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Eduard Mörike (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Eduard Mörike (Sprache & Litteratur). Eduard Mörike (1804-1875), Schriftsteller. Sein schmales Werk steht literaturgeschichtlich zwischen Spätromantik und Realismus. Mörike wurde am 8. September 1804 in Ludwigsburg geboren. 1818 begann er eine Ausbildung zum Geistlichen, zunächst am Niederen Theologischen Seminar in Urach, wo er sich mit Wilhelm Hartlaub befreundete, nach 1822 dann am Tübinger Stift. Dort kam er u. a. mit David Friedrich Strauß und Friedrich Theodor Vischer in Berührung, die ihn mit linkshegelianischem Gedankengut bekannt machten. Zwischen 1826 und 1834 war Mörike Vikar in den Gemeinden von Nürtingen, Oberboihingen, Möhringen, Köngen, Pflummern, Plattenhardt, Owen, Eltlingen, Ochsenwang und Weilheim, bevor er 1834 die Pfarrei von Cleversulzbach übernahm. In dieser Zeit betätigte er sich mit dem (verschollenen) Drama König Enzo erstmals literarisch und versuchte sich während einer zeitweisen Beurlaubung als freier Schriftsteller. Ein Publikationsforum bot - neben der Damenzeitung - Johann Friedrich Cottas Morgenblatt für gebildete Stände. 1843 musste Mörike sich aus Gesundheitsgründen aus dem Pfarrdienst zurückziehen und lebte fortan, mit seiner Schwester Klara immer wieder den Wohnort wechselnd, im vorzeitigen Ruhestand als freier Schriftsteller und Beiträger verschiedener Zeitschriften. Eine 1851 eingegangene Ehe mit Margarethe Speeth scheiterte. In Stuttgart arbeitete Mörike kurzzeitig als Lektor des Cotta-Verlags, bis 1866 dann als Literaturlehrer am Katharinenstift. Er starb am 4. Juni 1875 in Stuttgart. Im literarischen Deutschland war Eduard Mörike fest verwurzelt und unterhielt Kontakte zum Schwäbischen Dichterkreis sowie zu Ludwig Uhland, Theodor Storm, Wilhelm Waiblinger, Paul von Heyse und Iwan Turgenjew. Die erste Fassung seines 1832 erschienenen (und zwischen 1853 und 1875 überarbeiteten) psychologischen Künstlerromans Maler Nolten, in dem der Dichter u. a. seine unglückliche Liebe zu der Vagantin Maria Meyer verarbeitete, steht trotz seiner romantischen Züge noch deutlich unter dem Einfluss Goethes, namentlich der Wahlverwandtschaften und des Bildungsromans Wilhelm Meister. In den Maler Nolten ging das stark antikisierte lyrische Frühwerk - neben Widmungsgedichten an seine damalige Verlobte Luise Rau vor allem Naturgedichte wie das Lied vom Winde und Im Frühling - fast vollständig ein. Ein zweites Romanprojekt Mörikes wurde nie ausgeführt. Neben Übersetzungen (Theokrit, Catull) und dem langatmig-parodistischen Biedermeierepos Idylle vom Bodensee und Fischer Martin und die Glockendiebe (1846) entstanden zahlreiche Balladen, symbolische Dinggedichte und volksnah sich gebende, mit zahlreichen Sagenund Legendenelementen durchwobene Kunstmärchen (Der Schatz, 1836, Der Bauer und sein Sohn, geschrieben 1839, Die Hand der Jezerte, Erstfassung 1841, Das Stuttgarter Hutzelmännlein, 1853). Mörikes Natur- und Liebesgedichte weisen bei aller Melancholie auch humoristische Momente auf, eine Komponente, die im Laufe der Zeit auch verstärkt das Gesamtwerk bestimmte. Mörikes Novellendichtung (Miss Jenny Harrower, 1833, Lucie Gelmeroth, 1834) findet im Spätwerk mit Mozart auf der Reise nach Prag (1855) ihren gelungensten Ausdruck. Hier klingt der romantische Gedanke einer dem Künstler eigenen Todessehnsucht, der bereits den Maler Nolten bestimmte und im Werk Thomas Manns später wieder aufgenommen wird, an Hand der Person Wolfgang Amadeus Mozarts in realistischem Gewand nochmals an. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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