Christian Hofmann von Hofmannswaldau: An die spröde Geliebte (Sprache & Litteratur).
Publié le 13/06/2013
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Christian Hofmann von Hofmannswaldau: An die spröde Geliebte (Sprache & Litteratur). Neben seinen Gelegenheitsgedichten zu verschiedenen Anlässen, seinen Geistlichen Oden und den Poetischen Grab-Schriften schuf Christian Hofmann von Hofmannswaldau, einer der führenden Lyriker des deutschen Barockzeitalters, auch erotische Gedichte - geistvolle Frivolitäten, die zu den Höhepunkten seines Schaffens gehören. In dem hier wiedergegebenen Gedicht An die spröde Geliebte beschwört das lyrische Ich die Dame seines Herzens, ihre Widerstände gegen das Werben des Mannes aufzugeben und angesichts der Vergänglichkeit des menschlichen Lebens sich für den sinnlichen Genuss zu öffnen. Christian Hofmann von Hofmannswaldau: An die spröde Geliebte Was willst du, Doris, machen? Brich deinen stolzen Geist! Das, was du Schönheit heißt, Sind blumengleiche Sachen, Die unbeständig sind Und fliehen, wie der Wind. Es wird auf deinen Wangen Nicht steter Frühling sein; Es weicht der Sterne Schein, Als wie der Blumen Prangen. Die Zeit, so Alles bricht, Schont auch des Leibes nicht. Was ist der Schönheit Glänzen, Als ein geschwinder Blitz? Sein ihm erkorner Sitz Besteht in engen Grenzen. Kein Fluß verrauscht sobald, Als Schönheit und Gestalt. Was heute Purpur träget Und Alabaster führt, Was sich mit Rosen ziert, Wird morgen hingeleget Und ruhet unbeacht't In seiner Todesnacht. Nun, Doris, lerne kennen, Was falscher Hochmuth sei; Bleib nicht alleine frei! Laß deine Jugend brennen; O laß der Liebe Gluth Durchwandern Herz und Blut! Gebrauche deine Schätze, Weil Blut und Blüthe siegt. Wann dich die Zeit betrügt, Dann löst sich auch das Netze, Das vormals um dich hing Und manche Seele fing. So du dich selbst kannst lieben, So nimm die Warnung an, Die ich dir jetzt gethan! Ich werde mich betrüben, Wenn diese Rose stirbt Und ohne Lust verdirbt. Karl Förster: Auserlesene Gedichte von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Caspar von Lohenstein, Christian Wernike, Friedrich Rudolf Ludwig Frhr. von Canitz, Christian Weise, Johann von Besser, Heinrich Mühlpforth, Benjamin Neukirch, Johann Michael Moscherosch und Nicolaus Peucker. Leipzig 1838, S. 10ff. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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