Demosthenes - Geschichte.
Publié le 13/06/2013
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Demosthenes - Geschichte. Demosthenes (384-322 v. Chr.), bedeutendster Redner der griechischen Antike und Anführer der gegen Makedonien gerichteten Kräfte in Athen. Er wurde im Demos Paiania in der Nähe von Athen geboren und verlor mit sieben Jahren seinen Vater. Um das Vermögen, das dieser ihm hinterlassen hatte, wurde er jedoch von seinen Vormunden betrogen. Sobald er volljährig wurde, verklagte er sie, konnte jedoch nur einen Teil der Mittel retten und begann sich in der Folgezeit als Verfasser von Prozessreden zu profilieren. Offensichtlich war er mit einem Sprachfehler behaftet, den er mit selbst entwickelten Übungen kurierte: So soll er mit Kieselsteinen im Mund seine Aussprache verbessert und seine Stimme gekräftigt haben, indem er das Rauschen der Brandung zu übertönen versuchte. Über seine Anwaltstätigkeit gelangte er in die Politik, in der er sich besonders für eine Wiederbelebung des Gemeinsinns einsetzte. Dabei wurde er zum Wortführer der oppositionellen Kräfte, die König Philipp II. von Makedonien als Bedrohung nicht nur für Athen, sondern für die Freiheit aller griechischen Stadtstaaten ansahen, und griff diesen in den vier Philippika (Philippischen Reden, 351, 344 und 341 v. Chr.) an. Als Philipp zwei Jahre nach seiner ersten Rede gegen ihn Olynth, eine mit Athen verbündete Stadt auf der Halbinsel Chalkidike, angriff, reagierte Demosthenes mit drei Olynthischen Reden (349/348 v. Chr.), in denen er die Athener drängte, ihren Verbündeten zu helfen. Nach der Zerstörung Olynths gehörte er zu einer Delegation, die 346 v. Chr. einen Frieden zwischen Athen und Makedonien aushandeln sollte. Ihr gehörte auch Aeschines an, der später in Athen die Partei Makedoniens vertreten und sein erbittertster persönlicher Gegner werden sollte. Es war zum großen Teil den Bemühungen des Demosthenes zu verdanken, dass Philipps Versuch, 340 v. Chr. Byzanz (heute Istanbul) zu erobern, verzögert wurde. Gegen das Bündnis der ehemaligen Gegner Theben und Athen gelang Philipp jedoch im Jahr 338 v. Chr. sein entscheidender Sieg bei Chaironeia, der das Ende der staatlichen Freiheit Nord- und Mittelgriechenlands besiegelte. Demosthenes, der selbst an der Schlacht teilgenommen hatte, hielt die berühmte Grabrede für die Gefallenen. Als 336 v. Chr. der Redner Ktesiphon der Stadt Athen vorschlug, Demosthenes für seine Verdienste mit einem goldenen Kranz zu ehren, blockierte Aeschines den Antrag, indem er 330 v. Chr. aufgrund eines juristischen Details Verfassungsklage gegen Ktesiphon erhob. In seiner berühmten Kranzrede verteidigte Demosthenes nicht nur Ktesiphon, sondern griff all jene an, die den Frieden mit Makedonien bevorzugt hätten, und rechtfertigte damit indirekt seine politischen Handlungen. Daraufhin wurde die Klage gegen Ktesiphon zurückgewiesen und Aeschines in die Verbannung geschickt. 324 v. Chr. wurde Demosthenes wahrscheinlich zu Unrecht für schuldig befunden, von Harpalos, dem Jugendfreund und Schatzmeister Alexanders des Großen, der große Reichtümer veruntreut hatte und heimlich verschwunden war, Bestechungsgelder entgegengenommen zu haben, und musste aus Athen fliehen. Nach Alexanders Tod 323 v. Chr. wurde er aus dem Exil zurückgerufen und drängte die Griechen erneut zu einem Aufstand gegen Makedonien. Nachdem dieser unter Antipater niedergeschlagen worden war, wurde Demosthenes gemeinsam mit anderen führenden Patrioten zum Tod verurteilt. Es gelang ihm jedoch, sich der Verhaftung zu entziehen und in das Poseidon-Heiligtum auf der Insel Kalaureia im Saronischen Golf zu fliehen, wo er sein Leben mit Gift beendete. Stärker als durch seine politische Rolle lebte Demosthenes in der Nachwelt durch seine zahlreichen überlieferten Reden weiter, die nicht nur wichtige zeitgeschichtliche Quellen darstellen, sondern auch sein breites stilistisches Spektrum beweisen. Die ganze Antike hindurch galt er als das unerreichbare Ideal des attischen Redners und beeinflusste neben zahllosen anderen Rednern besonders Cicero, der sich immer wieder ausdrücklich auf sein großes Vorbild berief. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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