Bayern.
Publié le 15/05/2013
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Jahre alte Gräberfunde bei Aufhausen belegen, dass Niederbayern in der Jungsteinzeit dauerhaft besiedelt war.
Im 5.
Jahrhundert v.
Chr.
wanderten Kelten ins Gebietdes heutigen Bayern ein: Im Westen siedelten die Vindeliker, im Osten die Noriker und im Norden die Bojer, die jedoch später unter dem Druck einrückender Germanennach Böhmen abwanderten.
Bedeutende keltische Oppida aus der späteren La-Tène-Zeit-Zeit (ab etwa 225 v.
Chr.) waren Michelsberg bei Kelheim und insbesondereManching bei Ingolstadt, der Hauptort der Vindeliker.
15 v.
Chr.
eroberten die Römer das Alpenvorland bis zur Donau und gliederten den größten Teil des heutigen bayerischen Gebiets der Provinz Rätien (Raetia) ein, den Teil östlich des Inns der Provinz Noricum.
Wichtige römische Militärstützpunkte, aus denen sich später Städte entwickelten, waren Augsburg (Augusta Vindelicum), Kempten (Cambodunum), Regensburg (Castra Regina) und Passau (Castra Batava) .
Der im 2.
Jahrhundert n.
Chr.
vollendete obergermanisch-rätische Limes konnte die Provinz nicht vor den zunehmenden Germaneneinfällen, insbesondere vor denen der Markomannen und Alemannen schützen.
In der zweiten Hälfte des 5.
Jahrhundertsbrach die römische Herrschaft in Bayern endgültig zusammen.
Das Land wurde neu besiedelt: Germanen aus Böhmen, Alemannen, Langobarden, Thüringer, Römer undromanisierte Kelten verschmolzen zum Stamm der Bajuwaren, der Mitte des 6.
Jahrhunderts erstmals schriftlich erwähnt wurde.
Das bayerische Gebiet kam im Zuge der fränkischen Expansion spätestens 531 unter die Oberherrschaft der fränkischen Merowinger, aus der sich die bayerischenHerzöge aus dem Geschlecht der Agilolfinger immer wieder zu lösen versuchten.
Der Agilolfinger Garibald, 555 zuerst bezeugt, begründete das bayerischeStammesherzogtum.
788 wurde der letzte Agilolfinger-Herzog Tassilo III.
durch Karl den Großen abgesetzt.
Bayern wurde dem Frankenreich eingegliedert und im Zugeder Reichsteilungen 843 Teil des Ostfrankenreiches.
Bis 907 unterstand Bayern der Herrschaft der Karolinger, die es durch Markgrafen aus dem Geschlecht derLuitpoldinger verwalten ließen.
Hauptstadt war bis ins 13.
Jahrhundert Regensburg.
Die Christianisierung Bayerns, dessen erste Bistümer Augsburg und Regensburg im 4.
Jahrhundert gegründet wurden, organisierte im 8.
Jahrhundert derangelsächsische Missionsbischof Bonifatius.
In Freising, Passau und Salzburg entstanden Bischofssitze und u.
a.
in Niederaltaich, Frauenchiemsee, Polling oderWessobrunn Klöster als frühmittelalterliche Kulturzentren.
7.2 Bayern im Mittelalter
König Otto I.
schaltete die Luitpoldinger, die sich eine weitgehend unabhängige Stellung erkämpft und zu Beginn des 10.
Jahrhunderts die Herzogswürde angenommenhatten (Arnulf der Böse), aus und ernannte 947 seinen Bruder Heinrich zum Herzog.
Otto I.
gliederte das Herzogtum Friaul dem bayerischen Herrschaftsgebiet ein, dassich im 10.
Jahrhundert vom Fichtelgebirge über den Wienerwald bis zur Adria erstreckte und damals seine größte Ausdehnung während des Mittelalters erreichte; dieHerzöge erlangten jedoch vorerst nicht mehr die starke, unabhängige Stellung, wie sie die Agilolfinger und die Luitpoldinger innehatten.
Erst die Welfen bauten imletzten Drittel des 11.
Jahrhunderts die Macht der bayerischen Herzöge wieder aus.
Der letzte Welfenherzog in Bayern, Heinrich der Löwe, zugleich Herzog von Sachsen,errang eine königsgleiche Macht im Reich; er gründete 1158 die spätere Hauptstadt München.
Jedoch hatte Kaiser Friedrich I.
Barbarossa, als er Heinrich mit demHerzogtum Bayern belehnte, im Privilegium minus 1156 die Ostmark (das spätere Österreich) von Bayern abgetrennt und als Herzogtum den Babenbergernübertragen.
Bereits zuvor hatte Bayern einige Gebiete verloren wie etwa 976 Kärnten.
Nach der Absetzung Heinrichs des Löwen 1180 kam das Herzogtum Bayern an Herzog Otto I.
(1180-1183) aus dem Geschlecht der Wittelsbacher, das Bayern bis 1918ohne Unterbrechung regierte.
Ludwig I., der Kelheimer, (1183-1231) gründete die neue Hauptstadt Landshut und erwarb die Pfalzgrafschaft bei Rhein (Rheinpfalz)sowie die Oberpfalz.
Das Erlöschen mächtiger bayerischer Adelsgeschlechter seit dem Ende des 12.
Jahrhunderts, insbesondere der Andechs-Meranier, und diewittelsbachische Hausmachtpolitik begünstigten im 13.
Jahrhundert die Entwicklung Bayerns zu einer geschlossenen Territorialherrschaft.
Die Bistümer Freising, Passauund Regensburg sowie das Erzbistum Salzburg errichteten eigene Landesherrschaften.
1255 wurde Bayern bei der ersten Erbteilung in Niederbayern (Residenz Landshut) und Oberbayern mit der Rheinpfalz und der damit verbundenen Kurwürde (ResidenzMünchen) geteilt.
Kaiser Ludwig IV., der Bayer, trennte im Hausvertrag von Pavia 1329 die rheinische Kurpfalz und die Oberpfalz vom übrigen Bayern.
1392 entstandenbei einer weiteren Teilung die Wittelsbacher Linien Bayern-München, Bayern-Landshut, Bayern-Straubing und Bayern-Ingolstadt.
Herzog Ludwig der Reiche vonIngolstadt gründete 1472 die Universität Ingolstadt, die mit Gelehrten wie Konrad Celtis zu einem Zentrum des Humanismus wurde.
Einer ihrer bedeutendsten Schülerwar Johann Turmair aus Abensberg (1477-1534), genannt Aventinus, der Vater der bayerischen Geschichtsschreibung.
7.3 Herzogtum Bayern
Herzog Albrecht IV., der Weise, vereinigte durch den Landshuter Erbfolgekrieg (1503-1505) Ober- und Niederbayern wieder unter einer Herrschaft und beendete mitdem Primogeniturgesetz von 1506 die Landesteilungen.
Infolge des Erbfolgekrieges verlor Bayern jedoch bedeutende Gebiete wie Kufstein und das Zillertal an dieHabsburger und Pfalz-Neuburg an die Erben des 1503 gestorbenen Landshuter Herzogs Georg der Reiche.
1505 entstand das Herzogtum Pfalz-Neuburg (ResidenzNeuburg an der Donau), das unter Herzog Ottheinrich (1522-1557) zu einem süddeutschen Mittelpunkt der Renaissance wurde.
Die Reformation verbreitete sich in den Städten und unter dem Adel, wurde aber von Herzog Wilhelm IV.
(1508-1550) mit Hilfe der 1542 nach Ingolstadt berufenenJesuiten bekämpft.
Unter Albrecht V.
verdrängte die Gegenreformation den Protestantismus aus Bayern, und Wilhelm V.
(1579-1597) machte Bayern zum Vorkämpferdes Katholizismus in Deutschland.
7.4 Kurfürstentum Bayern
Der frühabsolutistisch regierende Maximilian I.., seit 1609 an der Spitze der von ihm ins Leben gerufenen Katholischen Liga, spielte auf der Seite der Katholischen eineführende Rolle im Dreißigjährigen Krieg.
1623 gewann er die Pfälzer Kurwürde für das bayerische Herzogtum und 1628 die Oberpfalz.
Während des DreißigjährigenKrieges war Bayern ein Hauptkriegsschauplatz; Verwüstungen, Seuchen, Hungersnöte und ein drastischer Bevölkerungsrückgang waren die Folge.
Unter Maximilians Nachfolger Ferdinand Maria (1651-1679) erholte sich das Land relativ rasch von den Kriegsfolgen und entwickelte sich zu einem Zentrum des Barockin Süddeutschland (u.
a.
Bau des Schlosses Nymphenburg).
Kurfürst Maximilian II.
Emanuel stand im Spanischen Erbfolgekrieg auf der Seite Frankreichs und verlornach der Niederlage der bayerisch-französischen Truppen gegen die kaiserlich-österreichischen und englischen 1704 bei Höchstädt alle Länder und Würden; Bayernwurde von Österreich besetzt.
Gegen die drückende österreichische Herrschaft erhob sich ein Volksaufstand, der u.
a.
in der so genannten Sendlinger Mordweihnacht1705 blutig niedergeschlagen wurde.
Nach Kriegsende 1714 erhielt Maximilian II.
Emanuel Länder und Würden zurück.
Sein Sohn Karl VII.
Albrecht war mitverantwortlich für den Ausbruch des Österreichischen Erbfolgekrieges.
1742 wurde er von der antihabsburgischen Partei im Reichzum Kaiser gewählt, musste aber wenig später eine schwere Niederlage gegen die Österreicher hinnehmen, die nun Bayern ein weiteres Mal besetzten.
KurfürstMaximilian III.
Josef beendete bei seinem Regierungsantritt 1745 die bayerische Beteiligung am Österreichischen Erbfolgekrieg.
1759 gründete er, ein Herrscher imGeiste der Aufklärung, die Akademie der Wissenschaften in München, und 1773 hob er den Jesuitenorden auf.
Mit Maximilian III.
Josef starb 1777 die bayerische Linieder Wittelsbacher aus, und Bayern kam an Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz aus der pfälzischen Linie der Wittelsbacher.
Infolge des Bayerischen Erbfolgekrieges(1778/79), den hauptsächlich Österreich und Preußen um ihre jeweiligen Ansprüche auf bayerisches Gebiet austrugen, verlor Bayern das Innviertel an Österreich.
KarlTheodors aufklärerische Geisteshaltung wich in den achtziger Jahren einem reaktionären Herrschaftsstil, u.
a.
mit strikten Zensurverordnungen, insbesondere nachdem1784 der von dem Ingolstädter Professor Adam Weishaupt gegründete Illuminatenorden aufgedeckt worden war..
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