Andreas Gryphius (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
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Andreas Gryphius (Sprache & Litteratur). Andreas Gryphius, eigentlich Andreas Greif, (1616-1664), Schriftsteller. Er war der bedeutendste deutsche Dichter und Dramatiker des Barock. Gryphius wurde am 2. Oktober 1616 in Glogau (heute G? ogow, Polen) geboren. Trotz ärmlicher Herkunft eignete er sich eine umfassende Bildung an und war schon in früher Jugend als Privatlehrer tätig. Während seiner Lehrtätigkeit an der Universität Leiden machte sich Gryphius mit den Theorien des Dramas vertraut, die er später in seinen Stücken anwandte und auch weiterentwickelte. Mit einer Kombination aus antiken, niederländischen und französischen Dramenmodellen schuf er einen neuen Typ des Trauerspiels. Von seinem Debüt Leo Armenius (1650) bis hin zu Catharina von Georgien (1651) behandeln seine Stücke durchweg historische Sujets und sind in Alexandrinern abgefasst. Motivisch vorherrschend sind das stoische Ideal der ,,Constantia" (Beständigkeit), das bei Gryphius in christlich-religiöser Färbung erscheint, und das zeittypische Vanitas-Motiv der Vergänglichkeit irdischen Glückes. Diese Denkweise stand in engem Zusammenhang mit dem Zeithintergrund des Dreißigjährigen Krieges und begegnet wieder in vielen seiner Gedichte, so der Sammlung Kirchhofsgedanken (1656). Im Gegensatz zu seinem innovativen Wirken als Dramatiker, wo er über seine Vorbilder Seneca, Joost van den Vondel und Pierre Corneille weit hinausgelangte und mit grellen Effekten arbeitete, blieb Gryphius in den Oden (1643) und Sonetten (1637-1650) dem seinerzeit gültigen Formenkanon verbunden. 1662 wurde der Dichter Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, einer Gruppe von Schriftstellern, die sich um eine Erneuerung der deutschen Sprache bemühte (siehe Sprachgesellschaften). 1657 brachte Gryphius mit Cardenio und Celinde erstmals ein deutsches Trauerspiel mit bürgerlichen Protagonisten auf die Bühne und schrieb verschiedene häufig gespielte Theaterstücke für Wandertruppen, darunter Herr Peter Squentz (1657/58), eine absurde Variante der Pyramus-und-Thisbe-Episode aus William Shakespeares Sommernachtstraum. Bekannt wurde außer Die gelibte Dornrose (1660), einem Bauernstück in schlesischer Mundart, das satirische Schauspiel Horribiliscribifax (1663), das seine komische Wirkung ebenfalls aus den Eigenarten des Dialekts und skurrilen sprachlichen Neuschöpfungen bezog. Gryphius starb am 16. Juli 1664 in Glogau. Der seit 1957 von der Künstlergilde Esslingen vergebene und mit 25 000 DM dotierte Andreas-Gryphius-Preis ist nach dem Autor benannt. Andreas Gryphius: Wichtige Werke TITEL JAHR GATTUNG Sonnete 1637 Lyrik Son- und Feyrtags-Sonnete 1639 Lyrik Oden 1643 Lyrik Leo Armenius, oder Fürsten-Mord 1650 Drama Kirchhofsgedanken 1656 Lyrik Cardenio und Celinde, oder unglücklich Verliebete 1657 Drama Catharina von Georgien 1657 Drama Ermordete Majestät oder Carolus Stuardus König von Groß Brittannien 1657 Drama Absurda Comica. Oder Herr Peter Squentz 1658 Drama Großmütiger Rechts-Gelehrter / oder sterbender Aemilius Paulus Papinianus 1659 Drama Verlibtes Gespenste / Die gelibte Dornrose 1660 Doppeldrama uraufgeführt Horribilicribrifax. Teutsch 1663 Drama Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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