Alberto Giacometti - KUNSTLER.
Publié le 18/06/2013
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Alberto Giacometti - KUNSTLER. Alberto Giacometti (1901-1966), Schweizer Bildhauer, Maler und Graphiker. Giacometti wurde am 10. Oktober 1901 als Sohn des neoimpressionistischen Malers Giovanni Giacometti in Borgonovo (heute ein Stadtteil von Stampa) in Graubünden geboren. Sein jüngerer Bruder war der Designer Diego Giacometti (1902-1985), sein Patenonkel Cuno Amiet. Nach einem Studium in Genf und Rom ließ sich Giacometti 1922 in Paris nieder, das mit Ausnahme der frühen vierziger Jahre sein ständiger Wohnsitz blieb. Hier war er zunächst Schüler von Émile-Antoine Bourdelle. Ausgehend vom Gestaltungsprinzip des italienischen Futurismus (Italienreise 1920/21) und des Kubismus, schloss sich Giacometti nach einer kurzen Phase der Abstraktion mit idolartigen Objekten wie der Löffelfrau (1926, Fondation Maeght, Saint-Paul-de Vence) in den dreißiger Jahren dem Surrealismus an. Hier leistete er mit teils brutal wirkenden und u. a. von Salvador Dalí hoch gelobten Raumkonstruktionen wie Gepeinigte Frau (1932) oder Palast um vier Uhr morgens (1932/33, Museum of Modern Art, New York) einen bedeutenden Beitrag zur surrealistischen Plastik: Palast um vier Uhr morgens ist ein fragiles tektonisches Skelett, in dem bereits die extremen Überlängungen der Gliedmaßen angedeutet sind, die für seine späteren Plastiken charakteristisch sind. Erst 1948, nach einer Pause von zwölf Jahren, stellte Giacometti wieder Arbeiten aus, nachdem er zwischenzeitlich mit Skulpturen und Bildern experimentiert und dabei zu einem nahezu entmaterialisierten Stil gefunden hatte, der sowohl sein plastisches wie sein malerisch-graphisches Werk auszeichnet. In den vierziger Jahren traf Giacometti u. a. auf Pablo Picasso, Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Seit 1945 schuf er fragil erscheinende Figuren und Figurengruppen mit rissiger Oberfläche, die von einer durchdringenden Melancholie erfüllt sind und ein Gefühl existentieller Bedrohung innerhalb des sie umgebenden Raumes vermitteln. Oftmals erinnern die im Pariser Atelier in einem rastlosen Schaffensprozess immer wieder überarbeiteten Skulpturen an vom gleißenden Gegenlicht der Sonne zerklüftete, hilflos verlorene Gestalten (Platz, drei Figuren, ein Kopf, 1950, Museum Ludwig, Köln). Hin und wieder entstanden aber auch grotesk überzeichnete Plastiken wie Die Nase (1947, Museum Ludwig, Köln). In seiner Malerei und Graphik (Hauptwerk hier ist Paris sans fin, 150 Lithographien von 1969) entwickelte Giacometti einen fast monochrom wirkenden Stil mit feinen, dünnen Strichen in dominierenden Blau- und Grautönen. Bevorzugtes Thema war auch hier die Darstellung des einsam und isoliert wirkenden Individuums im Raum, Modell saßen immer wieder der Bruder Diego, Freunde und Verwandte. In seinem Porträt Die Mutter des Künstlers (1950, Museum of Modern Art, New York) scheint die sitzende Figur in einem Netz von Linien und Strichen zu verschwinden, in dem das Wohnzimmer zu einem indifferenziert klaustrophobischen Gebilde mutiert. Alberto Giacometti starb am 11. Januar 1966 in Chur. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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