Bosnisch-Kroatisch-Serbischer Krieg - Geschichte.
Publié le 15/06/2013
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Truppen (UNPROFOR) zum Schutz der Zivilbevölkerung und zur Sicherung einer Luftbrücke zur Versorgung der Bevölkerung von Sarajevo minderten das Leid derZivilbevölkerung wenig und änderten am militärischen Vormarsch der bosnischen Serben zunächst nichts.
Gegen Ende des Jahres beherrschten sie etwa zwei Drittel desStaatsgebiets von Bosnien-Herzegowina.
Jedoch überdehnten sie damit teilweise ihre Kräfte und verloren bald wieder die Kontrolle über mehrere Gebiete, zumal sich diekroatischen und bosniakischen Streitkräfte von den Rückschlägen erholten.
Deren Allianz schlug 1993 in offene Gegnerschaft um; neun Monate lang kämpften Bosniakenund Kroaten um Territorien in Zentralbosnien und in der Herzegowina (um Mostar).
Unter Vermittlung der USA und Russlands begannen Bosniaken und Kroaten Anfang 1994 wieder zu kooperieren, verbanden im März ihre Gebiete zur Bosniakisch-Kroatischen Föderation und operierten von nun an militärisch geschlossener und effektiver gegen die Serben.
Nachdem Milosević 1994 dem internationalen Drucknachgegeben und den bosnischen Serben und ihrem Führer Karadži ć seine Unterstützung entzogen hatte, begann sich das Blatt zu deren Ungunsten zu wenden.
Im August1995 reagierten UN und NATO auf die Eroberung der UN-Schutzzone Srebrenica durch Serben und das anschließende Massaker an den dort lebenden Bosniaken mit derBombardierung serbischer Stellungen.
Im Oktober 1995 trat ein Waffenstillstand in Kraft; im November wurde nach massiver Einflussnahme des amerikanischenUnterhändlers Richard Holbrooke auf der amerikanischen Luftwaffenbasis in Dayton (US-Bundesstaat Ohio) ein Friedensabkommen ausgehandelt, und am 14.
Dezember1995 unterzeichneten die Präsidenten Bosnien-Herzegowinas, Kroatiens und Serbiens in Paris dieses Dayton-Abkommen.
4.3 Kriegsverbrechen und „ethnische Säuberungen”
Der Bürgerkrieg war in einem bis dahin nach dem 2.
Weltkrieg in Europa nicht mehr für möglich gehaltenen Ausmaß von Brutalitäten, Menschenrechtsverletzungen undKriegsverbrechen gekennzeichnet.
Sie betrafen vor allem die Zivilbevölkerung, weil es die Bürgerkriegsparteien darauf anlegten, die jeweils anderen ethnischen Gruppenaus den von ihnen besetzten Gebieten zu vertreiben.
Als Mittel dazu dienten neben der Zerstörung von Hab und Gut u.
a.
Deportationen, Internierungen inKonzentrationslagern, systematisch vorgenommene Massenvergewaltigungen, Gräueltaten und Massaker.
Die meisten und schwersten Verbrechen dieser Art waren denSerben zuzuschreiben; im serbisch-kroatischen Konflikt um die Krajina in der Rückeroberungsphase begingen auch die Kroaten viele und schwere Verbrechen.Bosniakischen Volksgruppen- und Milizenführern wurden ebenfalls Kriegsverbrechen angelastet.
Der auf dem Boden Bosnien und Herzegowinas ausgetragene Konflikt kostete mindestens 100 000 Menschen das Leben, mehr als 2,2 Millionen Menschen wurden alsMinderheitsbevölkerung aus ihren angestammten Gebieten vertrieben und suchten als Binnenflüchtlinge Zuflucht in anderen, von ihrer Volksgruppe dominierten Teilen desLandes oder flohen ins Ausland.
Das schwerste Kriegsverbrechen ereignete sich im Juli 2005, als serbische Milizen in Srebrenica unter Führung von Armeechef Mladi ćmehrere tausend muslimische Männer gefangen nahmen, erschossen und ihre Leichen in Massengräbern beseitigten.
Im serbisch-kroatischen Krieg wurden mehrerehundert Menschen getötet und bis zu 300 000 Serben aus der Krajina-Region vertrieben, von denen bis 1995 ein Drittel wieder zurückkehrte.
Zur Verfolgung und Aburteilung der Kriegsverbrecher beschloss der UN-Sicherheitsrat im Februar 1993 die Einrichtung des Internationalen Tribunals für Verbrechen imfrüheren Jugoslawien in Den Haag, das im Dezember 1994 seine Arbeit aufnahm.
Die als Hauptkriegsverbrecher angeklagten Serben Karadžić und Mladi ć waren auch15 Jahre nach Beginn des Bürgerkrieges noch nicht gefasst.
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