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Asien - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Asien - geographie. 1 EINLEITUNG Asien, größter Kontinent der Erde. Asien umfasst einschließlich der vorgelagerten Inseln etwa 44,4 Millionen Quadratkilometer. Das sind rund 33 Prozent der gesamten Landfläche der Erde. In Asien leben etwa 4,05 Milliarden Menschen. Nach allgemeiner Auffassung reicht der Kontinent im Westen bis zum Gebirge Ural und dem gleichnamigen Fluss, die weitere Grenze zu Europa markieren das Kaspische Meer, eine Senke nördlich des Kaukasus, das Schwarze Meer, der Bosporus, das Marmarameer, die Dardanellen und das Ägäische Meer. Im Südwesten grenzt Asien an die zu Afrika gehörende Sinai-Halbinsel, im Südosten umfasst es den Malaiischen Archipel mit Ausnahme von Neuguinea, das geographisch zu Ozeanien gehört. Europa und Asien bilden zusammen den Kontinent Eurasien. Fast der ganze asiatische Kontinent liegt auf der Nordhalbkugel. Nur in Südostasien greifen die Inseln des Malaiischen Archipels auf die südliche Hemisphäre über. Im Norden grenzt Asien an das Nordpolarmeer, im Osten an den Pazifik, im Süden an den Indischen Ozean und im Westen an das Mittelmeer. Von Afrika wird Asien durch das Rote Meer, von Amerika durch die Beringstraße getrennt. Vom südlichsten Punkt auf dem Festland, der Südspitze der Malaccahalbinsel, bis zum nördlichsten, dem Kap Tscheljuskin auf der Taimyr-Halbinsel, dehnt sich Asien über ungefähr 8 500 Kilometer aus. Zwischen dem westlichsten Punkt, dem Kap Baba in der Türkei, und dem östlichsten, dem Kap Deschnew, erstreckt sich der Kontinent über rund 11 000 Kilometer. In Asien befindet sich sowohl der tiefstgelegene als auch der höchstgelegene Punkt der Erdoberfläche: Das Ufer des Toten Meeres liegt etwa 408 Meter unter dem Meeresspiegel, der Mount Everest im Himalaya erreicht eine Höhe von 8 850 Metern. Im Südosten ist dem asiatischen Festland eine Reihe von Inseln vorgelagert, die sich in ihrer östlichen Ausdehnung bis Ozeanien erstreckt. Hierzu gehören u. a. die indonesischen Inseln Sumatra, Java, Celébes und Borneo sowie die Philippinen. Nördlich davon liegen Taiwan, Japan und Sachalin der Küste vorgelagert. Sri Lanka und kleinere Inselgruppen wie die Malediven, die Andamanen und die Nikobaren befinden sich im Indischen Ozean. Asien umfasst den asiatischen Teil der früheren Sowjetunion (Russland, die kaukasischen und die zentralasiatischen Staaten), Ostasien mit China, Tibet, der Mongolei, Nord- und Südkorea sowie Japan; Südostasien mit Myanmar, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam, Malaysia, Singapur, Indonesien, Brunei und den Philippinen; Südasien mit Indien, Bangladesch, Pakistan, Sri Lanka, Nepal und Bhutan, sowie Südwestasien mit Afghanistan, dem Iran, dem Irak, der Türkei, Syrien, Libanon, Israel, Jordanien und den Staaten der Arabischen Halbinsel (Saudi-Arabien, Jemen, Oman, Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Bahrain und Kuwait). Asien ist durch viele kleinere Randmeere und Halbinseln gegliedert. 2 LAND Asien wird von West nach Ost von einem stark gegliederten Faltengebirgsgürtel durchzogen, der seine größte Höhe im Himalaya erreicht. Nördlich und südlich davon schließen sich ausgedehnte Hochländer und Hochebenen an. 2.1 Geologie Die Erdkruste Asiens besteht aus verschiedenen Platten. Die ältesten Teile der Eurasischen Platte stammen aus dem Präkambrium und liegen z. B. im Arabischen Schild, der Chinesischen Masse und der Sibirischen Tafel. Während des Paläozoikums und Mesozoikums bis ins Känozoikum hinein lagerten sich Sedimente in dem Meer Tethys ab, das mit Beginn der alpidischen Faltung im Perm stark eingeengt wurde. In dieser Zeit entstanden die Hochgebirge in Südeuropa, Nordwestafrika, Vorder-, Süd- und Südostasien. So wurden Kaukasus, Kuzey Anadolu Da? lar? (Pontisches Gebirge), Taurus, Kopetdag, Elburs, Zagrosgebirge sowie Hindukusch und Pamir aufgefaltet. Ein Restmeer der Tethys ist u. a. das Mittelmeer. Die Gebirge am Ostrand des Kontinents werden durch den Druck der Pazifischen Platte geschaffen und gehören zum zirkumpazifischen Gebirgsgürtel. Dies ist auch der Grund starker Erdbeben- und Vulkantätigkeit in Japan, Taiwan, den Kurilen, den Ryukyu-Inseln und auf den Philippinen. In Südostasien verlaufen die Gebirgsketten bedingt durch den Druck der Indisch-Australischen Platte gegen die Eurasische in nordsüdlicher Richtung. 2.2 Physische Geographie Der Pamir, das ,,Dach der Welt", liegt in Zentralasien. An ihm haben Indien, China, Tadschikistan, Pakistan und Afghanistan Anteil. Mehrere Gipfel erreichen hier Höhen von über 7 000 Metern. Höchster Berg im Pamir ist der Kongur Shan mit einer Höhe von 7 719 Metern. In westlicher Richtung schließen sich an den Pamir der Hindukusch, das Elbursgebirge, der Kaukasus, das Gebirge Kuzey Anadolu Da? lar? (Pontisches Gebirge), das Zagrosgebirge und der Taurus an. Nach Südosten folgem dem Pamir die Hochgebirge Himalaya (mit den Gebirgsketten Siwalik, Vorderhimalaya, Hoher Himalaya und Transhimalaya) und Karakorum. Dieser Gebirgszug geht nach Osten in den Kunlun Shan über. Im Osten greift dieses Hochgebirge mit niedrigeren Erhebungen wie dem Nan Shan bis in den Norden Chinas über. Zwischen dem Himalaya und den Gebirgszügen des Karakorum und Kunlun Shan liegt das Hochland von Tibet. Es umfasst eine Fläche von etwa 2 Millionen Quadratkilometern bei einer mittleren Höhe von rund 4 500 Metern. Dieses Hochland ist an allen Seiten von hohen Gebirgsmauern umrahmt. Nach Nordosten geht der Pamir in den Tian Shan über. Ihm folgen Altai, Sajan, das Jablonowyjgebirge und das Stanowoigebirge. Die Gebirgszüge sind durch Becken gegliedert: Zwischen dem Tian Shan und den Gebirgssystemen von Karakorum und Kunlun Shan liegt das Tarimbecken mit einem extrem kontinentalen Klima, das zum größten Teil von der Takla Makan bedeckt ist. Kunlun Shan, Altun Shan und Nan Shan umranden das Qaidambecken. Nach Norden schließen sich an die zentralen Gebirgszüge ausgedehnte Tief- und Bergländer an, so z. B. das Westsibirische Tiefland und das Mittelsibirische Bergland. Nach Süden folgen dem Faltengebirgsgürtel die Tiefebenen von Indus und Ganges sowie der Indische Schild. Zu den trockenen Hochländern Vorderasiens zählen das Hochland von Anatolien, das Ararathochland und das Hochland von Iran. Im Süden liegen die Arabische Halbinsel, das Hochland von Dekkan und die Gebirge Südostasiens. Nach Osten dachen die Hochebenen und Gebirge in mehreren Stufen zum Pazifik ab. Entsprechend der klimatischen Bedingungen ändern sich auch die Bodenarten. Weite Gebiete in Sibirien werden von Tundra und Taiga eingenommen, die Bodenarten ändern sich über Tundrengley bei jahreszeitlich auftauendem Dauerfrostboden im Norden zu Gley und Podsol im Süden. Diese Böden gehen weiter nach Süden in Braun- und Schwarzerde über. In den Hochebenen und Gebirgen findet man zum großen Teil Halbwüsten- und Wüstenböden. Entlang der großen Flusssysteme in Süd- und Ostasien (z. B. Indus, Ganges) erstrecken sich fruchtbare Schwemmlandböden. Der größte Teil des Indischen Subkontinents und Südostasiens wird von Tonböden und Lateriten eingenommen. 2.3 Flüsse und Seen Nach Norden wird Asien durch die Flusssysteme von Lena, Jenissej, Kolyma und Ob entwässert. In den zentralasiatischen Gebirgen entspringen im Tian Shan und im Pamir Flüsse wie Ili, Syrdarja und Amudarja, die in den Balchaschsee (Ili) bzw. den Aralsee münden. In Vorderasien bilden Euphrat und Tigris eine fruchtbare Tiefebene. In südlicher und südöstlicher Richtung durchfließen die großen Ströme Indus, Ganges, Brahmaputra, Saluen und Mekong ausgedehnte Tiefebenen. Jangtsekiang und Huang He durchströmen die Große Ebene in China, nachdem sie die osttibetischen Randketten in tiefen Tälern durchbrochen haben. Der Amur, der aus den Quellflüssen Schilka und Argun entsteht, bildet auf einem großen Teil seines Verlaufs die Grenze zwischen Russland und China. Der Baikalsee im südlichen Sibirien ist mit einer maximalen Tiefe von 1 637 Metern tiefster See der Erde und flächenmäßig eines der größten Gewässer Asiens. 2.4 Klima Aufgrund seiner großen Ausdehnung und der starken Gliederung des Geländes hat Asien Anteil an mehreren Klimazonen. Die riesige Landmasse bedingt in weiten Teilen des Kontinents ein ausgeprägtes Kontinentalklima mit starken Temperaturgegensätzen im Jahresverlauf. Die heißen Sommer und kalten Winter werden von häufig nur kurze Zeit andauernden Übergangsjahreszeiten getrennt. Extrem sind auch die räumlichen Temperaturgegensätze. Der nordöstliche Teil Sibiriens ist das kälteste Gebiet. Hier wurden 1938 in Oimjakon, dem Kältepol der Nordhalbkugel, -77,8 °C gemessen. Dagegen zählen einige Regionen im Süden und Südwesten Asiens zu den heißesten der Erde. Süd- und Ostasien stehen unter dem Einfluss des Monsun. Im Winter entwickeln sich über den kalten Landmassen Nordasiens ausgeprägte Hochdruckgebiete. Von dort strömen die Luftmassen als Wintermonsun nach Süden und Südosten, wo sie zu ausgeprägter Trockenheit führen. Im Sommer wird das Klima von den Tiefdruckgebieten über Südasien gesteuert. Warme, feuchte Luft fließt als Sommermonsun von den angrenzenden Meeresgebieten in Richtung des tiefen Druckes und bringt vor allem den Küstenregionen und den Luvseiten der Gebirge hohe Niederschläge. Cherrapunji im indischen Bundesstaat Meghalaya ist mit einem mittleren Jahresniederschlag von mehr als 11 000 Millimetern einer der regenreichsten Orte der Welt. Mit 26 461 Millimetern wurde dort auch der weltweit höchste Jahresniederschlag erreicht. Die Küstenregionen Ostasiens sind oftmals verheerenden Taifunen ausgesetzt, die im Westpazifik und im nördlichen Teil des Südchinesischen Meeres entstehen. In Nordasien geht das winterkalte Klima des Nadelwaldgürtels polwärts in das arktische Klima der Tundra über; die Sommer sind dort sehr kurz. Im Zentralasien ist das Klima kontinental; in den Steppen- und Wüstenregionen ist es sehr trocken. Mediterranes Klima mit warmen Sommern und feuchten, oft niederschlagsreichen Wintern herrscht in den Küstengebieten Vorderasiens vor, während das Landesinnere der Arabischen Halbinsel ausgesprochen trocken ist. 2.5 Flora Die natürliche Vegetation Asiens ist außerordentlich vielfältig. In der ans Nordpolarmeer grenzenden Tundra wird die Pflanzenwelt überwiegend von Flechten und Moosen geprägt. Die Vegetationsperiode ist in diesen hohen geographischen Breiten mit etwa drei Monaten sehr kurz. An die Tundra schließt nach Süden als Übergangsgebiet zum borealen Nadelwald die Waldtundra mit kleineren Baumarealen an. Im ausgedehnten Nadelwaldgebiet der Taiga sind Fichten, Tannen, Lärchen und Kiefern die Hauptbaumarten. Laubbäume wie Birken kommen nur vereinzelt vor. Die Waldsteppe leitet zu den zentralasiatischen Steppen- und Wüstengebieten über. In den trockeneren Regionen beschränkt sich die Vegetationsbedeckung auf Flussufer und Gebirgsfußoasen. Westlich der Steppen- und Wüstengebiete gedeiht an der Mittelmeerküste bei ausreichenden Winterniederschlägen mediterrane Hartlaubvegetation. Südlich der Trockenzone ist in Vorderasien (vor allem auf der Arabischen Halbinsel, in Iran und in Pakistan) Baumwuchs nur in größeren Höhen möglich. In den feuchteren Regionen ist Trockensavanne verbreitet. Der Indische Subkontinent wird überwiegend von Savanne verschiedener Ausprägung bedeckt, die nach Osten in Regenwald übergeht. In Südostasien gibt es ausgedehnte Gebiete, die mit subtropischem oder tropischem Regenwald bedeckt sind. Zu den typischen Gehölzarten dieses artenreichen Vegetationstyps zählen u. a. Teak, Feigenbaum und zahlreiche Bambusarten. Die Abholzung weiter Waldbestände zur Ausdehnung der Siedlungs- und Agrarfläche und zur Gewinnung von Edelhölzern führte dazu, dass in manchen Gebieten Südostasiens nur noch kleinere Waldinseln bestehen. In den Küstengebieten wachsen ausgedehnte Mangrovenwälder. Der südostasiatische Regenwald geht nach Ostasien mit zunehmender Entfernung vom Äquator in tropischen Feucht- und Monsunwald, subtropischen Feuchtwald und sommergrünen Wald mit Mischwaldbeständen über. 2.6 Fauna Asien hat Anteil an zwei Tierregionen. Der Norden des Kontinents gehört zur Paläarktis und weist enge zoogeographische Beziehungen zu Europa und Nordamerika auf. Mit diesen Kontinenten war Asien während der Eiszeiten über Landbrücken verbunden. Die südlichen und südöstlichen Gebiete Asiens gehören zur Orientalis; die Fauna zeigt Übereinstimmungen mit der Tierwelt Afrikas. Die nördlichsten Gebiete des asiatischen Kontinents sind durch eine relativ artenarme Tierwelt gekennzeichnet. Nur wenige Arten sind den extremen klimatischen Bedingungen der Tundra gut angepasst. In größerer Individuenanzahl treten u. a. Rentiere, Lemminge, Eisfüchse und Schnee-Eulen auf. Während der sommerlichen Auftauperiode kommt es in Gebieten mit Dauerfrostböden zu riesigen Ansammlungen von Stechmücken. Der nach Süden anschließende Waldgürtel der Taiga bietet Lebensraum für eine wesentlich artenreichere Fauna. Zu den typischen Bewohnern zählen neben einer reichhaltigen Vogelwelt auch viele Pelztierarten, wie Braunbär, Otter, Luchs, Zobel, Hermelin und Wolf. In den steppenartigen und halbtrockenen Regionen sind u. a. Antilopen, Pferde, Esel, Raubtiere wie Wölfe und Steppenfüchse sowie verschiedene kleine Tierarten wie Hasen und Feldmäuse heimisch. Aufgrund des Fehlens von Bäumen ist das Leben hier an den Erdboden gebunden. Darüber hinaus sind die Steppen Lebensraum von Reptilien wie Steppennattern und Amphibien wie Wechselkröten. Im Hochland von Tibet leben trotz rauer klimatischer Bedingungen u. a. Yaks, Schneeleoparden, Steinböcke und Murmeltiere. Die üppigste Tierwelt der tropischen Regionen Süd- und Südostasiens ist im tropischen Regenwald zu Hause. Dieser bietet aufgrund der Ausbildung meist mehrerer Baumschichten Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Hier leben Affenarten wie der Orang-Utan. Auch das Artenspektrum an Raubtieren ist sehr breit. Hier leben u. a. schwarze (Panther) und gefleckte Leoparden, Löwen und Tiger. Allerdings wurde die Fauna der Regenwälder durch den Menschen stark dezimiert, so wurde z. B. der in Teilen Süd- und Südostasiens heimische Indische Tiger auf wenige Exemplare reduziert. In dünn besiedelten Gebieten wie Borneo leben zahlreiche Wild- und Antilopenarten sowie Flughörnchen. Im Übergangsgebiet zur Savanne findet man u. a. Elefanten, Antilopen, Hyänen und Stachelschweine. Zu den verbreiteten Reptilien gehören Krokodile, Schildkröten und Schlangen. 3 BEVÖLKERUNG Die Bevölkerung ist in Asien sehr ungleichmäßig verteilt. Zu starken Konzentrationen kommt es vor allem in Süd- und Südostasien. In einigen Ländern liegt die Bevölkerungsdichte bei mehr als 200 Einwohnern je Quadratkilometer, in Singapur werden sogar weit über 4 400 erreicht. Im Gegensatz dazu sind weite Teile Zentral- und Nordasiens nahezu unbewohnt. Die Bevölkerungsdichte in der Mongolei beträgt z. B. nur etwa zwei Einwohner je Quadratkilometer. In den semiariden Gebieten konzentriert sich die Bevölkerung häufig auf Flussoasen. Aus diesen konnten sich im Lauf der Zeit durchaus größere Städte entwickeln, wie z. B. Taschkent, die größte Stadt Zentralasiens. In den polaren Gebieten entwickelten sich die Siedlungen vor allem entlang der Eisenbahnlinien. Die Erschließung erfolgte dort häufig erst nach Entdeckung von Rohstoffvorkommen. Die Einwohnerzahl des Kontinents liegt bei etwa 4,05 Milliarden. Allein in Ostasien leben über 1,3 Milliarden Menschen, in Südostasien über 450 Millionen, in Südasien mehr als 1,1 Milliarden, in Südwestasien über 200 Millionen und in der früheren Sowjetunion rund 100 Millionen. Die Arabische Halbinsel stellt demgegenüber den am dünnsten besiedelten Großraum des Kontinents dar. Mit 71 Einwohnern je Quadratkilometer ist Asien der nach Europa am zweitdichtesten besiedelte Kontinent. 3.1 Bevölkerungsentwicklung Bereits im 8. und 9. Jahrtausend v. Chr. entstanden in Vorderasien die ersten Städte (z. B. Jericho). Seit dem 5. Jahrtausend entwickelten sich Städte auch in den Flussebenen von Euphrat, Indus und Jangtsekiang. Diese Gebiete gehören zu den ältesten Zivilisationszentren der Erde. Seit einigen Jahrzehnten wandern immer mehr Menschen in Städte ab, in denen sie sich Arbeit und ein besseres Leben versprechen. Die Entstehung und die Ausbreitung von Slums an den Randgebieten ist ein großes soziales Problem in vielen asiatischen Städten. In Taiwan, Südkorea, Nordkorea, Jordanien, Syrien, Iran und Irak ist der Urbanisierungsgrad hoch. In diesen Ländern leben mehr als 50 Prozent aller Einwohner in Städten. In Japan, Taiwan, Israel und Russland sind es sogar mehr als 75 Prozent. Viele Städte Süd- und Südostasiens, deren heutige Bedeutung noch auf die Kolonialzeit zurückgeht, liegen direkt an der Küste oder in ihrer Nähe. Dazu gehören Karachi, Mumbai, Colombo, Madras, Kalkutta, Rangun, Kuala Lumpur, Singapur, Jakarta, Surabaya, Manila, Ho-Chi-Minh-Stadt, Phnom Penh und Hanoi. Sogar in China wurden einige der größeren Küstenstädte vom Einfluss Europas geprägt. In Südwestasien bildeten sich schon früh Städte, so z. B. Teheran, Bagdad, Damaskus, Jerusalem und Istanbul. Moderne Stadtentwicklungen erkennt man in Tel Aviv-Jaffa, Taschkent, Beirut und Ankara. Das schnelle Städtewachstum spiegelt die hohe Zuwanderung und das schnelle Ansteigen der Bevölkerungzahlen in den meisten Ländern wider. Die jährliche Wachstumsrate beläuft sich auf rund 1,8 Prozent. Japan, China, Taiwan und Singapur weisen allerdings seit einigen Jahren ein negatives Bevölkerungswachstum auf. Hier zeigen die Bemühungen einzelner Regierungen, das Wachstum der Bevölkerung durch entsprechende Gesetzgebung einzudämmen, erste Erfolge. 3.2 Sprache Weite Teile Asiens gehören zum indogermanischen Sprachraum (siehe indische Sprachen). Im Norden und Inneren des Kontinents sind altaiische Sprachen verbreitet. In Südwestasien zählen Persisch, Arabisch, Türkisch und Hebräisch zu den wichtigsten Sprachen. Die Sprachen im Osten sind sinotibetische Sprachen, im Südosten austroasiatische und austronesische Sprachen. Südindien gehört zum dravidischen Sprachraum. ( Siehe auch indoiranische Sprachen; malaiopolynesische Sprachen; semitische Sprachen; slawische Sprachen). 3.3 Religion Asien ist die Wiege aller großen Weltreligionen: Judentum, Christentum und Islam entstanden in Südwestasien, Buddhismus und Hinduismus in Indien, Konfuzianismus und Taoismus in China. Der Buddhismus ist inzwischen in seinem Ursprungsland Indien vom Hinduismus als stärkste Religion abgelöst worden. Er ist in zwei verschiedenen Formen verbreitet, dem Theravada-Buddhismus und dem Mahayana-Buddhismus. Mehrere vorderasiatische Städte sind bedeutende Pilgerzentren, so z. B. Mekka, Medina und Jerusalem. 4 WIRTSCHAFT Die Wirtschaft in den einzelnen Ländern Asiens ist sehr unterschiedlich entwickelt. Hoch industrialisierten Ländern wie Japan und reichen Rohstoffländern wie Kuwait oder Katar stehen auf der anderen Seite wirtschaftlich nur schwach entwickelte Ländern wie z. B. Laos oder Myanmar gegenüber. Die Mehrheit der Einwohner ist in der Landwirtschaft beschäftigt. Der Agrarsektor stellt für viele Staaten Asiens die wirtschaftliche Basis dar. Im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich sind wesentlich weniger Arbeitskräfte tätig. Ein schwieriges Problem für die wirtschaftliche Entwicklung ist in vielen Ländern eine nur wenig ausgebaute Infrastruktur. So sind etwa die Verkehrsverbindungen in vielen Gebieten immer noch schlecht. In einigen Ländern hatte die Wirtschaft unter Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen oder unter mitunter langen Kriegen zu leiden. Den höchsten Entwicklungsstand aller asiatischen Länder hat Japan, gefolgt von Südkorea, Singapur und Hongkong. In den reichen Erdöl fördernden Staaten ist das hohe Einkommen auf eine kleine Bevölkerungsschicht konzentriert. Mit Hilfe ausländischer Investitionen sowie Privatisierungmaßnahmen verzeichnete die Volksrepublik China Mitte der neunziger Jahre das schnellste Wirtschaftswachstum in ganz Asien. 4.1 Landwirtschaft Nur etwa ein Drittel der Fläche des Kontinents ist landwirtschaftlich nutzbar. Für die Landwirtschaft in Süd-, Südost- und Ostasien sind kleine Landbesitze in den Schwemmlandebenen und Landwirtschaft zur Deckung des Eigenbedarfs charakteristisch. Reis ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel in diesen Regionen. In Süd- und Südostasien sind die Erträge allerdings relativ gering, Bewässerungsgssysteme nur teilweise entwickelt und daher zwei Ernten im Jahr eher selten. In Pakistan und Indien konnte der Ernteertrag durch besondere Züchtungen gesteigert werden. In jüngerer Zeit hat die Bedeutung von Weizen und Mais zugenommen. Weizen ist heute z. B. in Indien das zweitwichtigste Getreide. In Ostasien überwiegen die Nassreisfelder, die bis etwa 40 Grad nördlicher Breite reichen. Verglichen mit Südostasien sind die Erträge sehr hoch, zwei Ernten im Jahr sind in den meisten Anbaugebieten möglich. Nördlich des Huang He in China gedeihen anstelle von Reis vermehrt Weizen und andere Trockengetreide wie z. B. Sorghum und Mais. Ein Grund für die höher gewordenen Erträge ist neben der Verbesserung der Anbaumethoden auch die Förderung der Privatinitiative bei den Landwirten. Weitere wichtige Anbauprodukte in Süd-, Südost- und Ostasien sind Tee, Jute, Baumwolle und Zuckerrohr. Die Viehzucht ist gegenüber dem Ackerbau von geringer Bedeutung. Wichtige Tierarten sind Rinder, Ziegen und Büffel. In einigen Teilen Asiens, wie z. B. auf den Philippinen, hat der Export von Kautschuk, Palmöl, Kokosnussprodukten, Ananas und Abakafasern große wirtschaftliche Bedeutung. Die Produktionsweise wurde aus der Kolonialzeit übernommen. In Vorderasien wurde die Landnutzung durch Bewässerungsfeldbau ausgeweitet, wodurch die den Nomaden zur Verfügung stehende Landfläche kleiner wurde. Hauptanbauprodukte sind dort Getreide, Baumwolle und Früchte. In manchen Wüstengebieten sind bei hoch anstehendem Grundwasser auch ausgedehntere Oasen entwickelt. Bei günstigen Bedingungen erfolgt die Landnutzung dort in mehreren Stockwerken. Unter hoch wachsenden Dattelpalmen gedeihen Obstbäume, die Orangen, Zitronen oder Granatäpfel tragen. Auf der Bodenoberfläche werden Kräuter und Getreide kultiviert. Die Weidewirtschaft beschränkt sich vorwiegend auf Schafe und Kamele. In den ariden und semiariden Gebieten Zentralasiens überwiegt die Viehhaltung durch Nomaden. Landwirtschaft ist traditionell nur entlang den Flussufern oder in den Gebirgsfußoasen möglich. Durch Förderung des Bewässerungsfeldbaus konnte die landwirtschaftliche Nutzfläche jedoch in einigen Gebieten Zentralasiens stark erweitert werden, wodurch auch Steppen- und Halbwüstengebiete gute Erträge liefern können. Baumwolle wird etwa in Usbekistan in Monokulturen angebaut. Das Land zählt weltweit zu den wichtigsten Produzenten und Exporteuren von Baumwolle. Das Wasser wird vorwiegend den Flüssen Amudarja und Syrdarja entnommen, wodurch deren Wasserführung massiv zurückging. Die Fläche des Aralsees, in den beide Flüsse münden, ist durch den verringerten Wassereintrag mittlerweile drastisch reduziert worden. 4.2 Forstwirtschaft und Fischerei Die Holzindustrie hat in den südostasiatischen Ländern große wirtschaftliche Bedeutung; besonders in Indonesien, Malaysia, Thailand und auf den Philippinen ist sie zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden. In den dichter besiedelten Gebieten Indiens und Chinas wurde die Waldfläche stark reduziert. Einen größeren Stellenwert hat die Holzwirtschaft dagegen in Japan, wo ausgedehnte Waldpflanzungen die ursprüngliche Vegetation zum großen Teil verdrängt haben. In Sibirien gibt es riesige Holzbestände, die zum größten Teil noch nicht genutzt werden. Die forstwirtschaftliche Nutzung der Wälder wird durch die ungenügende verkehrsmäßige Erschließung behindert. Die Meeresfischerei ist in Asien sehr wichtig. Fische stellen als Träger hochwertiger Proteine eine wichtige Nahrungsquelle dar. Japan verzeichnet bei einigen Fischarten eine der weltweit größten Fangmengen. Die Fischzucht in Teichen spielt besonders in China eine tragende Rolle. 4.3 Bergbau Auch der Bergbau hat mit seinen Bodenschätzen in vielen Ländern eine große wirtschaftliche Bedeutung: Malaysia, Thailand und Indonesien decken zusammen fast die gesamte Zinnproduktion der Welt ab, Indien ist im Abbau von Mangan führend. Wichtigster Rohstoff ist aber das Erdöl. Die Arabische Halbinsel und vor allem auch die Länder des Mittleren Ostens besitzen neben Russland die größten Reserven an Erdöl. Die Wirtschaft der meisten Förderländer ist mehr oder weniger vollständig von den Einnahmen aus den Exporten dieses Rohstoffes abhängig. Erdgasvorkommen werden nur in Russland und China in größerem Umfang genutzt. In jüngerer Zeit wurden Erdölvorkommen in Indonesien sowie in China und Malaysia erschlossen. In China, Mittel- und Ostsibirien, im Nordosten Indiens und im Iran liegen große Kohlelagerstätten. Gold, Silber, Uran, Blei, Zink und Edelsteine sind ebenfalls in einigen Teilen des Kontinents - vor allem in Russland - in abbauwürdigen Mengen vorhanden. 4.4 Industrie Die nach Japan bedeutendsten Wirtschaftsmächte Asiens sind China, Russland, Indien und die vier so genannten ,,asiatischen Tiger" Taiwan, Hongkong, Singapur und Südkorea. In China konzentrierte sich die verarbeitende Industrie, in der 15 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten, früher auf den Nordosten und die rohstoffreichen Gegenden im Landesinneren. Wichtigste Produktionszentren waren Shanghai, Tientsin, Tsingtau und Wuhan. Inzwischen verlagert sich die Investitionstätigkeit aber zunehmend in die südlichen Provinzen. In Indien konzentriert sich die verarbeitende Industrie auf Kalkutta, Mumbai, auf die zentralen Bereiche des Landes sowie auf rohstoffreiche Gebiete. Insgesamt sind etwa 10 Prozent aller Erwerbstätigen in diesem Wirtschaftssektor beschäftigt. In Sibirien liegen die großen Industriegebiete in der Nähe des Urals und entlang der Transsibirischen Eisenbahn (z. B. Nowosibirsk). Seit den sechziger Jahren ist die Industrieproduktion in Singapur, Taiwan, Südkorea und Hongkong sowie in Thailand, Malaysia, Indonesien und auf den Philippinen rasch angewachsen. In vielen asiatischen Ländern wird versucht, ausländische Investoren durch Steuervorteile, billige Löhne und Gehälter in das Land zu ziehen. Bekannte Beispiele dieser Entwicklung sind die elektronische und die Textilindustrie Südkoreas und Taiwans. 4.5 Außenhandel Für den Welthandel hat der asiatische Kontinent große Bedeutung. Japan zählt zu den führenden Wirtschaftsmächten der Welt. Es wickelt aber nur ein Drittel seines Export mit anderen asiatischen Ländern ab. Viele Länder Süd-, Südost- und Ostasiens sowie Russland unterhalten auch umfangreiche Handelsbeziehungen zu nichtasiatischen Ländern. Während ein Großteil der Exporteinnahmen der Erdöl fördernden Länder auf diesem Rohstoff basiert, bieten die meisten anderen asiatischen Länder auch zahlreiche industrielle Erzeugnisse an. 4.6 Verkehrswesen In großen Teilen Asiens ist das Verkehrswesen noch unzureichend entwickelt. Es gibt kein Verkehrsnetz, das den ganzen Kontinent umfassend erschließt. Dies liegt zum Teil auch an der schweren Passierbarkeit von Gebirgen und Wüstengebieten. Viele Straßen in Südostasien sind nicht befestigt und daher während der Regenzeit nicht befahrbar. Große Bedeutung hat die Binnen- und Seeschifffahrt, die in allen Teilen Asiens gut ausgebaut ist, obgleich die Ausstattung der Häfen stark variiert. Abgesehen von den Häfen in China, Japan, Indien, Hongkong und Singapur können nur wenige andere Häfen größere Schiffe abfertigen. Das Flugnetz verbindet alle größeren Städte. Tokyo ist der wichtigste asiatische Flughafen. Die meisten asiatischen Länder haben eigene Fluggesellschaften. Die Ströme Mekong, Menam und Irawadi trugen in Südostasien zur Erschließung des Landes bei. Auch die großen Ströme Chinas sind wichtige Verkehrsadern zwischen den zentralen Landesteilen und den Küstengebieten am Pazifischen Ozean. Das wichtigste Transportmittel des Kontinents ist die Eisenbahn. Japan verfügt über ein dichtes Eisenbahnnetz. China, dessen Eisenbahnnetz zu den längsten der Welt zählt, hatte bis Mitte der siebziger Jahre alle wichtigen Industriezentren in einem ausgedehnten Netz erfasst. In Südasien wurde das ursprünglich von den Briten gebaute Eisenbahnsystem durch die politische Teilung der ehemaligen Kolonie Indien in die unabhängigen Staaten Indien, Pakistan und Bangladesch getrennt. Die bedeutendsten Eisenbahnlinien in Zentralasien sind die Transkaspische und die Turkestan-Sibirische-Eisenbahn, in Sibirien die Transsibirische Eisenbahn mit der Baikal-Amur-Magistrale. Auch die Türkei, Pakistan und Indien verfügen über gut ausgebaute Schienennetze. 4.7 Energie Obwohl seit den sechziger Jahren in allen asiatischen Ländern die Energieproduktion stark gestiegen ist, ist der Pro-Kopf-Verbrauch in den meisten Staaten immer noch sehr gering. Die Energiegewinnung ist in vielen Gebieten von den jeweiligen regionalen Ressourcen abhängig. In Südwestasien stellt das Erdöl die Hauptenergiequelle dar. Indien erzeugt über die Hälfte seiner Elektrizität durch Wasserkraft. In China sind vor allem im Süden Tausende von Wasserkraftwerken in Flussläufen ohne zusätzlichen Dammbau in Betrieb. Trotzdem ist die Kohle Chinas wichtigste Energiequelle. Auch in Nordasien spielt die Kohle als Energieträger eine bedeutende Rolle. In einigen Ländern - z. B. in Russland, Japan und Indien - erfolgt ein Teil der Energieversorgung auch durch Kernkraftwerke. 5 GESCHICHTE Asien gilt als die Wiege der menschlichen Zivilisation. Über Landbrücken bestanden Verbindungen zu allen anderen Kontinenten: zu Amerika über die Beringstraße, zu Australien über den Malaiischen Archipel und zu Afrika über den Isthmus von Suez. Siehe auch Kleinasien; Assyrien; Babylonien; Induskultur; Mittlerer Osten; Persien; Sibirien; Sumerer. 5.1 Alte Kulturen Asien war bereits um 8000 v. Chr. besiedelt. Erste sesshafte Kulturen entwickelten sich zunächst in den großen Flusstälern Südwestasiens, im Nordwesten Indiens und im Norden Chinas. Die Probleme der Landbewässerung und der Schutz vor den Überschwemmungen machten komplexe soziale und politische Strukturen notwendig. Nomaden aus Zentralasien zwangen die Bauern, in geschützten Städten zu leben. Die Erfindung des Pfluges um 3000 v. Chr. senkte den Bedarf an Landarbeitern und förderte die Herausbildung des Handwerks. Wachsende landwirtschaftliche Erträge und die handwerklichen Erzeugnisse ermöglichten den Handel zwischen den einzelnen Gesellschaften. 5.1.1 Mesopotamien Im Südwesten des Kontinents entstanden die ersten Hochkulturen im Zwischenstromland Mesopotamien. Bereits 3000 v. Chr. hatten die Sumerer ein Bewässerungssystem gebaut, benutzten Werkzeug aus Bronze und erbauten Tempel und Paläste. Das Wissen um die Überschwemmungen von Euphrat und Tigris machte die Entwicklung eines Kalenders notwendig, die Keilschrift wurde bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. in vielen Ländern benutzt. Bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. blieb das Sumerische Reich das kulturelle und politische Zentrum Westasiens. Die einflussreichsten späteren Herrscher waren die Babylonier (etwa 1900 bis 600 v. Chr.), die Assyrer (9.-7. Jahrhundert v. Chr.) und die Chaldäer (7.-6. Jahrhundert v. Chr.). Aus diesem Herrschergeschlecht stammte Nebukadnezar II. 5.1.2 Der Indische Subkontinent Seit 2300 v. Chr. bestanden zwischen Mesopotamien und dem Industal Handelsbeziehungen. Wie in Mesopotamien bildeten sich auch im Tal dieses bedeutenden südasiatischen Flusses hoch entwickelte soziale und politische Systeme heraus. Die zwei wichtigsten Städte, Mohenjo-Daro und Harappa, verfügten über Straßen mit zweistöckigen Häusern und sanitären Anlagen. Auch eine Schrift war den Menschen geläufig. Zwischen 1500 und 1200 v. Chr. drangen indoeuropäische Stämme aus Zentralasien in Nordindien ein und ließen sich dann im Gangestal nieder. Ihre ältesten noch erhaltenen Sprachformen sind in Sanskrit geschrieben, das seine Blütezeit von 1500 bis 200 v. Chr. erlebte. Sie wurden in den Veden gesammelt ( siehe Sanskrit; SanskritLiteratur; Vedanta). Zwischen 900 und 500 v. Chr. bildeten sich Stadtstaaten heraus. Die Religion, der Hinduismus, dargelegt im Veda, teilte die Gesellschaft durch ein rigides Kastensystem in einzelne Schichten ein. 5.1.3 Wurzeln der chinesischen Kultur Auch in China entwickelten sich die ersten Zivilisationen an den größten Strömen. Zwischen 3000 und 1600 v. Chr. gab es am Huang He zahlreiche Völker, die bereits Handelsbeziehungen mit anderen asiatischen Völkern unterhielten. Zuerst beherrschte die Shang-Dynastie (16. Jahrhundert v. Chr. bis 1050 v. Chr.) das zentrale China. Zeugnisse sind durch so genannte Orakeltexte überliefert, die in Schildkrötenschalen und Knochen eingeritzt waren. Die Zhou-Dynastie folgte den Shang. Unter dieser Dynastie verbesserte sich das politische, wirtschaftliche wie auch soziale Leben. Durch die Einnahme der Mandschurei und des Jangtsekiang-Tales wuchs das Staatsgebiet um das Doppelte. Unter Prinz Zheng, unter dem zahlreiche Gesetze in Kraft traten, wurde China geeint. Es kam zu einer Blütezeit der Philosophie: Konfuzianismus, Taoismus und Legalismus (siehe Chinesische Philosophie). 5.2 Zeitenwende In den elf Jahrhunderten von 500 v. Chr. bis 600 n. Chr. dehnten sich die frühen Kulturen weiter aus. Bereits 500 n. Chr. waren auch die großen Weltreligionen (mit Ausnahme des Islam) weit über ihr Kernland hinaus verbreitet. 5.2.1 Altertum Das Persische Großreich umfasste im 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr. ganz Kleinasien und Syrien. Es reichte im Osten bis zum Indus. Gegründet wurde das Großreich von Kyros dem Großen. Sein Nachfolger Dareios I. stellte das Reich unter eine Zentralverwaltung und förderte den Zoroastrismus. 330 v. Chr. eroberte Alexander der Große das Persische Reich und dehnte seinen Herrschaftsbereich bis zum Indus aus. Nach seinem Tod zerfiel das Reich in drei kleinere Teile (siehe Hellenismus). Die Seleukiden übernahmen nach 312 v. Chr. die Herrschaft über das asiatische Reich. Dieses Reich zersplitterte bald in mehrere Staaten. Das Kernland Baktrien wurde von zahlreichen in ostwestlicher sowie in nordsüdlicher Richtung verlaufenden Handelsrouten durchzogen. Auf diesen wurden chinesische Seide und indische Baumwolle, handwerkliche Erzeugnisse und Gold transportiert (siehe Seidenstraßen). Auf diesem Weg drang auch die hellenistische Kultur bis nach Vorderindien vor. Nach dem Niedergang der Seleukiden regierten in Südwest- und Zentralasien sowie in Nordindien zunächst die Parther ( siehe Parthien) mit den Dynastien der Arsakiden (etwa 250 v. Chr. bis 226 n. Chr.) und der Sassaniden (226-651). Unter den Sassaniden fanden persische Architektur, Kunst und Religion weite Verbreitung. Die Arsakiden und auch die Sassaniden kontrollierten den Handel zwischen den römischen Provinzen und dem Fernen Osten. 5.2.2 Indische Expansion Der Norden Indiens wurde immer wieder erobert. Dabei kam es zu einer Vermischung verschiedener Kulturen, die indische Vorstellungen übernahmen. Der hellenistische Einfluss lässt sich an den Buddha-Darstellungen aus Gandhara aus der Epoche der Kuschan feststellen. Nachdem die Kuschan Nordindien im 1. Jahrhundert n. Chr. erobert hatten, übernahmen sie die dortige Kultur und konvertierten zum Buddhismus, an dessen Verbreitung in den zentralasiatischen Stadtstaaten und in China sie maßgeblichen Anteil hatten. Die Maurya-Dynastie (322-185 v. Chr.), deren größter Herrscher Ashoka war, entwickelte sich zur vorherrschenden Macht in Indien. Während der Gupta-Dynastie (um 320 bis 535) erreichte die indische Kunst, Architektur und Zivilisation ihren Höhepunkt. Zentral- und Südindien wurde von kleineren Königreichen regiert. In den ersten Jahrhunderten n. Chr. kolonisierten die im Süden beheimateten Tamilen zunächst Südostasien. Aus diesen Kolonien gingen die von Indien beeinflussten Königreiche Champa und Funan (heute Kambodscha) sowie kleinere Staaten hervor. 5.2.3 Die Ausbreitung der chinesischen Kultur Die Kaiser der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) erweiterten die chinesische Hegemonie im Westen bis über das Tarimbecken hinaus. Entlang der Großen Mauer und an den Grenzlinien der Wüste Gobi wurden militärische Stützpunkte errichtet, um die Handelskarawanen vor den Nomaden zu schützen. Persische, arabische und indische Händler steigerten den Reichtum der Han. Vermutlich hatten die Han auch direkten Kontakt zu Rom. 105 v. Chr. bildeten sich auf Grundlage der Han in Nordkorea die Königreiche Kokuryö, Silla, Pekche und Kaya. Im Süden eroberte China Vietnam. Während der Han-Dynastie erreichte die Kunst ihre Blütezeit, die Straßen und Kanäle waren denen der Römer vergleichbar. Mit dem Niedergang der Han-Dynastie drangen benachbarte nomadische Völker von Norden in das Land ein und drängten die chinesische Bevölkerung nach Süden. Auf ihren Völkerwanderungen erreichten die Hunnen und Mongolen sogar Europa. Im Süden Chinas bildete sich im Tal des Jangtsekiang ein neuer chinesischer Staat, der von mehreren aufeinander folgenden Dynastien regiert wurde. In Korea überdauerte der chinesische Einfluss noch die Epoche der ,,Drei Reiche" (4.-7. Jahrhundert n. Chr.). Die Koreaner waren zum Buddhismus konvertiert und hatten das chinesische Schrift- und Regierungssystem übernommen. Über Korea erreichte die chinesische Kultur auch Japan. An der Spitze des Staates stand die Dynastie Yamato, deren Vorfahren sich auf die Sonnengöttin Amaterasu zurückführen lassen. In ihrem Hegemoniestreben eroberten die Japaner im 4. Jahrhundert Teile Koreas, wurden aber zwei Jahrhunderte später wieder vertrieben. 5.3 Mittelalter Die Geschichte Asiens vom 7. bis zum 15. Jahrhundert wurde von der Ausbreitung des Islam und der Expansion der Mongolen geprägt. 5.3.1 Ursprung und Verbreitung des Islam Im 7. Jahrhundert verkündete Mohammed, den Willen Allahs empfangen zu haben. Dies wurde im Koran festgehalten. Zusammen mit dem Hadith, den Überlieferungen Mohammeds, legt der Koran die grundlegende Struktur der islamischen Regierung und Politik fest. Mit Hilfe arabischer Stämme gelang es Mohammed, benachbarte Fürstentümer zu erobern. Unter seinen Nachfolgern, den Kalifen der Omaijaden-Dynastie ( siehe Kalifat), wurde der Islam von Indien bis nach Nordafrika und Spanien verbreitet. Die Kultur vereinte byzantinische, persische, babylonische und indische Elemente. Die Seldschuken beherrschten im 11. und 12. Jahrhundert Kleinasien, Persien, Mesopotamien und Syrien. Das Abendland versuchte wiederholt, Palästina von den Seldschuken zurückzuerobern (siehe Kreuzzüge). Als die Mongolen 1258 Bagdad einnahmen, hatte der Islam in Indien bereits Fuß gefasst. Schon 711 hatten ihn muslimische Händler in das Land gebracht. Muslimische Türken fielen wiederholt in Indien ein und vernichteten hinduistische und buddhistische Zentren. Schließlich wurde das Sultanat Delhi gegründet, welches den Islam in Indien verbreitete. Indische Händler brachten aber dennoch den Hinduismus und den Buddhismus nach Südostasien. In Malaya und auf den ostindischen Inseln konkurrierte das buddhistische Königreich Srivijaya von Sumatra mit den Shailendras von Java. Ihre Nachfolger waren die indisch geprägten Singosari-Königreiche und das Königreich Majapahit. Malaya nahm somit weitgehend den Islam an, während sich der Buddhismus in Birma, Thailand und Kambodscha durchsetzte. 5.3.2 Der chinesische Einflussbereich und die mongolische Vormachtstellung Unter der Tang-Dynastie (618-906) erfuhr China eine kulturelle Renaissance. Die Tang dehnten ihren Machtbereich bis Japan und zum Tarimbecken aus und verhinderten dort die Ausbreitung des Islam. Die Sung-Dynastie (960-1279) wurde im Norden von den Kitan sowie den Tschurtschen und im Süden von den Mongolen verdrängt. In Korea hielt das mittlerweile vereinigte und mit den Tang verbündete Königreich Silla (660-935) weiterhin an der chinesischen Kultur und Religion fest. Das Reich der Dynastie Koryo (935-1392) wurde ebenso wie die Sung von Kitan und Tschurtschen angegriffen und schließlich von den Mongolen erobert. Als letztere ihre Vormachtstellung verloren, begründete ein koreanischer Feldherr die Yi-Dynastie (1392-1910). In Japan festigten die Reformen der Taikwa (7. Jahrhundert) und Taicho (8. Jahrhundert) sowohl die Regierungsform als auch die kulturellen Errungenschaften. Die an Macht gewinnenden Adelsgeschlechter wurden von der Familie Fujiwara in die Schranken gewiesen. Während der Heian-Periode (794-1185) wurden Dichtung, Musik, Tanz und Malerei am kaiserlichen Hof gefördert. Faktisch lag die Macht bei der Familie Minamoto, die den militärischen Oberbefehl innehatte und von Kamakura aus regierte. Nominell herrschte der Kaiser von Kyoto (1185-1333) aus. Anschließend verfiel Japan in Feudalkriege. Die Mongolen, die über zwei Jahrhunderte die vorherrschende Macht in Asien waren, kamen aus den zentralasiatischen Steppen. Mit ihren Eroberungszügen wurden sie eines der mächtigsten Völker der Geschichte. Die Nachfolger Dschingis Khans erweiterten das Mongolische Reich bis zum westlichen und südlichen Turkestan, zum Iran und nach Russland. Nach der Einnahme Chinas und Koreas überrannte Kubilai Khan den Süden, beendete die dortige Herrschaft der Sung und gründete die Yuan-Dynastie (1279-1368). Als die Mongolen an Macht verloren, wurde die Ming-Dynastie (1368-1644) vorherrschend. 5.4 Neuzeit Nach dem Fall des Mongolenreiches kämpften rivalisierende asiatische Staaten um die Macht: die Osmanen, die Perser, die indischen Moguln und die chinesischen Dynastien der Ming, Qing oder Mandschu. Als die neuen Nationalstaaten Europas mit ihren Entdeckungsreisen und der Kolonialisierung begannen, blockierten die Türken den Seeweg vom Westen in den Osten. 5.4.1 Nachmongolische Reiche Die muslimischen Osmanen beschleunigten die europäische Expansion, indem sie die Reste der seldschukischen und byzantinischen Reiche eroberten und weiter in den Norden Europas vordrangen. Dabei nahmen sie Konstantinopel, Syrien sowie die heiligen Städte des Islam, Mekka und Medina, in Beschlag. Nach 1566 waren die Osmanen dem Konkurrenzkampf anderer europäischer Völker ausgesetzt. Unter den Safariden (1502-1736) gelangte der Iran zu erneuter Blüte. Wie auch die Türkei und der Iran erfuhr das muslimische Indien während der Herrschaft der Moguln eine Blütezeit (1526-1858). Die Moguln behaupteten, Abkömmlinge von Tamerlan und Dschingis Khan zu sein. Unter Akbar wurde das Reich geeint. Spätere Herrscher in Delhi agierten allerdings so schwach, dass Indien in verschiedene Muslim-, Hindu- und Sikhstaaten zerfiel. 5.4.2 Koloniale Expansion Großbritannien und Russland waren bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die dominierenden Kolonialmächte. Die Holländer kontrollierten Ostindien, das heutige Indonesien, und damit den einträglichen Gewürzhandel, den sie den Portugiesen abgerungen hatten. Kolonialmacht der Philippinen war Spanien, Frankreich war die vorherrschende Macht in Indochina. Nach dem Sieg über die Franzosen im späten 18. Jahrhundert bauten die Briten ihren Einflussbereich in Indien aus. Sie hatten schließlich um 1850 den gesamten Kontinent erobert. Die Unzufriedenheit der Inder mit der britischen Herrschaft kulminierte im Sepoy-Aufstand von 1857. Dieser Aufstand wurde blutig niedergeschlagen. Von Indien ausgehend marschierten die Briten in Birma und Malaysia ein. In den Kriegen von 1824 bis 1826 und 1852 verlor Birma den Zugang zum Ozean. Mit der Einnahme der muslimischen Staaten der Malaiischen Halbinsel gelangten die Briten in direkten Besitz der wichtigen Handelszentren von Singapur, Pinang und Malakka. Die Briten bedrohten auch Siam. Das thailändische Königreich behielt aber seine Unabhängigkeit. Die Franzosen verloren zwar ihre Besitzungen in Indien, gewannen aber in Indochina an Einfluss. Nach 1400 war Vietnam in zwei Staaten zerbrochen und im 19. Jahrhundert von der südlichen Dynastie der Nguyen wieder vereint worden, die dazu die Hilfe Frankreichs benötigte. Die Nguyen drangen in Kambodscha und Laos ein. Ihre Christenverfolgung führte aber dazu, dass die Franzosen den südlichen Landesteil annektierten und Kambodscha unter ihr Protektorat stellten. Bereits 1632 erreichten russische Händler und Kosaken den Pazifik. In der Folgezeit wurden Festungen gebaut und von den Völkern Tributzahlungen gefordert. 1750 marschierten die Russen in Turkestan ein und erhoben 1828 Anspruch auf den Kaukasus. 5.4.3 Öffnung zum Westen In China bestanden sowohl während der frühen Ming- als auch während der Qing-Dynastie blühende Handelsbeziehungen zu Europa. Kaiser Kanghi erlaubte den Handel mit Europa, allerdings nur von Kanton und Macao aus. Trotz chinesischer Proteste wurde Opium das wichtigste Handelsgut in Kanton. In der Mitte des 19. Jahrhunderts führten Uneinigkeiten wegen des Opiumverkaufs zu Zusammenstößen zwischen den Chinesen und ausländischen Mächten, vor allem den Briten. In den Opiumkriegen unterlagen die Chinesen und wurden gezwungen, weitere Häfen zu öffnen, Hongkong an die Briten und die Provinz Amur an Russland abzutreten. Japan musste sich das erste Mal kurz vor Ende des Schogunats der Familie Ashikaga (1573) mit dem Expansionsdrang der Europäer auseinandersetzen. Toyotomi Hideyoshi gelang 1587 die Errichtung der nationalen Einheit; er benötigte dazu allerdings portugiesische Hilfe. Während der Tokugawa-Periode waren die Japaner fremdländischen Einflüssen ausgesetzt. Portugiesische und spanische Missionare waren die ersten Europäer in Japan. Aus Angst, jene könnten die Vorboten einer ausländischen Invasion sein, wurde die christliche Religion verboten. Als die Europäer dieses Verbot missachteten, wurden sie aus Japan verwiesen. Eine Ausnahme bildeten die Holländer. Sie vermieden missionarische Aktivitäten und trugen dazu bei, eine Rebellion der Christen zu unterdrücken. Zwei Jahrhunderte lang waren sie für Japan das einzige Bindeglied zum Westen. Erst 1854 gelang dem Amerikaner Matthew Calbraith Perry die Aufnahme konsularischer Beziehungen. 1858 schloss der erste Konsul, Townsend Harris, einen Handelsvertrag ab. Die nachfolgende Meiji-Ära (1868) legte den Grundstein zu einer schnellen Modernisierung Japans. Die Dynastie Yi in Korea schottete sich gegen den Handel mit dem Westen ab und verfolgte die Christen. 5.5 Expansion und Modernisierung Kolonialismus und Imperialismus stellten die asiatischen Mächte, die in früheren Zeiten zahlreiche Invasionswellen aus dem eigenen Kontinent erfolgreich abwehren konnten, vor neue Probleme. 5.5.1 Kolonisation Anfragen nach Handelsbeziehungen folgte die Forderung nach festen Handelsstützpunkten und Ländereien, dann nach Zugeständnissen für die Nutzung der regionalen Ressourcen. Abgesehen von Siam und Japan endete die Kolonisierung immer mit der Annexion und der direkten Herrschaft der europäischen Macht. Unter der Kolonialherrschaft wurden Eisenbahnen, Straßen, Kanäle und Schulen gebaut. Das Bevölkerungswachstum ließ die bäuerliche Gesellschaft auseinanderbrechen und zog eine Verstädterung sowie gesellschaftliche Probleme nach sich. 5.5.2 Die Reaktionen auf die Kolonialmächte Mit der Bildung von Streitkräften und einer Elite schufen die Kolonialmächte interne Kräfte, die die bestehenden Dynastien vernichteten und Reformen und Modernisierungen beschleunigten. Im Osmanischen Reich und im Iran übernahmen im Ausland geschulte Offiziere die Macht. Die aufkommende Unzufriedenheit in Indien fand 1889 ihren Ausdruck in dem von Hindus bestimmten Indischen Nationalkongress und 1905 in der Muslim-Liga. 1940 forderte die Muslim-Liga unter Führung Mohammed Ali Dschinnahs einen eigenen muslimischen Staat. Nationalismus und Unstimmigkeiten wuchsen auch in Südostasien. Im heutigen Myanmar, das 1881 vollkommen annektiert worden war, protestierten buddhistische Mönche und Studenten gegen die Ausbeutung der regionalen Ressourcen. Auf den 1898 von den Vereinigten Staaten annektierten philippinischen Inseln liefen die nationalistischen Bewegungen parallel zu der wachsenden Selbstverwaltung. Frankreich hatte 1885 die Annexion Indochinas abgeschlossen. Laos und Kambodscha akzeptierten die französische Herrschaft, während die vietnamesischen Nationalisten weiterhin für ihre Unabhängigkeit kämpften. Die Niederlage Chinas gegen die Japaner im Chinesisch-Japanischen Krieg 1895 schürte weitere innenpolitische Unstimmigkeiten. Die Revolution von 1911 setzte der TsingDynastie ein Ende, Republikaner wie Sun Yatsen wurden von den Generälen verstoßen. Während des 1. Weltkrieges zerfiel China unter der Herrschaft der Kriegsherren. Nach dem 1. Weltkrieg kam es zu einem langen Bürgerkrieg zwischen den nationalistischen Kuomintang unter Chiang Kai-shek und den Kommunisten unter Mao Tse-tung. Auch als die Japaner 1941 von der Mandschurei aus weiter nach China vordrangen, gelang den beiden Parteien keine Einigung. 5.5.3 Siam und Japan Siam bewahrte seine Unabhängigkeit dank zweier fortschrittlicher Könige, Mongkut und Chulalongkorn. 1932 wurde die konstitutionelle Monarchie verkündet, aber es kam trotzdem zu einer Militärrevolution. Der Name des Landes wurde in Thailand geändert, was den Nationalismus symbolisieren soll. Japan gelang es, durch rasche Modernisierungen fremde Eingriffe zu verhindern. Die Regierung ließ Fabriken bauen, die sie dann an private Unternehmen verkaufte. Eine allgemeine Wehrpflicht löste das militärische Monopol der Samurai ab. In der neuen Armee konnten sogar Bauern Offiziere werden. Die Meiji-Verfassung von 1889 verankerte das allgemeine Wahlrecht für Männer. Der Sieg über Russland im Russisch-Japanischen Krieg (1904-1905) verstärkte Japans internationales Ansehen. 1910 annektierte Japan Korea. Der 1. Weltkrieg brachte den europäischen Export nach Asien zum Erliegen und ermöglichte damit den Japanern, ihre Exportmärkte auszudehnen. Japan baute in den fünfziger und sechziger Jahren wieder eine starke Stellung in Südostasien auf und entwickelte sich zu einer bedeutenden wirtschaftlichen Großmacht. 5.6 Unabhängigkeit Der Sieg der Alliierten im 2. Weltkrieg steigerte bei den asiatischen Staaten die Hoffnungen auf Unabhängigkeit und Modernisierung. 5.6.1 Nationalismus Gegen Ende der fünfziger Jahre hatten militante Unabhängigkeitsbewegungen, geschürt durch verstärkten Nationalismus, die Kolonialherrschaft in Asien nahezu beendet. Auf dem Indischen Subkontinent führte religiöser Separatismus zur Bildung des muslimischen Pakistan. 1971 spaltete sich der östliche Teil Pakistans als Bangladesch ab. Zwischen Pakistan und Indien kam es wiederholt zu Grenzstreitigkeiten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde im Nahen Osten 1948 der Staat Israel gebildet. In der Folge kam es immer wieder zu Kampfhandlungen zwischen Israel und den arabischen Nachbarn Ägypten, Syrien und Jordanien (1956/57, 1967-1975). Palästinensische arabische Flüchtlinge aus Israel gründeten die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) und forderten gleichzeitig einen eigenen Staat. Aus Friedensgesprächen ging 1979 der israelisch-ägyptische Vertrag hervor. Im Mittleren Osten entstanden nach dem 2. Weltkrieg mehrere Staaten, von denen jeder mit internen Spannungen zu kämpfen hatte. Im Iran brach beispielsweise in den fünfziger Jahren unter Mohammed Mossadegh, der die Erdölindustrie verstaatlichte, ein Aufruhr der Nationalisten aus. Zwanzig Jahre später wurde der von den USA unterstützte Schah Mohammed Resa Pahlewi abgesetzt. Unterdessen nutzte der Irak die Gelegenheit, einen Grenzkrieg mit dem Iran zu beginnen. 5.6.2 Konfrontationen Die Errichtung der VR (Volksrepublik) China 1949 und der Rückzug der Nationalchinesen nach Taiwan waren ein Triumph für die Kommunisten. Unter Mao Tse-tung führten die chinesischen Kommunisten (bis 1960 von der Sowjetunion unterstützt) radikale sozialistische Programme durch, die in der Kulturrevolution von 1966 bis 1969 gipfelten. 1971 wurde der VR China ein Sitz in den UN zugeteilt, und 1979 erkannten die Vereinigten Staaten die Regierung der Volksrepublik als Chinas einzige an. 1975 endete der Vietnamkrieg, der aus einem nationalen und ideologischen Konflikt zwischen der kommunistischen Demokratischen Republik Vietnam im Norden und der nichtkommunistischen Republik Vietnam im Süden entstanden war. Diese kriegerische Auseinandersetzung war stark verflochten mit den Interessensgegensätzen der USA, der UdSSR und der VR China. Der Sieg der Kommunisten in Laos und Vietnam sowie des Pol-Pot-Regimes in Kambodscha zogen Flüchtlingswellen in andere Länder Asiens nach sich (siehe Rote Khmer). Die neue und unabhängige Regierung auf den Philippinen stürzte die kommunistischen Hukbalahap, während die Malaysier mit militärischer Hilfe der Briten die kommunistischen Guerillas besiegen konnten. Die kommunistische Partei Indonesiens stellte unter Sukarno eine große Unabhängigkeitsbewegung auf die Beine, wurde aber 1965 abgesetzt. In Korea marschierten Truppen des kommunistischen Norden 1950 im Süden ein. Als die Streitkräfte der UN daraufhin die nordkoreanischen Truppen zurückwerfen konnten, intervenierte China (siehe Koreakrieg). Die Unterstützung Israels durch die Vereinigten Staaten band viele arabische Nationalisten an die Sowjetunion. Mit ihrer militärischen Intervention in Afghanistan von 1979 bis 1989 stieß die damalige UdSSR allerdings auf weltweiten Protest. Etwa drei Millionen Afghanen flüchteten nach Pakistan. In der Türkei kam es 1980 zu einem Militärputsch. Das Militär übernahm die Regierungsgewalt und setzte die Verfassung außer Kraft. 5.6.3 Wirtschaftliche Expansion Erdöl bekam eine immer stärkere politische Bedeutung. Während des Jom-Kippur-Krieges von 1973 verhängten die arabischen Produzenten ein Ölembargo gegen alle Länder, die Israel unterstützten. Gegen Ende der siebziger Jahre schlossen sich die Ölexportländer zusammen und erhöhten die Rohölpreise. Der 1. Golfkrieg schien zunächst die Ölproduktion zu bedrohen, führte letztendlich aber zu einer Verringerung der Ölpreise, weil er eine Uneinigkeit der Öl produzierenden Länder des Mittleren Ostens nach sich zog. Auch die 1990 erfolgte Invasion des Irak in Kuwait wirkte sich auf die Produktion von Erdöl aus. Zahlreiche kuwaitische Ölquellen wurden von den irakischen Streitkräften während ihres Rückzuges in Brand gesteckt. Nach dem 2. Golfkrieg von 1991 trafen sich im November Vertreter Israels und anderer Länder des Nahen und Mittleren Ostens in Madrid. Auch wenn die Konferenzen dort und in Washington 1992 die grundlegenden Fragen nicht lösen konnten, so intensivierten mehrere Länder nach diesen Gesprächen den Kontakt mit Israel. Ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Beendigung lange Zeit andauernder Konflikte war der Rückzug israelischer Truppen aus den von ihnen besetzt gehaltenen Gebieten Westjordanland und Gazastreifen. Das Gaza-Jericho-Abkommen von 1994 ebnete den Weg für eine palästinensische Teilautonomie in diesen Gebieten. Die Konfliktsituation im Nahen Osten ist aber trotz der Unterzeichnung von Friedensabkommen bis heute nicht vollständig bereinigt. Wiederholt treten in den ehemals besetzten Gebieten Konflikte zwischen den palästinensischen Bewohnern und jüdischen Siedlern auf. Nach wie vor gespannt ist das Verhältnis zwischen Israel und Syrien sowie dem Libanon. Auch die weitere Entwicklung von Hongkong nach Übergabe der britischen Kronkolonie an China (1. Juli 1997) ist von weltpolitischem Interesse. Am 19. Dezember 1999 wurde das portugiesische Überseegebiet Macao an China zurückgegeben. Die größten Inseln Asiens Rang Insel Land Lage 1 Borneo Indonesien, Malaysia, Brunei Pazifischer Ozean 751 100 km2 Fläche 2 Sumatra Indonesien Indischer Ozean 473 605 km2 3 Honshu Japan Pazifischer Ozean 230 455 km2 4 Celébes (Sulawesi) Indonesien Pazifischer Ozean 189 040 km2 5 Java Indonesien Indischer Ozean 134 045 km2 6 Luzon Philippinen Pazifischer Ozean 104 700 km2 7 Mindanao Philippinen Pazifischer Ozean 94 630 km2 8 Hokkaido Japan Pazifischer Ozean 78 460 km2 9 Sachalin Russland Pazifischer Ozean 76 400 km2 10 Sri Lanka Sri Lanka Indischer Ozean 65 610 km2 11 Kyushu Japan Pazifischer Ozean 36 554 km2 12 Taiwan Taiwan (China) Pazifischer Ozean 36 000 km2 13 Hainan China Pazifischer Ozean 33 991 km2 14 Timor Indonesien, Timor-Leste Indischer Ozean 30 820 km2 15 Kotelnyj-Insel Russland Nordpolarmeer 23 200 km2 16 Shikoku Japan Pazifischer Ozean 18 800 km2 17 Halmahera Indonesien Pazifischer Ozean 17 800 km2 18 Ceram Indonesien Pazifischer Ozean 17 148 km2 19 Sumbawa Indonesien Indischer Ozean 15 281 km2 20 Oktoberrevolutions-Insel Russland Nordpolarmeer 14 170 km2 Asien umfasst den östlichen, wesentlich größeren Teil der eurasischen Landmasse sowie vorgelagerte Inseln im Nordpolarmeer, im Pazifischen Ozean und im Indischen Ozean sowie in deren Nebenmeeren. Nach allgemeiner Auffassung reicht der Kontinent im Westen bis zum Gebirge Ural und dem gleichnamigen Fluss. Die weitere Grenze zu Europa markieren das Kaspische Meer, eine Senke nördlich des Kaukasus, das Schwarze Meer, der Bosporus, das Marmarameer, die Dardanellen und das Ägäische Meer. Im Südwesten grenzt Asien an die zu Afrika gehörende Sinai-Halbinsel, im Südosten umfasst es den Malaiischen Archipel mit Ausnahme von Neuguinea, das geographisch zu Ozeanien gehört. Die längsten Flüsse Asiens Rang Fluss Mündung Land Länge 1 Jangtsekiang Ostchinesisches Meer China 6 300 km 2 Jenissej Karasee Russland 5 550 km 3 Huang He Gelbes Meer China 5 464 km 4 Ob-Irtysch Karasee Russland 5 410 km 5 Mekong Südchinesisches Meer China, Myanmar, Laos, Thailand, Kambodscha, Vietnam 4 500 km 6 Amur Tatarensund China, Russland 4 416 km 7 Lena Nordpolarmeer Russland 4 400 km 8 Syrdarja (mit Naryn) Aralsee Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan 3 019 km 9 Untere Tunguska Jenissej Russland 2 989 km 10 Indus Arabisches Meer China, Indien, Pakistan 2 900 km 10 Brahmaputra Golf von Bengalen China, Indien, Bangladesch 2 900 km 12 Saluën Andamanisches Meer China, Myanmar, Thailand 2 800 km 13 Euphrat Schatt el Arab Türkei, Syrien, Irak 2 700 km 14 Wiljui Lena Russland 2 650 km 15 Amudarja Aralsee Afghanistan, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan 2 540 km 16 Kolyma Ostsibirische See Russland 2 513 km 17 Ganges Golf von Bengalen Indien, Bangladesch 2 510 km 18 Ischim Irtysch Kasachstan, Russland 2 450 km 19 Ural Kaspisches Meer Russland, Kasachstan 2 428 km 20 Olenek Laptewsee Russland 2 292 km Asien umfasst den östlichen, wesentlich größeren Teil der eurasischen Landmasse sowie vorgelagerte Inseln im Nordpolarmeer, im Pazifischen Ozean und im Indischen Ozean sowie in deren Nebenmeeren. Nach allgemeiner Auffassung reicht der Kontinent im Westen bis zum Gebirge Ural und dem gleichnamigen Fluss. Die weitere Grenze zu Europa markieren das Kaspische Meer, eine Senke nördlich des Kaukasus, das Schwarze Meer, der Bosporus, das Marmarameer, die Dardanellen und das Ägäische Meer. Im Südwesten grenzt Asien an die zu Afrika gehörende Sinai-Halbinsel, im Südosten umfasst es den Malaiischen Archipel mit Ausnahme von Neuguinea, das geographisch zu Ozeanien gehört. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« 2.4 Klima Aufgrund seiner großen Ausdehnung und der starken Gliederung des Geländes hat Asien Anteil an mehreren Klimazonen.

Die riesige Landmasse bedingt in weiten Teilen desKontinents ein ausgeprägtes Kontinentalklima mit starken Temperaturgegensätzen im Jahresverlauf.

Die heißen Sommer und kalten Winter werden von häufig nur kurzeZeit andauernden Übergangsjahreszeiten getrennt.

Extrem sind auch die räumlichen Temperaturgegensätze.

Der nordöstliche Teil Sibiriens ist das kälteste Gebiet.

Hierwurden 1938 in Oimjakon, dem Kältepol der Nordhalbkugel, -77,8 °C gemessen.

Dagegen zählen einige Regionen im Süden und Südwesten Asiens zu den heißesten derErde. Süd- und Ostasien stehen unter dem Einfluss des Monsun.

Im Winter entwickeln sich über den kalten Landmassen Nordasiens ausgeprägte Hochdruckgebiete.

Von dortströmen die Luftmassen als Wintermonsun nach Süden und Südosten, wo sie zu ausgeprägter Trockenheit führen.

Im Sommer wird das Klima von den Tiefdruckgebietenüber Südasien gesteuert.

Warme, feuchte Luft fließt als Sommermonsun von den angrenzenden Meeresgebieten in Richtung des tiefen Druckes und bringt vor allem denKüstenregionen und den Luvseiten der Gebirge hohe Niederschläge.

Cherrapunji im indischen Bundesstaat Meghalaya ist mit einem mittleren Jahresniederschlag von mehrals 11 000 Millimetern einer der regenreichsten Orte der Welt.

Mit 26 461 Millimetern wurde dort auch der weltweit höchste Jahresniederschlag erreicht.

Die KüstenregionenOstasiens sind oftmals verheerenden Taifunen ausgesetzt, die im Westpazifik und im nördlichen Teil des Südchinesischen Meeres entstehen. In Nordasien geht das winterkalte Klima des Nadelwaldgürtels polwärts in das arktische Klima der Tundra über; die Sommer sind dort sehr kurz.

Im Zentralasien ist dasKlima kontinental; in den Steppen- und Wüstenregionen ist es sehr trocken.

Mediterranes Klima mit warmen Sommern und feuchten, oft niederschlagsreichen Winternherrscht in den Küstengebieten Vorderasiens vor, während das Landesinnere der Arabischen Halbinsel ausgesprochen trocken ist. 2.5 Flora Die natürliche Vegetation Asiens ist außerordentlich vielfältig.

In der ans Nordpolarmeer grenzenden Tundra wird die Pflanzenwelt überwiegend von Flechten und Moosengeprägt.

Die Vegetationsperiode ist in diesen hohen geographischen Breiten mit etwa drei Monaten sehr kurz.

An die Tundra schließt nach Süden als Übergangsgebiet zumborealen Nadelwald die Waldtundra mit kleineren Baumarealen an.

Im ausgedehnten Nadelwaldgebiet der Taiga sind Fichten, Tannen, Lärchen und Kiefern dieHauptbaumarten.

Laubbäume wie Birken kommen nur vereinzelt vor. Die Waldsteppe leitet zu den zentralasiatischen Steppen- und Wüstengebieten über.

In den trockeneren Regionen beschränkt sich die Vegetationsbedeckung auf Flussuferund Gebirgsfußoasen.

Westlich der Steppen- und Wüstengebiete gedeiht an der Mittelmeerküste bei ausreichenden Winterniederschlägen mediterrane Hartlaubvegetation.Südlich der Trockenzone ist in Vorderasien (vor allem auf der Arabischen Halbinsel, in Iran und in Pakistan) Baumwuchs nur in größeren Höhen möglich.

In den feuchterenRegionen ist Trockensavanne verbreitet. Der Indische Subkontinent wird überwiegend von Savanne verschiedener Ausprägung bedeckt, die nach Osten in Regenwald übergeht.

In Südostasien gibt es ausgedehnteGebiete, die mit subtropischem oder tropischem Regenwald bedeckt sind.

Zu den typischen Gehölzarten dieses artenreichen Vegetationstyps zählen u.

a.

Teak, Feigenbaumund zahlreiche Bambusarten.

Die Abholzung weiter Waldbestände zur Ausdehnung der Siedlungs- und Agrarfläche und zur Gewinnung von Edelhölzern führte dazu, dass inmanchen Gebieten Südostasiens nur noch kleinere Waldinseln bestehen.

In den Küstengebieten wachsen ausgedehnte Mangrovenwälder.

Der südostasiatische Regenwaldgeht nach Ostasien mit zunehmender Entfernung vom Äquator in tropischen Feucht- und Monsunwald, subtropischen Feuchtwald und sommergrünen Wald mitMischwaldbeständen über. 2.6 Fauna Asien hat Anteil an zwei Tierregionen.

Der Norden des Kontinents gehört zur Paläarktis und weist enge zoogeographische Beziehungen zu Europa und Nordamerika auf.

Mitdiesen Kontinenten war Asien während der Eiszeiten über Landbrücken verbunden.

Die südlichen und südöstlichen Gebiete Asiens gehören zur Orientalis; die Fauna zeigtÜbereinstimmungen mit der Tierwelt Afrikas. Die nördlichsten Gebiete des asiatischen Kontinents sind durch eine relativ artenarme Tierwelt gekennzeichnet.

Nur wenige Arten sind den extremen klimatischenBedingungen der Tundra gut angepasst.

In größerer Individuenanzahl treten u.

a.

Rentiere, Lemminge, Eisfüchse und Schnee-Eulen auf.

Während der sommerlichenAuftauperiode kommt es in Gebieten mit Dauerfrostböden zu riesigen Ansammlungen von Stechmücken.

Der nach Süden anschließende Waldgürtel der Taiga bietetLebensraum für eine wesentlich artenreichere Fauna.

Zu den typischen Bewohnern zählen neben einer reichhaltigen Vogelwelt auch viele Pelztierarten, wie Braunbär, Otter,Luchs, Zobel, Hermelin und Wolf.

In den steppenartigen und halbtrockenen Regionen sind u.

a.

Antilopen, Pferde, Esel, Raubtiere wie Wölfe und Steppenfüchse sowieverschiedene kleine Tierarten wie Hasen und Feldmäuse heimisch.

Aufgrund des Fehlens von Bäumen ist das Leben hier an den Erdboden gebunden.

Darüber hinaus sinddie Steppen Lebensraum von Reptilien wie Steppennattern und Amphibien wie Wechselkröten.

Im Hochland von Tibet leben trotz rauer klimatischer Bedingungen u.

a.

Yaks,Schneeleoparden, Steinböcke und Murmeltiere. Die üppigste Tierwelt der tropischen Regionen Süd- und Südostasiens ist im tropischen Regenwald zu Hause.

Dieser bietet aufgrund der Ausbildung meist mehrererBaumschichten Lebensraum für zahlreiche Tierarten.

Hier leben Affenarten wie der Orang-Utan.

Auch das Artenspektrum an Raubtieren ist sehr breit.

Hier leben u.

a.schwarze (Panther) und gefleckte Leoparden, Löwen und Tiger.

Allerdings wurde die Fauna der Regenwälder durch den Menschen stark dezimiert, so wurde z.

B.

der inTeilen Süd- und Südostasiens heimische Indische Tiger auf wenige Exemplare reduziert.

In dünn besiedelten Gebieten wie Borneo leben zahlreiche Wild- und Antilopenartensowie Flughörnchen.

Im Übergangsgebiet zur Savanne findet man u.

a.

Elefanten, Antilopen, Hyänen und Stachelschweine.

Zu den verbreiteten Reptilien gehören Krokodile,Schildkröten und Schlangen. 3 BEVÖLKERUNG Die Bevölkerung ist in Asien sehr ungleichmäßig verteilt.

Zu starken Konzentrationen kommt es vor allem in Süd- und Südostasien.

In einigen Ländern liegt dieBevölkerungsdichte bei mehr als 200 Einwohnern je Quadratkilometer, in Singapur werden sogar weit über 4 400 erreicht.

Im Gegensatz dazu sind weite Teile Zentral- undNordasiens nahezu unbewohnt.

Die Bevölkerungsdichte in der Mongolei beträgt z.

B.

nur etwa zwei Einwohner je Quadratkilometer.

In den semiariden Gebieten konzentriertsich die Bevölkerung häufig auf Flussoasen.

Aus diesen konnten sich im Lauf der Zeit durchaus größere Städte entwickeln, wie z.

B.

Taschkent, die größte StadtZentralasiens.

In den polaren Gebieten entwickelten sich die Siedlungen vor allem entlang der Eisenbahnlinien.

Die Erschließung erfolgte dort häufig erst nach Entdeckungvon Rohstoffvorkommen. Die Einwohnerzahl des Kontinents liegt bei etwa 4,05 Milliarden.

Allein in Ostasien leben über 1,3 Milliarden Menschen, in Südostasien über 450 Millionen, in Südasien mehrals 1,1 Milliarden, in Südwestasien über 200 Millionen und in der früheren Sowjetunion rund 100 Millionen.

Die Arabische Halbinsel stellt demgegenüber den am dünnstenbesiedelten Großraum des Kontinents dar.

Mit 71 Einwohnern je Quadratkilometer ist Asien der nach Europa am zweitdichtesten besiedelte Kontinent. 3.1 Bevölkerungsentwicklung Bereits im 8.

und 9.

Jahrtausend v.

Chr.

entstanden in Vorderasien die ersten Städte (z.

B.

Jericho).

Seit dem 5.

Jahrtausend entwickelten sich Städte auch in denFlussebenen von Euphrat, Indus und Jangtsekiang.

Diese Gebiete gehören zu den ältesten Zivilisationszentren der Erde.

Seit einigen Jahrzehnten wandern immer mehrMenschen in Städte ab, in denen sie sich Arbeit und ein besseres Leben versprechen.

Die Entstehung und die Ausbreitung von Slums an den Randgebieten ist ein großes. »

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