Analytische Philosophie und Sprachphilosophie - Philosophie.
Publié le 17/06/2013
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Demgegenüber ließen die Positivisten nur zwei Klassen von sinnvollen Aussagen – analytisch wahre und empirisch verifizierbare Behauptungen – als logisch gelten.
Dabeiverstanden sie unter analytisch wahren Behauptungen all jene Propositionen, deren Richtigkeit ausschließlich auf der durch Konventionen festgelegten Bedeutung in ihnenbenutzter Begriffe beruht (ein berühmtes Beispiel hierfür ist die Formel „zwei plus zwei gleich vier”).
Als zweite Klasse sinnvoller Propositionen wurden all jene Aussagenüber Welt gefaßt, die sich empirisch überprüfen lassen.
Wahrheit und Verifizierbarkeit galten somit als synonym.
Dieses Verifikationskriterium, schlossen die Positivisten,begründe einerseits die Legitimität naturwissenschaftlicher Aussagen und belege andererseits die Gehaltlosigkeit religiöser und ethischer Sätze.
Alfred Jules Ayer trug dieIdeen des logischen Positivismus nach seinem Wienaufenthalt 1936 durch die Veröffentlichung des ungemein populären Buchs Language, Truth and Logic (Wahrheit, Sprache und Logik ) in den englischsprachigen Raum.
Dabei berührten sich empiristische und phänomenologische Modelle.
Kritisiert wurde die positivistische Verifikationstheorie u.
a.
von dem aus Österreich stammenden britischen Philosophen Karl Popper.
Dieser unterstellte, dass die engeBedeutungstheorie ein umfassenderes Verständnis von Sprache verhindere.
Auch in diesem Diskussionskontext spielte Wittgenstein eine bedeutende Rolle.
In seinemSpätwerk hatte er einen Großteil der im Tractatus gezogenen Schlüsse verworfen und einen völlig neuen Denkweg beschritten, den er in seinen posthum veröffentlichten Philosophischen Untersuchungen (englisch 1953, deutsch 1970) ausformulierte.
Wittgenstein argumentierte nunmehr vom Gebrauch der Alltagssprache her und behauptete, dass sich ihre Vielfalt und ihr Reichtum philosophisch klären ließen.
Dieser neuen Wittgenstein’schen Theorie zufolge waren Propositionen sehr viel mehr als die bloßeAbbildung von Tatsachen.
In den Philosophischen Untersuchungen wird vielmehr der „Kampf gegen die Verwirrung unseres Verständnisses durch die Sprache” thematisiert.
Seine Behauptung suchte Wittgenstein durch die Konzeption der so genannten Sprachspiele zu untermauern.
Nach Ansicht des Philosophen sind Wissenschaftler, Dichter und Theologen in höchst unterschiedliche Sprachspiele verwickelt, bei dem es zwingend notwendig ist, dass dem Sprechenden (wie beim Spiel dem Mitspieler) die Regelndes Gebrauchs seines Mediums geläufig sind.
Darüber hinaus lässt sich nach Wittgenstein die Bedeutung einer Proposition nur im Zusammenhang verstehen, d.
h.
lediglichgemäß den Regeln des jeweiligen Sprachspiels, zu denen sie gehört.
Die Semantik von Aussagen ergibt sich aus ihrem pragmatischen Kontext.
Wittgenstein folgerte, dassdie Aufgabe der Philosophie in der Lösung von Problemen bestehe, die sich aus dieser Form sprachlicher Verwirrungen ergäben.
Der Lösungsansatz basierte dabei auf derAnalyse der Alltagssprache und einem konsistenten Sprachgebrauch.
6 NEUERE ENTWICKLUNGEN
Vor allem die Engländer Gilbert Ryle, John Langshaw Austin und Pieter Frederick Strawson sowie der Amerikaner Willard Van Orman Quine leisteten zur neuerenanalytischen bzw.
linguistischen Philosophie wichtige Beiträge.
So sah Gilbert Ryle das Ziel der Sprachanalyse im systematischen Austausch mehrdeutiger Aussagen durchlogisch eindeutige.
Dabei beschäftigte er sich insbesondere mit der grammatikalischen Form von Aussagen, welche das Vorhandensein nichtexistenter Dinge suggerieren.Unter anderem untersuchte er die mentalistische Sprache, welche die fälschliche Annahme vermittelt, der Geist bilde eine dem Körper vergleichbare Einheit.
John LangshawAustin widmete seine Aufmerksamkeit in erster Linie den feinen Bedeutungsnuancen der Alltagssprache.
Damit avancierte er zum Begründer der Sprechakttheorie, die sichmit der Sprache als Möglichkeit kommunikativen Handelns befasst.
In Anlehnung an Austin nahm sich Pieter Frederick Strawson vorrangig des Verhältnisses zwischenformal-logischer und alltäglicher Sprache an.
Dabei ging er davon aus, dass die formallogische Begrifflichkeit der Komplexität der Alltagssprache nicht angemessen seinkönne.
Um eine solche Wiedergabe zu erreichen, bedürfe es vielmehr verschiedener zusätzlicher Hilfsmittel.
Zentral für seine Sprachphilosophie der Identifikation war derGedanke, dass für die Definition der Einzeldinge der Begriff „materieller Körper” bestimmend sei.
Willard Van Orman Quine schließlich diskutierte die Beziehung zwischenSprache und den Vorstellungsinhalten der Ontologie.
Dabei wurden sprachliche Systeme als Medien zur Vermittlung der Existenz von Dingen begriffen.
Die Entscheidung fürdie eine oder die andere Ausdrucksweise, so Quine, vollziehe sich im Wesentlichen nach pragmatischen Gesichtspunkten.
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