Bevölkerung - Soziologie.
Publié le 15/06/2013
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Um 1950 begann eine neue Phase des Bevölkerungswachstums, als man Hungersnöte und Krankheiten selbst in Agrargesellschaften mit niedrigem Bildungsniveau derBevölkerung überwinden konnte.
Dies wurde möglich durch geringe Kosten für die Importe von Impfstoffen ( siehe Immunisierung), Antibiotika, Insektiziden und ertragreichem Saatgut, die seit den fünfziger Jahren produziert wurden.
Die Verbesserungen der Wasserversorgung, Abwassersysteme und Transportwege führten zusteigenden Ernteerträgen.
Gleichzeitig gingen die Sterbefälle aufgrund ansteckender Krankheiten stark zurück.
Die Lebenserwartung bei der Geburt stieg in denEntwicklungsländern von etwa 35 bis 40 Jahren (1950) auf durchschnittlich 65 Jahre (2006).
Die Verringerung der Todesfälle bei weiterhin hohen Gesamtfruchtbarkeitsratenführte in manchen Entwicklungsländern zu einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von über 3,1 Prozent im Jahr, eine Rate, bei der sich die Bevölkerung innerhalb von23 Jahren verdoppelt.
Durchschnittlich belief sich der Bevölkerungszuwachs in den Entwicklungsländern 2006 auf 1,5 (bei Ausklammerung von China: 1,8).
4.2 Regionale Verteilung
2006 lebten in den Industrieländern gut 1,2 Milliarden Menschen und gut 5,3 Milliarden in den Entwicklungsländern, davon 4,0 Milliarden (61 Prozent der Weltbevölkerung)in Asien.
In China gab es mehr als 1,3 Milliarden Menschen.
Im Jahr 2000 überschritt Indiens Bevölkerung als zweites Land die Milliardengrenze, 2006 lebten dort gut1,1 Milliarden Menschen.
Europa beherbergte 2006 nur 11 Prozent der Weltbevölkerung, Amerika und Afrika jeweils 14 Prozent.
Unterschiede bei den nationalen Wachstumsraten werden diese prozentualen Anteile mit der Zeit verändern.
In Afrika wird sich die Bevölkerung bei einer Wachstumsratevon 2,3 Prozent innerhalb der nächsten 50 Jahre fast verdreifachen, während die Bevölkerung Südasiens und Lateinamerikas fast konstant bleibt und dieBevölkerungszahlen in anderen Regionen einschließlich Ostasiens merklich zurückgehen.
Der Anteil der heutigen Industrienationen an der Weltbevölkerung, der 1990 noch23 Prozent ausmachte und 2006 auf 18 Prozent zurückgegangen war, wird bis 2025 voraussichtlich auf 16 Prozent fallen.
Neun von zehn Personen, die heute zurWeltbevölkerung hinzukommen, leben in Entwicklungsländern.
4.3 Urbane Konzentration
Die Entwicklung eines Agrarlandes zu einer Industrienation ist meist mit dem Phänomen der Landflucht verbunden, der Abwanderung der Landbevölkerung in die Städte.Während dieses Prozesses wächst die Bevölkerung in den Städten normalerweise mit der doppelten Geschwindigkeit wie der Gesamtzuwachs der Bevölkerung.
Etwa29 Prozent der Weltbevölkerung lebten 1950 in Städten.
1990 betrug diese Zahl 43 Prozent, und gegenwärtig wird sie auf etwa 50 Prozent geschätzt.
4.4 Zukünftige Entwicklungen
Die meisten Menschen, die in den nächsten zwei Jahrzehnten Eltern werden, sind bereits geboren.
Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung über diesen Zeitraum könnendaher mit relativ hoher Sicherheit gemacht werden.
Für die Zeit danach herrscht jedoch zunehmende Ungewissheit über demographische Größen und andere Charakteristikamenschlicher Gesellschaften.
Voraussagen erscheinen daher eher spekulativ.
Die Wachstumsrate der Weltbevölkerung ist seit den siebziger Jahren des 20.
Jahrhunderts rückläufig, sie beträgt seit der Jahrtausendwende 1,2 Prozent und wird in derzweiten Hälfte des 21.
Jahrhunderts voraussichtlich gegen null streben.
Als ein Grund für den Rückgang der Wachstumsrate der Weltbevölkerung werden Erfolge bei denInformationskampagnen zur Geburtenkontrolle gewertet, die in den vergangenen Jahrzehnten von internationalen Organisationen durchgeführt wurden.
Diese auf allenKontinenten durchgeführten Kampagnen standen auch in Verbindung mit Programmen, die die Anhebung der wirtschaftlichen und sozialen Stellung der Frauen zum Zielhatten.
5 BEVÖLKERUNGSPOLITIK
Mit ihrer Bevölkerungspolitik versucht eine Regierung, die jeweilige nationale Entwicklung zu fördern und dabei die Ziele eines Wohlfahrtsstaates zu verfolgen.
Die zu diesenZwecken eingesetzten Maßnahmen zielen direkt oder indirekt auf eine Beeinflussung demographischer Entwicklungen ab, vor allem auf die Geburtenrate und die Zu- undAbwanderungsrate.
Beispiele für solche Maßnahmen sind das gesetzlich festgeschriebene Mindestalter für die Heirat, Programme zur Förderung der Verwendung vonVerhütungsmitteln und Zuwanderungsbeschränkungen.
Bis ins 20.
Jahrhundert beschäftigten sich die europäischen Länder nicht mit einer Politik zur Begrenzung des Bevölkerungswachstums.
Länder wie Großbritannien,Schweden und die UdSSR gewährten vielmehr wachsenden Familien staatliche Unterstützung.
In den zwanziger Jahren machten die Faschisten in Italien und in dendreißiger Jahren die Nationalsozialisten in Deutschland das Bevölkerungswachstum zu einem grundlegenden Bestandteil ihrer Ideologie.
Japan, dessen Wirtschaft mit der westeuropäischer Länder vergleichbar ist, war die erste moderne Industrienation, die ein Programm zur Geburtenkontrolle einführte.
1948betrieb die japanische Regierung offiziell eine Politik, die sowohl Verhütung als auch Abtreibung vorsah, um die Größe der Familien zu beschränken.
5.1 Bevölkerungspolitik in der Dritten Welt
1952 verkündete Indien eine offizielle Politik zur Senkung des Bevölkerungswachstums und übernahm damit auf diesem Gebiet die Führung unter den Entwicklungsländern.Es war das erklärte Ziel Indiens, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu erleichtern, indem man ihm die Bürde einer jungen und rasch anwachsendenBevölkerung abnahm.
Erhebungen zur Überprüfung des Wissens, der Einstellung und der Praxis in Verhütungsfragen ergaben einen hohen Prozentsatz an Paaren, die sichkeine weiteren Kinder mehr wünschten.
Wenige verwendeten allerdings wirksame Verhütungsmittel.
Programme zur Familienplanung wurden als Möglichkeit betrachtet, dieNachfrage nach Verhütungsmitteln vonseiten eines großen Bevölkerungsanteils zu befriedigen und durch die Verteilung und Einschränkung der Geburten die allgemeineGesundheit zu fördern.
Asiens sinkende Geburtenrate ist hauptsächlich auf die strikten bevölkerungspolitischen Maßnahmen Chinas zurückzuführen.
Obwohl China über eine riesige Bevölkerungverfügt, hat es sowohl seine Geburten- als auch seine Sterberate erfolgreich reduziert.
Die Regierung propagiert seit mehreren Jahren die Ein-Kind-Familie, um die nationaleWachstumsrate fast auf null zu bringen.
Siehe auch Armut; Lebensmittelversorgung der Weltbevölkerung
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