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Andalusien - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Andalusien - geographie. 1 EINLEITUNG Andalusien, autonome Region im Süden Spaniens. Die Fläche Andalusiens beträgt 87 599 Quadratkilometer; damit ist es nach Castilla y León die zweitgrößte Region Spaniens. Mit einer Einwohnerzahl von etwa 8,1 Millionen ist Andalusien bevölkerungsreichste Region des Landes vor Katalonien. Sevilla ist Hauptstadt und größte Stadt Andalusiens. 2 PHYSISCHE GEOGRAPHIE Die südlichste Region Spaniens reicht im Norden bis zur Sierra Morena und grenzt dort an die Regionen Estremadura und Castilla-La Mancha, im Osten wird sie vom Mittelmeer und der Region Murcia begrenzt, im Süden vom Mittelmeer, der Straße von Gibraltar und dem Atlantischen Ozean, im Westen grenzt sie an Portugal. Andalusien gliedert sich in drei Naturräume mit sehr unterschiedlichem Charakter: Hochland, Tiefland und Hochgebirge. Die im Paläozoikum entstandene Sierra Morena im Norden - ein bis in 1 323 Meter Höhe reichendes Hochland - fällt nach Süden steil zum Tiefland von Niederandalusien ab, das von randlichen Hügelketten gesäumt wird. Im Südosten erstreckt sich Hochandalusien mit den Betischen Kordilleren und der Sierra Nevada, in der sich mit dem Mulhacén (3 477 Meter) auch der höchste Berg der Iberischen Halbinsel befindet. Die Gebirgssysteme Hochandalusiens entstanden im Zuge der alpidischen Gebirgsbildung und sind somit neben den Pyrenäen das geologisch jüngste Gebirge des Landes. Längster Fluss von Andalusien ist der nördlich von Cádiz in den Atlantischen Ozean mündende Guadalquivir mit 657 Kilometern. Er entwässert mit seinem Netz an Nebenflüssen weite Teile der Region. In seinem Mündungsdelta erstrecken sich die als Marismas bezeichneten Feuchtgebiete. Das Klima ist an der Mittelmeerküste subtropisch, an der Atlantikküste gemäßigt. Landeinwärts nimmt es rasch kontinentaleren Charakter an. Die Jahresniederschläge liegen im Binnenland um 500 Millimeter, an den Luvseiten der Hochgebirge im Südosten können in regenreichen Jahren 2 000 Millimeter überschritten werden. In den höchsten Lagen fällt Schnee. Im äußersten Südosten Andalusiens zeigt das Klima stellenweise wüstenhafte Züge mit acht bis neun ariden Monaten im Jahr. In extrem trockenen Perioden kam es in der Region wiederholt zu Schwierigkeiten bei der Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. 3 BEVÖLKERUNG UND VERWALTUNG Größte Städte neben der Hauptstadt Sevilla sind Málaga, Córdoba, Granada, Almería, Cádiz, Huelva und Jaén. Viele andalusische Städte zeigen in ihrer Anlage und ihrer Bausubstanz Spuren der circa 800 Jahre währenden Herrschaft der Araber. Eine Besonderheit sind die Höhlenwohnungen am Rand mancher Städte (z. B. am Stadtrand von Granada). Andalusien gliedert sich verwaltungsmäßig in die nach ihren Hauptstädten benannten acht Provinzen Almería, Cádiz, Córdoba, Granada, Huelva, Jaén, Málaga und Sevilla. 4 WIRTSCHAFT Der überwiegende Teil Andalusiens ist fruchtbares Gebiet. Zu den wichtigsten Anbauprodukten gehören u. a. Orangen, Oliven, Sonnenblumen, Wein und Zuckerrohr; auch Weizen, Mais und andere Getreidearten finden in dem milden Klima sehr gute Wachstumsbedingungen. In den trockenen Gebieten erfolgt der Landbau mit künstlicher Bewässerung, in gebirgigen Regionen ist Terrassenfeldbau weit verbreitet. Bei der Tierzucht dominiert die Haltung von Pferden, Kampfstieren und Schafen. Auch der Bergbau ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung; abgebaut werden vor allem Blei-, Silber- und Kupfererz sowie Kohle. Ein großer Teil der in Andalusien erzeugten Produkte wird exportiert, wichtige Ausfuhrhäfen befinden sich in Málaga, Cádiz, und Almería. Eine herausragende wirtschaftliche Rolle spielt der Tourismus. Neben den größeren Städten konzentriert sich der Fremdenverkehr vor allem auf die Küstenregionen. An der Costa de la Luz und der Costa del Sol wurden in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Ferienanlagen errichtet. Im Südwesten von Andalusien wurde im April 1998 eine große Fläche Agrarland durch den Bruch eines Staudammes stark geschädigt. Die in der Nähe von Sevilla errichtete Anlage war gebaut worden, um hochgiftige Industrieabwässer zurückhalten. 5 GESCHICHTE Andalusien entsprach vermutlich dem biblischen Tarschisch (abgeleitet von Tartessos: ein ehemaliges Königreich an der Südwestküste der Iberischen Halbinsel). Bereits vor 1000 v. Chr. errichteten die Phönizier hier erste Kolonien, im 7. Jahrhundert folgten die Griechen und im 5. Jahrhundert v. Chr. die Karthager. Im ausgehenden 3. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Römer das Gebiet und gliederten es in der Folgezeit in die Provinz Hispania Ulterior ein. Unter den Römern, unter denen das Gebiet Baetica hieß (nach Baetis, dem lateinischen Namen für den Guadalquivir), gelangte die Region zu großem Wohlstand. Im frühen 5. Jahrhundert n. Chr. brachten die Wandalen das Gebiet für kurze Zeit unter ihre Herrschaft; ihnen folgten die Westgoten, die bis zur arabischen Invasion 711 in Andalusien herrschten. Unter den Arabern, die ab 711 innerhalb weniger Jahre beinahe ganz Spanien eroberten, entwickelte sich Andalusien zu einem Zentrum maurischer Zivilisation: Die Städte Granada, Córdoba, Sevilla und Jaén wurden zu kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkten; die großen muslimischen Universitäten zogen Studenten aus allen Teilen Europas an. 756 wurde Andalusien als unabhängiges Emirat selbständig, und 929 wurde es Kalifat mit der Hauptstadt Córdoba. Nach dem Ende der Dynastie der Omaijaden in Córdoba 1031 zerfiel Andalusien in mehrere kleinere maurische Herrschaftsbereiche; 1212 setzte mit dem Sieg der Christen bei Navas des Tolosa im Rahmen der Reconquista die (Rück-)Eroberung Andalusiens durch die Christen ein, die 1492 mit dem Fall Granadas abgeschlossen war. In der Folgezeit war die Geschichte Andalusiens eng mit der des Königreiches Spanien verbunden. Während des Spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) war Andalusien eine der Hauptbasen der aufständischen Truppen unter General Franco; nach dem Ende der Franco-Diktatur erhielt Andalusien 1982 autonomen Status. Verfasst von: Renate Hirschberger Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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