Charlie Parker - Musik.
Publié le 19/06/2013
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Charlie Parker - Musik. 1 EINLEITUNG Charlie Parker, eigentlich Charles Christopher Parker Jr., (1920-1955), amerikanischer Jazzmusiker; Saxophonist, Komponist und Bandleader. Aufgrund seiner energetischen Spielweise, aber auch wegen seines ausschweifenden Lebenswandels war er der bekannteste Instrumentalist des Bebops. Er dominierte von 1945 an bis zum Ausklingen des Trends Anfang der fünfziger Jahre die Musikszene New Yorks und etablierte den genialisch, oft wie in Trance aus sich heraus schaffenden Solisten als neuen Künstlertypus, der den disziplinierten Ensemblespieler der Big-Band-Ära ablöste. Darüber hinaus kreierte er in seiner aktivsten Phase zahlreiche melodische, rhythmische und harmonische Variationsformen der Improvisation, einen modulationsarmen, kraftvoll markanten Ton und zahlreiche grundlegende Kompositionen wie Ornithology, Ko Ko, Donna Lee, Billie's Bounce und Now's The Time, die künftig zum Maßstab improvisierender Gestaltung wurden. 2 DIE ANFÄNGE Parker wurde am 29. August 1920 als Sohn eines Bahnangestellten in Kansas City (Kansas) geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Ab 1932 besuchte er die Lincoln High School und begann bald darauf in der schuleigenen Big Band unter der Leitung von Alonzo Lewis Alt- und Baritonsaxophon zu spielen. Noch im selben Jahr bekam er sein erstes eigenes Instrument geschenkt und war bald darauf in der Schülerband The Deans Of Swing zu hören. Als Teenager fand er Gefallen am lockeren Musikerleben, verließ 1935 die Schule ohne Abschluss und verdiente sich mit Gelegenheitsjobs in Tanzlokalen wie dem Greenleaf Garden seinen Lebensunterhalt. Noch nicht volljährig, versuchte Parker von 1936 an, sich ernsthaft einer Musikerkarriere zu widmen. Er spielte beim Tanzorchester von Tommy Douglas, der ihm außerdem Klarinettenunterricht gab. 1936 heiratete er Rebecca Ruffin (Scheidung 1939), in dieser Phase seines Lebens sammelte er erste Erfahrungen mit Drogen. Vom Herbst 1937 an arbeitete er im Orchester des Saxophonisten Buster Smith, der für mehrere Monate lang sein Mentor war. Nachdem er seine Familie verlassen hatte, ging er nach Chicago, wo er sich als Hilfsarbeiter und Gelegenheitsmusiker seinen Lebensunterhalt verdiente. 3 VOM SWING ZUM BEBOP Trotz seiner Heroinabhängigkeit bekam Parker einen Platz im Orchester des Pianisten Jay McShann, mit dem er erste Plattenaufnahmen machte (Radio Transcriptions, 1940) und der den ambitionierten Musiker 1942 durch ein Engagement im Savoy Ballroom nach New York brachte. In Minton's Playhouse, dem Treffpunkt der jungen und innovativen Szene, fand Parker Freunde, die seine hitzige Spielweise anerkannten. Er spielte im Orchester von Earl Hines, die 1943 geschlossene Ehe mit der Tänzerin Geraldine Margueritte Scott wurde nach wenigen Monaten geschieden. Parker pendelte zwischen Harlem, Washington und Kansas City, schloss sich 1944 der neu gegründeten Band Billy Eckstines an und traf häufig mit Dizzy Gillespie, Ben Webster und Al Haig zusammen. Die Jazzhörer wurden auf ihn aufmerksam, als er mit eigenen Bands in den Clubs der 52sten Straße auftrat, und nannten ihn aufgrund seiner solistischen Höhenflüge ,,Bird" oder auch ,,Yardbird" wegen seiner frühen Komposition Yardbird Suite (1941). Er arbeitete häufig im Studio für Plattenfirmen wie Savoy und wurde im Winter 1945 mit Charlie Parkers Reboppers und den berühmten Ko KoSessions an der Seite von Miles Davis und Dizzy Gillespie über die Spezialistenkreise hinaus bekannt. Mit diesen Aufnahmen gelang Parker endgültig der Durchbruch. Er nahm regelmäßig Schallplatten auf, kümmerte sich allerdings wenig um die Verbreitung seiner Musik, was zu einer bis heute unübersichtlichen Diskographie führte, die seine Stücke mal bei Dial, mal bei Savoy oder Metronome dokumentiert. Sein Leben wurde jedoch zunehmend von seiner Drogensucht geprägt. Nach einer chaotischen Studiosession am 29. Juli 1946 brach er zusammen und wurde erst ins Staatsgefängnis, dann in die Heilanstalt Camarillo bei Los Angeles eingewiesen, eine Erfahrung, die durch die berühmt gewordene Komposition Relaxin' At Camarillo dokumentiert wird. Nach der Entlassung Anfang 1947 zog Parker mit seiner Lebensgefährtin Doris Sydnor (Ehe 1948 bis 1950) zunächst an die Westküste, kehrte aber im April nach New York zurück und gründete sein ,,klassisches Quintett" mit dem Trompeter Miles Davis, den Pianisten Duke Jordan und Joe Albany, dem Kontrabassisten Tommy Potter und dem Schlagzeuger Max Roach (On Dial, 1947). Auf dem Höhepunkt seiner Popularität tourte er 1948 mit Norman Granz' Jazz At The Philharmonic-Reihe (Bird & Press, Carnegie Hall, 1949), spielte sehr häufig in Clubs und wurde 1949 auf das Pariser Jazzfestival eingeladen (Bird In Paris, 1949). Im Dezember des Jahres öffnete der nach ihm benannte Club Birdland in New York. 4 DIE FÜNFZIGER JAHRE Obwohl die Begeisterung für Bebop nachgelassen hatte, fand Parker regelmäßig Engagements, u. a. bei dem kubanischen Orchesterchef Machito (Machito Afro-Cuban Suite, 1950). Die letzten fünf Jahre seines Lebens waren bestimmt von seiner Drogensucht und der daraus resultierenden Beeinträchtigung seiner physischen und psychischen Verfassung. Die Entziehung der Arbeitserlaubnis in den Jahren 1951 und 1952 verschlechterte seine materielle Absicherung und ließ seine Bands zerfallen. Parker nahm daraufhin beliebige Arbeiten an, spielte häufig mit Streichern und arbeitete ein letztes Mal mit Miles Davis (Collector's Item, 1953). Sein labiler psychischer Zustand machte ihn jedoch zunehmend unberechenbar. Nach einem Streit mit seiner Ehefrau beging er 1954 einen erfolglosen Selbstmordversuch, litt daraufhin unter Depressionen und diagnostizierter Schizophrenie. Am 5. März 1955 hatte er seinen letzten Auftritt im Birdland mit Kenny Dorham (Trompete), Bud Powell (Klavier), Charles Mingus (Bass) und Art Blakey (Schlagzeug), der im Eklat endete. Charlie Parker starb am 12. März 1955 in New York. Verfasst von: Ralf Dombrowski Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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