Bewegung blockfreier Staaten Bewegung blockfreier Staaten (Non-Aligned Movement, NAM), lockerer Zusammenschluss von etwa 110 Staaten, die eine Politik der Bündnisfreiheit praktizieren, d.
Publié le 16/06/2013
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Bewegung blockfreier Staaten Bewegung blockfreier Staaten (Non-Aligned Movement, NAM), lockerer Zusammenschluss von etwa 110 Staaten, die eine Politik der Bündnisfreiheit praktizieren, d. h. keinem Bündnis angehören, und dem Prinzip der friedlichen, gleichberechtigten Koexistenz aller Staaten verpflichtet sind. Die Wurzeln der Bewegung blockfreier Staaten reichen bis zur Bandungkonferenz 1955 zurück, auf der sich die Vertreter von 29 asiatischen und afrikanischen, nicht paktgebundenen Staaten vor dem Hintergrund des Kalten Krieges u. a. zu den Prinzipien der friedlichen Koexistenz und der aktiven Neutralität bekannten; zugleich entwickelten sie eine gemeinsame Politik der Dritte-Welt-Staaten, die - nach den Erfahrungen der Kolonialherrschaft - eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Stellung der Dritten Welt neben den Großmächten anstrebte. Als eigentliche Gründungskonferenz der Bewegung blockfreier Staaten gilt die Belgrader Konferenz von 1961, initiiert in Reaktion auf die sich verschärfende Konfrontation zwischen den Machtblöcken USA und Sowjetunion von den Staats- bzw. Regierungschefs Jawaharlal Nehru (Indien), Gamal Abd el-Nasser (Ägypten) und Josip Broz Tito (Jugoslawien). Hauptthemen auch dieser Konferenz, an der 25 Staaten teilnahmen, waren die Sicherung des Weltfriedens und der Kampf für die Selbstbestimmung der Völker und gegen Kolonialismus, Imperialismus und Rassendiskriminierung; Ziel der Initiatoren war die Bildung eines ,,Blocks" der Blockfreien, der ihren Forderungen gegenüber den beiden bestehenden Blöcken Nachdruck verleihen sollte, Forderungen wie - vor dem Hintergrund der aktuellen Situation - sofortige Verhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion zur Vermeidung eines drohenden Krieges sowie Abrüstung und Beendigung von Kolonialismus und Unterdrückung. Außerdem wurden die Kriterien für die Blockfreiheit festgelegt: Als blockfrei galt ein Staat, der keinem Militärbündnis angehörte, dem Prinzip der friedlichen Koexistenz verpflichtet war und die Unabhängigkeitsbestrebungen unterdrückter Völker und Länder unterstützte. Trotz ihrer zum Teil äußerst unterschiedlichen ideologischen Ausrichtung hielten die blockfreien Staaten, deren Anzahl im Laufe der Jahre auf über 100 anstieg, bis zum Ende des Kalten Krieges und der Auflösung der Machtblöcke um 1990 an ihren gemeinsamen Grundkonzepten und Forderungen fest: Weltweite Abrüstung, Auflösung der Militärbündnisse NATO und Warschauer Pakt, Beendigung jeder Art von Fremdherrschaft und Unterdrückung, friedliche Koexistenz aller Staaten. Seit dem Ende der OstWest-Konfrontation und der Auflösung des Warschauer Paktes trat zunehmend das Engagement für eine neue Weltwirtschaftsordnung zur gerechteren Verteilung des Reichtums in den Vordergrund. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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