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August Wilhelm von Schlegel (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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August Wilhelm von Schlegel (Sprache & Litteratur). August Wilhelm von Schlegel (1767-1845), Literaturkritiker, Übersetzer und Gelehrter. Gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich von Schlegel gehörte er zu den Wegbereitern der deutschen Romantik. Seine mit Ludwig Tieck besorgten Übersetzungen der Werke William Shakespeares (9 Teile, 1797-1810) und von Miguel de Cervantes waren bahnbrechende Leistungen, die bis heute Gültigkeit besitzen. Schlegel wurde am 8. September 1767 in Hannover geboren und studierte in Göttingen. Später, vor allem während seiner Ehe (1796-1803) mit Caroline Böhmer, der späteren Gattin des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling, begann Schlegel als Literat und Kritiker zu wirken. Er lieferte u. a. Beiträge für Friedrich von Schillers Zeitschrift Die Horen und den Musenalmanach. Nach 1795 zählte er zum Kreis der Jenaer Frühromantiker um Novalis, deren Gedanken (Betonung der Schöpferkraft, Darstellung des ,,Dunklen", ,,Chaotischen" etc.) er in klarer, leicht verständlicher Form zu vermitteln wußte. Bis auf sein fünfaktiges Drama Ion (1802), das die Vorlage des Euripides noch übertreffen sollte, blieb er dabei immer nur der Theoretiker der Bewegung. Mit seinem Bruder Friedrich gab er 1798 bis 1800 das Sprachrohr der Bewegung, die Zeitschrift Athenäum, heraus. 1799 erschien das kunsttheoretische Gespräch zwischen August Wilhelm und Karoline von Schlegel, Die Gemählde, das offenkundig von Überlegungen Goethes, Tiecks und Wackenroders inspiriert worden ist. Ab 1804 war Schlegel Sekretär und Reisebegleiter von Madame de Staël, auf deren Landsitz er 14 Jahre lang lebte, und bekleidete eine Professur für Literatur und Kunstgeschichte an den Universitäten Jena und - nach 1818 - Bonn (Geschichte der Deutschen Sprache und Poesie, 1818/19 gehalten, erschienen 1913). In seinem einflussreichsten kritischen Werk, die Vorlesungen Über schöne Litteratur und Kunst (1809-1811) über die klassische und die romantische Dichtung, wandte sich Schlegel gegen die normative Ästhetik der deutschen und französischen Klassik. (Antike und romantische) Dichtung wird einmal mehr als quasi göttliches Gestaltungsprinzip von Welt gefasst: In der Romantik schwebe, so Schlegel, gleichsam ,,der beseelende Geist der ursprünglichen Liebe von Neuem über den Wassern". Im Ausland wurde Über schöne Litteratur und Kunst u. a. von Samuel Taylor Coleridge und William Hazlitt rezipiert. Mit theoretischen Schriften, aber auch durch seine Übersetzertätigkeit, an der auch seine Ehefrau Caroline maßgeblichen Anteil besaß, trug Schlegel viel zu Verbreitung und Verständnis der Werke von Shakespeare, Calderón und Cervantes in Deutschland bei (Spanisches Theater, 2 Bde., 1803-1809). Ferner trieb er intensive Studien des Sanskrits und gilt als Begründer der Romanistik (Observations sur la langue et la littérature, 1818) sowie - durch seine Herausgabe der Zeitschrift Indische Bibliothek - der altindischen Philologie. Schlegel starb am 12. Mai 1845 in Bonn. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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