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Eisenzeit - Geschichte.

Publié le 13/06/2013

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Eisenzeit - Geschichte. 1 EINLEITUNG Eisenzeit, Periode der vorgeschichtlichen Zeit, in der Eisen an die Stelle von Bronze bei der Herstellung von Werkzeugen und Waffen trat. Die Eisenzeit ist nach Stein- und Bronzezeit die dritte Periode der Menschheit. In Europa bezeichnet der Begriff Eisenzeit die Zeit zwischen dem Ende der Bronzezeit (700 v. Chr.) und der Expansion des Römischen Reiches (um die Zeitenwende), d. h. das letzte Zeitalter der europäischen Vorgeschichte, ehe die Römer eine völlig neue Lebensweise einführten. Sie wird allgemein in eine ältere und eine jüngere Phase eingeteilt. In China begann die Eisenzeit etwa 600 v. Chr., in Afrika um 500 bis 400 v. Chr. und in Südafrika etwa 200 v. Chr. Für Asien, Afrika und Amerika haben sich inzwischen andere Gliederungssysteme als sinnvoll erwiesen, die sich auch bereits weitgehend etabliert haben. Im Folgenden wird deshalb vor allem die europäische Eisenzeit dargestellt. 2 EISENVERARBEITUNG Der größte Vorteil, den das Eisen gegenüber der Bronze hat, ist der, dass die Erze, aus denen es gewonnen wird, weit verbreitet und leicht verfügbar sind. Eisen erfordert keine Legierungsverfahren und ist ein geeignetes Material zur Herstellung von Sägen, Äxten, Hacken und Nägeln. Es war allerdings schwer zu verarbeiten, und in vorgeschichtlicher Zeit konnte man in Europa keine ausreichend hohen Temperaturen erzeugen, um es flüssig zu schmelzen, so dass man es in Formen gießen hätte können (dieses Verfahren wurde in Europa erst im 14. Jahrhundert bekannt). Stattdessen wurde das Erz einfach in einem Schmelzofen so weich wie möglich geschmolzen; die Eisenstücke wurden aus der Schlacke genommen, wieder erhitzt, so dass sich ein Klumpen bildete, und dann in die gewünschte Form gehämmert. Eisen wurde vor allem für schwere Werkzeuge, landwirtschaftliche Geräte (Sensen, Pflugscharen) und Waffen (Schwerter, Dolche) verwendet, während Bronze meist zur Verzierung persönlicher Gegenstände, wie Nadeln oder Spiegel, oder zu Kesseln und Beschlägen verarbeitet wurde. Daneben wurde aus Gold und Silber weiterhin Schmuck hergestellt. 3 EUROPA Eisen wurde in Kleinasien von den Hethitern zwischen 2000 und 1500 v. Chr. erstmals verwendet. Von dort aus verbreitete sich die Technik der Eisenverarbeitung nach Europa, Mittel- und Südasien sowie Nordafrika. Eisen fand bereits vereinzelt in den mitteleuropäischen Urnenfelderkulturen der späten Bronzezeit Verwendung, als erste Phase der europäischen Eisenzeitkultur gilt aber die nach ihrem österreichischen Fundort benannte Hallstattkultur. Bei Hallstatt wurden ungefähr 2 500 Gräber mit reichen Beigaben gefunden. Die nachfolgende Kultur der jüngeren Eisenzeit wird als La-Tène-Kultur (um 500 bis ca. 58 v. Chr.) bezeichnet, nach dem Ausgrabungsort La Tène am Neuenburger See (Schweiz). Die Funde in Hallstatt stammen aus der älteren Eisenzeit zwischen 700 und 500 v. Chr. Die Gräber spiegeln den außerordentlichen Wohlstand der Siedlung wider, da den Toten Waffen - darunter Eisen- und Bronzeschwerter, Dolche, Äxte und Helme -, Bronzeschüsseln, -kessel und -tassen, Keramikgefäße, Bronze-, Gold- und Silberschmuck sowie Bernstein- und Glasperlen mit in ihr Grab gegeben wurden. Die Siedlung gehörte zu einem Handelsnetz, das sich über ganz Mitteleuropa erstreckte und bis zur Ostsee und zum Mittelmeer reichte. Ihr Reichtum beruhte auf Salz, das in der Umgebung abgebaut wurde. In den letzten Jahrhunderten legten Bergarbeiter zahlreiche Funde aus dieser Zeit frei, wie Galerien mit Holzstützen und eine Reihe organischer Überreste, die das Salz konserviert hatte. Bergwerksgeräte, wie Pickel, Schaufel und Schlägel wurden gefunden, außerdem Kerzen zur Beleuchtung der dunklen Schächte, die teilweise bis zu 300 Meter tief in den Berg reichten. Zudem entdeckte man Lederbehälter, die über Holzrahmen gezogen waren und mit denen die Bergarbeiter Salzblöcke zum Eingang der Mine zogen, sowie Kleidungsstücke aus Häuten und Fellen. Merkmale der Hallstattkultur sind nicht nur lange Eisenschwerter und aufwendige Pferdegeschirre, sondern auch Hügelgräber unter denen Fürsten mit wertvollen Grabbeigaben begraben worden waren. Eines der bekanntesten ist das Vix-Grab in Ostfrankreich aus dem 6. Jahrhundert, in dem eine keltische Fürstin mit einem zerlegten vierrädrigen Wagen und einem großen Krater (Mischkrug für Wein) griechischen Ursprungs begraben lag. Der Krater weist auf direkte Handelskontakte zwischen Europa und den kurz zuvor im westlichen Mittelmeergebiet gegründeten griechischen Kolonien hin. Vor allem während der jüngeren Eisenzeit, der La-Tène-Zeit, verbreiteten sich die Kelten aus ihren Siedlungsgebieten in Süddeutschland und Ostfrankreich auf weite Bereiche Europas und Kleinasiens. Sie entwickelten einen eigenen Kunststil, der stark von griechischen und etruskischen Formen und Motiven beeinflusst war. Im 3. Jahrhundert führten sie nach griechischem Vorbild die Geldwirtschaft ein. 3.1 Rituale und Religion Erkenntnisse über die rituellen und religiösen Strukturen, in die das Leben und die Vorstellungswelt der Eisenzeitmenschen eingebettet waren, ergaben sich u. a. aus Leichenfunden in Mooren (siehe Moorleichen). Unter den anaeroben Bedingungen (d. h. unter Luftabschluss) blieben die Leichname sehr gut erhalten. 1950 entdeckten Torfstecher in Toll in Dänemark ein menschliches Gesicht im Torf. Die als Tollundmensch bekannt gewordene männliche Leiche war bis auf eine Lederkappe und einen Ledergürtel unbekleidet. Der Tote befand sich mit an den Körper gezogenen Füßen in einer embryonalen Körperhaltung. Die Augen des Mannes waren geschlossen; um seinen Hals lag ein Strick, an dem er vor ungefähr 2 000 Jahren aufgehängt worden war. Hunderte solcher Moorleichen wurden in Nordeuropa entdeckt, die meisten von Torfstechern. Die Mehrzahl scheint eines gewaltsamen Todes gestorben zu sein, oft durch Strangulierung (Hängen oder Erdrosseln), Schläge auf den Kopf oder Erstechen. Möglicherweise wurden sie für ein Verbrechen bestraft. Es gibt auch einige Hinweise darauf, dass es sich bei ihrem Tod um rituelle Opfer handelte. Der Körnerbrei, der im Magen einiger Leichen (so auch bei dem Mann aus Tollund) gefunden wurde, könnte ein rituelles Mahl gewesen sein. Außerdem waren viele der Opfer wahrscheinlich von hohem gesellschaftlichem Rang: Die Hände waren gepflegt und ohne Schwielen, sie wurden zurechtgemacht und entkleidet, ehe sie in das Moor gelegt wurden. Während der Eisenzeit wurden auch andere Dinge, insbesondere Metallobjekte, aus rituellen Gründen in Mooren oder im Wasser versenkt, daher ist anzunehmen, dass diese Orte eine besondere Bedeutung besaßen. Die in La Tène gefundenen Votivgaben umfassten über 150 Schwerter, darunter einige mit verzierten Scheiden, sowie Fibeln, Lanzenspitzen und andere Werkzeuge und Waffen aus Bronze und Eisen. Ähnliche Weihegeschenke, namentlich der Battersea-Schild (aufbewahrt im Britischen Museum), wurden aus der Themse geborgen. 3.2 Bestattung Begräbnisse waren im Allgemeinen Erdbestattungen. Die bekanntesten Grabstätten der Eisenzeit sind die von Pazyryk im sibirischen Altaigebirge, die aus der Zeit um 400 v. Chr. stammen und nicht nur die gut erhaltenen Körper von Menschen und Pferden enthielten, sondern auch Stoffe und Gegenstände aus Leder. Von den Gräbern in Pazyryk sind an der Erdoberfläche flache Erdwälle oder Hügel sichtbar, die mit Steinen bedeckt sind. Unter jedem Hügel befindet sich ein Grabschacht von vier bis fünf Meter Tiefe. Diese Schächte müssen während des Sommers ausgehoben worden sein, wenn der Boden nicht hart gefroren war. Innerhalb der Schächte befinden sich Holzkammern, darüber Schichten von Holzstämmen und Steinen bis zur Hügelbasis. Kurz nachdem die Grabstätten gebaut waren, stieg die noch in den Kammern verbliebene warme Luft nach oben, der in ihr enthaltene Wasserdampf kondensierte an den Steinen der Schachtfüllung und des Hügels und tropfte wieder hinunter. Die Feuchtigkeit drang in die Körper und die Grabbeigaben und gefror während des sibirischen Winters. Der Hügel über dem Grab isolierte das gefrorene Grab und bewahrte es vor dem Tauen. Auf diese Weise wurden die Gräber in Pazyryk für über 2 000 Jahre im Eis eingeschlossen. In einer Grabkammer, die mit Wandbehängen aus Filz ausgekleidet war, hatte man die einbalsamierten Leichen einer Frau und eines Mannes in einen Sarg aus einem ausgehöhlten Lerchenstamm gelegt, auf dem sich ausgeschnittene Silhouetten von Hirschen und Rehen befanden. Die Arme des Mannes und ein Teil eines Beines waren von Tätowierungen bedeckt. Sie stellten wirkliche und mythologische Tiere dar, und zwar Greife, Widder, Vögel, Schlangen, Hirsche und Rehe. Der Sarg enthielt außerdem einen wollenen Teppich, der um die Körper und einige Kleidungsstücke aus Leinen geschlungen war. An einer anderen Stelle der Grabkammer befanden sich weitere Kleidungsstücke und Stoffe, Gegenstände aus Leder, Möbel aus Holz, Gold- und Silberschmuck sowie Spiegel. In jedem Grab gab es an einer Seite neben den Hauptgrabkammern zwischen sieben und 14 Pferdegräber. Einige der Pferde waren gut erhalten, ebenso prächtige Ausrüstungsgegenstände: Zaumzeug, Sättel und Satteldecken aus Stoff. Zwischen den Pferden befand sich ein großer vierrädriger Wagen mit einer Überdachung aus Filz, die mit applizierten Schwänen verziert war. Die Menschen, die ihre Toten in Gräbern wie die von Pazyryk beisetzten, waren nomadisierende Schafzüchter. In vieler Hinsicht hatten sie Gemeinsamkeiten mit den Skythen, die viel weiter westlich in den Steppen nördlich des Schwarzen Meeres lebten, ihre ranghöchsten Toten auch in prachtvollen Gräbern beisetzten und in ihrer Kunst vornehmlich Tiere darstellten. Wichtiger ist, dass die Funde in den gefrorenen Gräbern, besonders die Stoffe, darauf hinweisen, dass Kontakte mit Persien und China zu jener Zeit bestanden, was sich in Ähnlichkeiten der Muster und der Verwendung von Materialien wie Seide zeigt. 3.3 Siedlungen Im Europa der Eisenzeit entwickelten sich Siedlungen meistens zu befestigten Orten. Sie wurden als Hügelfestungen angelegt, für die Maiden Castle in Südengland und Heuneburg in Süddeutschland gute Beispiele sind. Manche dieser Oppida (lateinisch: Städte) hatten die Größe einer Kleinstadt, mit Häusern, Werkstätten, Lagerhäusern und herrschaftlichen Wohnhäusern. Eine der bedeutendsten europäischen Siedlungen der Eisenzeit, die aus der Zeit um 700 v. Chr. stammt, liegt in Biskupin, auf einer Halbinsel in Polen. Dort haben Ausgrabungen Überreste einer befestigten Siedlung ans Licht gebracht. Sie bestand aus über 100 Häusern in 13 Reihen; ihre Mauern waren noch bis zu einer Höhe von einem Meter erhalten. Die Straßen zwischen den Häusern waren mit Holzklötzen gepflastert, und die ganze Siedlung war mit einem Schutzwall und Palisaden umgeben. Die Einwohner von Biskupin (schätzungsweise 1 000 bis 2 000) waren Bauern und Hirten, welche die Felder und Wiesen auf dem festeren Boden südlich der Halbinsel nutzten. An Getreide bauten sie vorwiegend Hirse, Weizen, Gerste und Roggen an. Die Tierknochenfunde in der Siedlung belegen, dass Schweine für die Nahrung eine wichtige Rolle spielten und Rinder sowohl zur Milcherzeugung und zur Versorgung mit Fleisch als auch als Zugtiere gehalten wurden. Außerdem wurde eine außerordentliche Vielzahl von Gegenständen aus Holz, Knochen und Stoff sowie Schleifsteine und Metallornamente und -werkzeuge aus dem Wasser geborgen. 4 ASIEN Um 600 v. Chr. begann man in China, Eisen zu schmelzen. Die dafür erforderlichen sehr hohen Temperaturen konnten nirgendwo sonst in den nächsten 1 000 Jahren erzeugt werden. In Europa begannen die Menschen erst im späten Mittelalter Eisen zu gießen. Die Chinesen produzierten große Mengen gusseiserner Werkzeuge und Waffen. Neue landwirtschaftliche Geräte und Holzwerkzeuge mit eisernen Spitzen erhöhten die Produktivität der Landwirtschaft. Ebenso wie in Europa entstand in China zu dieser Zeit die Münzprägung. Stadtbefestigungen und das Waffenarsenal machen deutlich, dass der Krieg das Leben beherrschte, was sich besonders auffallend in der Vollendung der Chinesischen Mauer und der Terrakotta-Armee zeigt, einer Armee aus überlebensgroßen Tonfiguren, die Soldaten in voller Rüstung und Bewaffnung darstellen und die mit Chinas erstem Kaiser, Qin Shi Huangdi, begraben wurden, der 210 v. Chr. starb. 5 AFRIKA In Afrika wurden bis circa 500 v. Chr. keine Metalle verarbeitet. Danach benutzte man in den Savannen- und Waldgebieten des Westens sowohl Eisen als auch Kupfer; Eisen in größeren Mengen wurde im Nildelta verarbeitet. Um 200 v. Chr. hatte die Eisenkultur Ostafrika erreicht, und um 200 n. Chr. gelangte Eisen zusammen mit dem Ackerbau in den Süden. Die Einwohner lebten in beständigen Dorfgemeinschaften, benutzten Töpferwaren und lebten von Ackerbau und Viehzucht. Nur im Niltal und in Teilen Westafrikas gibt es Nachweise, dass vor der Einführung des Eisens Kupfer verarbeitet wurde. Wahrscheinlich kam die Eisenverarbeitung von den phönizischen Kolonien an der Nordküste Afrikas oder über das Niltal nach Zentralafrika. Aber die dort lebenden Handwerker entwickelten bald große Geschicklichkeit und Erfindungsgabe; in Tansania und Ruanda waren beispielsweise spätestens im 5. Jahrhundert v. Chr. aus Ziegelsteinen gebaute Schmelzöfen gebräuchlich. Weiter östlich, im Gebiet um den Ostafrikanischen Graben, benutzten Hirtenvölker noch 1000 Jahre später nur Steinwerkzeuge. Die Eisenzeit in Südafrika wird in eine ältere (um 200 bis 1000 n. Chr.) und eine jüngere Eisenzeit (1000 n. Chr. bis zum 19. Jahrhundert) eingeteilt, in der sich wohlhabende Staaten mit mehrschichtigen Gesellschaften, wie der des Shona-Reiches, entwickelten. Die mit einer Steinmauer umgebene Stadt Simbabwe, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde, war die Hauptstadt des Shona-Reiches, das sich vom Sambesi bis zum nördlichen Transvaal erstreckte und seinen Reichtum durch die Kontrolle des Handels mit der Ostküste erwarb. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« einen wollenen Teppich, der um die Körper und einige Kleidungsstücke aus Leinen geschlungen war.

An einer anderen Stelle der Grabkammer befanden sich weitereKleidungsstücke und Stoffe, Gegenstände aus Leder, Möbel aus Holz, Gold- und Silberschmuck sowie Spiegel.

In jedem Grab gab es an einer Seite neben denHauptgrabkammern zwischen sieben und 14 Pferdegräber.

Einige der Pferde waren gut erhalten, ebenso prächtige Ausrüstungsgegenstände: Zaumzeug, Sättel undSatteldecken aus Stoff.

Zwischen den Pferden befand sich ein großer vierrädriger Wagen mit einer Überdachung aus Filz, die mit applizierten Schwänen verziert war. Die Menschen, die ihre Toten in Gräbern wie die von Pazyryk beisetzten, waren nomadisierende Schafzüchter.

In vieler Hinsicht hatten sie Gemeinsamkeiten mit denSkythen, die viel weiter westlich in den Steppen nördlich des Schwarzen Meeres lebten, ihre ranghöchsten Toten auch in prachtvollen Gräbern beisetzten und in ihrer Kunstvornehmlich Tiere darstellten.

Wichtiger ist, dass die Funde in den gefrorenen Gräbern, besonders die Stoffe, darauf hinweisen, dass Kontakte mit Persien und China zujener Zeit bestanden, was sich in Ähnlichkeiten der Muster und der Verwendung von Materialien wie Seide zeigt. 3.3 Siedlungen Im Europa der Eisenzeit entwickelten sich Siedlungen meistens zu befestigten Orten.

Sie wurden als Hügelfestungen angelegt, für die Maiden Castle in Südengland undHeuneburg in Süddeutschland gute Beispiele sind.

Manche dieser Oppida (lateinisch: Städte) hatten die Größe einer Kleinstadt, mit Häusern, Werkstätten, Lagerhäusern undherrschaftlichen Wohnhäusern. Eine der bedeutendsten europäischen Siedlungen der Eisenzeit, die aus der Zeit um 700 v.

Chr.

stammt, liegt in Biskupin, auf einer Halbinsel in Polen.

Dort habenAusgrabungen Überreste einer befestigten Siedlung ans Licht gebracht.

Sie bestand aus über 100 Häusern in 13 Reihen; ihre Mauern waren noch bis zu einer Höhe voneinem Meter erhalten.

Die Straßen zwischen den Häusern waren mit Holzklötzen gepflastert, und die ganze Siedlung war mit einem Schutzwall und Palisaden umgeben.

DieEinwohner von Biskupin (schätzungsweise 1 000 bis 2 000) waren Bauern und Hirten, welche die Felder und Wiesen auf dem festeren Boden südlich der Halbinsel nutzten.An Getreide bauten sie vorwiegend Hirse, Weizen, Gerste und Roggen an.

Die Tierknochenfunde in der Siedlung belegen, dass Schweine für die Nahrung eine wichtige Rollespielten und Rinder sowohl zur Milcherzeugung und zur Versorgung mit Fleisch als auch als Zugtiere gehalten wurden.

Außerdem wurde eine außerordentliche Vielzahl vonGegenständen aus Holz, Knochen und Stoff sowie Schleifsteine und Metallornamente und -werkzeuge aus dem Wasser geborgen. 4 ASIEN Um 600 v.

Chr.

begann man in China, Eisen zu schmelzen.

Die dafür erforderlichen sehr hohen Temperaturen konnten nirgendwo sonst in den nächsten 1 000 Jahrenerzeugt werden.

In Europa begannen die Menschen erst im späten Mittelalter Eisen zu gießen. Die Chinesen produzierten große Mengen gusseiserner Werkzeuge und Waffen.

Neue landwirtschaftliche Geräte und Holzwerkzeuge mit eisernen Spitzen erhöhten dieProduktivität der Landwirtschaft.

Ebenso wie in Europa entstand in China zu dieser Zeit die Münzprägung.

Stadtbefestigungen und das Waffenarsenal machen deutlich, dassder Krieg das Leben beherrschte, was sich besonders auffallend in der Vollendung der Chinesischen Mauer und der Terrakotta-Armee zeigt, einer Armee ausüberlebensgroßen Tonfiguren, die Soldaten in voller Rüstung und Bewaffnung darstellen und die mit Chinas erstem Kaiser, Qin Shi Huangdi, begraben wurden, der 210v.

Chr.

starb. 5 AFRIKA In Afrika wurden bis circa 500 v.

Chr.

keine Metalle verarbeitet.

Danach benutzte man in den Savannen- und Waldgebieten des Westens sowohl Eisen als auch Kupfer; Eisenin größeren Mengen wurde im Nildelta verarbeitet.

Um 200 v.

Chr.

hatte die Eisenkultur Ostafrika erreicht, und um 200 n.

Chr.

gelangte Eisen zusammen mit dem Ackerbauin den Süden.

Die Einwohner lebten in beständigen Dorfgemeinschaften, benutzten Töpferwaren und lebten von Ackerbau und Viehzucht. Nur im Niltal und in Teilen Westafrikas gibt es Nachweise, dass vor der Einführung des Eisens Kupfer verarbeitet wurde.

Wahrscheinlich kam die Eisenverarbeitung von denphönizischen Kolonien an der Nordküste Afrikas oder über das Niltal nach Zentralafrika.

Aber die dort lebenden Handwerker entwickelten bald große Geschicklichkeit undErfindungsgabe; in Tansania und Ruanda waren beispielsweise spätestens im 5.

Jahrhundert v.

Chr.

aus Ziegelsteinen gebaute Schmelzöfen gebräuchlich.

Weiter östlich, imGebiet um den Ostafrikanischen Graben, benutzten Hirtenvölker noch 1000 Jahre später nur Steinwerkzeuge. Die Eisenzeit in Südafrika wird in eine ältere (um 200 bis 1000 n.

Chr.) und eine jüngere Eisenzeit (1000 n.

Chr.

bis zum 19.

Jahrhundert) eingeteilt, in der sichwohlhabende Staaten mit mehrschichtigen Gesellschaften, wie der des Shona-Reiches, entwickelten.

Die mit einer Steinmauer umgebene Stadt Simbabwe, die im13.

Jahrhundert erbaut wurde, war die Hauptstadt des Shona-Reiches, das sich vom Sambesi bis zum nördlichen Transvaal erstreckte und seinen Reichtum durch dieKontrolle des Handels mit der Ostküste erwarb. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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