sammlung in italienischer Sprache verfasster Gedichte Rime in vita e morta di Madonna Laura (entstanden wahrscheinlich zwischen 1336 und 1369, erschienen 1470), bekannter unter dem Titel Canzoniere (Italienische Gedichte, auch: Canzoniere). Die Sonette, Kanzonen, Sestinen, Balladen und Madrigale der Canzoniere haben fast ausschließlich Petrarcas unerwiderte Leidenschaft zu Laura zum Inhalt und bringen den Charakter des Mannes und die Wirklichkeit seiner Leidenschaft in einem würdevollen, melodischen umgangssprachlichen Italienisch zum Ausdruck. Ebenfalls inspiriert von seiner Liebe zu Laura ist seine Reihe italienischer Gedichte, Trionfi (1352-1374, Sechs Triumphe), in denen er die allmähliche Erhebung der menschlichen Seele von der irdischen Leidenschaft zur Erfüllung durch Gott beschreibt. Dabei wird die poetische Schöpferkraft des Dichters auch als Heilmittel gegen (Liebes-)Leid verstanden (,,singend versüße ich den Schmerz"). Monteverdi arbeitete viele Sonette Petrarcas in Madrigale um. Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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