Dante Alighieri (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
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2.1 La divina Commedia
Sein episches Meisterwerk La divina Commedia hatte Dante wahrscheinlich um 1307 begonnen; vollendet wurde es erst 1321, also kurz vor seinem Tod.
In atmosphärisch dichten Bildern schildert das Gedicht die aufsteigende Reise des Dichter-Ichs durch die Hölle (L’inferno), das Fegefeuer (Il purgatorio) und das Paradies (Il paradiso ), die, wie Dante in einem Brief an Cangrande della Scala ausführt, „schrecklich” beginnt und „glücklich” endet.
Damit wird die grausame Inschrift des Höllentores, durch das derDichter nach langem Zögern schließlich schreitet, um seine Reise zu beginnen („Laßt alle Hoffnung fahren, die ihr eintretet”), vom Ende her wieder relativiert.
In jedem derdrei Jenseitsreiche trifft Dante auf die Seelen Verstorbener, zumeist bedeutende Gestalten der Mythologie oder Geschichte, von denen sich jede eines bestimmtenVergehens schuldig gemacht hat oder aber eine bestimmte Tugend symbolisiert; darunter befinden sich etwa Odysseus, Judas, der befreundete Dichter Forese Donati,Petrus und Bernard von Clairvaux.
Die Strafe oder der Lohn, der den Toten jeweils zugemessen wird, verdeutlicht ihren Status innerhalb eines universellen Plans; dieserlegitimiert die Allmacht Gottes und setzt das Wollen des Dichters mit dem seines Schöpfers in Eins.
(Diese Idee wird durch die harmonische Struktur einschließlich einerausgeprägten Zahlensymbolik getragen.) Dante wird von seinem Vorbild Vergil, eine Allegorie der Vernunft, durch die Hölle und den Läuterungsberg geleitet.
Beatrice, dieals Ausdruck und Instrument des göttlichen Willens erscheint, führt den Dichter auf seinem Himmelsflug durchs Paradies.
Jeder Abschnitt der Divina Commedia besteht aus 33 Gesängen, mit Ausnahme des ersten, der einen zusätzlichen, als allgemeine Einführung dienenden Gesang enthält.
So ergibt sich eine Gesamtzahl von 100 Gesängen.
Das 14 233 Verse umfassende Gedicht ist in Terzinen (terza rima) verfasst, dreizeiligen Strophen mit dem Reimschema aba, bcb, cdc etc.
( siehe Verslehre).
Dante schrieb das Gedicht in italienischer Volkssprache statt im Latein der Gelehrten.
Deshalb nannte er sein Werk La Commedia (Die Komödie), um den nationalsprachlichen Charakter des Geschriebenen zu betonen und in Anlehnung an die Ars poetica des Horaz darauf hinzuweisen, dass sich das Gedicht durch alle Höhen und (komischen) Niederungen auch des Stils bewegt.
Das Adjektiv divina (göttlich) wurde dem Titel erst in der von Lodovico Dolce edierten und bei Gabriel Giolto verlegten Ausgabe aus dem Jahr 1555 (La divina Commedia di Dante) beigefügt.
Das Werk, dessen Interpretation eine genaue Kenntnis des politischen, wissenschaftlichen und philosophischen Diskurses seiner Zeit voraussetzt, kann entsprechend dermittelalterlichen Lehre vom vierfachen Schriftsinn auf der wörtlichen, der allegorischen, der moralischen und der anagogischen, also zum Heil hinaufführenden Ebenegedeutet werden.
Tatsächlich beruht ein Teil seiner Größe auf eben jener Bedeutungsvielfalt und Polyphonie.
Als poetische Dramatisierung der Theologie des Mittelalters,namentlich der Scholastik mit ihrer Idee des ptolemäischen Weltbilds, ist es von überragendem zeitgeschichtlichem Wert; doch gerade jenseits dieses rein historischinteressanten Bezugsrahmens gehört Dantes lyrisches Epos, das auch allgemein als Schilderung vom mystischen Aufstieg des Menschen zu höherer Erkenntnis gedeutetwerden kann, zu den wichtigsten Werken der Weltliteratur.
Von der Commedia ist kein Autograph erhalten; die älteste der 450 Handschriften des Textes stammt aus dem Jahr 1350.
3 WIRKUNG
Bis ins 15.
Jahrhundert hinein richteten viele italienische Universitäten Lehrstühle für das Studium der Divina Commedia ein: Beweis dafür, dass schon den Zeitgenossen ein Zugang zum Werk nur vermittels einer Kommentierung möglich war.
In den Jahrhunderten nach der Erfindung des Buchdrucks wurden annähernd 400 italienische Ausgabendes Gedichts publiziert, die von zahlreichen bedeutenden bildenden Künstlern illustriert wurden, so von Sandro Botticelli, Michelangelo, John Flaxman, William Blake oderGustave Doré.
Gioacchino Rossini und Robert Schumann vertonten Auszüge des Textes; darüber hinaus war Dantes Epos Gegenstand eines sinfonischen Gedichts von FranzLiszt.
Die Divina Commedia wurde in über 25 Sprachen übersetzt.
Nachdem sich Lessing, Klopstock, Schiller und Goethe eher zurückhaltend bis abfällig verhielten („Moderduft aus Dantes Hölle”), lässt sich eine verstärkte Dante-Rezeption in Deutschland, vor allem durch die Vermittlung von August Wilhelm und Friedrich Schlegel sowievon Friedrich Wilhelm Schelling, erst seit Mitte des 19.
Jahrhunderts beobachten.
Vor allem Schelling rückte das Gedicht, in dem die „Durchdringung aller Elemente derPoesie und Kunst hervorleuchtet”, in die Nähe der romantischen Idee vom Gesamtkunstwerk ( siehe Universalpoesie).
In der Moderne ist insbesondere im Schaffen Ezra Pounds und T.
S.
Eliots ( Dante, 1929), aber auch bei Gabriele D’Annunzio, Paul Claudel oder Anna Achmatowa Dantes Einfluss spürbar.
Samuel Beckett war bei seiner Lektüre von der Divina Commedia derart angetan, dass er sich zu dem Essay Dante, Vico, Bruno (1929) bzw.
der frühen Erzählung Dante und der Hummer (1932) anregen ließ.
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