Estland - geographie.
Publié le 06/06/2013
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4 VERWALTUNG UND POLITIK
Die heutige Republik Estland ist Nachfolger der unabhängigen, gleichnamigen Republik, die vor der Annexion durch die Sowjetunion von 1918 bis 1940 bestand.
Gemäß derVerfassung, die 1992 durch eine Volksabstimmung bestätigt wurde, ist Estland eine parlamentarische Republik.
Staatsoberhaupt ist der Präsident, der für fünf Jahre durchdas Parlament gewählt wird und mit eingeschränkter Exekutivgewalt ausgestattet ist.
Die Legislative liegt beim Riigikogu (Reichstag), einem Einkammerparlament mit 101 Abgeordneten, die in Direktwahl auf vier Jahre gewählt werden.
Alle estnischen Staatsbürger ab dem 18.
Lebensjahr besitzen Wahlrecht.
Die Regierungsgeschäftewerden vom Ministerrat unter der Leitung des Ministerpräsidenten geführt.
Die wichtigsten Parteien sind die linksliberale Zentrumspartei, die konservativen Parteien Vaterlandsunion und Res Publica, die 2006 fusionierten, die marktwirtschaftlich orientierte Estnische Reformpartei, die Estnische Bürgerunion und die sozialdemokratische Moderate Partei.
Estland wird verwaltungsmäßig in 15 Regionen und sechs Stadtbezirke gegliedert.
Nationalfeiertag ist der 24.
Februar, der an die Erklärung der Unabhängigkeit im Jahr1918 erinnert.
5 WIRTSCHAFT
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 16 410 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 67,8 Prozent, Industrie 29,1 Prozent, Landwirtschaft 3,2 Prozent); dieser Wertergibt ein BIP pro Einwohner von 12 225,10 US-Dollar.
Von den Erwerbstätigen sind 5 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt, 34 Prozent in der Industrie und 61 Prozentim Dienstleistungssektor (2005).
Die Staatsverschuldung beträgt 309 Millionen US-Dollar.
Die Inflationsrate liegt bei 6,10 Prozent (2006), das Wirtschaftswachstum bei11,40 Prozent (2006).
Wichtigster Produktionsstandort ist die Hauptstadt Reval.
Der Maschinenbau und die Metallverarbeitung sind die wichtigsten Zweige desproduzierenden Gewerbes, gefolgt vom Schieferbergbau.
Die Ölschiefer verarbeitende Industrie erzeugt künstliche Gase und chemische Produkte.
Zu den weiterenErzeugnissen zählen Zement, Textilien (Baumwolle, Leinen und Wolle), Autoteile und Lederwaren.
Die ausgedehnten Waldgebiete Estlands bilden die Basis für dieForstwirtschaft.
Sie stellt die Rohstoffe für die Möbelindustrie sowie für die Herstellung und Weiterverarbeitung von Papier, Holz und Sperrholz zur Verfügung.
Die Industrieproduktion ist in hohem Maße von wenigen Großunternehmen abhängig, die überwiegend im Norden des Landes ansässig sind.
Ein Fünftel aller Betriebeerwirtschaftet 75 Prozent der gesamten industriellen Produktion.
Der Wegfall alter Handelsverbindungen mit den ehemaligen Sowjetrepubliken führte 1992 zu einem starkenProduktionsrückgang.
Die wichtigsten Zweige der Landwirtschaft sind Milchwirtschaft und Viehzucht.
Die Hauptanbauprodukte sind Hafer, Kartoffeln und Flachs.13,9 Prozent der Gesamtfläche werden als Ackerland genutzt (2005).
5.1 Währung und Außenhandel
Estland gab als erste ehemalige Sowjetrepublik eine eigene Währung heraus, die Kroon (Estnische Krone = 100 Senti), die seit 1992 in Umlauf ist.
In der Folgezeit sankendie früher horrenden Inflationsraten drastisch.
Ursache für die hohen Inflationsraten war der Nachholbedarf, den das Land in Bezug auf Güter und Dienstleistungen hatte.Estland ging das Ziel des Aufbaus einer Marktwirtschaft nach westlichem Vorbild mit hohem Tempo an.
Bis auf wenige Großbetriebe ist die Privatisierung ehemals staatlicherBetriebe abgeschlossen.
Da die eigene Produktion aber nicht ausreichte, musste ein Großteil der benötigten Waren und Dienstleistungen importiert werden.
Seit seiner Unabhängigkeit machte Estland beim Ausbau der Handelsbeziehungen mit dem Westen beachtliche Fortschritte.
1991 wickelte es noch über 90 Prozent seinesHandels mit der ehemaligen Sowjetunion und deren Satellitenstaaten ab.
1994 machte der Handel mit den Ländern der Europäischen Union (vor allem Finnland, Schwedenund Deutschland) bereits 60 Prozent des Handelsvolumens aus.
Exportiert werden vor allem Textilien und Bekleidung, Nahrungsmittel und chemische Erzeugnisse;wichtigste Importprodukte sind Maschinen und Rohstoffe.
5.2 Energie
Estland deckt seinen Energiebedarf zu über 95 Prozent aus fossilen Brennstoffen.
Der Betrieb von Wärmekraftwerken mit Ölschiefer führt allerdings zu starkenLuftverschmutzungen und saurem Regen.
6 GESCHICHTE
Die Geschichte Estlands ist eng verbunden mit der des Baltikums und der der beiden anderen baltischen Republiken Lettland und Litauen.
Die Besiedlung der gesamten nordosteuropäischen Region begann etwa um 7000 v.
Chr.: Es entstand die so genannte Kunda-Kultur, um 4000 v.
Chr.
die Narwa-Kultur.
ZurBandkeramik-Kultur (ab 2000 v.
Chr.) gehörten indoeuropäische Balten, die sich mit der hier lebenden Bevölkerung vermischten; u.
a.
gingen daraus die Esten und Lettenhervor.
Das Baltikum gewann über die Jahrhunderte immer mehr Bedeutung für den Handel zwischen Mitteleuropa und Skandinavien sowie Osteuropa und dem Orient.Verschiedene Völker (z.
B.
die Wikinger) versuchten, die Handelsrouten zu kontrollieren.
Zum ersten Mal erwähnt werden estnische Stämme von Tacitus im 1.
Jahrhundert n.
Chr.
König Waldemar II.
von Dänemark eroberte Nordestland und errichtete 1219 dieFestung Taani linn (Dänenstadt), das heutige Tallinn, und gründete dort einen Bischofssitz.
Nach Aufständen in den Jahren 1343 bis 1345 verkaufte der dänische Königseine Gebiete in Nordestland an den Deutschen Orden, der bereits die südliche Region (Livland) beherrschte.
1521 gelangte die Reformation ins Baltikum.
Im Livländischen Krieg (1558-1582) kamen 1561 große Teile Estlands unter schwedische Herrschaft.
Polen erhieltvorübergehend den Südteil Estlands, einschließlich der Stadt Tartu.
Ab 1645 stand ganz Estland unter schwedischer Herrschaft.
6.1 18.
bis 20.
Jahrhundert
Nach dem Großen Nordischen Krieg (1700-1721) musste Schweden im Frieden von Nystad Estland an Russland abtreten.
Im frühen 19.
Jahrhundert schaffte der russischeZar Alexander I.
in Estland die Leibeigenschaft ab.
In der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts erhielten die Bauern das Recht, Land zu kaufen, und das Fronsystem wurdeabgeschafft.
In dieser Zeit entwickelte sich eine eigenständige estnische Nationalliteratur und -kultur.
Vor der Oktoberrevolution (1917) in Russland war es zu Aufständengegen die deutschbaltischen Gutsbesitzer und gegen die zaristische Verwaltung gekommen.
Nach der Revolution konstituierte sich Estland am 24.
Februar 1918 alsunabhängige Republik.
Der Einmarsch der sowjetrussischen Armee konnte verhindert werden, und am 2.
Februar 1920 wurde in Dorpat ein Friedensvertrag zwischenRussland und Estland unterzeichnet, in dem Russland auf alle Herrschaftsansprüche über Estland verzichtete.
In der Folge wurde der neuen Republik von Großbritannien,Frankreich, Italien, Deutschland, den Vereinigten Staaten und weiteren Ländern eine De-jure-Anerkennung zugestanden.
Estland wurde Mitglied des Völkerbundes.
Im Juni 1940 besetzten sowjetische Truppen gemäß dem Hitler-Stalin-Pakt Estland sowie die beiden anderen baltischen Republiken Lettland und Litauen; am 6.
August1940 wurde Estland eine Republik der UdSSR.
Ab dem Sommer 1941 war Estland von deutschen Truppen besetzt, bis nach deren Abzug im September 1944 dieSowjetarmee nach Estland zurückkehrte; mehr als 60 000 Esten flohen nach Schweden und Deutschland.
6.2 Die Unabhängigkeit
Während der folgenden 45 Jahre war Estland eine Republik der Sowjetunion und als solche international de facto anerkannt.
Gemeinsam mit Lettland und Litauen gehörte.
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