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Andrea Palladio - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Andrea Palladio - KUNSTLER. Andrea Palladio, eigentlich Andrea di Pietro della Gondola, (1508-1580), italienischer Baumeister und Architekturtheoretiker, der zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der europäischen Architekturgeschichte gehört. Er wurde am 30. November 1508 in Padua geboren und zunächst zum Steinmetz ausgebildet. Den Namen Palladio (abgeleitet von Pallas, dem Beinamen der griechischen Weisheitsgöttin Athene) erhielt er von dem Dichter, Philosophen und Mathematiker Giangiorgio Trissino, der ihn in seine Akademie aufnahm und ihn zum Architekturstudium ermunterte. In Begleitung Trissinos reiste Palladio nach Rom, wo er sich besonders mit der Architektur der römischen Antike beschäftigte. Sein besonderes Interesse galt dabei den Werken des Vitruv, des bedeutendsten Architekten und Architekturtheoretikers der Antike, der eine Art Gesamtdarstellung der antiken Architektur hinterließ. Ergebnis dieser Studien waren seine Abhandlungen Le antichità di Roma (1554; Die römische Antike) und später Quattro libri dell'architettura (1570; Vier Bücher über die Architektur), die in den kommenden Jahrhunderten neben seinen Bauwerken die europäische Architektur in starkem Maße beeinflussen sollten. Sein erster bedeutender Auftrag als Architekt, den er aufgrund eines Architekturwettbewerbs erhielt, war die Umgestaltung des in der Frührenaissance errichteten Palazzo della Ragione in Vicenza, der so genannten Basilica (begonnen 1549), die er mit doppelstöckigen Arkaden umgab. Dabei verwendete er bereits das später nach ihm benannte Palladio-Motiv (siehe unten). Die Eleganz seines Entwurfs zog zahlreiche weitere Bauaufträge in Vicenza nach sich, darunter Stadtpaläste wie die Palazzi Barbarano, Chiericati, Thiene, Porto und Valmarana oder berühmte Landhausbauten wie die Villa Capri und die Villa Rotonda. In der Zeit zwischen 1560 und 1580 baute er in Venedig mehrere Kirchen, darunter San Francesco della Vigna, San Giorgio Maggiore und Il Redentore. Sein letztes großes Werk war das Teatro Olimpico in Vicenza, das erst nach seinem Tod im August 1580 fertig gestellt wurde. Siehe auch Theatergebäude der Welt. Obwohl sich Palladio auch von seinen direkten historischen Vorläufern wie Donato Bramante oder Jacopo Sansovino beeinflussen ließ (die ihrerseits Anregungen aus der Architektur der klassischen Antike übernahmen), war die Verwendung klassischer Motive Ergebnis seiner unmittelbaren Beschäftigung mit den Bauprinzipien der römischen Antike, die er durch Vermessung antiker Bauwerke bis ins Detail studierte. Dabei adaptierte er deren architektonische Elemente, um sie für die baulichen Erfordernisse seiner Zeit neu zu nutzen. Gleichzeitig stand er fest in der Tradition der Renaissance, die großen Wert auf harmonische Proportionen legte. Seine Fassaden zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Schlichtheit, fast Strenge aus, und die bevorzugte Verwendung von Kolossalordnungen, also Säulenordnungen, die eine Gebäudefront über mehrere Geschosse hinweg gliedern und optisch zusammenfassen. Palladio entwickelte als erster Baumeister eine systematische Raumordnung und übertrug den (oder die) Portikus (Säulenhalle mit geschlossener Rückwand) des antiken Tempelbaues als einen von Säulen getragenen Vorbau auf die Landhausarchitektur. So entwickelte er eine Art Grundtypus der idealen Villa in Form eines symmetrischen Kernbaues mit Säulenvorhalle und Seitenflügeln. Seine Gebäudeentwürfe waren - oft auf geniale Weise - funktional und äußerst elegant. Bei der Fassadengestaltung der Basilica beispielsweise verwendete er das Venezianische Fenster, bei dem zwei lang gezogene, schmale Öffnungen einen Bogen flankieren. Dieses Stilelement wurde so häufig nachgeahmt, dass es unter der Bezeichnung Palladio-Motiv in die Lehrbücher einging, obgleich es nicht von Palladio selbst entwickelt wurde. Die Anordnung ermöglicht einen geringen Abstand der Pfeiler zwischen den Bögen, so dass mehr Licht ins Innere des Gebäudes gelangt, während die Fassade einen offenen, harmonisch gegliederten Eindruck auf den Betrachter macht. Palladios architekturtheoretische Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und beeinflussten viele Architektengenerationen. Die dort niedergelegten Regeln und Normen fanden insbesondere in klassizistischen Strömungen in England, Italien oder Frankreich zahlreiche Nachahmer und bildeten die Grundlage für den so genannten Palladianismus, zu dessen bedeutendsten Vertretern Architekten wie Inigo Jones oder Sir Christopher Wren gehören. Die Villen, die Andrea Palladio im Veneto erbaute, wurden 1994-1996 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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