Devoir de Philosophie

Erich Honecker - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

Extrait du document

honecker
Erich Honecker - Geschichte. 1 EINLEITUNG Erich Honecker (1912-1994), deutscher Politiker (SED), Generalsekretär der SED (1971-1989) und Staatsratsvorsitzender, d. h. de facto Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik (1976-1989). Honecker wurde am 25. August 1912 in Neunkirchen/Saar geboren. Der gelernte Dachdecker schloss sich 1926 dem Kommunistischen Jugendverband an und trat 1929 in die KPD ein. 1929/30 nahm er an einer Parteischulung in Moskau teil. Von 1931 bis 1933 war Honecker Sekretär des Jugendverbands der KPD und leitete nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 den Widerstand des Verbands in Süddeutschland. 1935 wurde er verhaftet und 1937 vom Volksgerichtshof wegen Hochverrats zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis zur Befreiung 1945 saß Honecker im Zuchthaus Brandenburg ein. 2 KARRIERE IN SED UND FDJ Nach Kriegsende wurde Honecker Jugendsekretär beim Zentralkomitee (ZK) der KPD und baute die ,,antifaschistischen Jugendausschüsse" auf. Von 1946 bis 1955 war er Vorsitzender der Freien Deutschen Jugend (FDJ), die aus den Jugendausschüssen hervorgegangen war. 1950 wurde er Mitglied des ZK der SED, besuchte von 1956 bis 1958 die Parteihochschule der KPdSU in Moskau und wurde 1958 Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK für Sicherheitsfragen. 1961 leitete Honecker die Planung und Durchführung des Baues der Berliner Mauer. 3 GENERALSEKRETÄR UND STAATSRATSVORSITZENDER Nach dem Rücktritt Walter Ulbrichts 1971 wurde Honecker dessen Nachfolger als Erster Sekretär der SED (seit 1976 Generalsekretär) und Vorsitzender des Verteidigungsrates. Die ersten außenpolitischen Erfolge waren 1972 der Grundlagenvertrag mit der Bundesrepublik Deutschland und 1973 die Aufnahme der DDR in die UNO und damit ihre internationale Anerkennung. 1976 übernahm Honecker als Vorsitzender des Staatsrates die Funktionen eines Staatsoberhauptes. Honecker hielt an der Doktrin von der führenden Rolle der SED in Staat und Gesellschaft fest und suchte die Herrschaft der Partei auf alle Lebensbereiche auszuweiten. Folgerichtig schlug er gegenüber politisch Andersdenkenden einen repressiven Kurs ein, der sich u. a. in Parteiausschlüssen, Verhaftungen und Ausbürgerungen manifestierte. Gegenüber der Bundesrepublik suchte Honecker einerseits die Abgrenzung - er betonte die Eigenständigkeit der DDR als ,,sozialistische Nation" - andererseits, u. a. aus wirtschaftlichen Gründen, vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts die Entspannung und das Gespräch mit der Regierung der Bundesrepublik. Höhepunkt seiner Deutschlandpolitik war 1987 sein Staatsbesuch - der erste eines Staatschefs der DDR - in die Bundesrepublik, wo Honecker von Bundeskanzler Helmut Kohl mit allen diplomatischen Ehren empfangen wurde. Bis in die späten achtziger Jahre orientierte sich Honecker innen- und außenpolitisch strikt am Vorbild der Sowjetunion, lehnte jedoch die politischen und wirtschaftlichen Reformversuche und -vorschläge des sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow für die DDR kategorisch ab. Am 18. Oktober 1989, kurz nach der 40-Jahr-Feier der DDR, musste er unter dem Druck der oppositionellen Bürgerbewegungen und auch der eigenen Partei von allen Ämtern zurücktreten; sein Nachfolger wurde Egon Krenz. 4 FLUCHT VOR DER VERANTWORTUNG Anfang Dezember 1989 wurde Honecker aus der SED ausgeschlossen. Es wurde ein Ermittlungsverfahren u. a. wegen Machtmissbrauchs und Korruption gegen ihn eingeleitet, 1990 zusätzlich ein Verfahren wegen Anstiftung zum Totschlag, d. h. wegen der Todesschüsse an der innerdeutschen Grenze. 1991 flüchtete er in die Sowjetunion, um sich dem Prozess zu entziehen. Nach deren Auflösung suchte er 1992 in der chilenischen Botschaft in Moskau Zuflucht; nach längeren Verhandlungen wurde er an die Bundesrepublik ausgeliefert. Am 13. Januar 1993 wurde der Haftbefehl gegen ihn wegen Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten aufgehoben. Noch am gleichen Tag reiste Honecker nach Chile aus, wo er am 29. Mai 1994 starb. Das Verfahren gegen ihn war bereits am 13. April 1993 eingestellt worden. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles