Existenzphilosophie - Philosophie.
Publié le 17/06/2013
Extrait du document


«
Verfechter eines radikalen individuellen Christentums wurde, erklärte Nietzsche Gott für tot und lehnte die gesamte jüdisch-christliche Moral als „Sklavenmoral” ab.
3.4 Heidegger
Wie Pascal und Kierkegaard, so widersetzte sich auch Heidegger dem Versuch, die Philosophie auf eine schlüssige rationale Grundlage zu setzen, wie dies diePhänomenologie etwa Edmund Husserls propagierte.
Heidegger zufolge findet sich der Mensch in einer unverständlichen, ihm gleichgültig entgegenstehenden Welt.
DerEinzelne wird den Grund seines Daseins (sein „Geworfen-Sein”) nie fassen können.
Dafür muss jedes Individuum sein eigenes Ziel suchen und es mit leidenschaftlicherÜberzeugung verfolgen, wobei es sich der Gewissheit des Todes sowie der Bedeutungslosigkeit des Lebens stets bewusst sein sollte.
Heideggers Beitrag zurExistenzphilosophie bestand in seiner originellen Betrachtungsweise des Daseins wie auch in seiner Ontologie ( siehe Metaphysik) und seiner metaphorischen, nach Klarheit und Exaktheit ringenden philosophischen Sprache.
3.5 Sartre
Der Begriff des Existentialismus wurde in erster Linie durch Sartre geprägt, der ihn in seiner Philosophie verwandte.
Nach 1945 avancierte der Philosoph zur Leitfigur der französischen Bewegung, die ihren Einfluss auch international geltend machen konnte.
Sartres Philosophie ist atheistisch und nihilistisch.
Er erklärte, dass der Mensch einerationale Grundlage für sein Leben benötige, diese jedoch nicht erreichen könne, was das Leben somit zu einer „aussichtslosen Leidenschaft” mache.
Trotzdem behauptetSartre, dass seine Philosophie eine Art des Humanismus sei, und er betonte die Freiheit des Menschen, also dessen freie Wahl und Verantwortung.
Schließlich unternahmder Philosoph auch den Versuch, diese existentialistischen Theorien mit einer marxistischen Deutung der Gesellschaft und Geschichte in Einklang zu bringen.
3.6 Existenzphilosophie und Theologie
Obwohl der Begriff der Existenzphilosophie sowohl den Atheismus eines Sartre wie auch den Agnostizismus Heideggers umspannt, gibt es auch eine christliche Strömung, die in den tief religiösen Philosophien von Pascal und Kierkegaard verwurzelt ist und die einen bedeutenden Einfluss auf die Theologie des 20.
Jahrhunderts ausüben konnte.Durch seine Beschäftigung mit dem Problem der Transzendenz und den Grenzen der menschlichen Erfahrung wirkte Karl Jaspers in diesem Sinn.
Die deutschen ProtestantenPaul Tillich und Rudolf Bultmann, der französische Katholik Gabriel Marcel, der russisch-orthodoxe Philosoph Nikolai Berdjajew sowie der deutsch-jüdische Philosoph MartinBuber mit seiner Theorie eines Ich-Du-Verhältnisses menschlicher Existenz übernahmen einige von Kierkegaards Überzeugungen, insbesondere seinen Gedanken, dass einpersönlicher Sinn für Glaubwürdigkeit und Verpflichtung Grundvoraussetzung für den religiösen Glauben sei.
3.7 Existenzphilosophie und Literatur
Einerseits bedienten sich einige Existenzphilosophen zur Vermittlung ihrer Gedanken literarischer Formen, andererseits war die Existenzphilosophie als Strömung in derLiteratur genauso lebendig und umfassend vertreten wie in der Philosophie.
Die wahrscheinlich bedeutendste Persönlichkeit der existenzphilosophischen Literatur war FjodorDostojewskij, der in seinen Romanen und Erzählungen, oftmals mit negativem Beiklang, das Ringen zerrissener Helden um ihre Stellung in der Welt und zu Gott beschrieb.In den Aufzeichnungen aus einem Totenhaus (1864) etwa polemisiert der entfremdete Antiheld gegen die optimistischen Behauptungen des rationalen Humanismus.
Nicht selten handeln die Figuren in Dostojewskijs Romanen unberechenbar und selbstzerstörerisch.
Dabei werden sie teils von nihilistischen oder anarchistischen Ideen getrieben,die Macht über sie gewinnen.
Der christlichen Liebe allein bleibt es hier vorbehalten, die Menschheit und den Einzelnen vor sich selbst zu erretten (besonders deutlich wirddies im Roman Schuld und Sühne ), wobei aber eine derartige Liebe auf philosophische Art nicht ergründet werden kann.
In diesem Sinne ist der Ausspruch des Mönchs Aljoscha aus dem Roman Die Brüder Karamasow (1879/80) zu verstehen: „Wir müssen das Leben mehr lieben als seine Bedeutung.” Dostojewskijs Schriften beeinflussten vor allem Nietzsche stark, auch wenn sich der Philosoph nur von der Figurenpsychologie, nicht aber von dem christlichen Impuls der Bücher begeistert zeigte.
Im Mittelpunkt der Romane Franz Kafkas, z.
B.
von Der Prozeß (posthum 1925) und Das Schloß (posthum 1926), sieht sich das Individuum einer gewaltigen, labyrinthisch- bedrohlichen Bürokratie gegenüber.
Motive der Angst, Schuld und Einsamkeit spiegeln hier den Einfluss Kierkegaards, Dostojewskijs und Nietzsches wider.
In den Romanendes französischen Schriftstellers André Malraux sowie in den Dramen Sartres ist Nietzsches Einfluss ebenfalls spürbar.
Auch das Werk des französischen Schriftstellers AlbertCamus, der im Mythos von Sisyphos die zu akzeptierende Sinnlosigkeit menschlichen Daseins thematisierte, wird gewöhnlich mit dem Existentialismus in Verbindunggebracht, da bei ihm Themen anklingen wie die Gleichgültigkeit des Universums gegenüber dem Einzelschicksal oder die Notwendigkeit des Einstehens für eine gerechteSache.
Existentialistische Themen werden auch vom absurden Theater aufgegriffen, wie z.
B.
in den Dramen von Samuel Beckett und Eugène Ionesco.
In den USA war derEinfluss des Existentialismus auf die Literatur eher indirekt.
Spuren von Kierkegaards Ideen finden sich allerdings in den Romanen von Walker Percy und John Updike.Andere Existenzphilosophen beeinflussten die Werke von Schriftstellern wie Norman Mailer, John Barth und Arthur Miller.
Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.
Alle Rechte vorbehalten..
»
↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓
Liens utiles
- L'oisiveté est la mère de la philosophie (Hobbes)
- Philosophie marc aurele
- M Vergeade Philosophie : Explication du texte janv.21 Les idées et les âges (1927)P 102 -Manuel Delagrave -P 427-
- À propos de l'histoire de la philosophie (I).
- Philosophie Post-moderne