Entwicklungshilfe - Politik.
Publié le 16/06/2013
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Auf der UN-Konferenz über Entwicklungsfinanzierung 2002 in Monterrey (Mexiko) diskutierten Vertreter aus Entwicklungs- und Industrieländern die Finanzierung derMillenniumsziele: Zur Erschließung zusätzlicher Finanzierungsquellen in der Entwicklungszusammenarbeit sollen mehr Haushaltsmittel in den Entwicklungsländernmobilisiert werden.
Ausländische Direktinvestitionen sollen die Wirtschaft in den Entwicklungsländern stärken.
Der internationale Handel soll als ein Motor für Entwicklunggefördert werden.
Dabei wurden die Industrieländer aufgefordert, ihre Märkte für Produkte aus den Entwicklungsländern zu öffnen.
Die Europäische Union hat im sogenannten Europäischen Entwicklungskonsens gemeinsame Ziele, Prinzipien, Methoden und Schwerpunkte europäischer Entwicklungszusammenarbeit definiert und u.
a.beschlossen, das 0,7-Prozent-Kriterium bis 2015 zu erfüllen.
Kritiker nahmen diese Selbstverpflichtung ebenso mit Skepsis zur Kenntnis wie die geplante Steigerung dergemeinsamen ODA-Quote auf 0,56 Prozent bis 2010; das würde eine Verdoppelung der EU-Entwicklungshilfe bedeuten.
Als zusätzliches Finanzmittel sah die EU vor allemdie Erhebung einer Steuer auf Flugtickets.
Unabhängig davon hatte sich Deutschland das Ziel gesteckt, bis 2006 einen Anteil von 0,33 Prozent seines Bruttonationaleinkommens in die Entwicklungszusammenarbeitzu investieren.
Hoch verschuldeten Entwicklungsländern soll im Rahmen der HIPC-Initiative (heavily indebted poor countries = hoch verschuldete arme Länder) von Weltbank und IWF unter bestimmten Bedingungen ein Teil der Schulden erlassen und eine entwicklungsverträgliche Schuldenfinanzierung angeboten werden.
An derVerwirklichung der Millenniumsziele will Deutschland mit seinem ressortübergreifenden Aktionsprogramm 2015 arbeiten.
5 KRITIK
Viele der groß angelegten Entwicklungsprojekte der Vergangenheit mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, allenfalls zur Hebung des städtischen Lebensstandards und zurElitenbildung beigetragen zu haben.
Auch wurde den Geberländern seit jeher vorgeworfen, die Entwicklungshilfe als Instrument zur Durchsetzung ihrer eigenenwirtschaftlichen und politischen Interessen zu missbrauchen.
Kritik entzündete sich auch an einem einseitigen Verständnis von Entwicklung: Geleitet von den Maximen derkapitalistischen Marktwirtschaft und gebunden an entsprechende politische Maßgaben würde eine eigenständige wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung in denEmpfängerländern eher verhindert als gefördert.
Zu den alternativen Modellen gehört das Konzept des Vertrauens auf eigene Kräfte (self-reliance), das statt vorschneller Anpassung an die Industriestaaten die kulturelle Rückbesinnung propagiert.
Daneben wird den Geberländern sowie den internationalen Finanzorganisationen vorgeworfen, die Dritte Welt mit entwicklungspolitischen Finanzdarlehen in dieSchuldenkrise gestürzt zu haben.
1985 mussten die Entwicklungsländer erstmals mehr Mittel für Zins und Tilgung aufbringen als sie vom Norden erhielten.
In den achtzigerJahren des 20.
Jahrhunderts wurde es immer schwieriger, die Verbindlichkeiten zu bedienen.
Die Weltbank gewährte den Entwicklungsländern in der Folge weiterhinKredite, machte dies aber von Strukturanpassungsprogrammen und Reformen zur Verringerung der Importe und der Förderung der Marktwirtschaft abhängig.
Seitdem hates zahlreiche Versuche gegeben, den Schuldenberg der Entwicklungsländer abzutragen: durch Refinanzierungen, Umschuldungen oder Schuldenerlasse wie 2005 durch dieG8-Staaten für 18 Staaten aus der HIPC-Gruppe.
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