Comics.
Publié le 20/06/2013
Extrait du document
«
Fantasio von André Franquin erfreuen sich mit ihrem zum Teil anspruchsvollen Witz seit den siebziger Jahren auch in Deutschland großer Beliebtheit bei Kindern und Erwachsenen.
In den sechziger Jahren entstanden in den USA gegen das Establishment gerichtete Underground-Comics für Erwachsene, die das Medium nicht nur durch gezielten Tabubruch von alten Zwängen befreiten, sondern auch durch ihren psychedelischen Stil (wie bei Gilbert Shelton) eine neue Bildersprache entwickelten.
Vor allem die heftigmit Sex und Drogen experimentierenden, anarchistisch angehauchten Figuren von Robert Crumb (Fritz the Cat, Mr.
Natural) wurden auch in Deutschland populär.
Mit Art Spiegelmans Maus, dem bewegenden Bericht darüber, wie sein Vater den Holocaust überlebt hatte, entstand in den achtziger Jahren ein herausragendes Beispiel dafür, wie auch ernste Themen adäquat in Comicform umgesetzt werden können.
Daneben entstanden immer wieder mehr oder weniger ernst zu nehmende Versuche, auchweltanschauliche oder Bildungsinhalte in Comicform zu bringen (Die Bibel, Karl Marx’ Kapital).
Zu den wichtigen neueren Trends gehören seit 1977 die satirische Sciencefiction in 2000AD, die den futuristischen Judge Dredd einführte, sowie der heiter-vulgäre „Erwachsenen”-Comic Viz.
Wichtige deutsche Künstler der letzten Jahre sind der selbstkritisch-humorvoll aus dem linksalternativen Milieu berichtende Gerhard Seyfried, Walter Moers mit seiner derb-witzigen Figur Das kleine Arschloch, der die Homosexuellen-Szene liebevoll karikierende Ralf König sowie der realistisch-expressive Matthias Schultheiss.
Der bereits verstorbene Jean-Marc Reiser, bekannt für seinen bösartigen Humor, und der Sciencefictionzeichner Moebius sind die wichtigsten französischen Autoren der letzten Jahre.Die italienischen Künstler Milo Manara und Eleuteri Serpieri haben sich mit Erotikcomics einen Namen gemacht.
Richard Corben und Todd MacFarlane in den USA sowieJamie Hewlett und Simon Bisley in England sind mit ihren Sciencefiction- und Fantasy-Abenteuern die bekanntesten Vertreter aus dem anglophonen Sprachraum.
In Japan,wo Comics ein fester Bestandteil der Alltagskultur sind, erreichen die so genannten Mangas mit ihren gelegentlich drastischen Darstellungen von Sex und Gewalt gigantischeAuflagen.
Comics als neues, faszinierendes Massenmedium haben Pop-Art-Künstler wie Roy Lichtenstein und Andy Warhol in den sechziger und siebziger Jahren ebensobeeinflusst wie später Filmregisseure wie Lars von Trier und Terry Gilliam oder Jeunot/Caro.
Einst vor allem in Deutschland als Schund und Ursache für Bildungsnotstandund partielles Analphabetentum gebrandmarkt, haben sich Comics heute als ernst zu nehmendes Medium in allen Bereichen, wie etwa auch Werbung undBildungsvermittlung, etabliert.
Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.
Alle Rechte vorbehalten..
»
↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓